Universität Göttingen: Studenten und Beschäftigte sollen zur Besinnung kommen

Wer hätte es gedacht? Die Universität Göttingen, seit den Göttinger Sieben nicht mehr unbedingt als Trendsetter bekannt, ist wieder einer: In Göttingen sollen Studenten und Beschäftigte zu “individueller und gemeinschaftlicher Besinnung” kommen, was im derzeitigen gesellschaftlichen Klima, sicher eine gute Idee ist.

Goettinger Sieben
Göttinger Sieben

Dazu hat es sich die Universität Göttingen nicht nehmen lassen, einen “Raum der Stille” einzurichten, denn in Stille kommt man am besten zur Besinnung. Entsprechend erklärt Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne: “Mit diesem Projekt wollen wir unseren Studierenden und Beschäftigten ermöglichen, im zunehmend verdichteten Wissenschafts- und Studienalltag Ruhe und Besinnung zu finden…”. Gleichzeigt hofft Dr. Hiltraud Casper-Hehne, dass der Raum der Stille genutzt wird, um einen “intensiven … Dialog” zwischen denen, die ihn nutzen, zu fördern.

Das ist auf den ersten (und den zweiten) Blick ein Widerspruch: Wie soll ein Raum der Stille den intensiven Dialog fördern? Nun, der Raum der Stille ist ein “transzendentaler Raum”, d.h. es herrscht die Telepatie, und zwar eine interreligiöse Telepatie, denn der Raum der Stille soll von “Mitgliedern unterschiedlicher Religionsgemeinschaften” dazu genutzt werden, zur Besinnung zu kommen.

Der Dialog erfolgt dann wohl über das jeweilige individuelle Gespräch mit dem jeweiligen Gott, der vom weltlichen Gesprächspartner angehalten wird, mit seinem Kumpel aus Islam, Buddismus oder mit dem jüdischen Gott Kontakt aufzunehmen und einen transzendentalen und interreligiösen Dialog mit einem anderen indidividuellen, weltlichen Gottesanbeter anzubahnen, der im Raum der Stille zugegen ist.

Raum-StilleOb der neue Raum der Stille dem Institut für para-psychologische Phänomene direkt zugeordnet ist, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen, ebenso wenig wie wir in Erfahrung bringen konnten, was ein “spezieller Wandschrank …, in dem die nötigen religiösen Gegenstände und heilige Schriften gelagert werden können, wie beispielsweise ein Gesangbuch, Bibel, Koran oder Gebetteppich”, sowie ein Kompass zur Bestimmung der richtigen Gebetshimmelsrichtung, an einer Universität zu suchen haben.

Wissenschaft und Religion haben nichts miteinander zu tun. Die Ausübung der eigenen Religion hat entsprechend an Universitäten keinen Platz, denn Universitäten sind ein Ort, an dem Erkenntnis gewonnen werden soll. Religion ist dagegen eine Ideologie, die von sich behauptet, bereits im Besitz allen relevanten Wissens, aller relevanten Erkenntnis zu sein. Entsprechend haben Religion oder die Ausübung einer Religion an einer Universität nichts zu suchen.

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