Update: Anwälte kennen offensichtlich eine “Katharina Brichetti”

Man lernt nie aus. Noch vor einiger Zeit, am 24. Oktober, um genau zu sein, haben wir gefragt: Kennen Sie Katharina Brichetti?

Hintergrund war eine eMail von einer “Katharina Brichetti”, die uns zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt war, die in unsere Postfach geflattert ist, eine Mail beleidigenden Inhalts, die an Dr. habil. Heike Diefenbach gerichtet war und deren berufliche Position zum Inhalt hatte, aber gar nicht direkt an sie verschickt wurde, sondern so, dass sie gleich in mehreren Mailboxen geendet ist. Das mag damit zusammenhängen, dass jene Brichetti entweder das Internet als #Neuland betritt und entsprechend den Unterschied zwischen einer Email und einem Formular nicht kennt oder daran, dass Sie sicherstellen wollte, dass möglichst viele ihre beleidigende eMail auch lesen.

Nun, nach der Veröffentlichung der eMail auf ScienceFiles wollte die vermeintliche “Brichetti” plötzlich nicht mehr zu dem stehen, was sie von sich gegeben hat und hat mittlerweile einen Anwalt beauftragt, um zu versuchen, die entsprechende eMail von ScienceFiles zu entfernen. Und so haben wir erfahren, dass es zumindst einen Anwalt gibt, der eine Mandantin namens Brichetti vertritt.

Dieser Anwalt, ein Herr Dr. Gärtner aus Potsdam, hat sich heute an uns gewendet – und wie man hört nicht nur an uns, sondern an etliche Blog- und Forenbetreiber, die den RSS-Feed von ScienceFiles übernehmen – er hat wohl auch nicht so ganz die Ahnung vom Internet, aber er hat Glück: Obwohl seine Mandantin durch ihr eigenes Tun selbst für die Veröffentlichung der eMail an Dr. Diefenbach gesorgt hat und sich entsprechend kaum darüber beklagen kann, dass nunmehr einer breiten Öffentlichkeit bekannt ist, wie sie sich “privat” verhält, und obwohl dieser Anwalt nunmehr durch das Internet forscht, um alle Links und RSS-Feeds zu ScienceFiles, alle Reblogs und alle sonstigen Übernahmen, von denen nicht einmal ScienceFiles etwas weiß, zu finden und dort zu behaupten, die Veröffentlichung des Briefes sei von seiner Mandantin und von Dr. Diefenbach nicht gebilligt (Dieser Unfug ist kaum zu überbieten: Wenn der gute Mann Recht hätte, müssten wir bei jedem, der hier nicht unter Pseudonym kommentiert, nachfragen, ob sein Name auch echt ist und ob wir seinen Kommentar der Öffentlichkeit zugänglich machen dürfen. Juristen leben offensichtlich in einer ganz eigenen virtuellen Welt. und davon abgesehen kann weder Dr. Diefenbach nocht sonstwer etwas billigen oder nicht billigen, von dessen Existenz er nichts weiß!), all dessen ungeachtet, sind wir heute milde gesinnt und wollen dem Internet-Laien die virtuelle Befriedigung belassen, außerhalb vom Google-Cache ein wenig aufgeräumt zu haben.

Deshalb haben wir die eMail besagter Brichetti entfernt, um die “Persönlichkeit” und die “Rechte der Persönlichkeit” die Anwalt Dr. Gärtner nun vertritt, nicht zu gefährden. Aber natürlich hängen wir an unserem post, schon weil es für die Öffentlichkeit wichtig ist zu erfahren, welche “Persönlichkeiten” durch das Professorinnenprogramm protegiert werden. Es besteht entsprechend ein öffentliches Interesse an den Schlußfolgerungen und an dem Wissen, dass Genderisten, wenn ich Brichetti einmal als solche bezeichnen darf, laut schreien und bei den ersten Anzeichen von Konsequenzen des eigenen Tuns zum Papa (oder Onkel?) Anwalt rennen, damit der es dann richtet, in herausragend paternalistischer Weise und mit pseudo-hegemonialer Rechtlichkeit.

Hier also der geänderte Text vom 24. Oktober, der mit einer ernstgemeinten Frage beginnt, denn wir wussten wirklich nicht, wer das ist, der sich da auskotzen zu müssen glaubt und ob es jemanden gibt, der Brichetti heißt. Immerhin sind wir es gewohnt Mails unter Fake-Namen zu erhalten, deren Zweck darin besteht, uns u.a. zu beschimpfen.

Und los geht’s mit der Nostalgie:

AnonymitySehr geehrte …,

hier den beleidigenden Inhalt hindenken – let your fantasy roam…

 Antwort:

Frau B.,

sciencefileskennen wir uns? Ich wüsste nicht, woher. Und wie kommen Sie dazu, mich mit Ihren weltanschaulichen Dissonanzen zu belästigen?! Ich schlage vor, Sie verarbeiten Ihre “Irritationen” demnächst auf eine andere, konstruktivere Art und Weise, denn sicherlich haben Sie Verständnis dafür, dass ich keinerlei Interesse daran habe, mich den psychischen Problemem anderer Leute zu widmen, insbesondere da ich über meinen Eintrag in der Expertendatenbank ziemlich viele deutlich sinnvollere emails bekomme als diejenige, die Sie mir zugemutet haben.

