Wir haben nun wirklich genug von all den Aktivisten, die mit Begriffen um sich werfen, deren Gehalt und Sinn sich ihnen nicht einmal entfernt erschließt.
Deshalb haben wir uns entschlossen, sozusagen einen Idiotentest für alle diejenigen, die sich in der Öffentlichkeit zu Fragen der Gerechtigkeit oder Gleichheit von Verteilungen äußern wollen, zu konzipieren.
Wir schlagen den entsprechenden Personen den entsprechenden Idiotentest für Verteilungsfragen zum Selbsttest vor, um zu testen, wo sie intellektuell stehen, bevor sie den Mund zum Thema aufmachen.
Idiotentest für Verteilungsfragen
A. Was ist Gerechtigkeit?
Gerechtigkeit ist, wenn ich bekomme, wonach ich ein starkes Bedürfnis habe.
Gerechtigkeit ist, wenn ich das bekomme, was meiner Leistung entspricht.
Gerechtigkeit ist, wenn ich das bekomme, was andere schon haben oder bekommen.
B. Was ist Ergebnisgleichheit?
Ergebnisgleichheit ist, wenn alle dasselbe bekommen, egal, was sie dafür getan haben.
Ergebnisgleichheit ist, wenn alle das bekommen, was sie sehr gerne hätten.
Ergebnisgleichheit ist, wenn so verteilt wird, dass alle am Ende dasselbe haben, egal, was sie dafür getan haben.
C. Was ist Chancengleichheit?
Chancengleichheit ist, wenn jeder denselben Zugang zu Positionen hat.
Chancengleichheit ist, wenn alle gesellschaftlichen Gruppen denselben Zugang zu Positionen haben.
Chancengleichheit ist, wenn benachteiligte Gruppen bevorteilt werden.
D. Verteilungsaufgabe I
In Deutschland sind rund 15% der Beschäftigten im Baugewerbe weiblich. Kann man daraus schließen, dass Frauen im Baugewerbe benachteiligt sind?
Ja
Nein
E. Verteilungsaufgabe II
In Deutschland sind 69% der Beschäftigten im Bereich von Erziehung und Unterricht weiblich. Kann man daraus schließen, dass Männer im Bereich Erziehung und Unterricht benachteiligt sind?
Ja
Nein
F. Verteilungsaufgabe III
In Deutschland sind rund 12% der Regisseure, die für die Filme öffentlich-rechtlicher Fernsehanstalten Verantwortung tragen, weiblich. Kann man daraus schließen, dass weibliche Regisseure benachteiligt sind?
Ja
Nein
G. Verteilungsaufgabe IV
In Deutschland sind 30% derjenigen in Führungspositionen von Unternehmen und staatlichen Institutionen weiblich. Kann man daraus schließen, dass Frauen benachteiligt sind?
Ja
Nein
H. Was ist Gender-Gerechtigkeit?
Der Versuch, Ergebnisgleichheit zwischen Männern und Frauen herbeizuführen.
Ein inhaltsleerer Kampfbegriff
Ein Synonym für Gleichstellung
I. Was ist Gleichstellung?
Der Versuch von Frauen, sich einen Vorteil auf Kosten von Männern zu verschaffen.
Der Versuch, Ergebnisgleichheit für Personen oder Gruppen herzustellen, die keine Rücksicht auf Leistung nimmt.
Ein Synonym für Gender-Gerechtigkeit.
J. In welchem der drei folgenden Fälle liegt Diskriminierung vor?
Diskriminierung liegt vor, wenn ich nicht das habe, was andere schon haben.
Diskriminierung liegt vor, wenn ich vom Zugang zu Ressourcen ausgeschlossen werde, nur, weil ich ein Mann bin.
Diskriminerung liegt vor, wenn ich nicht dasselbe bekomme, was andere bekommen.
Pro richtiger Antwort gibt es einen Punkt.
Wer 10 Punkte hat, darf in der Öffentlichkeit den Mund aufmachen.
Wer 9 Punkte hat, sollte prüfen, ob er nicht aus Versehen bei einer Frage die falsche Antwort angekreuzt hat.
Wer 8 Punkte und weniger hat, der sollte sich zu Fragen von Gerechtigkeit oder Gleichheit der Verteilung von Ressourcen an Personen oder Gruppen bis auf weiteres nicht (mehr) öffentlich äußern, sondern versuchen, die jeweiligen Ideen und Konzepte zu begreifen.
