München: Kein Bier für Homosexuelle
gefunden von einem Leser in der Süddeutschen Zeitung:
“Wirteverband und Stadt starten Kampange gegen Schwulen- und Lesbenverbände
Schwulen- und Lesbenverbände brauchen die Öffentlichkeit, um ihre Parolen zu verbreiten. Und sie brauchen Orte, an denen sie sich versammeln können. Das sind meistens Wirtshäuser, in denen sie Nebenräume für ihre Veranstaltungen reservieren. Dagegen gehen die Stadt München und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga jetzt aktiv vor. Am Donnerstag haben Miriam Heigl von der Fachstelle gegen Schwulen- und Lebenverbänden/Schlawina und Christian Schottenhamel, Wirt des Löwenbräukellers und Vize-Chef der Dehoga München, die Kampagne “München ist sittlich! . . . auch in Gaststätten und Hotels” vorgestellt.
Vornehmliches Ziel der Kampagne ist es, Wirte darüber aufzuklären, wie sie Schwulen- und Lesbenaktivisten von ihren Lokalen fernhalten können. Denn es kommt immer wieder vor, dass Wirte nicht wissen, dass sich eine Gruppe von Schwulen oder Lesben in ihrem Lokal eingemietet hat.
Auch Christian Schottenhamel hatte erst kürzlich mit Schwulen und Lesben zu tun, die nach einer ihrer Demonstrationen in seinen Biergarten gekommen waren. Nachdem sie angefangen hätten, ihre Parolen zu verbreiten, habe er sie gebeten, auszutrinken und den Biergarten zu verlassen. “Dann haben sie absichtlich langsam getrunken und sind auch auf eine weitere Aufforderung nicht gegangen”, erzählt Schottenhamel. “Wir mussten die Polizei rufen, die hat sie dann rausgetragen.”
Viele Gastronomen sind unsicher, ob sie die Leute in solchen Fällen einfach wieder rausschmeißen dürfen. Das Problem: Schwulen- und Lesbenverbände sind dafür bekannt, dass sie ihre Zusammenkünfte und Demonstrationen vor Gericht durchsetzen. Deshalb empfehlen Stadt und Dehoga, sich vorher rechtlich abzusichern und zunächst genau nachzufragen, um welche Art von Veranstaltung es sich handelt. Darüber hinaus sei es ratsam, im Zweifelsfall bei Großveranstaltungen einen schriftlichen Mietvertrag aufzusetzen, in dem das Verbreiten schwuler und lesbischer Inhalte explizit untersagt sind …”
Die Kampagne gegen Schwulen- und Lesbenverbände gibt es natürlich nicht. Kein Bürgermeister und kein Fachverband der Wirtschaft würde sich trauen, sich für die Rechte von Wirten stark zu machen, die in ihrer Kneipe keine sich küssenden Männer oder Frauen sehen wollen. Entsprechende Kampagnen wären politischer Selbstmord, schon weil die Schwulen- und Lesbenverbände auf ihre grundgesetzlich verbrieften Rechte verweisen und dieselben vor Gericht durchsetzen würden – zurecht.
Der Text aus der Süddeutschen Zeitung ist indes keine Erfindung von uns. Wir haben lediglich Rechts, rechtsextremistisch, rechtspopulistisch und rechtsradikal eingeschwult oder eingelesbischt, d.h. Aussage und 99% des Textes sind so, wie er sich in der Süddeutschen Zeitung als “Kampagne gegen Rechts” findet.
Das schlichte Austauschen von Begriffen hat dem Text ein ganz neues Aufregepotential gegeben und wird natürlich dazu führen, dass sich diejenigen, die derzeit jede Gelegenheit ergreifen, um sich als guter Kämpfer, gegen Rechts, Rechtsextreme, Rechtspopulisten, rechtspopulistische Inhalt, Rechtsradikale, Sie wissen schon wogegen – aufzubauen, empören werden.
Wer gegen rechte, rechtspopulistische, rechtsradikale, rechtsextreme Inhalte Stellung bezieht und sich als Opportunist par excellence ausweist, der kann sich auf diese weise nicht nur der politisch-korrekten Minderheit andienen, sondern auch in die Zeitung kommen. Werbung ganz umsonst!
Dafür nimmt man auch gerne den Ausverkauf demokratischer Rechte in Kauf. Dieselben Leute, die Zeter und Mordio schreien würden, wenn ein Vermieter von Ferienwohnungen lieber kein Homopaar unter seinen Gästen hat, dieselben Opportunisten, sie verweigern denen, die sie als rechts, rechtspopulistisch, rechtsradikal, rechtsextrem, Verbreiter rechtspopulistischer Inhalter, also allen, die nicht unbedenklich oder unbedacht links sind, die nämlichen Rechte und man fragt sich: Sind die so dumm?