Wenn Sie irgendeine Nähe zur wissenschaftlichen community in meinem Arbeitsbereich hätten, dann wüssten Sie, dass ich eine ganze Reihe von Stellen abgelehnt habe, die man mir angeboten hat; Ihr Beleidigungsversuch funktioniert also aus empirischen Gründen nicht (aber mit Empirie haben Sie es vermutlich nicht so sehr …). Im Gegensatz zu Ihnen besteht für mich keine Notwendigkeit, mich im Leben mit einer schlecht bezahlten Abhängigkeitsposition und noch schlechteren Arbeitsbedingungen zufrieden geben zu müssen und mir z.B. eine Sekretärin und einen Bürostuhl teilen zu müssen, um Studierenden, die nicht wissen, was man ihnen antut, auf Geheiß von Frauenbeauftragten, Bildungsministerien oder wem oder was auch immer mit Ideologie zu indoktrinieren und für die nächsten Jahrzehnte mit immer denselben anspruchslosen Modulen zu “beglücken” wie in einer Volkshochschule. Wenn das alles ist, was Sie für sich erreichen können oder wollen und tatsächlich meinen, diese Realität würde hinter dem schön klingenden Titel “Professorin” verschwinden, dann wünsche ich Ihnen viel Glück dabei. Ich habe mich aber dafür entschieden, Wissenschaft zu betreiben, und dazu gehört Kritikfähigkeit. Wenn Ihnen das nicht passt, ist das schön oder auch nicht. Mir ist es ganz einfach völlig gleichgültig, und ich kann nur noch einmal fragen, wie, bitte, Sie auf die Idee kommen, Sie hätten das Recht, Leute, die Sie nicht kennen und die Sie nicht kennen mit Ihren persönlichen Schwierigkeiten zu beglücken.

Nun ja, ich vermute, Sie sind ziemlich aufgeregt gewesen, als Sie sich mir gegenüber per e-mail ergießen mussten, und ich bin nicht nachtragend. Sie können sich jederzeit entschuldigen. Falls Sie sich nicht entschuldigen wollen, sagt das eine Menge über den Stil derjenigen Personen aus, für die Diskriminierungsmaßnahmen wie das Professorinnenprogramm attraktiv erscheint. Der beste Rat, den ich Ihnen für Ihr weiteres Leben geben kann, ist, immer erst zu denken und erst danach zu kommunizieren und sich besser zu überlegen, als wessen Wasserträger Sie sich verdingen möchten und wie gut die Chancen stehen, dass Sie nicht ganz einfach für Zwecke ausgenutzt werden, die nicht die Ihren sind. Mehr kann ich nicht für Sie tun, und mehr haben Sie aufgrund Ihrer Unverschämtheit mir gegenüber auch nicht an Zuwendung von meiner Seite verdient.

MfG

Dr. habil,. Heike Diefenbach

Bleibt mir zum Ende dieses Posts nur die Aufgabe, ein paar Dinge festzustellen bzw. nunmehr aus der Antwort von Dr. Diefenbach zu schließen:

Offensichtlich hat Dr. habil. Heike Diefenbach mit ihrer Kritik am Professorinnenprogramm einen Nerv getroffen. Offensichtlich merken die Günstlinge des Programms oder diejenigen, die sich ein Nutznießen an diesem Programm versprechen, dass es außerhalb der Hallen ihrer ideologischen Indoktrination noch eine Welt gibt, in der man ihre Glaubensinhalte nicht teilt, ja negativ bewertet, und zwar mit gutem Grund.

soziale KompetenzWie man der Antwort von Dr. habil. Heike Diefenbach entnehmen kann, ist die sich vermutlich als emanzipiert ansehende Frau Brichetti anscheinend nicht dazu in der Lage, sich vorzustellen, dass es Wissenschaftlerinnen wie Dr. Diefenbach gibt, die aufgrund ihrer Fähigkeiten und Kompetenzen im deutschen Wissenschaftsbetrieb alles erreicht haben, was man erreichen kann, von der Promotion bis zur Habilitation, und die dann auf das Angebot, das ihnen in Form von Professuren nachgetragen wurde, geblickt und es schlicht abgewählt haben, weil es nicht attraktiv für sie ist.

Brichetti kann sich, so hat es den Anschein, ebensowenig vorstellen, dass kompetente Frauen wie Dr. Diefenbach äußerst irritiert und ungläubig auf all diejenigen blicken, die sich Vorteile davon versprechen, sich als Günstlinge im Rahmen eines Diskriminierungsprogramms wie des Professorinnenprogramms zu verdingen, sich in einer Weise zu prostituieren, die dem Verramscht-Werden im Winterschlussverkauf gleicht. Wer zu einem solchen Verramscht-Werden bereit ist, hat offensichtlich ein Selbstwert-Problem!

