Die antidemokratischen Studenten von Jena – AfD und FDP als Feind

Es ist mittlerweile zur Normalität geworden, dass wir fast wöchentlich von Aktionen angeblicher Studenten berichten, die dem Ziel dienen, Meinungsfreiheit zu beseitigen, Hochschulen zum Kampfplatz politischer Aktivisten zu machen und Andersdenkende daran zu hindern, grundgesetzlich garantierte Rechte, wie das Recht auf freie Versammlung, wahrzunehmen. Dass die Studenten, die anderen das Recht auf freie Versammlung verweigern wollen, eben jenes Recht für sich ganz selbstverständlich in Anspruch nehmen, um ihrer heiligen Sache zu dienen, das ist eine Ironie am Rande, die bereits zeigt, dass es mit dem logischen und dem formalen Denken bei den entsprechenden Studenten, so es sich denn um Studenten handelt, nicht weit her ist.

Uni jenaHeute hat uns eine eMail von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena erreicht, die abermals deutlich macht, wie sehr manche Hochschulen zwischenzeitlich zum Tummelplatz aktivistischer Horden geworden sind, deren einziges Ziel darin besteht, die Grundlagen von Demokratie und Rechtsstaat zu beseitigen und ihren Glauben als einzig richtigen Glauben durchzusetzen. Dabei verfügen die entsprechenden Studenten (sofern es sich um Studenten handelt) über ein Sendungsbewusstsein, das dem zu entsprechen scheint, mit dem die Horden der SA und die Schlägertrupps der KPD in der Weimarer Republik aufeinander losgegangen sind, ein Sendungsbewusstsein, das nicht nur unvereinbar ist mit der Freiheitlich-Demokratischen-Grundordnung (FDGO), die etwas in Vergessenheit geraten zu sein scheint, sondern vor allem ist es unvereinbar mit Wissenschaft, so dass man sich fragt:

Was um aller Götter willen machen diese Gotteskrieger, die sich selbst als Antifaschisten bezeichnen, an Hochschulen?

Dass sie dort nichts zu suchen haben, ist offensichtlich. Dass sie an Hochschulen geduldet werden, ist einer Liberalität geschuldet, von der man sich zum Schutz von Hochschulen langsam insofern verabschieden muss als Personen oder Gruppen, die sich nicht an die Spielregeln halten, wie sie z.B. in der FDGO festgeschrieben sind, von Hochschulen verwiesen werden. Es hat sich uns sowieso nie erschlossen, wozu es Ableger von Parteien und Gewerkschaften ausgerechnet an Hochschulen, die – anders als dies in der DDR der Fall war – der Wissenschaft und keiner politischen Ideologie verpflichtet sind, geben muss. Sowenig wie es sich uns erschließt, dass politische Aktivisten und Gotteskrieger, die sich in Asta und Studentenräten bundesweit sammeln, um diese von Steuerzahlern finanzierten Institutionen studentischer Mitbestimmung zur Durchsetzung ihrer Glaubensinhalte zu benutzen und die dabei gegen die Grundlagen der demokratischen Ordnung verstoßen, von den Rektoren und Präsidenten der Hochschulen und den Kultusministern der Länder seit Jahren gewähren gelassen werden.

Rick Wendler, von dem die eMail stammt, die wir heute erhalten haben, ist Mitglied eines – wie er schreibt – überparteilichen Diskussionsforums mit dem Namen Freimut, das sich an der Universität Jena gegründet hat. Ziel von Freimut ist der “unvoreingenommene Austausch von sachlichen Argumenten” und um diesen zu pflegen, hat Freimut am Dienstag, den 12. Mai, zu der Veranstaltung “Offene Grenzen – Chance! Herausforderung. Gefahr? eingeladen.

Die Veranstaltung sollte in Form einer Podiumsdiskussion durchgeführt werden, wobei mit Clemens Schneider vom Schäfflerschen Prometheus-Institut ein Vertreter offener Grenzen auf Stefan Möller, Abgeordneter der AfD im Landtag von Thüringen, getroffen ist, der sich gegen offenen Grenzen ausspricht. Die Konzeption dieser Podiumsdiskussion entspricht somit dem, was man als jemand, der den Austausch von Argumenten schätzt, der seine Meinung begründet, der den freien Wettbewerb von Ideen liebt und sich dafür interessiert, welche Argumente in der Realität am besten begründet sind, nur begrüßen kann.

