Endlich: Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie ist mit Gerhard Amendt solidarisch

Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie ist solidarisch. Das hat die Deutsche Gesellschaft für Soziologie gerade in einer Erklärung des Vorstands verlautbart. Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Soziologie hat also entschieden, dass die Deutsche Gesellschaft für Soziologie solidarisch ist, und zwar mit Soziologen, was schon einmal sehr erfreulich ist, denn in der Vergangenheit hat sich die Deutsche Gesellschaft für Soziologie und ihr Vorstand nicht unbedingt dadurch ausgezeichnet, solidarisch mit Soziologen zu sein.

Amendt1Solidarisch ist der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der für alle Soziologen spricht, mit Soziologen, die sich mit Themen der “Geschlechter- oder Sexualitätsforschung beschäftigen” und die sich “immer öfter mit sogenannten Hasskampagnen konfrontiert sehen”. Derzeit, so heißt es weiter, “werden einzelne Kollegen und Kolleginnen in sozialen Medien wie Facebook, in Blogs und mit E-Mails persönlich attackiert, verunglimpft und z.T. sogar bedroht”.

Was der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der für alle Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Soziologie hier seine Empörung und Solidarität zum Ausdruck bringen will, leider verschweigt, sind die Namen der Angegriffenen, was schade ist, denn die Solidarisierung hätte mehr Nutzen gebracht, wenn sie offen und nicht hinter einem Mantel aus Angst und Misstrauen erfolgt wäre. Also ist es wieder an uns, über Ross und Reiter zu spekulieren.

Aber lange spekulieren muss man nicht, denn: kein anderer Soziologe wird seit Jahren derart angefeindet, wie Gerhard Amendt. Die Solidarität des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Soziologie kann daher eigentlich gar keinem anderen als Gerhard Amendt gelten. Fast dass man sagen könnte, es wird langsam Zeit, denn kaum ein Soziologe hat sich im Verlauf der letzten Jahre mit giftigeren Hasstiraden, Verunglimpfungen oder Versuchen, ihn zu diskreditieren, konfrontiert gesehen, wie Gerhard Amendt, der von Feministen mit wüsten sexistischen Beschimpfungen und Hasskommentaren überzogen worden ist.

An der Technischen Universität Berlin hat man Gerhard Amendt zur unerwünschten Person erklärt, weil er es wagt, den Feminismus zu kritisieren. Gerhard Amendt ist Ziel einer Diffamierungskampagne, die ihn regelmäßig zum Hassobjekt in so genannten Studien macht, die von politischen Vereinen wie der Heinrich-Böll-Stiftung oder der Friedrich-Ebert-Stiftung finanziert werden und deren Inhalte regelmäßig und postwendend, von überraschend schnell informierten Mitarbeitern bei Wikipedia in die entsprechenden Hassbeiträge eingepflegt werden. Die Hasskampagne gegen Gerhard Amendt geht soweit, dass man ihn mit Anders Breivik und Akif Pirincci vermengt, um ihn zu diskreditieren. Die Liste derer, die sich Gerhard Amendt zur Zielscheibe auserkohren haben, ist zu lang für diesen post, weshalb wir es hier bei aus Steuergeldern bezahlte Reputations-Killer wie dem Bundesforum für Männer und die Friedrich-Ebert-Stiftung, die sich z.B. mit diffamierenden Behauptungen wie der folgenden hervortut, belassen wollen:

“Zumindest ein Teil der Beiträge treibt im Fahrwasser der Männerrechtler, die von der „Machtergreifung der Frau“ und einem „neuen Tugendstaat“ fabulieren. Autoren wie Arne Hoffmann, der in seinem Blog Genderama gegen alles Feministische hetzt, oder auch Gerhard Amendt, der Opfererfahrung von Frauen als „fantasiertes Leid“ denunziert und eine (weibliche!) „Sehnsucht nach traditioneller Männlichkeit“ ausmacht – was die kirchliche Männerstudie von Rainer Volz und Paul Zulehner gerade empirisch widerlegt hat – sind alles andere als geschlechterdialogisch orientiert” (17).

Es freut uns, dass der Vorstand der DGS sich dazu entschlossen hat, nach Jahren der Tatenlosigkeit, Gerhard Amendt solidarisch zur Seite zu stehen, und wir können uns der Feststellung des Vorstandes der DGS, wonach “einzelne Wissenschaftler … in einer Weise attackiert werden, die völlig unsachgemäß ist und in ihrem mehr als fragwürdigen Stil letztlich auf die Urheber selbst zurückfällt”nur anschließen.

