Zwergenaufstand – Neues aus dem Genderisten-Zirkus

Wieder einmal ist ein Versuch von Genderisten, wissenschaftlichen Kriterien gerecht zu werden,  gescheitert

Seit die Heinrich Böll Stiftung die Magisterarbeit von Hinrich Rosenbrock als Expertise präsentiert hat, ist bekannt, dass Männerrechtler miteinander reden, nicht nur untereinander, nein, sie reden auch über die Grenzen der “Bewegung” hinweg, denn im Gegensatz zu den “linken Genderisten” sind die rechten Männerrechtler ein fester Bestandteil des öffentlichen Lebens, also nicht des ideologisch eingebildeten Lebens, sondern des täglichen Lebens. Entsprechend redet man mit seinem Bäcker, seinem Bekannten im Fussballverein, seinem Zahnarzt oder seinem Postboten. Das hat den Vorteil, dass die für linke Genderisten so typische Verengung der Wahrnehmung der Wirklichkeit vermieden wird. So ist nun auch mir aus dem “Männernetzwerk” eine Rezension von einem Sebastian Scheele in einer “Zeitschrift für Männer und Jugendarbeit (Switchboard – Die Zeitschrift wirkt auch wie ein Switchboard – viele lose Enden und keine Verbindung zu irgend etwas…)” “zugespielt” worden.

Dieser Sebastion Scheele bespricht in dieser Zeitschrift “Switchboard” die Magisterarbeit von Hinrich Rosenbrock. Er schreibt eine Rezension und verbindet seine Rezension mit einem wissenschaftlichen Anspruch. Zu Unrecht, wie sich bereits nach wenigen Zeilen herausstellt, denn Sebastian weiß nicht, wie man eine Rezension schreibt. Deshalb habe ich mich, schon weil ich in der Rezension auch namentlich angesprochen bin, bereit gefunden, Sebastian Nachhilfe zu erteilen.

Beginnen wir mit der Zielsetzung einer Rezension. Eine Rezension will dem Leser der Rezension einen Eindruck des rezensierten Werkes vermitteln. Dazu ist es notwendig, (1) den Inhalt des rezensierten Werkes in groben Zügen zu skizzieren, (2) den Inhalt in den Korpus bereits vorhandener Forschung einzureihen und (3) den Erkenntnisgewinn, der durch das rezensierte Werk ermöglicht (bzw. verunmöglicht) wird, zu bewerten. Kurz: Es geht um eine kritische Würdigung des rezensierten Werkes (sofern es etwas zu würdigen gibt).

Betrachten wir die “Rezension” von Sebastian anhand dieser Kriterien, die eigentlich jedem, der ein Studium hinter sich hat und sich aufschwingt, eine von anderern verfasste Monographie oder einen Sammelband zu besprechen, geläufig sein sollten. Um den Erkenntniszugewinn für Sebastian zu maximieren, spiele ich das, was eine Renzension ausmacht, die als wissenschaftliche Rezension gelten will, nunmehr am Beispiel von seiner Rezension, als Rezension der Rezension durch.