Das Austauschen der Begrifflichkeiten im Text der Süddeutschen Zeitung durch uns, sollte eigentlich noch dem letzten Langsamverarbeiter kognitiver Inhalte deutlich gemacht haben, dass man Rechte nicht an Inhalte knüpfen kann: Entweder es gibt das Recht auf freie Meinungsäußerung, oder es gibt es nicht. Wer es einschränkt, der schafft es ab, denn wenn angefangen wird, formale Rechte an bestimmte Inhalte zu knüpfen, Meinungsfreiheit ja, aber nur, wenn nicht X oder Y oder Z gesagt wird, was ist Meinungsfreiheit dann anderes als ein willkürlich von Dritten bestimmter Zwang zur konformen Meinung?
Eben!
Aber: Deutschland hat eine besondere Verantwortung wegen der Nazis und so, und die Nazis, die waren doch rechts oder rechtspopulistisch oder rechtsradikal oder rechtsextrem und deshalb muss alles, was heute rechts, rechtspopulistisch oder rechtsradikal oder rechtsextrem erscheint, bekämpft werden.
An diesen Unsinn reihen sich drei Fragen an:
Was ist Rechtsextremismus?
Waren die Nazis Rechtsextremisten?
Warum müssen Rechtsextremisten verboten werden?
Was Rechtsextremismus ist oder sein soll, ist eine heiß umstrittene Frage, die nicht einmal von Extremismusforschern einheitlich beantwortet wird. In der Regel findet man haarige Definitionen wie die folgenden: Für Backes sind Rechtsextremisten all jene, die den “Ethos fundamentaler Menschengleichheit“ ablehnen (Backes 2003: 49). Für Glanninger (2009: 17) sind Rechtsextremisten all jene, die sich gegen Demokratie wenden und rassistisch sind, und so geht das weiter, von einem Problem ins nächste, denn die Bestimmung des Rechtsextremismus z.B. über antidemokratische Inhalte führt dazu, dass man antidemokratische Inhalte betimmen muss.
Nimmt man eine solche Bestimmung z.B. darüber vor, dass Dritten demokratische Grundrechte verweigert werden, dann haben sich die Verantwortlichen der Stadt München und der Dehoga gerade als Rechtsextreme erwiesen.
Das gleiche gilt für eine Bestimmung über Rassismus. Sieht man Rassismus als die Abwertung einer Person oder einer Gruppe von Personen über körperliche Eigenschaften, dann qualifizieren sich alle Feministen, die weißen CIS-Männern bestimmte negative Eigenschaften zuschreiben Rassisten.
Die Schwierigkeiten, die sich mit der Bestimmung von Rechtsextremismus verbinden, sind dafür verantwortlich, dass die Begrifflichkeiten wild durcheinander gehen. Rechte werden nicht nur im Text der Süddeutschen Zeitung zu Rechtspopulisten und dann zu Rechtsradikalen und zu Rechtsextremisten, so als gäbe es zwischen Helmut Kohl, Benjamin Netanyahu und William Joseph Simmons keinen Unterschied.
Aber letztlich geht es bei Aktionen wie der “Kampagne gegen Rechts” aus München nicht um die Bestimmung von rechts, Rechtspopulismus oder Rechtsextremismus, sondern um blanken Opportunismus auf der Grundlage emotionaler Manipulation. Emotionale Manipulation beruht nicht darauf, dass gezeigt wird, dass Inhalte der Nazis mit Inhalten von Rechtspopulisten oder Rechten oder Rechtsradikalen oder Rechtsextremen übereinstimmen, sondern darauf, dass eine sprachliche Verbindung hergestellt wird, die Nazis, Rechte, Rechtspopulisten, Rechtsradikale und Rechtsextremisten in eine Reihe stellt, sie miteinander verschmilzt.
Diese emotionale Manipulation ist über die letzten Jahrzehnte sehr erfolgreich gewesen, fast so, als hätten die Nazis, als Nationalsozialisten mit Sozialisten nicht mindestens so viel Gemeinsamkeiten wie mit Rechtsextremisten. Die Zwangsmaßnahmen, die Nationalsozialisten und Sozialisten unter Stalin eingesetzt haben, variieren kaum, die Opfer beider Regime gehen jeweils in die Millionen, beide Regime basierten auf einer Gleichschaltung der Bevölkerung und ihrer Institutionen, auf einer Herrschaft von Angst, die durch die Geheimdienste von Gestapo und NKWD gesichert wurden, und sie basierte auf der Vergötterung des heroischen Menschen, der sein Leben als Träger des Eisernen Kreuzes oder Held der Arbeit in den Dienst seines Staates gestellt hat.