Und hier die Auflösung der Aufgaben
A. Gerechtigkeit
Gerechtigkeit ist ein Prinzip, das eine der Leistung entsprechende Auszahlung garantiert. D.h. wer mehr leistet, erhält auch eine höhere Auszahlung. Daher ist das Gerechtigkeitsprinzip eng mit dem Leistungsprinzip verbunden.
Alternative 2 ist die richtige Antwort.
B. Ergebnisgleichheit
Die Schaffung von Ergebnisgleichheit ist das Gegenteil einer gerechten Verteilung weil Erstere die Verteilung von Ressourcen unabhängig von Leistung vornimmt. Im Gegensatz zu Gerechtigkeit wird Ergebnisgleichheit in der Regel auf Gruppen und nicht auf Individuen angewendet.
Alternative 3 ist die richtige Antwort.
C. Chancengleichheit
Chancengleichheit liegt vor, wenn keinem Individuum oder keiner gesellschaftlichen Gruppe durch Privilegien der Zugang zu Positionen im Vergleich zu anderen Individuen oder gesellschaftlichen Gruppen erleichtert wird (oder durch negative Sanktionen erschwert wird). Chancengleichheit ist das Gegenteil von “affirmative action”, also von Maßnahmen der positiven Diskriminierung.
Alternative 1 ist die richtige Antwort.
D. Verteilungsaufgabe I
Nein.
Aus einer Verteilung kann nicht auf die Ursache der Verteilung geschlossen werden.
E. Verteilungsaufgabe II
Nein.
Aus einer Verteilung kann nicht auf die Ursache der Verteilung geschlossen werden.
F. Verteilungsaufgabe III
Nein.
Aus einer Verteilung kann nicht auf die Ursache der Verteilung geschlossen werden. Wer es dennoch tut, will sich entweder persönlich bereichern, oder er ist dumm.
G. Verteilungsaufgabe IV
Nein.
Aus einer Verteilung kann nicht auf die Ursache der Verteilung geschlossen werden. Wer es dennoch tut, will sich entweder persönlich bereichern, oder er ist dumm.
H. Gender-Gerechtigkeit
Gender-Gerechtigkeit ist ein inhaltsleerer Kampfbegriff. Gerechtigkeit als Verteilungsprinzip besagt, dass jeder unabhängig von sonstigen Merkmalen und somit auch unabhängig von seinem Geschlecht die Auszahlung erhält, die seiner Leistung entspricht.
Wenn Gender-Gerechtigkeit dann vorläge, wenn Männer und Frauen eine Auszahlung entsprechend ihrer Leistung erzielen, sie also ihrer Leistung entsprechend behandelt werden, dann wird nach dem Gerechtigkeitsprinzip verteilt, für das “Gender” völlig irrelevant ist. Deshalb ist der Begriff “Gender-Gerechtigkeit” unsinnig.
Alternative 2 ist die richtige Antwort.
I. Gleichstellung
Gleichstellung ist, wenn so verteilt wird, dass am Ende eine Ergebnisgleichheit herrscht. Dementsprechend handelt es sich um eine Verteilung, die unabhängig von Leistung vorgenommen wird. Gleichstellung ist somit das Gegenteil von Gerechtigkeit.
Alternative 2 ist die richtige Antwort.
J. Diskriminierung
Diskriminierung liegt vor, wenn willkürliche Merkmale einer Person genutzt werden, um die entsprechende Person vom Zugang zu Ressourcen auszuschließen, z.B. Männer von bestimmten Professuren, wie dies im Professorinnenprogramm der Fall ist.
Alternative 2 ist die richtige Antwort.
Der Idiotentest für Verteilungsfragen steht hier als PDF bereit, um heruntergeladen, ausgedruckt und verteilt zu werden. Wir geben die Hoffnung eben nicht auf, dass sich die Vernunft durchsetzt!
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Wie die Ergebnisgleichheit zustande kommt (es ist ja logisch nicht grundsätzlich auszuschließen, dass mal irgendwo ohne äußere Eingriffe durch Politik E. zustandekommen KANN).
