Der totale Genderismus
Eines der Markenzeichen totalitärer Systeme, die mit einem umfassenden Geltungsanspruch angetreten sind, ist ihr Versuch, nicht nur die gesellschaftlichen Produktivkräfte und die gesellschaftlichen Reproduktionsstrukturen unter ihre Kontrolle zu bekommen, sondern vor allem die Produktion von geistigem Nachwuchs über das Bildungssystem zu kontrollieren. In diesem Sinne haben totalitäre Systeme immer dafür gesorgt, dass an ihren Universitäten bestimmte Themen nicht mehr gelehrt wurden und dafür, dass ihre jeweilige Ideologie den Lehrkanon bestimmt hat. In der DDR wurde Marxismus-Leninismus zur Grundlage jeglicher wissenschaftlichen Arbeit: Wer den Katechismus nicht nachbeten konnte, hatte weder eine Chance auf beruflichen Aufstieg noch eine Chance, an Forschungsmittel zu gelangen.
Auch im Dritten Reich war das Bildungssystem Gegenstand der Intervention des “Systems”. Dabei hatten die Parteistrategen der NSDAP nicht so sehr ein Interesse daran, alle Fakultäten unter ihren Einfluss zu bekommen, als vielmehr ein Interesse daran, die medizinischen Fakultäten gleichzuschalten. Dies führte dazu, wie Richard J. Evans ausführlich berichtet, dass an Fakultäten der Theologie, Geschichte, Soziologie, aber auch der Architektur eine Art inhaltlicher Burgfrieden geschlossen wurde, der die etablierten Professoren im Privaten über die Schergen des Systems schimpfen sah, die ihnen im täglichen Fakultätsleben vor die Nase oder in die Fakultät gesetzt wurden. Letztlich hat das Schweigen der etablierten Professoren dazu geführt, dass die herrschende Ideologie selbst die Fachbereiche übernommen hat, für die sich die Nazis gar nicht interessiert haben. Die für die Nazi-Ideologie zentralen Fakultäten der Medizin haben ein anderes Schicksal erlitten. Sie wurden radikal nach dem Willen der Machthaber im Hinblick auf Lehr- und Forschungsinhalte und im Hinblick auf die personelle Zusammensetzung umgestaltet.
Die Übernahme von Wissenschaft und Bildung durch die Nazis, hatte nicht nur auf die Lehrqualität einen katastrophalen Einfluss: “Everywhere in the educational system, therefore, the Third Reich had an impact that was ultimately disastrous. ‘Scholarship is no longer essential’, noted Victor Klemperer in his diary in October 1933 as he recorded the cancelling of lectures on two afternoons a week in his university to make time for military sports. In a regime that was built on contempt for the intellect, this should hardly been a cause for surprise. The Nazis saw the educational system in the first place as a means for inculcating the young with their own view of the world … Anything that stood in their way, including traditional educational values such as freedom of inquiry, critical intelligence or the ideal of pure research, was to be sidelined or swept aside” (Evans, 2006, S. 318, Hervorhebung durch mich, MK).
Man kann zusammenfassen: Totalitäre Systeme versuchen die Schergen, die mit der Verbreitung ihrer Ideologie befasst sind, in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu platzieren und die Kontrolle vor allem über das Bildungssystem zu übernehmen, denn das Bildungssystem ist nicht nur der Ort, an dem sich Kinder und Jugendliche trefflich mit dem “Werte”system des Regimes, der herrschenden Ideologie infiltrieren lassen, es ist auch das System, von dem zumindest in der Theorie Widerstand zu erwarten ist (in der Praxis haben sich die meisten Professoren noch immer als nicht mutig genug zum Widerstand erwiesen). Dies war im Dritten Reich so, es war in der Sowjetunion so, es war in der DDR so.