Entsprechend gäbe es, nähme man die Nationalsozialisten und ihr Regime zum Ausgangspunkt, mindestens so viele Gründe, Linksextreme wie Rechtsextreme zu verbieten. Aber: Warum sollte man das? Ist die deutsche Demokratie so schwach, dass sie ein paar Links- oder Rechtsextremisten nicht überleben kann? Ist die deutsche Polizei mittlerweile so durchgegendert, dass sie links- oder rechtsextremem Mob hilflos mit Lippenstift anstelle von Schlagstock gegenübersteht?
Wer beide Fragen verneint, muss notwendig bei dem Punkt ankommen, dass es keinen Grund gibt, Rechts- wie Linksextremen das Wort, das Bier oder die Meinung zu verbieten. Hier einmal angekommen, stellt sich sodann die Frage, warum dann Aktionen wie die Münchner Aktion initiiert werden.
Die Antworten liegen auf der Hand: Opportunismus und Vorteilsnahme.
Kämpfer gegen Rechts leben immer noch in dem Irrtum, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung ihre Versuche, auf dem Trittbrett des Karrens mitzufahren, dessen Ziel die totalitäre Gesellschaft ist, in der nurmehr gesagt werden darf, was den Führern gefällt, mit Beifall begleitet und andere, die verdienen einfach am Kampf gegen den Rechtsextremismus oder den Rechtspopulismus oder gegen alles, was ihnen rechts erscheint, denn der Kampf gegen den Rechtsextremismus ist ein Riesengeschäft.
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Es geht ja noch weiter: ein Wirt, der bei dieser Kampgane dezidiert nicht mitmacht, gerät ja selbst in der Verdacht, irgendwas rechtstralala zu sein und wird so selbst zur Zielscheibe der selbsternannten Gesinnungswächter. Damit haben wir Zustände erreicht, die im eigentlichen Wortsinne totalitär genannt werden können, wenn nämlich sich jamand verdächtig macht, indem er an einer Kampagne nicht mittut oder eine bestimmte Meinung nicht wie verlangt äußert.
Zudem haben wir es mittlerweile mit einer völligen Umkehrung des Sinns des Begriffs “Zivilcourage” zu tun; jene wird von denen für sich in Anspruch genommen, die willfährig an einer solchen Kampagne mitwirken und damit nicht das geringste Risiko eingehen, sondern sich vielmehr des Lobes des Estabishments sicher sein können. Wirkliche Courage erfordert es dagagen, sich dem zu widersetzen.
Danke für den guten Kommentar und die sehr wichtigen Punkte, die die Mechanismen der Herrschaft von Gesinnungsterror noch einmal verdeutlichen.
Tja, leider vergisst hier jeder, das es eine ethische und moralische Grenze gibt, politische Haltungen zu tolerieren. Brauner Sumpf und brauner Dreck gehören nicht dazu und es gibt auch keine fliesende Grenze dazwischen. Echtes oder nicht rechts. Gehirn einschalten und die letzten 100 Jahre verarbeiten, bitte zügig!!!!
Wie gut, dass Sie die ethische und moralische Grenze für uns alle festlegen und uns allen vorgeben, was diesseits und jenseits dieser Grenze liegt. Was, wenn es aufgrund der Stalinistischen Verwüstungen Menschen gibt, die denken, alles, was Sozialismus ist, liegt jenseits dieser Grenze, ist roter Dreck: Gehirn einschalten und nicht nur die letzten 100 Jahre verarbeiten, sondern auch die kognitiven Grundlagen des menschlichen Verstandes – bitte zügig!
… und noch weniger ist sich hier “jeder” im Klaren darüber, was ausgerechnet SIE dazu qualifizieren sollte, diese Grenze festzulegen, wie Ihnen vielleicht aufgefallen wäre, wenn Sie selbst im Stande wären, Ihr Gehirn, sofern vorhanden, einzuschalten.
Falls es vorhanden ist, schalten Sie es ein, und bitte SEHR zügig, sonst machen Sie sich noch lächerlicher als Sie dies mit diesem Kommentar schon getan haben.
Zur Hilfestellung:
Wenn Sie meinen, dass “es eine ethische und moralische Grenze gibt, politische Haltungen zu tolerieren” und außerdem meinen, dass die Grenze dort verlaufe, wo Sie sie sehen, dann haben Sie genau das Problem, das Sie damit ansprechen, gar nicht verstanden: Was, wenn jemand anders ebenso wie Sie denkt, dass “es “es eine ethische und moralische Grenze gibt, politische Haltungen zu tolerieren”, und dass Ihre Auffassung jenseits dieser Grenze liegt?
