Hegemoniale Devianz des Genderismus: eine Erklärung für selbstschädigendes Verhalten
Ich habe mich in einer Reihe von Posts gefragt, wie man erklären kann, dass sich junge Nachwuchswissenschaftler, also gerade des Studium hinter sich Habende, vor einen Karren spannen lassen, der nicht ihrer ist und den Karren willig ziehen. Was macht z.B. einen Hinrich Rosenbrock zum willfährigen Steigbügelhalter eines Genderismus’, zum Diffamierer einer von ihm erfundenen Männerbewegung? Was macht z.B. Thomas Viola Rieske zum Vorkämpfer für Genderismus und Leugner der Nachteile von Jungen im deutschen Bildungssystem? Wie, so kann ich die Frage, die mich hier interessiert, zuspitzen, kann man erklären, dass Akteure wider die eigenen Interessen handeln. Denn sie handeln wider ihre eigenen Interessen, wenn sie sich zu Sprachrohren einer “Gruppe”, eines Kultes machen, dessen einziges Ziel darin besteht, eine Vergeschlechtlichung der Gesellschaft herbeizuführen und alltägliche Abläufe “geschlechtssensibel” oder “geschlechtergerecht” zu gestalten. Da Genderisten eine geschlechtsfixierte Sicht auf die Welt durchsetzen wollen und zudem behaupten, dass Männer Frauen unterdrücken bzw. Frauen durch gesetzliche Regelungen und sonstige Formen der Vorteilsnahme Männern gegenüber besser gestellt werden müssen, Rosenbrock und Rieske nun aber einmal männlich sind, handeln sie durch ihr Eintreten gegen ihre eigenen Interessen. Genderismus zielt darauf, die Welt in männliche und weibliche Interessen, also in das, was sie für “männliche” und “weibliche Interessen” halten, zu zersäbeln, eine Antagonie zwischen beiden zu schaffen und zu zementieren und die Legitimität “weiblicher Interessen” zu behaupten, und gleichzeitig die Legitimität “männlicher Interessen” zu verneinen. So sehr sich Rosenbrock und Rieske auch antrengen, sie werden unter Genderisten nie darüber hinwegkommen, dass sie männlich sind, und entsprechend befördern sie durch ihr Eintreten für Genderismus Interessen, deren Durschsetzung sie letztendlich schädigen muss. Warum, so muss ich noch einmal fragen, handeln männliche Genderisten wie Rosenbrock und Rieske gegen ihre eigenen Interessen?
Eine erste Annäherung an die Erklärung dieses selbstschädigenden Verhaltens kommt über eine Gemeinsamkeit zwischen Hinrich Rosenbrock und Thomas Viola Rieske: Hinrich Rosenbrock, Jahrgang 1985, studierte von 2005 bis 2008 Soziologie und Geschichte (B.A.) und von 2008 bis 2011 Gender Studies, Sozialpsychologie und Sozialanthropologie (M.A.) an der Ruhr-Universität Bochum. Von 2009 bis 2011 arbeitete er am Lehrstuhl von Prof. Dr. Ilse Lenz, Soziologie: soziale Ungleichheit und Geschlecht. Thomas Viola Rieske studierte 2000 – 2006 Psychologie an der Freien Universität Berlin, unterbrochen im Jahre 2005 von einem Auslandsaufenthalt zum Studium der Gender Studies an der University of Sydney. Derzeit arbeitet Rieske an seiner Dissertation und “untersucht Handlungsmuster in der geschlechtsbezogenen Pädagogik mit Jungengruppe aus subjektwissenschaftlicher und geschlechtertheoretischer Perspektive”. Beide, so ergibt der erste und noch rudimentäre Überblick, scheinen auf “Geschlecht” fixiert zu sein.
Beide, Rosenbrock und Rieske, befassen sich mit Gender Studies. Beide halten sich in einem universitären Umfeld der Gender Studies auf. Beide sind an Partei- oder Gewerkschafsstiftungen angebunden, namentlich die Heinrich-Böll Stiftung bei Rosenbrock und die Hans-Böckler Stiftung, also die Stiftung des DGB, bei Rieske. Es kann somit davon ausgegangen werden, dass das Umfeld von beiden, ein Umfeld ist, das Genderismus und die von ihm ausgehende Geschlechtsfixierung befördert und in dem es Belohnungen für “gendergerechtes”, “geschlechtssensibles”, also: geschlechtsfixiertes Verhalten gibt. Status, so kann zudem vermutet werden, lässt sich im Gender Studies Kontext nur dadurch gewinnen, dass man “kritisch” mit Männern ist und die Identität der “Gender-Gruppe” als die eigene Identität annimmt. Die Zugehörigkeit zur “Genderisten-Gruppe” wird somit zur Nabe, um die sich das gesamte Sinnen dreht, sie erlangt den Status eines Kults.
Nun gibt es viele Nachwuchswissenschaftler, aber nicht alle von Ihnen sind auf Geschlecht als einzig relevante soziale Kategorie fixiert und dienen dem Genderismus. Somit gilt es zu erklären, warum bestimmte Personen für Genderismus anfällig sind, während andere das nicht sind. Und da ich mich hier, wie ich oben ausgeführt habe, vornehmlich für das selbstschädigende Verhalten männlicher Genderisten interessiere, das sich aus der oben beschriebenen inhärenten Logik des Genderismus ergibt, ist vornehmlich zu erklären, was männliche Personen wie Rieske und Rosenbrock für Genderismus anfällig macht.
Auf der Suche nach einer Erklärung habe ich mich an die Theorie Differenzieller Assoziation erinnert, die von Edwin H. Sutherland 1939 formuliert wurde. Das Ziel von Sutherland bestand darin, kriminelles Verhalten zu erklären. Wie sich nunmehr zeigen wird, ist seine Theorie auch dazu geeignet, selbstschädigendes geschlechtsfixiertes Verhalten zu erklären. Wie also wird man zum Fürsprecher von Anliegen, die nicht die eigenen sind, den eigenen Interessen schädlich sind? Sutherland hat eine Reihe von Thesen aufgestellt, anhand derer ich nunmehr darstellen will, wie man zum geschlechtsfixierten Fürsprecher fremder Interessen werden kann.
(1) Geschlechtsfixiertes Verhalten ist gelerntes Verhalten. Es ist nicht anlagebedingt und auch nicht vererbt. (2) Geschlechtsfixiertes Verhalten wird in Interaktion mit anderen Personen und im Rahmen eines Kommunikationsprozesses gelernt.
Wenn geschlechtsfixiertes Verhalten erlerntes Verhalten ist und sich vornehmlich in der oben beschriebenen Überhöhung weiblicher Geschlechtsteile äußert, dann kann man daraus schließen, dass die Sozialisation von Genderisten weitgehend ohne männliche Rollenbilder stattgefunden hat, bzw. dass dann, wenn männliche Rollenbilder in der Sozialisation eine Rolle gespielt haben, sie mit negativen Bewertungen verbunden wurden. Mehr noch: Genderisten, deren Hauptanliegen darin besteht, die Gesellschaft entlang von Geschlecht zu zersäbeln, fühlen sich im Kontakt mit Männern nicht wohl. Sie haben als Ursache dafür oder Folge davon keine positive männliche Rollenvorstellung entwickelt, weder für sich noch für andere.
Der Kontakt mit anderen Geschlechtsfixierten in der Genderisten-Gruppe, im Genderisten-Kult führt dazu, dass Genderfixierte wie Rosenbrock und Rieske nicht nur mit einer neuen Sicht auf das eigene Ich versorgt werden, sie finden auch Anschluss und erhalten einen externen Sinn für ihr Verhalten. Sie lernen über Kommunikation und Interaktion eine neue Rolle, eine, die dem im Gender-Kult vermittelten negativen Rollenbild von “Männlichkeit” den “neuen Mann” gegenüberstellt. Nun sind Kontakte im Gender Studies Milieu Kontakte mit vornehmlich weiblichen Personen. Und wie uns Genderisten immer wieder versichern, sind weibliche Personen im Genderkontext nicht rational, sondern emotional, nicht vernünftig, sondern einfühlsam. Dies führt zur dritten, vierten und fünften These von Sutherland:
(3) Genderverhalten wird hauptsächlich in persönlichen Gruppen gelernt. Dabei werden (4) Techniken und (5) Einstellungen und Werthaltungen vermittelt.
Techniken beziehen sich auf die dem Genderismus eigene Weltsicht, auf die Art, mit der es gelingt, die Realität auszublenden, d.h. es muss vermittelt werden, wie man die Welt sehen muss, damit daraus ein geschlechtsfixierter Blick wird. Einstellungen und Werthaltungen richten sich auf den Feind, das vermeintlich herrschende Patriarchat, die daraus sich ableitende Notwendigkeit, die weiblichen Opfer zu befreien bzw. für sie zu kämpfen und dies auch unter Preisgabe eigener Interessen zu tun, was wieder in These (6) seinen Niederschlag findet, nach der
die spezifische Richtung von Einstellungen und Werthaltungen dadurch gelernt wird, dass “Gesetze” positiv oder negativ definiert werden.
Dies zeigt sich in der Gender-Gruppe, im Gender-Kult z.B. dann, wenn Gesetze, die eine Frauenquote zum Gegenstand haben, freudig begrüßt werden, während Gesetze, die Männern ein Recht darauf beschaffen wollen, ihre Vaterschaft zu überprüfen, als Ausdruck männlichen Hegemonialstrebens abgetan werden. Es zeigt sich auch darin, dass eine Männerbewegung konstruiert wird, um sie mit negativen Attributen (rechts, anti-feministisch) belegen zu können, während einer Frauenbewegung Heiligkeitsstatus zugewiesen wird und jede Kritik an der Frauenbewegung als Frevel und Häresie gebrandmarkt wird.
Je abgeschlossener ein Gender-Kult Mitglied von der normalen Welt ist, je mehr er in seinen sozialen Kontakten auf Genderisten reduziert ist, um so eher wird er durch geschlechtsfixiertes Verhalten auffallen. Die Erklärung des selbstschädigenden, geschlechtsfixierten Verhaltens eines Hinrich Rosenbrock oder eines Thomas Viola Rieske ist somit eine Erklärung, die das soziale Umfeld beider in Rechnung stellt, in dem die Ideologie des Genderismus hegemoniale Macht entfaltet hat und in der, wie im Ku-Klux-Klan, eine interne Stratifizierung, wie sie auch in Whytes und Trashers Studien beschrieben wird, dafür sorgt, dass in den unteren Reihen Ruhe und Gefolgschaft und das Bemühen, in den Augen der “Meister” Wohlwollen zu erwecken, herrscht und in der es ein Belohnungssystem gibt, das internen Aufstieg an Statusgewinn koppelt. In den von Whyte und Trasher beschriebenen Jugendbanden ist der Statusgewinn durch entweder kriminelles Verhalten oder dadurch zu erzielen, dass die Mitglieder einer anderen Gang verprügelt werden. Doch das Mittel der direkten Konfrontation ist in den Reihen der Genderisten verpönt (man könnte auch vermuten: gefürchtet). Statt dessen erfolgt Statusgewinn und Aufstieg im Gender-Kult dadurch, dass der Feind, z.B. Männerrechtler oder die Männerbewegung verbal angegriffen und verunglimpft wird. Je besser die Verunglimpfung gelingt, desto höher steigt der einstige Gender-Novize in der Hierarchie seines Gender-Kults. Sein Aufstieg trägt jedoch den Keim des Niedergangs bereits in sich, denn männliche Novizen haftet im Genderismus ein Geschlechts-Makel an, von dem sie sich auch als neuer Menn nicht befreien können.
Soweit meine Erklärung, mit der ich ganz zufrieden bin. Das einzige Problem, das sich nun für die Mitglieder des Gender-Kults ergibt, besteht darin, dass der im Kult erworbene Status, wie immer, wenn Status auf deviantem Verhalten basiert, in der normalen Welt, in der den Kult umgebenden Außenwelt, nicht einsetzbar ist. So wie kriminelles Verhalten außerhalb der Gang nicht sonderlich gut angesehen ist, so ist Genderisten-Gehabe in der normalen Welt eher ein Ärgernis. Vermutlich versuchen Genderisten deshalb die Außenwelt mit ihren Heilslehren zu penetrieren, vermutlich gerieren sie sich deshalb wie die Steigerung der Zeugen Jehovas, und begnügen sich nicht damit, am Straßenrand zu stehen, um ihre Publikationen feil zu bieten, nein, Genderisten wollen mehr: Sie wollen bis ins Wohnzimmer mitgenommen werden, sie beanspruchen eine geistige Hegemonie. Genderismus wird als einzig legitimer Weg zur Seligkeit angesehen. Insofern erweist sich die Theorie differentieller Assoziation als ergänzungsbedürftig, denn Sutherland ist davon ausgegangen, dass die Mitglieder der devianten (oder in seinem Fall: kriminellen) Gruppe sich von der normalen Gesellschaft abgrenzen, jedenfalls nicht versuchen, ihre Devianz als Normalität in die normale Gesellschaft zu tragen. Hierin unterscheiden sich Genderisten, die einen Allein- und Allgemeingültigkeitsanspruch für ihre Ideologie beanspruchen, so dass man von einer hegemonialen Devianz des Genderismus sprechen muss.
Literatur
Sutherland, Edwin H. (1968). Die Theorie der differentiellen Kontakte. In: Sack, Fritz & König, René (Hrsg.). Kriminalsoziologie. Frankfurt a.M.: Akademische Verlagsanstalt, S.395-399.
Trasher, Frederic M. (1936). The Gang. Chicago: University of Chicago Press.
Whyte, William F. (1943). Street Corner Society. Chicago: University of Chicago Press
Bildnachweis
Savage Chicken
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Deine Fragestellung, nämlich: “Was bewegt Männer zu einem geschlechtlich selbstschädigenden Verhalten?”, ist auch der Hintergrund meines Schreibens, siehe hier.
Deine Antwort befriedigt mich aber nicht. Du sprichst von Sozialisation im Gender-Milieu. Da möchte ich aber sofort weiterfragen: Was motiviert die Pudel, in das Gender-Milieu überhaupt erst hinein zu gelangen? Es gibt doch unzählige Männer, die auch ganz dicht an entsprechenden Studiengängen “vorbeischrammen”, sich jedoch als resistent erweisen.
Selbstverständlich kann man die Sozialisation biografisch noch weiter zurückverlegen und von frühkindlichen Traumata (dominante Mütter) sprechen, die, wie z.B. James T. Kirk behauptet, auch für Homosexualität ursächlich sein können. Aber da kommen wir bereits ins Unbestimmte.
Mein Erklärungs-Ansatz, der freilich ebenfalls nicht (oder von mir aus: noch weniger) wissenschaftlich fundiert ist, bezieht frühere Erdenleben und den damit verbundenen regelmäßigen Geschlechterwechsel mit ein. Durch evolutionsbedingte Bewußtseins-Erweiterung brechen immer häufiger Erinnerungen eines gegengeschlechtlichen Vorlebens in das gegenwärtige Leben ein, ohne als solche erkannt zu werden, was dann eine gestörte sexuelle Identität zur Folge hat.
Das ist ein Modell, das dich wahrscheinlich ebensowenig befriedigen wird wie umgekehrt. Aber es ist eine Alternativ-Hypothese.
Meine Erklärung im Text: Eine gestörte personale Identität und die Suche nach einer sozialen Identität, die durch ein fehlendes oder negativ besetztes männlichen Rollenmodell geleitet wird. Das ist, wie ich geschrieben habe, eine Erklärung über soziale Randbedingungen und über – wie zu ergänzen wäre – Persönlichkeitsfaktoren. Von psychologischen Variablen “frühkindliche Traumta” und dergleichen, halte ich nicht viel, da sich Traumate, sofern sie überhaupt einigermaßen gesichert feststellbar sind, zumindest mit der selben Wahrscheinlichkeit in die eine, und in die entgegengesetzte Richtung auswirken (Erklärwert weitgehend “0”).
Deine Erklärung erinnert mich ein wenig an C.G. Jungs Archetypen oder an das kollektive Bewusstsein. Beides ist – nun ja, sagen wir: innovativ und darüber hinaus ist beides dadurch vor Widerlegung geschützt, dass man es schlicht nicht prüfen kann. Insofern wäre Deine Alternative in der Tat nicht wissenschaftlich fundiert, nicht einmal wissenschaftlich fundierbar und dann komme ich zu der Frage, was nutzt mir eine Erklärung, die ich glauben muss, aber nicht belegen bzw. mit Belegen unterfüttern kann?
“Sein Aufstieg trägt jedoch den Keim des Niedergangs bereits in sich, denn männliche Novizen haftet im Genderismus ein Geschlechts-Makel an, von dem sie sich auch als neuer Menn nicht befreien können.”
da gibt es nun – jenseits aller politischen Korrektheit – ein einfaches Instrumentarium, um diesen Makel beheben zu können. Schnipp-Schnapp vorne, dann das Gehirn über einen Haken aus der Nase ziehen, und fertig ist die perfekte Frauenrechtlerin, die allerdings nicht mit Zahlen umgehen kann.
Ich denke doch, die Männner haben ein gestörtes Selbstbild gehabt?
(von einer “alleinerziehenden” Mutter aufgezogen)
Und jetzt haben sie gemerkt, dass mit Gender Geld zu verdienen ist.
Gender erhält den Berufsfeministen Brot und Einkommen!
Sie arbeiten, wie die grosse Mehrheit der Soziologen der Zeitgeistin zu.
Sind nur Mösenkriecher der Zeitgeistin. 😉
Hm,
also ich vermute dass u.U. noch nicht mal eine “gestörte personale Identität und die Suche nach einer sozialen Identität, die durch ein fehlendes oder negativ besetztes männlichen Rollenmodell geleitet wird” nötig ist um das “Gegendere” mitzumachen. So wie ich viele Menschen einschätze, könnte das auch einfach mit ihrer Unfähigkeit zu tun haben, sich Konformitätsdruck zu widersetzen – im Zusammenspiel mit der nicht ausreichend ausgebildeten Fähigkeit kritisch zu denken (d.h. die intellektuelle Armseligkeit der vertretenden Positionen wird gar nicht erkannt).
Da kann dann eine “gestörte personale Identität” auch die Folge und nicht die Ursache sein,
als Ursache ist sozusagen “Groupthink” oft schon ausreichend.
Ob das (Nachwuchs-) Wissenschaftler sind spielt da auch keine Rolle mehr.
Ich habe nicht den Eindruck, dass kritisches Denken besonders
förderlich für die Karriere als Wissenschaftler ist. Mann muss Möglichst viel Publizieren und da
ist es eben gut nichts zu schrieben was nicht durch das Peer-Review kommt.
Das was momentan als Wissenschaftler ausgebildet wird ist also nicht das was Wissenschaftler sein sollte, wenn das Ziel der Wissenschaft denn Erkenntisgewinn sein soll.
Beste Grüße,
Eike
Was ich mich frage: Was ist selbstschädigendes Verhalten? Ich beobachte dieses bei Genderisten nicht. Ein Verhalten, welches einer beliebigen Gruppe schadet, der ich zufällig angehöre, ist doch nicht zwangsläufig selbstschädigend. Vielmehr ist dies eine Lösung eines Interessenkonfliktes unter mehreren Gruppen, denen ich gleichzeitig angehöre.
Z.B. bin ich gleichzeitig Radfahrer und Steuerzahler. Wenn ich eine Erneuerung eines maroden Radweges fordere, dann schädige ich mich als Teil der Gruppe der Steuerzahler selbst; gleichzeitig nutze ich mir selbst als Teil der Gruppe der Radfahrer.
Z.B. ist Herr Rosenbrock gleichzeitig Mann und Genderist. Um als Zweiterer voran zu kommen, schädigt er sich als Teil der Gruppe Männer.
Beiden Beispielen liegt nichts Krankhaftes oder Ideologisches zu Grunde, sondern alleine eine Abwägung des größtmöglichen persönlichen (subjektiven) Vorteils. Für mich (dies ist keine wiss. Äußerung, sondern allein mein subjektiver Eindruck) ist dies nichts als eine von vielen modernen Formen des Söldnertums.
Die These vom Söldnertum trifft dann zu, wenn man davon ausgeht, dass Rosenbrock oder Rieske auf lange Sicht etwas von ihrer devoten Genderistenhaltung haben. Das bezweifle ich. Aber meine Re-Konstruktion der Handlungssituation, in der sich Rosenbrock und Rieske befanden als sie sich für Genderismus und gegen Vernunft entschieden haben, wird offensichtlich von den beiden nicht geteilt, und sie versprechen sich offensichtlich etwas von ihrem Genderdasein, Status und Anerkennung in den Worten des Beitrags. Die Frage, die letztlich im Beitrag zu beantworten versucht wird ist, wie kann man zu der falschen Überzeugung kommen, man hätte etwas davon als Genderist gegen die Realität zu Felde zu ziehen bzw. zugespitzt, wie kann man als Angehöriger des männlichen Geschlechts einem Kult beitreten, dessen Ziel darin besteht, Individuen auf ihr Geschlecht zu reduzieren und das männliche Geschlecht als dem weiblichen Geschlecht nachgeordnet zu bestimmen und immer noch denken, man hätte etwas davon?
MK: Die These vom Söldnertum trifft dann zu, wenn man davon ausgeht, dass Rosenbrock oder Rieske auf lange Sicht etwas von ihrer devoten Genderistenhaltung haben.
Radfahrer: Nein. Sie trifft dann zu, wenn man davon ausgeht, dass R. und R. sich von der devoten Geisteshaltung einen persönlichen Vorteil versprechen. Genaugenommen wissen wir über deren tatsächliche Geisteshaltung nichts, sondern kennen nur deren öffentlich zugängliche Äußerungen, die selbstverständlich irgendeiner Geisteshaltung entspringen, aber nicht zwangsläufig der Haltung, die ich ihnen unterstelle.
MK: […] wie kann man als Angehöriger des männlichen Geschlechts einem Kult beitreten, dessen Ziel darin besteht, Individuen auf ihr Geschlecht zu reduzieren und das männliche Geschlecht als dem weiblichen Geschlecht nachgeordnet zu bestimmen und immer noch denken, man hätte etwas davon?
Radfahrer: Mich in männliche Genderisten hineinzuversetzen, fällt mir schwer. Eine mögliche Erklärung ist, dass sie darauf spekulieren, dass die Reduktion des Individuums auf das Geschlecht eben nicht vollständig kommen wird, und dass die Genderisten ganz im Sinne des Söldnergedankens sich eine Belohnung für ihre Gesinnungsäußerungen versprechen und damit eine Besserstellung innerhalb der nachgeordneten Gruppe “Männer”.
Ich vergleiche dies etwa mit dem Chamaeleon Dance im Südafrika der Apartheid. Während einige Schwarze versuchten, die Apartheid zu bekämpfen, versuchten andere, sich per Eintrag in den Pass zu Mischlingen oder Indern machen zu lassen. Damit bekräftigten sie (von außen betrachtet) den Status Quo, der sie als Nicht-Weiße benachteiligte, machte sie aber immerhin zu besseren Negern, was ihnen subjektiv einen Vorteil verschafft haben mag.
Grüßle, Radfahrer