Und heute haben wir den Genderismus mit seinen herrschenden Werten der Feindschaft gegen Markt und unternehmerische Freiheit, mit seiner Feindschaft gegen traditionelle und als männlich bezeichnete Werte von Leistung und Konkurrenz, mit seiner Ablehnung von Individualität und Eigeninitiative und mit seiner Kanonisation von Fertilität. Entsprechend wird im Zeichen des Genderismus in Schulen versucht, männlichen Schülern Anzeichen einer Individualität auszutreiben und als Machogehabe zu deklassieren. Entsprechend wird in Universitäten versucht, Wettbewerb und Konkurrenz gar nicht erst entstehen zu lassen, und es wird in einem kaum mehr zu überschauenden System aus Nepotismus und Vorteilsnahme versucht, Universitäten zu Zentren staatsfeministischer Geistesertüchtigung und der Kinderbetreuung zu machen.
Ich habe in diesem blog bereits über die Gleichschaltung des Wissenschaftsrats und das Professorinnenprogramm geschrieben, mit dem angeblich “Chancengleichheit” hergestellt werden soll und doch nichts anderes als Ungleichheit im Zugang zu Universitätspositionen durch Diskriminierung männlicher Bewerber hergestellt wird. Mit diesem post will ich auf ein weiteres Teilchen im System der universitären Gleichschaltung hinweisen, auf das mich Andreas Rheinhardt hingewiesen hat und mit dem die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sich seit dem Jahre 2008 aktiv und freiwillig, durch Beschluss “der Mehrheit der Mitglieder der DFG” am Ausverkauf wissenschaftlicher Freiheit und an der Beseitigung guter Bedingungen für wissenschaftliches Arbeiten an den Universitäten beteiligt. Die ideologische Gleichschaltung hat in diesem Fall den Namen “Forschungsorientierte Gleichstellungsstandards” und sie firmiert auf der Webseite der DFG unter dem Punkt “Chancengleichheit”.
Nun hat Gleichstellung überhaupt nichts mit Chancengleichheit zu tun: Gleichstellung zielt auf das Ergebnis, Chancengleichheit auf den Zugang. Wie alle totalitären Ideologien, so versucht auch der Genderismus, durch Wortakrobatik von seinen eigentlichen Zielen abzulenken, seinen eigentlichen Zielen, die darin bestehen, Leistung zu diskreditieren und nicht mehr Leistung, sondern Wohlverhalten zu prämieren. Deutlich wird dies durch einen Blick auf die “Personellen Gleichstellungsstandards” , in denen “echte Gleichstellung” als “gleiche Anzahl von Männern und Frauen auf unterschiedlichen Stufen der wissenschaftlichen Karriere” definiert wird. Folglich entscheidet nicht die Leistung, sondern das Geschlecht darüber, wer Professor, Stipendiat, Graduierter wird bzw. wem von der DFG eine Förderung bewilligt wird. Die Feindlichkeit des Genderismus gegenüber Leistung könnte nicht deutlicher zum Ausdruck gebracht werden. Wem dies noch nicht reicht, der möge sich an das Professorinnenprogramm erinnern, das Lehrstühle ausschließlich für weibliche Bewerber schafft.
Aber nicht nur die Besetzung von Positionen in der Wissenschaft wird durch diesen Etikettenschwindel, mit dem Chancengleichheit verkauft, aber Gleichstellung, also Ergebnisgleichheit unabhängig von Leistung geschaffen werden soll, im Geiste des Genderismus gestaltet, auch Begriffe wie “Wettbewerbsfähigkeit” werden im Rahmen des Genderismus entstellt und in ihr Gegenteil verkehrt. So findet sich unter der Rubrik “Strukturelle Gleichstellungsstandards” in den Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG der folgende Punkt 3:
“Wettbewerbsfähige und zukunftsortierte Gleichstellung zu sichern bedeutet, in den Mitgliedseinrichtungen der DFG für die Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlicher Karriere für Männer und Frauen aktiv Sorge zu tragen, veralteten Rollenstereotypen entgegen zu wirken und individuelle Lebensentwurfgestaltungen zu berücksichtigen.”