Wie gesagt, wir hätten uns gewünscht, dass der Vorstand der DGS den Mut hat, Gerhard Amendt beim Namen zu nennen, aber wir sind uns natürlich im Klaren darüber, dass sich der nämliche Vorstand damit zur Zielscheibe feministischer Hasstiraden gemacht hätte, am Ende in die nächste aus Steuergeldern finanzierte Studie über “den Maskulismus” oder “den Antifeminismus” aus, turnusmäßig dieses Mal wieder der Heinrich Böll Stiftung aufgenommen worden wäre und vielleicht sogar seine finanzielle Unterstützung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung verloren hätte.

Dies muss man gewichten, wenn man den Schlusssatz der Solidaritätsadresse liest, der darauf verweist, dass “eine zivilisierte öffentliche Debatte über gesellschaftlich relevante Themen” nicht möglich ist, wenn man die Debatte nicht zivilisiert führt. Man sieht, auch Solidarität ist in sich tautologisch und vielleicht sogar selbstreferentiell, denn, und damit kommen wir zu einer eigenen Sache, manche im Vorstand der DGS haben sich  selbst schon dadurch hervorgetan, dass sie “Hetze” in die öffentliche Diskussion eingebracht und damit die zivilisierte Auseinandersetzung über gesellschaftliche relevante Themen wie die Frage, ob man Studenten die Möglichkeit geben sollte, ihren Studienort, an dem sie Soziologie studieren wollen, auf Grundlage einer bundesweiten Bewertung der enstprechenden Institute zu wählen, unmöglich gemacht hat.

Man kann sich daher fragen, ob wir es bei der Solidaritätsadresse des Vorstands der DGS in Teilen mit einer Form “Selbstkritik” zu tun haben, auf einer Transformation vom Saulus zum Paulus und ob der Aufruf, eine zivilisierte öffentliche Debatte zu führen, sich auch auf Wissenschaftler erstreckt, die sich in der Vergangenheit dadurch hervorgetan haben, dass sie die Arbeiten anderer für ihre eigenen Zwecke entstellt und missbraucht haben.

Solidarität-der-UneinsichtigenBislang hat die Deutsche Gesellschaft für Soziologie ja beide Augen gegenüber Mitgliedern zugedrückt, die die Grundlage wissenschaftlicher Lauterkeit, nämlich das Zitieren(überhaupt) und das korrekte Zitieren nicht beherrschen oder nicht beherrschen wollen, so dass man hier eine Offensive nicht nur zur zivilisierten Debatte, sondern auch zur Rettung wissenschaftlicher Standards unter Soziologen sehen kann, vielleicht sogar ein sich entwickelndes Unwohlsein gegenüber öffentlichen Institutionen, die sich in der Vergangenheit allzu oft auf Soziologen verlassen konnten, wenn es darum ging, die eigene ideologische Suppe nicht nur anzurühren, sondern auch unter Studenten zu verteilen. Sehen wir also so etwas wie den Advent eines selbstreflexiven Kantschen Instrumentalisierungsverbots, das lautet: Du sollst Dich als Soziologe nicht vor den Karren ideologischer Indoktrinierer, wie Heinrich-Böll-Stiftung, Friedrich-Ebert-Stiftung, Attac oder BMBF spannen lassen?

Was abschließend die Frage aufwirft, was diese Veränderung im Denken des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Soziologie bewirkt hat. Hier können wir nur spekulieren und auf Beispiele verweisen, in der die Veränderung in einem Bereich mit personellen Veränderungen oder mit Veränderungen in den Umständen bestimmter Personen einhergehen, wie sie z.B. ein Umzug von einer roten an eine weiß-blaue Universität darstellt oder in den Worten von Stephan Lessenich, dem derzeitigen Vorsitzenden der DGS:

Mein Jenaer Jahrzehnt war wunderbar und ich danke allen, die dies ermöglicht und dazu beigetragen haben; die kommenden Jahre werden hoffentlich ähnlich schön – die Zeichen dafür stehen eindeutig gut. (Und um allfälligen Nachfragen vorzubeugen, darf ich hier einmal zustimmend zitieren: „Das will ich nur mal klarstelln, damit man mich richtig versteht: ich habe nichts gegen München, ich würde nur nie zu den Bayern gehn.“ Der Alarm ist also doch eher, wie einst bei Falco, rot.)

Wie heißt es doch: Wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören und sich verändern, zum zivilisierten Debattierer, zum nicht-Hetzer, ja vielleicht sogar zum Wissenschaftler.

Nachtrag:

Arne Hoffmann weist darauf hin, “dass Professor Amendt, vermutlich als Folge der Hetze gegen ihn, auf Anraten der Kriminalpolizeit auf mehreren Veranstaltungen nur noch mit Leibwächtern erscheinen konnte”. Das darf an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt bleiben.

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