Die Frage war aber ja gerade WAS die Ergebnisgleichheit ist, nicht wie sie zustande kommt. Wenn sie ohne äußere Eingriffe zustande kommt, ist sie dann keine Ergebnisgleichheit mehr?
zur Frage, was Gleichstellung bedeutet, hab ich in der taz diese Woche einen Artikel, der eine durchaus interessante These aufstellt. Gleichstellung ist nämlich nicht das, was das Wort eigentlich besagt, sondern Gleichstellung ist Frauenförderung, damit sie in Führungsposition gelangen. Der Artikel, der das nicht etwa als Kritik äußert, sondern kritisiert, dass andere Gleichstellung offenbar anders verstehen:
“…sondern Gleichstellung ist Frauenförderung, damit sie in Führungsposition gelangen.”
Ja, das stimmt: Gleichstellung ist der Prozess, der zu Ergebnisgleichheit führen soll, und wenn behauptet wird, Frauen sollten 50 Prozent der Führungspositionen innehaben, also ein gleiches Ergebnis wie Männer mit Bezug auf Führungspositionen haben, Frauen dies aber aufgrund eigener Leistungen nicht schaffen (wollen), dann kann sich Ergebnisgleichheit nicht durch das Gerechtigkeitsprinzip einstellen, sondern nur durch Bevorteilung von Frauen. Sie werden also Männern durch Bevorteilung gleichgestellt.
Würden Führungspositionen gerecht, also nach individueller Leistung, verteilt, ergäbe sich irgendein Verhältnis zwischen Männern und Frauen ebenso wie zwischen Blauäugigen und Braunäugigen und Grünäugigen oder was auch immer – das wäre völlig egal, denn wichtig für die VERTEILING wäre ja allein die Leistung, die ein Individuum erbracht hat.
Wenn jemand bei der taz das richtig dargestellt hat (ich muss zugeben, ich habe jetzt nicht in den Artikel hineingesehen), dann ist das prima: Test bestanden!
die auflösung von H müssten sie bezüglich punkt 1 besser erklären. sie haben recht, der begriff ist in sich selbst widersprüchlich, da gerechtigkeit kein “gender” braucht, und das anstreben von ergebnisgleichheit keine gerechtigkeit darstellt. aber durch die jahrelange propaganda werden “gleichstellung” und “ergebnisgleichheit” damit sofort assoziiert, selbst von kritikern, die einfach nur die sprache der genderisten übernehmen müssen, weil sie durch die msm so allgemein gebräuchlich gemacht wurde und man sich mit nicht-eingeweihten nicht anders verständigen kann.
Wir stimmen Ihnen darin zu, dass es gar nicht oft genug und gut genug erklärt werden kann, dass sich Gerechtigkeit auf das Gerechtigkeitsprinzip und sonst nichts, also eben nicht auf andere Verteilungsprinzipien bezieht wie z.B. Bedürfnisprinzip oder das Prinzip der gleichen Verteilung.
Wir haben das aber schon mehrfach an anderen Stellen auf diesem blog erklärt, u.a. habe ich es in meinem Text über das vermeintliche Patriarchat getan, wenn auch nur in einer Fußnote, die aber sehr ausführlich ist. Und unser Test kann immerhin dazu dienen, bei all denen, die falsche Antworten gegeben haben, also durch das Verwirrspiel, das in den vergangenen Jahren rhetorisch gespielt wurde, erfolgreich verwirrt wurden oder einfach noch nie darüber nachgedacht haben, Fragen aufzuwerfen, die sie hoffentlich mit anderen diskutieren oder sie zur eigenen Recherche bewegen.
Und wir legen Wert darauf festzuhalten, dass unserer Beobachtung nach die Auffassung, dass es sich bei “Gerechtigkeit” und “Gleichstellung” oder “Ergebnisgleichheit” um Synonyme handle, eine Auffassung ist, die sich unter den “Eingeweihten” in Gender-Sprech oder Sozialismus-Sprech verbreitet hat (das muss sie ja auch, wenn die entsprechenden Ideologen ihre Ziele erreichen wollen), vielleicht auch unter den jüngeren Leuten, die im Bildungssystem entsprechend indoktriniert wurden und von diesen Begriffen und Themen ohnehin nur noch genervt sind, aber sicherlich nicht unter der Mehrheit der erwachsenen Bevölkerung, in der der durchschnittliche Bildungsgrad deutlich höher sein dürfte als in den erwähnten Gruppen.
Aber weil es wie gesagt niemals schaden kann, diesbezüglich für Klarheit zu sorgen, nochmals in aller Deutlichkeit für alle geneigten Leser:
“Gerechtigkeit” ist ein Konzept, das sich auf Verteilungen nach dem Gerechtigkeitsprinzip bezieht, d.h. nach dem Prinzip, dass jeder im Verhältnis zu dem, was er in eine Sache investiert hat, von der Sache profitieren sollte, was im englischsprachigen Raum als “equity”-Prinzip bezeichnet wird.