Kann mir jemand sagen, wie der positive Zusammenhang zwischen Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlicher Karriere, veralteten Rollenstereotypen und Wettbewerbsfähigkeit aussieht? Wenn mit den veralteten Rollenstereotypen z.B. die der fünfziger Jahre gemeint sind, dann kann ich dazu nur anmerken, dass die 50er Jahre als Zeit des Wirtschaftswunders eher das Gegenteil dessen belegen, was hier behauptet wird. Davon abgesehen, was hat es die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die für die Vergabe von z.B. Forschungsmitteln zuständig ist, noch einmal zu interessieren, ob Hans V. und Frieda L., sich zur Fortpflanzung entscheiden? Die Passage zur Wettbewerbsfähigkeit zeigt eindeutig die Handschrift der herrschenden Ideologie des Staatsfeminismus, der den Mythos durchsetzen will, dass man sich auf mehrer Bereiche aufteilen und dennoch in mehreren Bereichen “Exzellenz” erreichen könnte. Dem ist nicht so. Man ist entweder ein herausragender Wissenschaftler oder ein neuer Mann, man ist entweder eine herausragende Hausfrau und Mutter oder eine herausragende Dozentin. Es ist nicht möglich, auf mehreren Hochzeiten zu tanzen, ohne Abstriche an der Performanz zu machen. Aber die ideologischen Vorgaben, die Universitäten gemacht werden, können noch so unsinnig sein, sie werden brav und folgsam vor Ort umgesetzt.
Und so lesen wir im “Zwischenbericht zur Umsetzung der Stellungnahme der Freien Universität Berlin zur Umsetzung der Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der Deutschen Forschungsgemeinschaft” unter “Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit”, dass die Freie Universität Berlin davon “überzeugt” ist, dass “familienfreundliche Randbedingungen ihre Position im Wettbewerb um wissenschaftliches und nicht-wissenschaftliches Personal … maßgeblich verbessern”. Es gab einmal eine Zeit, da waren Wissenschaftler nicht überzeugt, sondern sie hatten eine Hypothese, haben diese geprüft und hinter her wussten sie. Aber Wissen, ebenso wie Leistung zählt im Genderismus nicht. Hier geht es um unterwürfige Huldigung des Gendergottes und entsprechende Erfüllung seiner Erwartungen, und deshalb reicht die Überzeugung. (Ich bin übrigens davon überzeugt, dass ein Wissenschaftler, der etwas auf sich hält, die FU-Berlin meiden wird, wie der Teufel das Weihwasser, wenn er den Zwischenbericht zur… gelesen hat. Und ich kenne einen, der ist überzeugt, dass ihm irgendwann der Himmel auf den Kopf fällt….).
“Familie”, so lehrt der Zwischenbericht weiter, “sieht die Freie Universität Berlin überall dort, wo langfristig soziale Verantwortung wahrgenommen wird”. Das wird de Heilsarmee in Berlin, die sich um Obdachlose kümmert, freuen. Sicher ist die Freie Universität Berlin bereit, beim nächsten Nachfrost, Notschlafplätze für Obdachlose in ihren Gästeunterkünften und Verpflegung in der Mensa zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus ist der Betrieb der Freien Universität Berlin komplett darauf umgestellt, dem Genderistenziel “Fertilität” in die Hände zu arbeiten, und zwar durch eine eigene Kindertagesstätte, kostenlose Kinderbetreuungsangebote, Kongresskinderbetreuung, Still- und Wickelplätze und ein breit gefächertes Weiterbildungsangebot (seit ich das gelesen habe, frage ich mich, worin die Weiterbildung besteht.). Bei so viel sozialem Engagement ist es nicht verwunderlich, dass die Freie Universität Berlin für herausragende wissenschaftliche Leistungen nicht mehr allzu viel Zeit und Geld zur Verfügung hat und auch nur selten bis gar nicht im Zusammenhang mit eben solchen genannt wird.
