Wie Sauerbier oder: wie Wikipedia als Propaganda Plattform gegen die Männerrechtsbewegung missbraucht wird

Die Heinrich-Böll Stiftung scheint ein Marketingproblem zu haben. Trotz vieler Anstrengungen, die aus Hinrich Rosenbrocks Magisterarbeit gezimmerte hauseigene Publikation “Die Antifeministische Männerrechtsbewegung” populär zu machen, hat sich bis auf wenige Mainstream-Medien kaum jemand bereit gefunden, über die “Studie” zu berichten, noch weniger haben sich bereit gefunden, positiv darüber zu berichten (die Ausnahme ist hier Spiegel-Online, aber das war vermutlich auch nicht anders zu erwarten). Aus Sicht des Marketing ist die Studie ein Ladenhüter oder in der Sprache der Boston Consulting Group ein “poor dog”, und zudem war die Studie nie etwas anderes als ein “poor dog”.

Um dem Ladenhüter Beine zu machen, hat man zwischenzeitlich eine Art Wanderzirkus zusammengestellt, in dem nicht nur Hinrich Rosenbrock auftreten darf, sondern auch Rolf Pohl, der allem Anschein seiner Homepage nach zu urteilen, Psychologe mit einem Hang zum Mystischen, nämlich zur Psychoanalyse ist und seit 2001 nach eigenen Angaben einen Lehrstuhl an der Universität Hannover “verwaltet”. Gastiert hat der Wanderzirkus indes erst einmal in den Räumlichkeiten der Heinrich-Böll-Stiftung in Hannover und geht man nach einem Beitrag in der Hildesheimer Zeitung, den Prof. Günter Buchholz zur Grundlage seines Beitrags auf Cuncti gemacht hat, dann war die Wanderzirkus-Kritik wiederum nicht im Sinne des Veranstalters. Statt die Angst vor der “rechtsextremen Männerbewegung”, die Rosenbrock und Pohl verbreiten wollen, in alle Welt zu tragen, hat Karl-Ludwig Baader in seinem Beitrag in der Hildesheimer Zeitung die Legitimation von Pohl und Rosenbrock, das zu verbreiten, was sie verbreiten, in Frage gestellt. Günter Buchholz hat dies zum Anlass genommen, sich der Frage zu widmen, ob die Heinrich-Böll Stiftung sich eigentlich der Volksverhetzung schuldig macht, eine Frage, die ich an dieser Stelle nicht weiterverfolgen will.

Vielmehr will ich hier eine kleine Analyse anstellen, die sich mit den in der marxistisch-leninistischen Welt so gebräuchlichen Hintertüren der Meinungsbeeinflussung beschäftigt. Mit Hintertüren der Beeinflussung meine ich den Versuch, Lesern in vermeintlich neutralen Medien eine Bewertung, zuweilen auch eine Diffamierung, unterzuschieben, um sie in die “richtig” Richtung zu beeinflussen (product placement nennt man das im Marketing).  Propaganda-Experten aller Generationen haben sich auf entweder die Kraft der Suggestion oder die der verdeckten Manipulation verlassen, deren Zweck darin besteht, eine bestimmte Bewertung, z.B. die Männerrechtsbewegung ist rechtsextrem, als normal, als gesellschaftlich geteilte Bewertung erscheinen zu lassen. Das Mittel der verdeckten Manipulation ist ein perfides, ein feiges Mittel, es stellt eine wissentliche Fehlinformation dar und bewegt sich außerhalb der Moral. Diese Bewertung, meine Bewertung, sei dem nun Folgenden vorangestellt.

Netzwerke bestehen aus miteinander verbundenen Akteuren. Analysen von Netzwerken haben entsprechend u.a. zum Ziel, Verbindungen unter den Akteuren aufzuzeigen. Netzwerkanalysen sind regelmäßig langweilig und schwierig zu lesen. Deshalb habe ich mich entschlossen, prosaische Qualitäten, die ich neu an mir entdeckt habe und von denen bislang nur ich weiß, in einer Art Theaterstück zu verarbeiten. Wie jedes Theaterstück, so beginnt auch mein Theaterstück, das eine Misere in drei Akten beschreibt, mit den Darstellern und wie immer gilt bei Theaterstücken, dass Übereinstimmungen mit der Wirklichkeit statistisch wahrscheinlich, aber dennoch zufällig sind:

  • Hinrich Rosenbrock, Autor einer Magisterarbeit, die keinen wissenschaftlichen Kriterien standhält,
  • Andreas Kemper, Herausgeber eines Buches, zu dem Hinrich Rosenbrock einen Beitrag geleistet hat und Autor von Texten auf Wikipedia, dort unter dem Pseudonym “schwarze Feder”.
  • Fiona Baine/SanFranFarmer/Finn – ein oder mehrere Autoren, die/der auf Wikipedia schreiben und “schwarze Feder” kennen.
  • Heinrich-Böll-Stiftung, nutzt das Geld von anderen, um politische Propaganda zu betreiben. Hat die Magisterarbeit von Hinrich Rosenbrock bezahlt und mit großen, zwischenzeitlich deutlich reduzierten Hoffnungen verbunden.
  • Rolf Pohl, Psychoanalytiker, der die Schauspieler meines Theaterstücks betreut, wenn er nicht gerade mit sich selbst beschäftigt ist.

Erster Akt: The Merchandise

Fiona Baine/Finn/SanFranFarmer hat/haben von der Existenz der Magisterarbeit von Hinrich Rosenbrock erfahren. Vermutlich ist “schwarze Feder” an der Weitergabe der heiklen Informationen nicht ganz unschuldig. Heikel ist die Magisterarbeit von Rosenbrock deshalb, weil sie niemand lesen will. Der Inhalt ist langweilig. Wissenschaftlich interessant ist die Magisterarbeit bestenfalls, wenn man darüber lehren will, wie man eine Magisterarbeit nicht schreibt, kurz: die Magisterarbeit ist ein Ladenhüter, und dies sehr zum Missfallen der Heinrich-Böll-Stiftung, die ein eigenes Interesse daran hat, die Magisterarbeit zu verbreiten, wird darin doch Schreckliches behauptet: Die Männerrechtsbewegung ist rechtsextrem. Aber: Nicht einmal mehr eine solche Behauptung reisst noch jemanden vom Hocker. Entsprechend ist guter Rat teuer, aber nicht unbezahlbar, denn: Fiona Baine/Finn/SanFranFarmer wären unter Umständen bereit, ihre Kontakte zur unbedarften Wikipedia, die zwar nicht gerade als Aushängeschild der richtigen Information bekannt ist, aber immerhin einen entsprechenden Anspruch verfolgt und von manchen auch so wahrgenommen wird, zu nutzen, um die Magisterarbeit von Rosenbrock in der Wikipedia zu verbreiten. Ob und welche Anreize und Motivatoren die Heinrich-Böll Stiftung über Mittelsmänner oder wie auch immer verteilt hat, der Handel ist zu Stande gekommen und Fiona Baine/Fin/SanFranFarmer gehen ans Werk. Rosenbrock und das, was er behauptet, wird nunmehr lanciert.

Zweiter Akt: The Work

Das Problem mit meinem zweiten Akt besteht darin, dass subversive Tätigkeiten nicht öffentlich sind. Entsprechend ist es in meinem Theaterstück, wie bei der Wikipedia, bei der Personen, deren Qualifikation und sonstige Tätigkeit unbekannt sind, sich anonym als Autoren über andere auslassen  können: Die Urheber bleiben im Dunkeln. Man muss sich somit eine Bühne vorstellen, auf der nur ein großer Bildschirm zu sehen ist, auf dem dann nacheinander, die folgenden Punkte erscheinen:

  • Wikipedia-Stichwort: Männerrechtsbewegung: Hier stellt “der Soziologe Hinrich Rosenbrock … fest, dass Männerrechtler das Internet zur Mobilisierung nutzen und dabei besonders aggressiv vorgehen”, wirft ihnen eine “gefährliche Offenheit zum Rechtsextremismus” vor und verweist auf Links aus Foren der Männerrechtsbewegung auf Seiten, die Rosenbrock für rechtsextrem hält. Verantwortlich für den Text: Fiona Baine
  • Wikipedia-Stichwort: MANNdat: Hier ist der nunmehr “Sozialwissenschaftler” Hinrich Rosenbrock der Ansicht, MANNdat lügt über die Anzahl seiner Mitglieder und weist darauf hin, dass MANNdat in der Männerrechtsbewegung gut vernetzt ist, auch zu bedenklichen Vereinigungen, also solchen die Rosenbrock für bedenklich hält, gebe es Verbindungen. Verantwortlich für den Text: Fiona Baine
  • Wikipedia-Stichwort: Gerhard Amendt: Zu Gerhard Amendt weiß der jetzt zum “Sozialpsychologen und Sozialanthropologen” mutierte Hinrich Rosenbrock, zu sagen, dass er eine der Schlüsselfiguren der “deutschen antifeministischen Männerrechtsbewegung” ist: “Amendts Forschungen” sind nach Ansicht von Rosenbrock, durch methodische Fehler geprägt und “zeichneten sich durch ihren antifeministischen und teilweise essentialistischen und homophoben Gehalt aus”. Verantwortlich für den Text: Fiona Baine
  • Wikipedia-Stichwort: Arne Hoffmann: Für nun nur noch “Hinrich Rosenbrock” ist Arne Hoffmann ein “‘populistischer Medienmacher’, der zwar nicht als rechter Ideologe bezeichnet werden könne, seine Bündnispartner für die Männerrechtsbewegung jedoch vor allem nach dem von ihm gesehenen Nutzen für diese und weniger nach deren demokratischen und ethischen Grundlagen auswähle”. Verantwortlich für den Text: Fiona Baine

Nachdem das Publikum die geballten Vorwürfe und die schändlichen Organisationen und Personen, die entweder mit bedenklichen anderen Organisationen verbunden sind oder denen gleich jegliche menschliche Qualifikation abgesprochen wird, weil sie entweder homophob sind oder skrupelose Menschen, die mit dem Teufel paktieren, wenn sie sich einen Vorteil davon versprechen, zugemutet bekommen hat, geht es in die Pause, damit sich die Besucher für den dritten Akt stärken können.

Dritter Akt: The Arrival of the Aliens

Der dritte Akt beginnt damit, dass Rolf Pohl im Traum eine Vision hat, den er, nach reiflicher psychoanalytischer Deutung und nach einem Selbstgespräch von zwei Stunden nicht anders deuten kann als als “bedenklich”. Derart ins Grübeln verfallen sitzt er am Rande der Bühne, im Pavillon, und harrt der Dinge, die da kommen, und die Dinge, die da kommen, sind Alien, Wesen von einem anderen Planeten, Wesen vom Planeten Ratio in der ultrafernen Galaxie der Vernunft, die in einer Sprache sprechen, die weder Hinrich Rosenbrock noch Fiona Baine/Fin/SanFranFarmer verstehen, denn sie reden von Anstand, von Moral, davon, dass man fremden Menschen mit Empathie und nicht mit Hass begegnet, davon, dass, egal, was die Heinrich-Böll Stiftung sagt, nichts eine Rechtfertigung dafür sein kann, dass man seinen Hass über andere ausgießt und versucht, sie öffentlich zu diskreditieren und zu erniedrigen.

Aber, so die Alien vom Planeten Ratio in der ultrafernen Galaxie der Vernunft, wenn man schon andere diskreditieren will, dann solle man das mit Argumenten und begründet tun. So betrachtet seien alle Versuche, die Männerrechtsbewegung und ihre Vertreter zu diskreditieren, unnützt, ja dilettantisch, wirkten wie das verzweifelte Suchen nach Belegen für die eigenen Antipathien. Nirgends, so die Alien, sei ersichtlich, warum wer als Beleg gewählt wurde, nach welchen Kriterien überhaupt Belege gesammelt worden seien, noch sei ersichtlich, wem, außer den eigenen niedrigen Motiven die vielen Worte auf den Seiten von Wikipedia dienten. An dieser Stelle zeigen die Alien sich als Befreier, die gekommen sind, um das “löbliche Unterfangen” der Wikipedia vom Unrat, den die ideologisch Blinden verbreiten, zu befreien. Das Theaterstück hat ein happy end. Es endet damit, dass Fiona Baine/Finn/SanFranFarmer und Hinrich Rosenbrock jeweils auf eine einsame Insel verbannt werden, auf der sie es und in Ermangelung profilgebender ideologischer Feinde einfach nur mit sich selbst aushalten müssen. Was aus Rolf Pohl wird, wissen wir nicht, ihm ist nicht habhaft zu werden, da unbekannt ist, auf welcher Bewusstseinsebene er gerade wandelt. Die Heinrich-Böll Stiftung wird weiterhin Steuergelder in politische Propaganda transformieren und, ja, stimmt, Andreas Kemper ist gar nicht vorgekommen, aber einmal ehrlich, haben Sie ihn vermisst?

End Game

Das war der amüsante Teil des Missbrauchs von Wikipedia. Der weniger amüsante Teil in Form eines offenen Briefes an Jimmy Wales, den Gründer von Wikipedia, folgt demnächst.

Bildnachweis:
Pogo Blog
Images Wikia

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