Friedrich-Ebert muss raus aus der Stiftung
Arne Hoffmann weist heute auf eine Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung hin.
Wessen Internet? So der Titel, unter dem die “Geschlechterverhältnisse und Gender-Debatten im Netz” diskutiert werden sollen. Der Wanderzirkus der Laien-Prediger, die sich zum Geschlechts-Lamento einstellen, umfasst die üblichen Verdächtigen: Thomas Gesterkamp, zum Journalisten degradierter ex-Expertiseersteller der Friedrich-Ebert-Stiftung darf berichten, “wie Männer von antifeministischen Männern attackiert werden”. Robert Claus, Autor und von der Friedrich-Ebert-Stiftung finanzierter Wissenschaftler, will sich über maskulistische Onlineforen verbreiten, offensichtlich kennt er mehrere. Und der Soziologe Andreas Kemper, der davon profitiert, dass Soziologe kein geschützter Begriff ist, darf über die Reproduktion männlicher Machtverhältnisse bei Wikipedia sinnieren, an der er unter seinem Pseudonym “Schwarze Feder” mitarbeitet. Das Betroffenenlamento wird von Kati Krause, bei der es offensichtlich nicht zu einem erwachsenen Vornamen gereicht hat, moderiert.
Und all das auf nach dem Mittagessen gefüllten Magen.
Viel interessanter als das Programm, das man in dieser Weise regelmäßig auf Kosten von Steuerzahlern zugemutet bekommt, ist folgende Passage in der Ankündigung der Veranstaltung:
“Doch nicht nur im Netz wird gerungen, sondern auch um das Netz. Die scheinbare Barrierefreiheit online täuscht darüber hinweg, dass die Zugänge und Gestaltungsmöglichkeiten ungleich sind. Wer ist sichtbar? Wer hat die Definitionshoheit? Das Internet hat eine geschlechtsspezifische Struktur, die sich auch auf die Inhalte auswirkt. Wikipedia beispielsweise, das größte Online-Lexikon, aus dem Milliarden User_innen ihr „Wissen“ über die Welt beziehen, wird hauptsächlich von (weißen) Männern gemacht.
Der letzte Satz hat uns die Augen geöffnet.
Heißt es nicht Friedrich-Ebert-Stiftung?
Friedrich = männlich, weiß noch dazu und nicht nur das.
Friedrich-Ebert war ein weißer CIS-hetero Patriarch, der die Emanzipation von Frauen hintertrieben hat und für die Reproduktion männlicher Machtverhältnisse verantwortlich ist, und deshalb, unter anderem, muss er raus aus dem Namen der SPD-Stiftung.
Hier die Belege:
Friedrich-Ebert war verheiratet.
Mit einer Frau! Er ist somit der Homophobie verdächtig, denn er ist, nein war ein weißer Mann, der die Heteronormativität seiner Gesellschaft unterstützt hat.
Der Verdacht wird dadurch erhärtet, dass er seine Frau gezwungen hat, fünf Kinder, darunter vier Jungen in die Welt zu setzen.
Das Gender-Birth-Gap in der Familie Ebert, ein Gap von 4 zu 1 oder 80% zeigt deutlich, dass es Ebert ausschließlich, um die Reproduktion männlicher Machtverhältnisse ging. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass zwei seiner Söhne im Ersten Weltkrieg getötet wurden. Das Gender Birth Gap beträgt mit 2:1 immer noch 50%.
Nicht nur hat Friedrich Ebert sich als weißer CIS-hetero Macho diskreditiert, er hat sich auch in Reden mit “Meine Herren, gestatten Sie mir diese Zwischenbemerkung” hervorgetan! D.h. er leugnete in seinen Reden die Existenz von 50% der Menschheit und unterdrückte nicht nur seine Frau, die er zum Gebärdienst verurteilt hat, sondern auch alle anderen Frauen in der Weimarer Republik.
Als Reichspräsident der Weimarer Republik stand Friedrich Ebert zudem einer Republik vor, in der Homosexualität unter Strafe stand. Kurz: Ebert war ein Homophober, der sich nicht zum Namenspatron der modernen SPD-Stiftung und ihrer emanzipativen auf Kosten von Steuerzahler verfolgten Ziele eignet
Wir fassen zusammen:
- Friedrich Ebert war ein Macho, der nicht erst im Reichstag des öfteren durch starke Sprüche aufgefallen ist, sondern bereits als Wirt in seiner eigenen Kneipe.
- Friedrich Ebert war ein Chauvi, der sich ausschließlich an weiße Männer, die er mit “meine Herren” tituliert hat, gerichtet hat.
- Friedrich Ebert war ein weißer CIS-Heteromann, der als Präsident der Weimarer Republik für die herrschende Homophobie verantwortlich war und privat seinen Plan der Aufrechterhaltung männlicher Vorherrschaft und von Reproduktion männlicher Machtverhältnisse verfolgt hat.
- Friedrich Ebert war zudem ein Unterdrücker, der die Notlage der unterbezahlten Kistenbekleberin Louise Rump ausgenutzt hat, um sie in ein familiäres Abhängigkeitsverhältnis zu zwingen und auf Reproduktionsarbeit zu reduzieren.