Abschließend noch ein Wort zu den Nutznießern des Genderismus, zu denen, die sich nicht zu schade sind, auf Positionen, die der Genderismus geschaffen hat, berufen oder gesetzt zu werden. Ich habe mich entschlossen, besonders nachdem ich gerade wieder gelesen habe, was Richard J. Evans über den Wissenschaftsbetrieb im Dritten Reich geschrieben hat, meine bisher doch zuweilen vorhandenen Zurückhaltung aufzugeben und Klartext zu reden: Wer bereit ist, eigens geschaffene Genderstellen zu besetzen, hat sich aus meiner Sicht diskreditiert und gezeigt, dass er weder Leistung noch wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn auf seiner Agenda hat. Wer sich freiwillig zum Nutznießer eines ideologischen Systems degradiert, das es auf seine Fahnen geschrieben hat, all die Werte zu diskreditieren und zu unterminieren, die man früher mit Wissenschaft und Bildung in Zusammenhang gebracht hat, der zeigt damit, dass er über seine Rolle als Günstling des Systems weder besorgt, noch hinausgekommen ist, und was ist von solchen Personen zu erwarten? Sicher keine wissenschaftliche Erkenntnis. Und was ist vor diesem Hintergrund vom Genderismus zu erwarten: it will have an “impact that is ultimately disastrous” on science and education.
Evans, Richard (2006). THE THIRD REICH IN POWER, 1933-1939. London: Penguin.
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Sie vergleichen die Genderisten der FU Berlin mit der Heilsarmee, ohne auf den Punkt zu kommen: Beides sind Sekten, mit dem einzigen Unterschied, dass die Heilsarmee als christliche Kirche anerkannt ist. Ansonsten: Volle Zustimmung.
@jck5000
Es gibt noch einen Unterschied zwischen Heilsarmee und Genderisten. Erstere verfügen über keine politischen Zwangsmittel. Man spendet freiwillig für deren (durchaus noble) Anliegen oder halt eben nicht. Genderisten hingegen nähren sich von staatlich erzwungenen Abgaben; sie sind somit Teil einer Kleptokratie.
Aufruf zu freiwilliger Spende vs. Gelderpressung. Das ist IMHO der weitaus wichtigere Unterschied als irgendeine (staatliche) Anerkennung als christliche Kirche bzw. als ideologische Sekte.
Wo immer der Staatskrake seine Wohlfahrtstentakel reinhängt, kommt es zur flächendeckenden Gelderpressung; die Verwandtschaft zu einem mafiösen System der Schutzgelderpressung ist dabei keineswegs zufällig.
Sie haben natürlich vollkommen Recht. Ich überlegte eben nur, dass es vielleicht sinnvoll wäre, die Genderisten als die Sektenanhänger “bloßzustellen”, die sie sind. Dann wäre nämlich Schluss mit den staatlichen Mitteln.
Ihre Überlegung hat zweifellos etwas für sich. In der Tat kann man den Genderismus als Sekte ansehen, wobei die Grenze zwischen Sektierertum und Ideologie ohnehin fliessend ist. Ob man damit aber wirklich die staatlichen Mittelzuschüsse an die ‘Gendersekte’ abklemmen kann? Ich bin da eher pessimistisch.
Die Mittelumverteilung dient primär den politischen Machthabern. Die Kontrolle der Mittelumverteilung ist eine wesentliche wenn nicht gar die wichtigste Quelle der politischen Macht. Ob das eingesetzte Vehikel zur Rechtfertigung der Mittelumverteilung nun Genderismus, Wohlfahrt, Wirtschaftsförderung oder sonstwie heisst, ist weitgehend gleichgültig. Entscheidend ist, dass die Kontrolle darüber in den Händen einer kleinen Clique von Machthabern liegt. Der fleissige Untertan, der Werte schafft und diese der Obrigkeit zum grossen Teil und ohne Entgelt abliefern muss, ist der Traum der Herrscher, seit es überhaupt das politische Gebilde namens Staat gibt.
Die 68er hatten es schon in ihrem Programm: “Marsch durch die Institutionen”.
Schon da begann die langsame Zersetzung. In den 70ern die Bildungsexperimente in den SPD-regierten Ländern, “moderne Pädagogik”, Ersetzung von Lehrplänen durch unverbindliche Rahmenpläne, Besetzung von Hochschullehrstühlen mit Ideologen.
Der Genderismus ist nur eine Fortsetzung dessen, was in dieser Zeit lange vorbereitet wurde. Menschen sowas wie Genderismus unterzujubeln, bedarf schon einiges an Volksverblödungsarbeit.
Noch ist es möglich, diese Entwicklung zu stoppen. Diese Entwicklung MUSS gestoppt werden, denn diese Leute sind zu allem fähig, und werden irgendwann die Meinungsfreiheit abschaffen, wenn wir weiter tatenlos zusehen!
@ Peter: absolute Zustimmung! Das hier Geschilderte legt wieder einmal zwingend den Schluss nahe, dass jedes demokratische System über kurz oder lang in puren Sozialismus mündet, mit Armut, Unfreiheit und Zwang als festen Bestandteilen. Ob der Sozialismus dabei braun, rot, grün, rosa oder – wie hier – lila schimmert, macht da schon keinen großen Unterschied mehr.
Nicht zwingend. Das ganze ist ein Bildungsproblem.
Solange das Bildungssystem funktionierte, wäre das nicht möglich gewesen. Deswegen mußte zuerst das Bildungssystem zersetzt werden.
Wenn man die hilflose Antwort der norwegischen „Gender-Experten“ auf die Fragen des das Gender-Paradoxon abklärenden Harald EIA betrachtet (vereinfacht): „Wir haben die bessere Theorie, daher kann die Empirie nicht stimmen“ keimt etwas Hoffnung auf, dass der genderismus sich tot läuft.
Hoffentlich wird bald in Deutschland eine ähnliche Aufklärung erfolgen, um vorallem das von den Gender-Ideologen propagierte “social engineering” in Richtung Übersexualisierung im Erziehungsbereich schon der Kleinsten und Jüngsten (Krippe, Kita, Schule) zu stoppen.
Es kann nicht ernst genug genommen werden, was die Vernichtung des Selbstverständnisses von Mann und Frau für Buben und Mädchen bedeutet, die sich gemäß ihren genetischen Vorgaben an Vorbildern entwickeln müssen (siehe Buch „Vergewaltigung der menschlichen Identität, über die Irrtümer der Gender-Ideologie“)
Darauf können wir lange warten!
Wir müssen schon selbst ran. Das Beispiel Norwegen hat gezeigt, daß es machbar ist. Wir haben das Internet, und wie man sieht, fällt im Internet niemand mehr auf diese Ideologie rein.
Jetzt müssen wir es nur noch nach außen tragen. Also hingehen in die Kitas, in die Schulen, Mund aufmachen und uns diese Indoktrination nicht mehr bieten lassen!
Exzellent! Endlich ein Blog der mit Rationalitaet arbeitet und Vernunft. Ich erlaube mir einen Link auf meinem Blog zu Ihrem zu erstellen. Ich werde mich noch eingehender mit Ihren Artikeln beschaeftigen und kommentieren.
Beste Gruesse, alphachamber
“Man ist entweder ein herausragender Wissenschaftler oder ein neuer Mann, man ist entweder eine herausragende Hausfrau und Mutter oder eine herausragende Dozentin.”
Wie kommen Sie denn zu dieser Erkenntnis? Ist das irgendwie wissenschaftlich belegt?
Es geht ja darum, eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen. Ich denke nicht, dass Familie Karriere zwanghaft ausschließen muss. Wenn größere Betreuungsmöglichkeiten geboten werden, kann die Berufspause verringert werden, eine verringerte Berufspause führt zu einem erleichterten Einstieg zurück ins Berufsleben und zu kleineren Pausen im Lebenslauf.
Zumal Leistung nicht nur von der Zeit abhängt, die man seinem Beruf widmet – das würde wiederum voraussetzen, dass die Menschen gleich sind – aber wenn man davon ausgeht, dass sie verschieden sind, d.h. über eine unterschiedliche schnelle Auffassungsgabe, eine unterschiedlich ausgeprägt Motivation, etc. verfügen so kann es durchaus sein, dass die Person, welche eine Berufspause eingelegt hat, nach dem Einstieg in den Beruf wieder bessere Leistung erzielt, als die Person die 18 Monate mehr auf der Arbeit verbracht hat, diese Zeit aber nicht genutzt hat oder einfach nicht über dieselben Fähigkeiten verfügt diese Zeit in dem selben Rahmen wie die andere Person produktiv umzusetzen.
Es ist ja nicht zu vergessen, dass es bei einer Beförderung und bei der Arbeitsleistung nicht nur um das zeitliche Engagement geht, sondern auch einfach um Kompetenz und wenn ein Mitarbeit, der weniger Zeit auf der Arbeit verbringt eine höhere und qudlitativere Leistung erzielt, als der, der ohne Berufspause gearbeitet hat, fände ich es sehr skurril, wenn man eine Beförderung einzig an der Berufspause festmachen würde.
Ihre oben zitierte Aussage ist, meiner Ansicht nach, nicht richtig – dies würde ja bedeuten, dass jeder meiner Dozenten, der eine Berufspause eingelegt hat, schlechtere Leistung erbringen müsste, als die, die darauf verzichtet haben. Das würde bedeutet, dass jeder jüngere Dozent mit weniger Berufserfahrung schlechtere Leistung erbringen müsste, als ältere. Aber dies ist definitiv nicht der Fall. So z.B. ist die Leistung eines Dozenten von seinen didaktischen, fachlichen, sozialen Kompetenzen abhängig – über diese kann ein jüngerer Dozent im größeren Ausmaß, trotz geringere Berufserfahrung fegen. Demzufolge wäre es möglich beides miteinander zu vereinen, da auch in der Erziehung als Vater/Mutter qualitative Zeit vor quantitativer Zeit mit dem Kind steht.
Genau das bedeutet es!
Man kann nun einmal nicht zwei Herren dienen: Entweder ich habe einen Beruf oder ich habe Kinder. Früher, als Erziehung noch etwas mit Arbeitsteilung zu tun hatte, war es möglich, dass zumindest einer der Elternteile (meistens der besser verdienende Mann) freigehalten wurde, so dass er sich um seinen Beruf kümmern konnte. Heute führt die staatlich verfügte nicht-Arbeitsteilung unter Eltern dazu, dass beide in ihrer Professionalität leiden. Das ist bekannt, jeder der sich schon einmal für eine Sache eingesetzt hat und an einem Thema drangeblieben ist, weiß, dass er dann keine anderen “Verpflichtungen” brauchen kann, weil jede Unterbrechung in seiner Arbeit deren Ergebnis schädlich wäre. Entsprechend gibt es derzeit eine negative Selektion, denn diejenigen, die sich dafür entscheiden, Fertilitätspausen einzulegen, sind diejenigen, die sowieso nie mit vollem Einsatz bei ihrem Beruf waren und insofern haben sie vermutlich sogar recht, dass man bei Fertilitätsunterbrechern keine Unterschiede in ihrer Leistung vor und nach der Unterbrechung feststellen kann.
Sie mögen vielleicht Recht haben, wenn Sie sagen, dass, wenn man den Faktor Ehrgeiz betrachtet, die Person, welche die Entscheidung trifft, eine Familie zu gründen, eingeschränkt ist. Natürlich könnte die Person, an sich selbst gemessen, in dieser Zeit mehr leisten, wenn sie keine Berufspause eingelegt hätte. Das ist auf jeden Fall anzukreiden.
Nichts desto trotz, kann sie trotz Berufspause qualitativere Arbeit aufweisen, als eine Persönlichkeit, die keine Berufspause einlegt.
So schafft es z.B. Dozent A, der eine Berufspause eingelegt hat Fichtes Bestimmtung des Menschen in einem kürzeren Zeitraum intensiver und besser auszuarbeiten, weil er einfach über eine höhere natürliche Aufassunggabe verfügt als Dozent B, der die Berufspause nicht eingelegt hat. Gibt Dozent A nun Seminare und besitzt eine höhere didaktische und kommunikative Kompetenz, wird er trotz Berufspause eine stärkere Leistung als erbringen als Dozent B. Zumal auch noch eine Frage ist, wie man die Zeit nutzt, die man zur Verfügung hat, wenn Dozenzt B in den 18 Monaten, in welchen er im Dienst war, diese Zeit nicht intensiv nutzt, wird er gegenüber Dozent A wohl kaum Fortschritte haben. Mehr quantivative Arbeitszeit bedeutet nicht unbedingt qualitativere Leistung – und so ist es auch mit der Zeit mit Kindern. Demnach ist es meiner Ansicht nach möglich in beiden Hinsichten herrausragende Leistungen zu erbringen.
Aus meiner persönlichen Erfahrung an meiner Universität erlebe ich jüngere Dozenten als kompetenter, als einige, mit mehr Berufserfahrung.
Zumal ich es selbst schon geschafft habe in wenigen Stunden eine herausragende Leistung (1,0) in einer Hausarbeit zu erbringen, während andere, die mehr Zeit investiert haben, geringere Leistungen erbracht haben. Diesen Verhalt, kann ich nun auch auf andere Bereiche (soziale) projezieren.
Liebe Grüße,
Sarah H.
Ich habe kein Interesse an einem Austausch persönlicher Erfahrungen und subjektiver Eindrücke und mehr ist, was Sie vorbringen leider nicht. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel, wobei ich angenommen habe, dass Ihr subjektiver Eindruck aus zutrifft, was nicht unbedingt so sein muss. Dass es Ausnahmen von der Regel gibt, ändert nichts daran, dass es rein logische Argumente gibt, die keinen anderen Schluss zulassen, als dass der Einsatz von mehr Zeit nicht nur die bessere Beherrschung dessen, wofür man die Zeit einsetzt, zum Ergebnis hat, sondern auch darauf hinweist, dass eine höhere Motivation und eine professionellere Einstellung vorhanden ist.
Sie haben Michael Klein in Ihrem ersten Kommentar zitiert und gefragt:
M.W. gibt es keine Studie, die die Leistungen von teilzeitbeschäftigten Dozenten oder Dozentinnen mit denjengen von in Vollzeit beschäftigten vergleicht. Insofern ist das nicht wissenschaftlich belegt. Der “Witz” hieran ist aber, dass niemand überhaupt auf die Idee kommt, das wissenschaftlich belegen zu müssen, weil es überaus plausibel erscheint, dass in Vollzeit Beschäftigte mehr/bessere Leistungen erbringen als in Teilzeit Beschäftigte, eben wegen des größeren Ausmaßes an “exposure” ihrer Arbeit gegenüber, mit der nicht nur größere Arbeitserfahrung, sondern in der Regel auch eine kognitive und affektive Schwerpunktsetzung verbunden sein wird, und wir wissen aus der Bildungsforschung schon lange, dass Motivation eine entscheidende Größe bei der Erklärung von Bildungserfolg ist (s. z.B. bereits den Artikel von Adele E. Gottfried mit dem Titel “Academic intrinsic motivation in elementary and junior high school students” aus dem Jahr 1985 (zu finden im Journal of Educational Psychology, Vol 77(6), Dec 1985, 631-645). So gesehen ist die These also nicht gänzlich ohne empirische (Teil-/)Belege.
Ihre Aussage
“Es ist ja nicht zu vergessen, dass es bei einer Beförderung und bei der Arbeitsleistung nicht nur um das zeitliche Engagement geht, sondern auch einfach um Kompetenz…”,
stimmt ebenfalls nicht mit vorliegenden Forschungsbefunden überein wie z.B. denjenigen von Bruce J. Avolio, David A. Waldman and Michael A. McDaniel: Age and Work Performance in Nonmanagerial Jobs: The Effects of Experience and Occupational Type. Academy of Management Journal 33(2), 1990.
Theoretisch fundiert ist die Annahme, dass in Teilzeit Beschäftigte weniger effizient sind als in Vollzeit Beschäftigte z.B. durch die Haushaltsökonomie in der Nachfolge Gary S. Beckers (z.B. in seinem Aufsatz “Investment in Human Capital: A Theoretical Analysis” im Journal of Political Economy Vol. 70, No. 5, Part 2: Investment in Human Beings (Oct., 1962), pp. 9-49).