Andere Verteilungsprinzipien werden sinnvollerweise und traditionell und in der Literatur auch anders bezeichnet, nämlich als Bedürfnisprinzip oder Gleichheitsprinzip.
Wenn man das übergeordnete Konzept ansprechen möchte, also sagen wir: von Anständigkeit oder Legitimierbarkeit einer Verteilung sprechen möchte, dann spricht man normalerweise von Fairness. Der Streit um die Verwendung verschiedener Verteilungsprinzipien ist ein Streit um FAIRE oder ANSTÄNDIGE Verteilungen, aber nicht um GERECHTE. denn eine gerechte Verteilung ist eine Verteilung nach dem “equity”-Prinzip (s.o.).
Wer meint, z.B. gleiche Verteilungen als gerechte Verteilungen bezeichnen zu müssen, ist hoffnungslos ungebildet oder verwirrt, oder er ist sich im Klaren darüber, dass die Mehrheit der Bevölkerung nach wie vor Gerechtigkeit – und nicht Gleichheit – positiv konnotiert, und möchte auf diese positive Konnotation aufsetzen und stellt deshalb seine Gleichheit als Gerechtigkeit dar.
Das ist einigermaßen seltsam, denn wenn Gleichheit moralisch oder sonstwie angeblich eine so gute Sache ist, dann sollte man eigentlich im Stande sein, zu erklären, WARUM das so sein sollte, und für Gleichheit statt Gerechtigkeit werben, und man sollte es nicht notwendig haben, seine Gleichheitsideologie als Gerechtigkeit zu tarnen.
Ich denke, es ist nun Zeit, die absolute Gerechtigkeit zu fordern: Da die Gruppe der Frauen zu 100 % aus Frauen besteht – und damit Männer diskriminiert werden und die Gruppe der Männer zu 100 % aus Männern besteht – und damit die Frauen diskriminiert werden, fordere ich für jede Gruppe ein Quote von 50 % des jeweiligen anderen Geschlechtes. Dann wären die Gruppen der Frauen und die Gruppen der Männer gendergerecht gleichgestellt, ergebnisneutral, diskriminierungsfrei und gleichberechtigt bei der Verteilung.
PS: Nicht-Frau bzw. Nicht-Mann Geschlechter sind entsprechend durch Definition einer der beiden Gruppen zu zu definieren. Die obengenannten Zahlen können Rundungen enthalten.
Verteilungen nach dem Merkmal “Geschlecht” sind immer solche, also eben Verteilungen nach diesem Merkmal, egal, wie genau “Geschlecht” bei der Verteilung instrumentalisiert wird! Gerechte Verteilungen sind aber immer solche nach Leistung.
Wenn Sie “absolute Gerechtigkeit” fordern wollen oder sagen wir: Gerechtigkeit, denn ich sehe nicht, wie eine gerechte Verteilung vornehmen kann, die nicht “absolut” gerecht ist (man kann ja nur nach Leistung verteilen oder eben nach anderen Dingen oder auch nach anderen Dingen; dann ist die Verteilung per definitionem nicht “gerecht”), dann müssten Sie fordern, dass Verteilungen allein nach Leistung vorgenommen werden, also ohne Ansehen irgendwelcher sozio-demographischer oder psychologischer Merkmale von Personen, wie z.B. ihrer Zugehörigkeit zu einem Geschlecht oder sonst einer sozialen Gruppe.
Auf den Punkt gebracht: Gerechte Verteilungen können nur solche sein, wenn an INDIVIDUEN verteilt wird. Gruppen und Gruppenzugehörigkeiten sind dabei vollkommen irrelevant!
Wie will man oder frau denn geistige Leistung gerecht bewerten?
Bei praktischer Arbeit mag das ja noch angehen, wenn vergleichbare Arbeitsschritte gezählt werden.
Geistige Leistungsgerechtigkeit, ohne vorher ein politisches, bzw. philosophisches Fundament zu definieren, ist stochern im Nebel.
