Die Wissenschaft als Magd des Staates oder: Wie man Wissenschaft von innen heraus zerstört

Gender Studies, das muss man nicht mehr als Hypothese aufstellen, das kann man, angesichts der Weigerung der Vertreter der Gender Studies, sich einer öffentlichen Diskussion über den Wert, Nutzen und vor allem beider Relation zu den Kosten der Gender Studies zu stellen, mit Fug und Recht behaupten, Gender Studies sind ideologische U-Boote, die an Universitäten installiert wurden, um dort nicht nur den normalen Betrieb zu stören, wie die z.B. Lann Hornscheidt durch Aufrufe zur Störung von Veranstaltungen tut, sondern auch, um an Universitäten ein Zeitalter der Irrationalität einzuläuten, das dadurch geprägt ist, dass Genderista, die kein Idee von Methoden und Standards der Wissenschaft haben, mit willkürlichem Geschwätz versuchen, die Grenze zwischen Wissenschaft und Unsinn zu verwischen und Wissenschaft zu diskreditieren.

Niedersachsen Bildung WissenschaftDabei sind Gender Studies sehr zweckdienlich, zweckdienlich für die politische Agenda von Kultusministerien, die schon seit Jahren und nicht erst seit dem Professorinnenprogramm versuchen, unabhängige oder gar freie Forschung und Lehre zu unterbinden. Ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man Gender Studies, deren Nutzen, um es noch einmal zu sagen, bis zum heutigen Tag und obwohl es zwischenzeitlich 189 Lehrstühle für angeblich Frauen- und Geschlechterforschung bundesweit gibt, niemand angeben kann, ein Beispiel dafür, wie man also Gender Studies an Universitäten installiert, um dort Wissenschaft und wissenschaftliche Betätigung unmöglich zu machen oder erheblich zu erschweren, liefert das Land Niedersachsen.

Das Land Niedersachsen, genauer: das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat ein Programm zur Förderung der Genderforschung in Niedersachsen beschlossen. Warum es notwendig ist, die Genderforschung in Niedersachsen zu fördern, fragt man sich, angesichts der gähnenden Leere, der man sich gegenübersieht, wenn man nach Forschungsergebnissen der Gender Studies sucht und erhält keine Antwort. Denn: das Programm des Landes Niedersachsen wurde aufgelegt, weil eine “Potenzialanalyse für Geschlechterforschung in Niedersachsen” angeblich gezeigt hat, dass “die gezielte und ausgewählte Förderung einzelner Bereiche und Standorte weiterhin notwendig ist, um durch eine stärkere Verankerung in den Fächern sowie eine intensivere hochschulübergreifende Vernetzung Innovationspotenziale zu erschließen”.

Die Förderung der Gender Studies in Niedersachsen wird also nicht mit deren Nutzen begründet, was auch kaum möglich ist, sondern im Hinblick auf Verbreitung und Vernetzung, ganz so, wie man vermutlich in der Sowjetunion Stalins analysiert hat, an welchen Orten es noch nicht genügend Politkommissare gibt, weshalb die politische Kontrolle noch nicht ausreichend vernetzt erfolgen kann.

Es wird hier ganz offen ausgesprochen, dass es nicht darum geht, wissenschaftliche Erkenntnis oder einen volkswirtschaftlichen Nutzen zu erzielen, sondern darum, noch mehr Gender Studies an Universitäten zu installieren und die bereits vorhandenen Gender Studies untereinander zu vernetzen. Wer hätte je davon gehört, dass Lehrstühle für Mathematik, für Politikwissenschaft oder für Ethnologie untereinander vernetzt sind? Eine Vernetzung ist nur dann notwendig, wenn über die Vernetzung eine gemeinsame Agenda befördert werden soll, wenn eine Gleichschaltung erfolgen soll, ein koordiniertes Vorgehen abgesprochen werden soll.

Offensichtlich ist dies in Niedersachsen und nicht nur in Niedersachsen der Fall. Dass Inhalte keine Rolle spielen, zeigt bereits der Name des Programms zur Förderung von Genderista an Universitäten: “Geschlecht – Macht – Wissen”, so der Name, man hätte auch “Verkehrsfunk – Pfaffenhofen – Plattfuss” als Name für das Projekt wählen können, denn, wie es so schön heißt, in der Beschreibung des Programms:

“Von den Antragstellerinnen und Antragstellern wird erwartet, das beantragte Projekt – unabhängig von der fachlichen Herkunft und einer eher empirischen oder eher theoretischen Ausrichtung – in die Theoriediskussionen der internationalen Genderforschung einzubetten. Dabei sind Bezüge zur Debatte um Gleichheit und Differenz ebenso denkbar wie Fortentwicklungen der Diskussion um „Sex“ und „Gender“, sozialhistorisch inspirierte Aufarbeitungen geschlechtsspezifischer Herrschaftsverhältnisse oder Untersuchungen, die Fragen der Genderforschung auf andere Kategorien von sozialer Differenz (Klasse, ethnische Herkunft etc.) beziehen. Auch Fragestellungen der (anwendungsorientierten) Geschlechterforschung zu Technikentstehung, -verbreitung und -nutzung („gendered innovations“)
eröffnen interessante Forschungsfelder gerade in den Natur- und Technikwissenschaften. Innovatives Potenzial birgt auch die Perspektive der geschlechtersensiblen Medizin, die biologische und sozial konstruierte Eigenschaften von Geschlecht zusammen denkt.”

Man hätte das Ganze auch abkürzen können und sagen: “Macht halt’ irgendwas mit Geschlecht und erweckt mit eurem Antrag den Anschein, dass das Thema irgend eine Relevanz für was auch immer hat!”

Und wer irgendwas will, der erhält auch irgendwas.

Die gerade verkündeten vier Projekte, die von der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen ausgewählt wurden und für die 1,5 Millionen Euro verschleudert werden, lauten wie folgt:

  • Borkenkaefer“The Gender-Governance Link: Gender Equality and Public Goods Provision (Universitäten Lüneburg und Göttingen).” Für alle die es nicht wissen: Governance kann als Form der institutionellen Steuerung übersetzt werden, was zeigt, dass “The Gender-Governance Link” ein unsinniger Titel ist, denn Institutionen haben kein Geschlecht und ein Link zwischen einem Geschlecht und einer Institution wäre eher – sagen wir: ungewöhnlich. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusehen, dass hier ein Lamento als Ergebnis produziert wird, das Lamento der Benachteiligung von Frauen durch staatliche Institutionen und Steuerungspraktiken. Es wird mit Sicherheit keine Erwähnung finden, dass in staatliche Bildungsinstitutionen, die von Frauen beherrscht werden, Jungen benachteilgt werden.
  • “Die Krise ist weiblich. Soziale Struktur und diskursive Macht als Gender-Problem im klassischen Altertum (Universitäten Göttingen und Osnabrück).” Wie man ein ganzes Forschungsprojekt betreiben kann, um die Feststellung, dass die Krise weiblich ist, was in der Tat so ist, denn das grammatikalische Geschlecht von Krise ist weiblich, festzustellen, ist uns ein Rätsel. Aber wir freuen uns schon darüber zu lesen, dass Aristoteles, Platon, Aristophanes, Cicero usw. alle chauvinistische Schweine waren.
  • “Eine interdisziplinäre Verbundforschung zur geschlechtsbezogenen Körper- und Bewegungssozialisierung in der Kindheit unter besonderer Berücksichtigung sozialer und ethnischer Kategorien (Universitäten Osnabrück und Göttingen)”: Türkische Jungen laufen und bewegen sich anders als deutsche Mädchen, und deshalb brauchen wir eine Bewegungsquote für türkische Mädchen – oder so. Ein entspannendes Projekt.
  • “Geschlechterwissen in und zwischen Disziplinen: Kritik, Transformation und dissidente Partizipation (Universitäten Oldenburg und TU Braunschweig)”: Irgendwie können wir nicht so richtig glauben, dass hier eine Hymne auf Aleksandr Solzhenitsyn and Andrei Sakharov gesungen werden soll, die Dissidenten, die ihre Freiheit eingesetzt haben, um gegen ein sozialistisches System zu kämpfen. Die “dissidente Partizipation” gehört wohl eher in die Kategorie, wir wissen nicht was wir schreiben. Womit wir wieder da sind, wo wir angefangen haben: “Schreibt halt’ irgend etwas, damit wir es fördern können!”

Es ist wieder an der Zeit auf unsere Petition hinzuweisen, mit der das Ende der öffentlichen Finanzierung von Genderismus gefordert wird. Eigentlich ist die Unterschrift Pflicht für all diejenigen, die denken, ein Bildungssystem sei dazu da, Bildung zu vermitteln, nicht Ideologie und teure Universitäten würden deshalb unterhalten, weil dort nützliche Erkenntnis gewonnen wird, die das gesellschaftliche Wachstum und den gesellschaftlichen Wohlstand fördern, nicht um Genderista ein Auskommen und die Möglichkeit zu geben, Wissenschaft zu zerstören, wie Borkenkäfer Bäume von innen heraus zerstören.

Daher:

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