Friedrich-Ebert muss daher raus, aus der Stiftung. Der eingetragene Verein der SPD, der der Verwendung von Steuergeldern zum Durchfüttern von Parteisoldaten dient, benötigt einen neuen Namen.
Wir helfen der ehemaligen Friedrich-Ebert-Stiftung gerne, diesen neuen Namen zu finden.
Unsere Vorschläge:
- Leni Riefenstahl Stiftung – Leni Riefenstahl steht für die moderne emanzipierte Frau;
- Alice Schwarzer Stiftung – Da die SPD Stiftung ein eingetragener und steuerbegünstigter Verein ist, gibt es nichts zu veruntreuen, nur Steuergelder zu verschwenden – passende Form der Resozialisierung;
- Niels Annen Stiftung – Pendant zu Schwarzer, weiß zudem, wie man Steuerschulden auch nachträglich begleichen kann;
- Klaus Wowereit Stiftung – Eine Absage an den Machismo;
- Gerhard Schröder Stiftung – Gazprom: ganz neue Möglichkeiten der Finanzierung;
Wer bessere Vorschläge für die SPD-Stiftung kennt: Die Kommentarfunktion ist offen.
P.S.
Die Wikipedia hat kein Problem mit weißen Männern, sondern mit bezahlten Agitateusen, wie u.a. die Erfahrung von Dr. habil. Heike Diefenbach zeigt.
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Auf die Gefahr hin als Troll, Besserwisser und Querulant zu gelten:
Ein Gap ist ein Abstand. Wenn 80% der Kinder männlich und 20% weiblich sind, dann ist der Abstand 60 Prozentpunkte. 4:1 dagegen ist eine Ratio.
Sonst habe ich aber nichts zu bekritteln. 🙂
Tss – wir haben unsere Leser zu gut gezogen…. Anyway, wir wissen doch: weibliche Kinder zählen nicht…:))
Pippi-Langstrumpf-Stiftung!
Nicht nur der Text von Pippis Lied (“Ich mach’ mir die Welt – widdewidde wie sie mir gefällt”) ist kongenial. Der Autor der Aktivistin ist weiblich, “Pippi” als Phrase ist die emanzipatorische Aneignung von “Pipi” und in “Langstrumpf” klingt “Blaustrumpf” an und ist darin aufgehoben. Darüber hinaus symbolisiert Pippi die gesellschaftliche Klasse, für die die SPD sich seit Erschaffung der Welt einsetzt und deren Interessen sie mit Vehemenz noch heute vertritt. Pippi ist nicht zuletzt ein Kind (Kinder an die Macht!).
Sollte es über Pippis Hautfarbe keine expliziten Aussagen geben, kann sie für all people of color stehen. Falls doch, regelt das die nächste Textrevision unkompliziert. Zur Erforschung von Pippis Sexualität stehen genügend Gender-Lehrstühle zur Verfügung. Hetero-normal war sie jedenfalls nicht.
(Anm.: Hiermit melde ich vorsorglich alle Rechte auf diesen genialen Namen-Coup an. “mensch” weiß ja nie …)
Ich blieb an “der unterbezahlten Kistenbekleberin” hängen. Ein Kistenbekleber ist ein (wohl ehemaliger) Beruf aus der Zigarrenindustrie, zumindest gab es einen “Verband der Zigarrensortierer und Kistenbekleber”. Dank Google und der Dissertation eines Gustav Wilhelm Pohle von 1905 können wir aber herausfinden, dass Kistenbekleber 1,56 Mark am Tag verdient haben – bei Stollwerck, offenbar sind Kistenbekleber branchenübergreifend gefragt. Allerdings gab es nur einen Job bei Stollwerck, bei dem man weniger verdiente, und der heißt “Junge” (1,55 Mark am Tag). Ich gehe also mal davon aus, dass man als Kistenbekleber nur marginal mehr Qualifikation braucht als als Junge. Ich habe aber leider nicht rausfinden können, welche Qualifikation man braucht, um als Junge zu arbeiten, ich gehe aber mal von “nicht viel” aus, ein Handwerker (Schreiner, Drucker, Klempner, Hufschmied) verdiente mehr als das Doppelte.
Ich möchte mich daher über die gewerkschaftsnahe Verwendung des Wortes “unterbezahlt” beschweren. Selbst Wikipedia schreibt nur “schlecht entlohnte”, wenngleich es wertneutral “niedrig entlohnte” heißen müsste, und Sie kommen hier mit “unterbezahlt”, was man eher von der Friedrich-Ebert-Stiftung erwarten würde. Das mag dem satirischen Charakter des Punktes geschuldet sein, aber nachdem ich das alles nachgelesen und jetzt auch schon getippt habe, poste ich es trotzdem.
Angela-Merkel-Stiftung
Begründung:
1. Sie ist eine Frau
2. Politische Erfahrung in einer Partei, die sich selbst als sozial(istisch) und demogratisch bezeichnet hatte
3. Hochschulabschluss in einem Naturwissenschaftlichen Fach (auch ohne Frauenquote)
4. Gewissenfreies und selbstbewusstes Auftreten
5. Sie ist eine FRAU!!!!