Nur wenn man nicht bereit ist, geistige Leistung am Output zu messen, dann lässt sich sehr leicht entscheiden, wovon ein verwertbarer Nutzen ausgeht und was nur Schwall ist. Es wird halt nicht ohne Kriterien davon gehen, was Wissenschaft sein soll und was, konsequenterweise, “geistige Leistung”, wie sie es nennen, auszeichnet. Da wir in einer konkreten Realität leben, gibt es keinen Weg an Poppers Falsifikationismus vorbei und entsprechend sind geistige Leistungen dann relevant, wenn sie dazu führen, dass man in der Realität Veränderungen herbeiführen kann, und zwar unter angebbaren Bedingungen und mit angebbaren Folgen, so dass prüfbar ist, ob das, was geistig geleistet sein soll, auch eine Leistung darstellt und ausgeschlossen ist, dass jeder, der die Stirn in tiefe Falten legt, und Unsinn als “geistige Leistung” ausgeben will, damit durchkommt.
Führungskräfte in der Wirtschaft verbringen die meiste Zeit damit, sich Gedanken zu machen,wie sie Handeln müssen um ihren Job zu behalten.
Geistigen Output nach wirtschaftlichen Kriterien zu messen, ist schlicht unmöglich. Da muss man nur mal an die vielen kreativen Erfindungen denken, die von den Konzernen aufgekauft und weggeschlossen werden, weil sie ihren Geschäftsmodellen schaden würden.
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Liebe Leser,
gerade haben Sie uns dabei geholfen, eine Finanzierungslücke für das Jahr 2023 zu schließen, da ist das Jahr auch schon fast zuende.
Weihnachten naht.
Und mit Weihnachten das jährlich wiederkehrende Problem: Ein Weihnachtsmann, der im Kamin stecken bleibt, weil er zu viel anliefern muss.
Vermeiden Sie dieses Jahr diese Kalamität. Diversifizieren Sie Ihr Geschenkportfolio.
Z.B. indem Sie unsere Sorgen um die Finanzierung des nächsten Jahres mindern.
Unser Dank ist Ihnen gewiss! Und Sie können sicher sein, dass Sie auch im nächsten Jahr ScienceFiles in gewohntem Umfang lesen können.
Ömmm… wo genau ist der Unterschied zwischen B1 und B3?
Wie die Ergebnisgleichheit zustande kommt (es ist ja logisch nicht grundsätzlich auszuschließen, dass mal irgendwo ohne äußere Eingriffe durch Politik E. zustandekommen KANN).
Die Frage war aber ja gerade WAS die Ergebnisgleichheit ist, nicht wie sie zustande kommt. Wenn sie ohne äußere Eingriffe zustande kommt, ist sie dann keine Ergebnisgleichheit mehr?
zur Frage, was Gleichstellung bedeutet, hab ich in der taz diese Woche einen Artikel, der eine durchaus interessante These aufstellt. Gleichstellung ist nämlich nicht das, was das Wort eigentlich besagt, sondern Gleichstellung ist Frauenförderung, damit sie in Führungsposition gelangen. Der Artikel, der das nicht etwa als Kritik äußert, sondern kritisiert, dass andere Gleichstellung offenbar anders verstehen:
http://taz.de/Debatte-Gleichstellungsgesetz/!155351/
“…sondern Gleichstellung ist Frauenförderung, damit sie in Führungsposition gelangen.”
Ja, das stimmt: Gleichstellung ist der Prozess, der zu Ergebnisgleichheit führen soll, und wenn behauptet wird, Frauen sollten 50 Prozent der Führungspositionen innehaben, also ein gleiches Ergebnis wie Männer mit Bezug auf Führungspositionen haben, Frauen dies aber aufgrund eigener Leistungen nicht schaffen (wollen), dann kann sich Ergebnisgleichheit nicht durch das Gerechtigkeitsprinzip einstellen, sondern nur durch Bevorteilung von Frauen. Sie werden also Männern durch Bevorteilung gleichgestellt.
Würden Führungspositionen gerecht, also nach individueller Leistung, verteilt, ergäbe sich irgendein Verhältnis zwischen Männern und Frauen ebenso wie zwischen Blauäugigen und Braunäugigen und Grünäugigen oder was auch immer – das wäre völlig egal, denn wichtig für die VERTEILING wäre ja allein die Leistung, die ein Individuum erbracht hat.
Wenn jemand bei der taz das richtig dargestellt hat (ich muss zugeben, ich habe jetzt nicht in den Artikel hineingesehen), dann ist das prima: Test bestanden!
die auflösung von H müssten sie bezüglich punkt 1 besser erklären. sie haben recht, der begriff ist in sich selbst widersprüchlich, da gerechtigkeit kein “gender” braucht, und das anstreben von ergebnisgleichheit keine gerechtigkeit darstellt. aber durch die jahrelange propaganda werden “gleichstellung” und “ergebnisgleichheit” damit sofort assoziiert, selbst von kritikern, die einfach nur die sprache der genderisten übernehmen müssen, weil sie durch die msm so allgemein gebräuchlich gemacht wurde und man sich mit nicht-eingeweihten nicht anders verständigen kann.
@rote_pille
Wir stimmen Ihnen darin zu, dass es gar nicht oft genug und gut genug erklärt werden kann, dass sich Gerechtigkeit auf das Gerechtigkeitsprinzip und sonst nichts, also eben nicht auf andere Verteilungsprinzipien bezieht wie z.B. Bedürfnisprinzip oder das Prinzip der gleichen Verteilung.
Wir haben das aber schon mehrfach an anderen Stellen auf diesem blog erklärt, u.a. habe ich es in meinem Text über das vermeintliche Patriarchat getan, wenn auch nur in einer Fußnote, die aber sehr ausführlich ist. Und unser Test kann immerhin dazu dienen, bei all denen, die falsche Antworten gegeben haben, also durch das Verwirrspiel, das in den vergangenen Jahren rhetorisch gespielt wurde, erfolgreich verwirrt wurden oder einfach noch nie darüber nachgedacht haben, Fragen aufzuwerfen, die sie hoffentlich mit anderen diskutieren oder sie zur eigenen Recherche bewegen.
Und wir legen Wert darauf festzuhalten, dass unserer Beobachtung nach die Auffassung, dass es sich bei “Gerechtigkeit” und “Gleichstellung” oder “Ergebnisgleichheit” um Synonyme handle, eine Auffassung ist, die sich unter den “Eingeweihten” in Gender-Sprech oder Sozialismus-Sprech verbreitet hat (das muss sie ja auch, wenn die entsprechenden Ideologen ihre Ziele erreichen wollen), vielleicht auch unter den jüngeren Leuten, die im Bildungssystem entsprechend indoktriniert wurden und von diesen Begriffen und Themen ohnehin nur noch genervt sind, aber sicherlich nicht unter der Mehrheit der erwachsenen Bevölkerung, in der der durchschnittliche Bildungsgrad deutlich höher sein dürfte als in den erwähnten Gruppen.
Aber weil es wie gesagt niemals schaden kann, diesbezüglich für Klarheit zu sorgen, nochmals in aller Deutlichkeit für alle geneigten Leser:
“Gerechtigkeit” ist ein Konzept, das sich auf Verteilungen nach dem Gerechtigkeitsprinzip bezieht, d.h. nach dem Prinzip, dass jeder im Verhältnis zu dem, was er in eine Sache investiert hat, von der Sache profitieren sollte, was im englischsprachigen Raum als “equity”-Prinzip bezeichnet wird.
Andere Verteilungsprinzipien werden sinnvollerweise und traditionell und in der Literatur auch anders bezeichnet, nämlich als Bedürfnisprinzip oder Gleichheitsprinzip.
Wenn man das übergeordnete Konzept ansprechen möchte, also sagen wir: von Anständigkeit oder Legitimierbarkeit einer Verteilung sprechen möchte, dann spricht man normalerweise von Fairness. Der Streit um die Verwendung verschiedener Verteilungsprinzipien ist ein Streit um FAIRE oder ANSTÄNDIGE Verteilungen, aber nicht um GERECHTE. denn eine gerechte Verteilung ist eine Verteilung nach dem “equity”-Prinzip (s.o.).
Wer meint, z.B. gleiche Verteilungen als gerechte Verteilungen bezeichnen zu müssen, ist hoffnungslos ungebildet oder verwirrt, oder er ist sich im Klaren darüber, dass die Mehrheit der Bevölkerung nach wie vor Gerechtigkeit – und nicht Gleichheit – positiv konnotiert, und möchte auf diese positive Konnotation aufsetzen und stellt deshalb seine Gleichheit als Gerechtigkeit dar.
Das ist einigermaßen seltsam, denn wenn Gleichheit moralisch oder sonstwie angeblich eine so gute Sache ist, dann sollte man eigentlich im Stande sein, zu erklären, WARUM das so sein sollte, und für Gleichheit statt Gerechtigkeit werben, und man sollte es nicht notwendig haben, seine Gleichheitsideologie als Gerechtigkeit zu tarnen.
Ich denke, es ist nun Zeit, die absolute Gerechtigkeit zu fordern: Da die Gruppe der Frauen zu 100 % aus Frauen besteht – und damit Männer diskriminiert werden und die Gruppe der Männer zu 100 % aus Männern besteht – und damit die Frauen diskriminiert werden, fordere ich für jede Gruppe ein Quote von 50 % des jeweiligen anderen Geschlechtes. Dann wären die Gruppen der Frauen und die Gruppen der Männer gendergerecht gleichgestellt, ergebnisneutral, diskriminierungsfrei und gleichberechtigt bei der Verteilung.
PS: Nicht-Frau bzw. Nicht-Mann Geschlechter sind entsprechend durch Definition einer der beiden Gruppen zu zu definieren. Die obengenannten Zahlen können Rundungen enthalten.
“hgb”
🙂
Aber was hätte das mit Gerechtigkeit zu tun??
Verteilungen nach dem Merkmal “Geschlecht” sind immer solche, also eben Verteilungen nach diesem Merkmal, egal, wie genau “Geschlecht” bei der Verteilung instrumentalisiert wird! Gerechte Verteilungen sind aber immer solche nach Leistung.
Wenn Sie “absolute Gerechtigkeit” fordern wollen oder sagen wir: Gerechtigkeit, denn ich sehe nicht, wie eine gerechte Verteilung vornehmen kann, die nicht “absolut” gerecht ist (man kann ja nur nach Leistung verteilen oder eben nach anderen Dingen oder auch nach anderen Dingen; dann ist die Verteilung per definitionem nicht “gerecht”), dann müssten Sie fordern, dass Verteilungen allein nach Leistung vorgenommen werden, also ohne Ansehen irgendwelcher sozio-demographischer oder psychologischer Merkmale von Personen, wie z.B. ihrer Zugehörigkeit zu einem Geschlecht oder sonst einer sozialen Gruppe.
Auf den Punkt gebracht: Gerechte Verteilungen können nur solche sein, wenn an INDIVIDUEN verteilt wird. Gruppen und Gruppenzugehörigkeiten sind dabei vollkommen irrelevant!
Danke, Sie haben es genau auf den Punkt gebracht, den ich im Sinn hatte.
Wie will man oder frau denn geistige Leistung gerecht bewerten?
Bei praktischer Arbeit mag das ja noch angehen, wenn vergleichbare Arbeitsschritte gezählt werden.
Geistige Leistungsgerechtigkeit, ohne vorher ein politisches, bzw. philosophisches Fundament zu definieren, ist stochern im Nebel.
Nur wenn man nicht bereit ist, geistige Leistung am Output zu messen, dann lässt sich sehr leicht entscheiden, wovon ein verwertbarer Nutzen ausgeht und was nur Schwall ist. Es wird halt nicht ohne Kriterien davon gehen, was Wissenschaft sein soll und was, konsequenterweise, “geistige Leistung”, wie sie es nennen, auszeichnet. Da wir in einer konkreten Realität leben, gibt es keinen Weg an Poppers Falsifikationismus vorbei und entsprechend sind geistige Leistungen dann relevant, wenn sie dazu führen, dass man in der Realität Veränderungen herbeiführen kann, und zwar unter angebbaren Bedingungen und mit angebbaren Folgen, so dass prüfbar ist, ob das, was geistig geleistet sein soll, auch eine Leistung darstellt und ausgeschlossen ist, dass jeder, der die Stirn in tiefe Falten legt, und Unsinn als “geistige Leistung” ausgeben will, damit durchkommt.
Es gibt jede Menge Unsinn welchen ich gerne als geistige Leistung bezeichnen möchte.
Führungskräfte in der Wirtschaft verbringen die meiste Zeit damit, sich Gedanken zu machen,wie sie Handeln müssen um ihren Job zu behalten.
Geistigen Output nach wirtschaftlichen Kriterien zu messen, ist schlicht unmöglich. Da muss man nur mal an die vielen kreativen Erfindungen denken, die von den Konzernen aufgekauft und weggeschlossen werden, weil sie ihren Geschäftsmodellen schaden würden.
Ich kann nicht sagen, dass ich nachvollziehen kann, gegen welche Schatten Sie hier in diesem Thread kämpfen…