Inhalt

Sebastian Scheele bespricht die “gut 170seitige Studie” von Hinrich Rosenbrock und beginnt seine Rezension gleich damit, die Studie als zu umfangreich zu bezeichnen, um besprochen zu werden. Aus der von ihm wahrgenommenen Komplexität der Studie leitet Scheele die Notwendigkeit ab, die Studie nur in den Teilen zu besprechen, die er “besonders erkenntnisreich fand”. Er will “Leseempfehlungen” geben. Die Leseempfehlungen betreffen eine Typisierung auf Grundlage von Geschlecht, Gleichheit und Frauen, der Scheele einen großen Orientierungswert attestiert, da sie die Heterogenität rechter Männerrechtler zeige und die integrierende Funktion deutlich mache, die der Antifeminismus spiele. “Wertvoll” findet Scheele eine weitere Typisierung, die “extrem griffige” Begriffe wie “populistische[r] Medienmacher” und “antifeministische[r] Internet-Fundamentalist” umfasst, wobei sich Scheele hier offensichtlich vertan hat, denn die Begriffe sind nicht “griffig”, sie sind diskreditierend gemeint und stellen somit Verleumdungen dar, entsprechend wäre ihre nicht vorhandene wissenschaftliche Objektivität zu bemängeln gwesen.  Scheele  bemängelt statt dessen die fehlende “Tiefenstruktur” in der Rosenbrockschen Analyse der “Stellungnahmen” der “einzelnen Gruppen”, ist aber dennoch der Ansicht, die Typisierung gebe jedem, der sich über “schräge Anfragen” oder “schockierende Internetkommentare” wundere, die Möglichkeit, “schlechte Laune” zu vermeiden. Schließlich setzt sich Scheele mit den Reaktionen auf die “Studie” von Rosenbrock auseinander und identifziert zwei “häufige Einwände”: (1) die Rosenbrocksche “Studie” stigmatisiere die Männerbewegung als rechts und (2) die Rosenbrocksche “Studie” sein unwissenschaftlich. Der erste Einwand ist Scheele nach der Lektüre des “entsprechenden Kapitels” der Rosenbrockschen Studie, in dem der “Akteur … wgvdl” besprochen wird, nicht nachvollziehbar. Der zweite Einwand ist, wie Scheele befindet, eine durchsichtige Ausweichstrategie, die auf sciencefiles.org zurückgeht, einem blog, dem “es hauptsächlich um die Diskreditierung des angeblich zum Totalitarismus führenden ‘Genderismus’ geht”.

Einordnung und Bewertung

Die “Renzension” von Scheele ist keine wissenschaftliche Rezension. Zunächst fehlt eine grobe Darstellung des Inhalts der “Studie” von Rosenbrock, so bleibt die Fragestellung, die Rosenbrock bearbeitet zu haben vorgibt, in der Rezension von Scheele unbekannt, so dass man sich als Leser unmittelbar die Frage stellt, wozu die Rezension geschrieben wurde. Dies leitet über zum zweiten Problem dieser Rezension. Sie hat nicht einmal den Anspruch, objektiv zu sein: Scheele wählt aus, was “er besonders erkenntnisreich” fand (ohne anzugeben, warum er es besonders erkenntnisreich fand), er berichtet, was er “wertvoll” findet (ohne anzugeben, warum er es wertvoll findet), er gibt an, was er für “extrem griffig” hält. Dies alles hat in einer Rezension nichts zu suchen, denn eine Rezension ist kein Ort, an dem man seinen persönlichen Geschmack ausbreitet und sich vor der Lesergemeinde mit seinem guten oder schlechten Geschmack exhibitioniert, eine Rezension ist ein Ort, an dem man argumentativ deutlich macht, welchen Anspruch das rezensierte Werk verfolgt, wie der Anspruch umgesetzt wird, wie sich der Anspruch in den Korpus vorhandener Forschung einordnen lässt und wie der Anspruch eben vor diesem bereits vorhandenen Korpus im Hinblick auf den erreichbaren Erkenntnisgewinn beurteilt werden muss. Dazu ist es allerdings notwendig, Argumente zu formulieren und seine Argumente zu begründen. Scheele formuliert keine Argumente, er formuliert Geschmacksaussagen und versucht, “Einwände”, die gegen die “Studie” von Rosenbrock vorgebracht wurden, ein Wissenschaftler hätte hier von Kritik gesprochen, dadurch zu diskreditieren, dass er behauptet, er könne keine Berechtigung dieser Einwände erkennen und die Quelle der Kritik sei gegen Genderismus. Kurz: Scheele verlangt von seinen Lesern, dass sie seinen Geschmack gut finden und seiner Einschätzung vertrauen, so wie der Führer eines Kultes von seinem Gefolge unbedingten Gehorsam im Hinblick auf seine Person verlangt. Im Gegensatz zu Scheele hat ein Kultführer aber etwas zu bieten, zumindest eine Vision von der Zukunft oder persönliches Charisma, von beidem ist bei Scheele indes keine Spur.