Die (Gegen-)Position, die Sie vertreten, müsste dagegen erst einmal theoretisch begründet werden und empirisch belegt. Wenn Sozialpolitik auf eine Idee aufgebaut wird, die weder theoretisch begründbar noch empirisch (zumindest teil-)belegt ist, dann ist das fahrlässig im Hinblick auf das Wohlergehen aller Menschen in einer Gesellschaft. Zumindest müsste man sich sehr schnell darum bemühen, die Ergebnisse sozialpolitischer Maßnahmen kritisch, d.h. wirklich kritisch, und nicht nur in der Ábsicht, alles als großen Erfolg darzustellen, zu überprüfen, und es gibt ja nun wirklich so etwas wie eine Evaluationsmethodologie (z.B. Bingham, Richard D. & Felbinger, Claire L.: Evaluation in Practice. New York: Chatham House, 2002).
Wenn es aber gar nicht um objektivierbare Kriterien wie Effizienz geht, sondern tatsächlich nur darum, wie Sie schreiben “eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen”, auch, wenn das weniger effizient ist, dann ist das ein ideologischer Standpunkt, den man einnehmen kann oder auch nicht, der aber sicherlich nicht so ohne Weiteres einer Bevölkerung als der “richtige” Standpunkt aufoktroyiert werden kann – und z.B. die bundesdeutsche Bevölkerung ist ja niemals danach gefragt worden, ob sie diesen Standpunkt teilt und ob sie bereit ist, Wohlstandseinbußen hierfür hinzunehmen. Die schlichte Tatsache, dass nach wie vor wenige Männer Erziehungsurlaub in Anspruch nehmen, und dies meist wohl kaum nach erbitterten Kämpfen mit der Partnerin, sondern eher im Einvernehmen mit ihr, weist darauf hin, dass dies eher nicht der Fall ist.
Eine theoretische Begründung dafür, warum ein Individuum in seinem eigenen Leben Familie und Beruf vereinbaren wollen sollte, sehe ich ebenfalls nicht. Und wenn Sie mit persönlichen Erfahrungen argumentieren oder damit, was “sein kann”, dann kann ich dem nur entgegnen, dass ich meine eigene persönliche Erfahrung dafür bin, dass es sein kann, dass ein Mensch keineswegs den Wunsch hat, Beruf und Familie zu vereinbaren – warum sollte man das wollen? Ich persönlich möchte mich spezialisieren, und andere möchten sich vielleicht ebenfalls spezialisieren, worauf auch immer (Beruf, Familie …). Gleichberechtigung von Menschen bedeutet vor diesem Hintergrund, dass individuelle Wünsche und Bedürfnisse gleichermaßen akzeptiert und nicht die speziellen Wünsche und Bedürfnisse einer bestimmten Menge von Menschen verabsolutiert werden.
Sehr geehrter Herr Klein,
haben Sie meinen Beitrag zu diesem Thema auch gelöscht?
Ich habe um die Beantwortung der These “Man ist entweder ein herausragender Wissenschaftler oder ein neuer Mann, man ist entweder eine herausragende Hausfrau und Mutter oder eine herausragende Dozentin.” gebeten, die Sie hier aufstellen und Ihnen versucht aufzuzeigen, warum dies eben doch möglich sein kann und weshlab es wichtig ist, bessere Beutruungsmöglichkeiten zu schaffen.
In meinem Augen ist es sehr unprofessionell kritische Beiträge ihrer Leser zu löschen und sich diesen nicht zu stellen. Wenn Sie den Einwand meinerseits als “Unsinn” empfinden, wäre es sinnvoll dies zu begründen, anstatt ihn einfach zu löschen und für andere Leser nicht mehr nachvollziehbar zu machen. Oder befinden wir uns hier auf einer totalitären Seite, die nur einen Standpunkt gelten lässt?
Mit freundlichen Grüßen,
Sarah H.
Oh, ich sehe gerade, dass der Beitrag noch existiert. Jedoch wurde mir dieser nicht mehr angezeigt, sondern erst, als ich den nächsten abgeschickt hatte. Entschuldigen Sie meine voreilige ungerechtfertigte Verärgerung. Es hätte mich doch sehr verwundert und enttäuscht, wenn Sie meine Beiträge kommentarlos löschen, da diese wirklich ein kritisches Interesse haben.
Mit freundlichen Grüßen,
Sarah H.