Und sie entspricht dem, was die Aktivisten der Antifa, was die Mitglieder des Referats für Interkulturellen Austausch des Studentenrats der Universität Jena, was die Ökologische Linke, die Jusos, die GEW-Studis, die Linke, die Linksjugend, die emanzipatorische Linke, die Mitglieder des Kulturreferats der Universität Jena, der Arbeitskreis politische Bildung des Studentenrats der Universität Jena und der Arbeitskreis Promotionsstudierende des Studentenrats der Universität Jena gar nicht mögen.

Sie sind offensichtlich und nachweislich feige und antidemokratisch.

Sie wollen oder können sich nicht in Argumenten messen.

Sie fürchten den freien Wettbewerb von Ideen.

Sie können oder wollen ihre Argumente, so sie denn welche haben, nicht begründen.

Sie wollen sich nicht an einer öffentlichen Meinungsbildung und am Streit der Meinungen beteiligen.

Sie wollen die entsprechende Auseinandersetzung, den entsprechenden Wettbewerb verhindern. Sie sind also feige Antidemokraten.

Sie sind feige und im Auftrag ihres Herrn unterwegs. Ihr Antifa-Gott hat sie nämlich mit der Wahrheit ausgestattet, und diese Wahrheit, die verträgt keine Diskussion, so wie Stalins Wahrheit der Bildung landwirtschaftlicher Kolchosen oder Sowchosen keine Diskussion vertragen hat. Dass dabei mehrere Millionen Menschen elendig verhungert sind, ist eben das Opfer, das man für die große Idee in Kauf nehmen muss – und, anyway – es sind andere, die die Opfer sind, nie die Inhaber der sozialistischen Weisheit.

Inhaber, wie die Antifa-Studenten aus Jena, deren Unkenntnis in Fragen des argumentativen Umgangs miteinander man in einem offenen Brief, den alle oben genannten Gruppen unterschrieben haben, deutlich erkennen kann.

Darin heißt es:

Offener Brief Jena“Neben dem dubiosen Veranstalter, die Hochschulgruppe “Freimut”, deren magerer Internetauftritt kaum Informationen zur Gruppe enthält, dient zum Einen das Prometheus-Institut als Stimmungsmacher, dessen Gründer Frank Schaeffler gern Beiträge für das rechte Blatt “eigentümlich frei” schreibt. Des Weiteren nutzt der Mitbegründer Clemens Schneider die Angst vor Migration zur Forderung von nichts Geringerem als der Abschaffung des durch Art. 20 Abs. 1 GG garantierten Sozialstaats und damit der Abschaffung staatlicher Bildungseinrichtungen wie der FSU. Nur wer was hat, ist auch was wert! Zum anderen wird auch die Haltung der AfD in der Zwei-Personen-Podiumsdiskussion in Fragen der Flüchtlings- und Asylpolitik keine Überraschungen bereit halten.”

Was machen Studenten, die derart unfähig sind, ein Argument zu machen, an einer Universität?

Wir finden den Fehlschluss ad hominem, mit dem versucht wird, die Aussagen von in diesem Fall Frank Schäffler zu diskreditieren, weil er für “eigentümlich frei” schreibt, das den Studenten in ihrer linken Extrem-Traumwelt als rechts erscheint.

Wir finden einen induktiven Fehlschluss, der sich häufig bei Personen findet, die nicht argumentieren und somit nur eingeschränkt denken können. Um sich die Mühe des Argumentierens zu sparen, gehen sie davon aus, dass das, was sie z.B. über die “Haltung der AfD” zu wissen glauben, unveränderlich ist und in alle Ewigkeit Bestand hat. Der Truthahn, den Bertrand Russell in seiner Darstellung des induktiven Fehlschlusses bemüht hat, ist den Studenten insofern überlegen, als er zwischenzweitlich den Fehler hinter der Induktion erkannt hat.

Wir finden einen Verständnisfehler, anhand dessen sich die von Tversky und Kahneman beschriebenen Abweichungen von rationalem Denken illustrieren lassen, denn die Antifa-Studenten sind der Ansicht, Art. 20 Abs. 1 GG garantiere den “Sozialstaat”. Das macht aus ihrer Sicht Sinn, leben Sie doch auf Kosten von Steuerzahlern und hoffen, wie man ihrer Ablehnung der Bedeutung des wirtschaftlichen Nutzens eines Menschen im weiteren Verlauf des Offenen Briefes entnehmen muss, auch in Zukunft auf Kosten der Steuerzahler ein Dasein fristen zu können.

Es steht nur nicht im Abs. 1 von Artikel 20 GG. Dort steht: “Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.” Ein sozialer Bundesstaat ist kein Sozialstaat. Der entsprechende Schluss, der Fehlschluss der Bejahung des Konsequens und einer, den man von Studenten nicht unbedingt erwarten würde, schließlich sind z.B. in der Soziologie Begriffe wie “sozial” Grundbegriffe, wie z.B. Bernhard Schäfers geschrieben hat.

Ein kleiner Hinweis an die Antifa-Studenten, die sich zu sehr mit politischen und zu wenig mit wissenschaftlichen Inhalten beschäftigen, ist hier angebracht: Sozial ist, wie Max Weber schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschrieben hat, z.B. ein Verhalten dann, wenn es zwischen Menschen stattfindet (wenn sich das Verhalten von X auf Y richtet).

D.h. wenn Studenten sich vor einem Hörsaal versammeln und von ihrem Versammlungsrecht Gebrauch manchen, dann ist das ein soziales Verhalten, und es ist u.a. durch Art. 20 GG abgedeckt, der Deutschland als sozialen Bundesstaat definiert. Wenn die Antifa-Studenten dieses Versammlungsrecht jedoch missbrauchen, um andere an der Ausübung ihres Versammlungsrechts zu hindern, dann ist dies a-soziales Verhalten, das nicht im Einklang mit Art. 20 Abs. 1 des Grundgesetzes steht.

Offene Grenzen FreimutSchließlich finden wir in diesem kurzen und von Fehlschlüssen strotzenden Abschnitt aus dem Offenen Brief der Studenten noch die bekannte Häufung von bewertenden Adjektiven, die bei Naiven oder Dummen, die denken, man könne mit abwertenden Adjektiven Meinung bilden, regelmäßig zu finden ist, Adjektive wie “dubios”, “mager”, “rechts”. Diese Adjektive sind ebenso wenig wie Begriffe wie z.B. “Stimmungsmacher” in der Lage darüber hinwegzutäuschen, dass die Antifa-Studenten kein einziges Argument vorzuweisen haben.

Wie auch: Sie haben Sendungsbewusstsein, das muss genügen.

Schlecht am Sendungsbewusstsein ist indes, dass es regelmäßig in den Widerspruch zur Vernunft führt, ein Zustand, der für alle, die über Vernunft verfügen, unerträglich ist, woraus man logisch korrekt schließen muss, dass die Antifa-Studenten, die sich gegen “Hetze und Elitarismus” an der Universität Jena aussprechen, keine Vernunft haben können.

Denn hätten sie Vernunft, ihnen wäre aufgefallen, dass der Begriff “Hetze” an sich Hetze darstellt, wenn seine Verwendung nicht begründet wird, und es wäre ihnen aufgefallen, dass sie sich selbst zur Elite erklären, wenn sie schreiben: “Wir sind für kontroverse Debatten – aber nicht, wenn sie auf Ungleichwertigkeitsideologien wie Rassismus, Elitarismus, Sozialdarwinismus und damit auf Gewalt beruhen” [kurz: auf allem, was ihnen nicht passt, wenn sie auch nicht wissen, warum]. Sie sind schon deshalb elitär, weil sie die Ressourcen der Universität, die sie anderen verweigern, ganz selbstverständlich für sich in Anspruch nehmen.

Insofern haben die Antifa-Studenten recht, wenn sie schreiben: “Rassismus ist eine Herabwürdigung von Menschen zur Legitimierung eigener Privilegien”.

So verstandener Rassismus basiert ganz wesentlich auf der Verabsolutierung von Merkmalen von Personen, z.B. ihrer Hautfarbe und der Verbindung dieser Merkmale mit einem ganzen Wust von negativen Zuschreibungen, wie Weiße sind faul, dreckig, wollen immer beherrschen usw..

Grundlage von Rassismus ist somit ein Essentialismus, wie er z.B. darin zum Ausdruck kommt, dass die Assoziation eines Menschen mit einer Partei, z.B. der AfD, verabsolutiert wird und zur Grundlage der derogativen Beschreibung dieses Menschen gemacht wird, als: Rassist, Faschist, Rechtsextremer, als Nazi, und von Rassisten weiß man ja, dass sie “menschenfeindlich” sind, “gewalttätig” sind, dass sie Menschen “herabwürdigen” usw.

KPD Weimarer RepublikKurz: Die Antifaschisten der Antifa passen perfekt zu ihrer eigenen Definition: Sie würdigen Menschen, im vorliegenden Fall Clemens Schneider und Stefan Möller, herab und tun dies, um ihre eigenen Privilegien zu legitimieren, Privilegien, wie sie z.B. darin bestehen, dass der Studentenrat von Steuerzahlern finanziert wird, dass Studenten die Räumlichkeiten ihrer Hochschule ganz selbstverständlich für sich reklamieren und es für ganz selbstverständlich erachten, dass der Kraftfahrer und die Friseuse über ihre Lohnsteuer für die Ausbildung von Studenten an Hochschulen wie Jena bezahlen [Dass Anti-X-Ideologen regelmäßig in die Ideologien einmünden, gegen die sie sich wenden, hat Dr. habil. Heike Diefenbach am Beispiel der Rassismuskritik gezeigt.].

Eigentlich würde man erwarten, dass die Antifa-Studenten, die angetreten sind, um Universitäten zu Stätten der Einheitsmeinung zu machen und deren Ziel offensichtlich darin besteht, die Freiheitlich-Demokratische-Grundordnung zu zerstören, sich schämen, wenn ihnen bewusst wird, wie rassistisch und elitär sie selbst sich verhalten. Aber: Bewusstsein setzt einen geistige Leistung voraus, die des Sich-Etwas-Bewusst-Machens.

Und hier sehen wir keinerlei Grund zum Optimismus.

Der entsprechende Pessimusmus hat zur Folge, dass wir anregen die Frage, ob man Studentenräte, die von 90% der Studenten ignoriert und von einer kleinen Gruppe von Ideologen genutzt werden, um politischen Aktivismus einzustudieren, das Ansehen von Hochschulen zu schädigen und um die Freiheit von Forschung und Lehre durch Unterordnung unter ihre Heilsideen zu beenden, weiterhin aus Steuermitteln finanzieren sollte. [Man könnte auch fragen, ob Universitäten wie die Universität Jena, aus der Studenten hervorgehen, die nicht in der Lage sind, die einfachsten Fehlschlüsse zu vermeiden, nicht argumentieren können, vielmehr gar keine Notwendigkeit sehen, überhaupt zu argumentieren, nicht geschlossen werden sollten, denn der Versuch, wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden, ist dort ganz offensichtlich gescheitert!]

Wir denken, nein. Der Preis dafür, ein pseudo-demokratisches Feigenblatt namens studentischer Mitverwaltung aufrecht zu erhalten, ist einfach zu hoch.

Und was meinen die Leser von ScienceFiles? Sollen Studentenräte oder Allgemeine Studentenausschüsse an Hochschulen auch dann finanziert werden, wenn sie ihre Funktion nutzen, um anderen ihre Grundrechte streitig zu machen?

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Bitte keine Beleidigungen, keine wilden Behauptungen und keine strafbaren Inhalte ... Wir glauben noch an die Vernunft!

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