Somit stellt sich zum Abschluss der Nachhilfe die Frage, warum hat Sebastian Scheele diese Sätze über die Studie von Hinrich Rosenbrock aneinander gereiht, die für jeden, der nicht seinen Geschmack teilt und ihn für einen nicht vertrauenswürdigen Zeitgenossen hält, reine physische Erleichterung darstellen. Motive sind bekanntlich ididosynkratisch und können nur auf Grund von Randbedingungen aggregiert werden. Die Randbedingungen, die bei Sebastian Scheele wohl eine Rolle spielen, sind seine frühere Aktivität für die Heinrich-Böll-Stiftung (vielleich auch seine (alte) “Verbundenheit” mit der Stiftung), seine ehemalige Beschäftigung im GenderKompetenzZentrum der Humboldt Universität und die Tatsache, dass die “Zeitschrift”, in der er seine “Renzension” veröffentlicht hat, dem näheren Umfeld des BMFSFJ (und vermutlich auch der entsprechenden Begünstigtenliste) zuzurechnen ist. Dieses Netzwerk “linker Genderisten” deutet auf die eigentliche Zielsetzung der “Rezension”, die der Diskreditierung, denn wie anders kann man einen Beitrag werten, der kein einziges Argument enthält, aber eine Vielzahl von Wertungen und Unterstellungen?

Eines kann man der Betriebsamkeit im Netzwerk linker Genderisten jedoch entnehmen: die Angst vor einer Messung ihrer textualen Ausflüsse mit dem Methoden der Wissenschaft, denen sie bislang noch nie standgehalten haben. Und da Genderismus ohne eine finanzielle Unterstützung durch die Bundesregierung und mit den Mitteln der Steuerzahler schnell verschwunden wäre (wer würde schon für Genderismus bezahlen wollen, anders formuliert: außerhalb des Netzwerkes der Genderisten gibt es keine Nachfrage nach ihren Innenbetrachtungen), ist die Legitimation der genderistischen Aneinanderreihungen von Worten und Sätzen als “wissenschaftlich” von besonderer Bedeutung. Anders formuliert: Im Netzwerk linker Genderisten scheint die blanke Existenzangst zu grassieren, der schwarze Peter “Arbeitslosigkeit” geht um, und die Drohung mit Arbeitslosigkeit hat schwache Existenzen mit sozialisierter Persönlichkeit noch immer zur Konformität mit den geforderten Inhalten des jeweiligen Kults geführt.

Bildnachweis:
Rise and Rule

Folgen Sie uns auf Telegram.
Anregungen, Hinweise, Kontakt? -> Redaktion @ Sciencefiles.org
Wenn Ihnen gefällt, was Sie bei uns lesen, dann bitten wir Sie, uns zu unterstützen. ScienceFiles lebt weitgehend von Spenden. Helfen Sie uns, ScienceFiles auf eine solide finanzielle Basis zu stellen.
Wir haben drei sichere Spendenmöglichkeiten:

Donorbox

Unterstützen Sie ScienceFiles


Unsere eigene ScienceFiles-Spendenfunktion

Zum Spenden einfach klicken

Unser Spendenkonto bei Halifax:

ScienceFiles Spendenkonto: HALIFAX (Konto-Inhaber: Michael Klein):
  • IBAN: GB15 HLFX 1100 3311 0902 67
  • BIC: HLFXGB21B24

Print Friendly, PDF & Email
2 Comments

Schreibe eine Antwort zu AndreasAntwort abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Entdecke mehr von SciFi

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen

Entdecke mehr von SciFi

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen