Pandemie obzessiv-zwanghafter Persönlichkeitsstörungen

Innerhalb der Sozialpsychologie gibt es eine Reihe von Forschern, die nicht nur davon ausgehen, dass man Persönlichkeit auf Grundlage von nur fünf Faktoren, nämlich Neurotizismus, Gewissenhaftigkeit, Umgänglichkeit,  Offenheit für Neues und Extraversion, fassen kann, sondern auch, dass diese fünf Faktoren ausreichen, um alle Menschen dieser Erde zu beschreiben.

Eine andere Gruppe von Forschern ist der Ansicht, man könne nicht nur alle Menschen auf Grundlage von fünf Persönlichkeitsfaktoren beschreiben, nein, man könne auch eine Duchschnittspersönlichkeit für Nationen bestimmen. Der durchschnittliche Deutsche wäre entsprechend relativ offen für Neues, extrovertiert, ziemlich neurotizistisch (= ängstlich, depressiv, impulsiv), nicht sonderlich gewissenhaft und auch nicht sonderlich umgänglich bzw. liebeswürdig.

toothpaste_personality_testWas von nationentypischen Persönlichkeiten zu halten ist, ist eine heiß diskutierte Frage, die wir hier nicht weiter verfolgen wollen, zumal die meiste Forschung darauf hindeutet, dass die Unterschiede mit Blick auf Persönlichkeitstypen innerhalb der Länder größer sind als zwischen den Ländern. Zudem hat eine Reihe von Forschern darauf hingewiesen, dass die Ausprägung einer bestimmten Persönlichkeit von Randbedingungen abhängig sei und dass diese Randbedingungen nicht bis zur Ebene der Nationen reichen oder bei ihnen halt machen müssen.

Wir wollen auf Grundlage der Annahme, dass es universelle Faktoren gibt, die zur Typologisierung unterschiedlicher Menschen genutzt werden können, eine Hypothese in den Raum stellen:

Westliche Gesellschaften sind von einer Pandemie obzessiv-zwanghafter Störung erfasst, eine Pandemie, die droht, die Funktionsfähigkeit westlicher Gesellschaften zu zerstören.

Obsession mit einem Gegenstand oder einer Handlung wird u.a. auf Scrupulositiy begründet, also auf Überängstlichkeit, die Angst, etwas falsch zu machen, die Angst, gegen eine Norm zu verstoßen. Aus dieser Überängstlichkeit speist sich dann ein zwanghaftes Handeln, das darauf gerichtet ist, diese Überängstlichkeit zu kompensieren und den Zustand, auf den sich die Angst richtet, nicht eintreten zu lassen. Ein Mittel diesen Zustand zu vermeiden, besteht zum Beispiel darin, ein Geständnis abzulegen, sich öffentlich zu outen oder ständig dieselben Dinge zu wiederholen.

Etwas so:

“We’ve always been reluctant about the diversity of our workforce at Google. We now realize we were wrong, and that it’s time to be candid about the issue”

Das Geständnis, dass man bei Google und mit Blick auf Diversität nicht offen genug gewesen ist, ist ein Mittel, mit dem Lazlo Bock, Senior Vice President von Google, anscheinend versucht, seine Überängstlichkeit zu kompensieren, eine Überängstlichkeit, die sich auf eine kulturelle Norm richtet, die er an sich herangetragen sieht und die er nicht länger zu übertreten wagt:

Google“Google is not were we want to be when it comes to diversity, and it’s hard to address these kinds of challenges if you’re not prepared to discuss them openly, and with the facts. So, here are our numbers: 30% Women, 70% Men, 61% White, 30% Asian, 3% Hispanic, 2% Black …”

Google ist kein Abbild der Gesellschaft! Dies ist die Quelle der Überängstlichkeit: Zu wenige Black and Hispanic, zu viele Männer, zu wenige Frauen – nicht zu reden von: Homosexuellen, Kleinwüchsigen, Kindern aus der Arbeiterschicht, Migranten aus Tuvalu und den Nachfahren der Indianer, von denen wir nicht genau wissen, wie man sie derzeit politisch korrekt benennt, vermutlich Ureinwohner oder indigenous people, vielleicht auf First Nations, wie auch immer, Google ist kein Abbild der Gesellschaft, und das macht Lazlo Bock nicht nur Angst, darauf hat er keinen Bock (das musste einfach sein).

Aber, wie die angeführten Beispiele zeigen, kann man als Unternehmen kein Abbild der Gesellschaft sein, denn die zu berücksichtigendeen Variablen überfordern den Intellekt der meisten Menschen spätestens dann, wenn es über 3 Faktoren hinaus geht (und ab einer bestimmten Menge übersteigen die Kombinationsmöglichkeiten bzw. Kombinationsnotwendigkeiten die Anzahl der Beschäftigten). Und dann sind wir noch nicht bei der Intersektionalität, also z.B. bei homosexuellen, kleinwüchsigen Frauen mit Migrationshintergrund, die aus einem Arbeiterhaushalt stammen. Nicht einmal Sergey Brin kann dafür einen Algorithmus schreiben.

Daher die Frage: Warum stellt sich jemand vor ein Problem, das er nicht lösen kann? Die Antwort haben wir oben bereits mit Blick auf den DSM V und die darin enthaltene Kategorie des obsessive-compulsive behavior angetippt. Nun ist es Zeit, sie ganz zu geben:

Obzessiv-zwanghaftes Verhalten ist derzeit endemisch in westlichen Gesellschaften. Die WHO hat die Pandemie bislang verschlafen, ist wohl zu sehr mit neuen Ablegern alter Grippe-Viren beschäftigt, um der grassierenden mentalen Störung Herr werden zu können. Die grassierende mentale Störung floriert unter den Begriffen, Diversität, Frauenförderung. Sie führt bei vielen Unternehmen in der westlichen Welt zum Geständnis, man habe zu wenig Frauen in Führungspositionen oder zur Einsicht, man sei nicht genug diversifiziert (eine Einsicht, die Markowitz bereits 1952 hatte).

AblasshandelDie mentale Störung äußert sich in immer denselben Formen, in Form von Geständnissen, die mit Versprechen einhergehen und mit Ablass-Zahlungen, mit denen in der Regel jedoch kein Erlass der Sünde einhergeht: mehr als 40 Millionen US-Dollar an Ablasszahlungen hat Google geleistet, an Institutionen, die von sich behaupten, sie würden Frauen oder Diversität fördern, an Institutionen, in denen dieselbe mentale Störung endemisch ist. Gebracht hat es entsprechend nichts.

An Stelle des Ablasses tritt die öffentliche Zurschaustellung, z.B. in deutschen Medien: “Ganz viele weiße Männer”, so klagt Tagesschau.de Google an und zeigt damit nur, dass die obzessiv-zwanghafte Störung auch bei der Tagesschau angekommen ist.

Und die WHO tut immer noch nichts, um diese Krise psychischer Gesundheit, die Menschen mental funktionsunfähig macht, anzusprechen und zu bekämpfen. Kein Impf-Programm wird aufgelegt, kein Versuch wird unternommen, zumindest die Folgen der mentalen Störung in den Griff zu bekommen. Nicht einmal die Zunft der Psychiater und Psychologen scheint sich der Ernsthaftigkeit dieses Problems, das die geistigen Ressourcen der westlichen Welt lahm zu legen droht, bewusst zu sein.

Aber vermutlich holt die Psychiater und Psychologen ein Geburtsfehler ihrer gesamten Diagnostik ein: Sie bestimmten Störung in Relation zu dem, was als gesellschaftliche Normalität in westlichen Nationen gilt. Entsprechend verschwinden die Störungen, wenn Störungen zur gesellschaftilchen Normalität geworden sind, eine Überzeugung, die Frederic Perls bereits vor  Jahrzehnten hatte.

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