Frau Brichetti kann sich schon überhaupt nicht vorstellen, wie man aus der Antwort von Dr. Diefenbach folgern kann, dass es abgesehen von der Paternalisierung durch Professorinnenprogramme eine Möglichkeit für Frauen gibt, auf Positionen zu gelangen, was man nur damit erklären kann, dass sie sich in einem Netzwerk befindet, in dem Kompetenz und Fähigkeit eher Randerscheinungen sind. Am allerwenigsten kann sie es sich anscheinend vorstellen, dass die Kompetenz und Fähigkeit einer habilitierten Expertin wie Dr. Diefenbach auf dem freien Markt nachgefragt und entsprechend entgolten wird.

Wie eng doch der Horizont mancher vermeintlich emanzipierter Akademikerinnen ist, die ihr Heil allein in den Brotkrumen zu finden können glauben, die ihnen ein staatlicher Pater Familias in eigens für sie bereitgestellten Brotkrumenkörben anbietet. Wie eng muss ihr Horizont sein, wenn sie sich nicht vorstellen können, dass es außerhalb der Indoktrination durch den Staatsfeminismus, wie sie in schlechter universitärer Infrastruktur innerhalb häufig baufälliger Gebäude stattfindet, eine moderne und attraktive Welt gibt, in der Leistung und Kompetenz geschätzt und entsprechend bezahlt wird?

Und wie überrascht Frau Brichetti wohl wäre, so steht zu vermuten, wenn Sie wüsste, wer alles – aus der Wirtschaft und von bzw. aus dem Umfeld von Universitäten – die Leistungen von Dr. Diefenbach nachfragt. Ich hoffe nur, dass Frau Brichetti nie auf die idee kommt, in den Sozialwissenschaften einen Fachbeitrag publizieren oder eine Förderung durch die DFG beantragen zu wollen. Sie hätte eine hohe Wahrscheinlichkeit, von Dr. habil. Heike Diefenbach begutachtet zu werden, und ich fürchte, Brichetti würde den Ansprüchen, die Dr. Diefenbach an wissenschaftliche Texte anlegen, nicht einmal in Ansätzen genügen. Das jedenfalls, muss man aus der Antwort folgern, wie Sie Dr. Diefenbach verfasst hat.

Leider ist die eMail von Frau Brichetti typisch für den Stil, den Feministinnen pflegen. Ja, ich kenne die eMail, weil sie in meinem Postkasten gelandet ist (und ich bin nicht Dr. Diefenbach), aber ich darf Euch nicht sagen, was drinsteht, also lasst Eure Phantasie walten, Nehmt das zur Grundlage, was Ihr aus einschlägigen Foren kennt, in denen sich wieder und wieder zeigt, dass Genderisten nicht mit Argumenten umgehen können, dass sie emotional reagieren und abwehren, nicht in der Lage sind, eine soziale Kommunikation zu gestalten, wo sie doch “als Frauen” angeblich so sozial kompetent sind,. Sie können Personen nur als Teil eines Kollektivs der Frauen ansprechen und erwarten, bei aller Kollektivität, dass sie selbst, mit ihren ganz höchst individuellen Empfindungen, die gerade so pressend geäußert werden müssen und die natürlich jeder wissen wollen sollte, eine Ausnahme darstellen. Das, mit Verlaub, ist Neurose in Reinkultur und ein beschämendes Zeugnis für das, was der Staatsfeminismus aus Individuen macht.

Nachtrag:

Bleak HouseDer Dr. Gärtner, also der Anwalt von Brichetti, hat seine eMail an nicht nur dazu genutzt, um eine mittelgroße Zahl von Paragraphen zu zitieren, sondern um zu beanstanden, dass Rückschlüsse zu einer Gedankenerklärung seiner Mandantin gezogen werden können (Gedankenerklärung ist wohl, wenn jemand sagt, was er denkt!). All die Jahre als Gerichtsreporter lassen einem dennoch schaudern, wenn man derartigen Blödsinn liest. Es ist also in Deutschland nicht das Problem, dass jemand andere beleidigt, sondern dass die Beleidigung öffentlich und dem Beleidiger zuordenbar ist. Einen stärkeren Abgesang auf Eigenverantwortung und Freiheit (von Moral und Anstand will ich gar nicht reden) kann ich mir nicht vorstellen. Man fühlt sich unwillkürlich ins Mittelalter versetzt, wo Kästen aufgestellt wurden, in denen jeder seine Denunziation loswerden konnte, anonym natürlich und direkt an die Inquisition, aus deren Reihen dann die Häscher ausgeschwärmt sind, um die vermeintliche Hexe oder den vermeintlichen Häretiker einzusammeln und einer kleinen Folter zu unterziehen, auf dass er und seine Seele erlöst werde. Derartige rechtliche Verdrehungen von Normalität sind der Keim von Faschismus, denn sie säen Unsicherheit und Willkür und führen zur Ausbildung einer Klasse, die sich von Unsicherheit und Willkür ernährt. Charles Dickens hatte eine heilige Wut auf Anwälte und die Lektüre von Bleak House sei jedem empfohlen, der sich ein Bild von Wirken und Konsequenzen von Anwälten machen will, die sich gegenseitig in ihrer Scheinwelt der Paragraphen einlullen.

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