DESHALB sind Verbote und Diskreditierungen statt Diskussionen gerade NICHT die Lösung – das ist doch nicht so schwierig zu verstehen, wenn man willens und im Stande ist, sein Gehirn einzuschalten, oder?!?
Ich würde Ihnen daher nochmals nahelegen, in Zukunft das eigene Gehirn einzuschalten, statt diese just Aktion durch arrongantes Auftreten und freche Sprüche ersetzen zu wollen; das zeigt gewöhnlich nur, dass man nicht verstanden hat, worum es geht.
Lassen Sie mich eine fixe Analyse Ihrer Person erstellen:
1. Sie sind bunt.
2. Sie sind bunt.
3. Sie sind bunt.
4. Sie sind nicht rechts und nicht links, sondern “neutral” oder “mittig” eingestellt
5. Sie geben vor, homophil, philosemitisch, anti-rassistisch und anti-faschistisch zu sein.
6. Propagandistisch eingesetzte BRD-Begriffe diverser Lobbyisten wie “Homophobie”, “Rassismus”, “Antisemitismus”, “Nazi”, “Rechtsextremismus”, “Courage”, “Toleranz”, “Holocaust-Leugner”, “bunt” sind zu selbstverständlichen Bestandteilen Ihrer Alltagssprache geworden.
7. Sie halten an der “offenkundigen Tatsache” Zweifelnde für Verbrecher und übersehen vor lauter propagierter Fremdenfeindlichkeit die Verbrechen an Deutschen, die es offiziell gar nicht gibt.
8. Sie sind der Ansicht, dass man die “offenkundige Tatsache” weder “relativieren” noch anzweifeln darf, da man dadurch “die Opfer verhöhnen” würde und die Deutschen sowieso daran schuld sind, weil die Medien das eben so berichten und somit die Wahrheit verkünden, deren Anfechtung einer Ketzerei gleichkommt.
9. Linke sind für Sie per se gut, auf jeden Fall aber Rechten in jeder Hinsicht überlegen und wollen nur das Beste für die Menschheit.
10. Sie sind bunt.
“Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, daß du es sagen darfst”
Voltaire
Ja, aber…
Rechts oder nicht rechts sollte es heißen.
nein es sollte heißen: links oder jetzt erst recht links! Wir können auf die Demokratie scheißen wenn wir die gute Idee nur alle kennen! Wenn nötig bringen wie die gute Idee mit Gewalt zum Vorschein. Zumindest ist das die Quintessenz der letzten 100 Jahre.
… kein Problem, solche Vertipper entstehen oft, wenn man in Aufregung tippt … 🙂
Right is right and left is wrong.
“Gesicht zeigen” ist eine Forderung, die sich selbstverständlich nicht an Burka- oder Niqabträgerinnen richtet (eine solche Forderung wäre in der BRD-Terminologie –> islamophob), sondern die Aufforderung enthält, sich öffentlich “für ein weltoffenes Deutschland”, “gegen Rechtsextremismus”, “gegen Xenophobie, Rassismus, Antisemitismus und jede Form rechter Gewalt” oder auch ganz einfach “gegen Rechts” zu engagieren, also zu dokumentieren, daß man mit den Bekenntnisforderungen praktisch aller gesellschaftlichen Großorganisationen, von Parteien und Regierungen bis hin zu Banken und Sportverbänden, konform geht. Es handelt sich um die BRD-Version des DDR-Slogans “Sag mir, wo du stehst”. Das verlogene Pathos, mit dem hier suggeriert wird, es handele sich um einen Akt der –> Zivilcourage, verdeckt in beiden Fällen, daß in der BRD so wenig wie in der DDR Mut dazu gehörte, sich dieser Forderung zu beugen, wohl aber dazu, sich ihr zu verweigern.
Quelle: Manfred Kleine-Hartlage, “Die Sprache der BRD – 131 Unwörter und ihre politische Bedeutung”, Verlag Antaios
Das ist glaube ich der entscheidende punkt, die verstaatlichte Linke in Ost und West steigert sich in so eine Scheinhysterie um sich keine unangenehmen Fragen stellEn zu muessEn. Der Sozialismus ist gescheitert ? Neeee, erstmal muessen wir ueber Nazis, Maenner, Rassismus, Regenwald etc. Reden – und dann haben “wir” so doch noch ein unentschieden rausgeholt , Ist zwar erkennbar unsinnig, funktioniert aber trotzdem!
Mir erschließt sich nicht warum sie die E’s an zwei stellen groß schreiben. Gibt es dafür einen gewissen Grund? Vielen Dank vorab für eine Antwort.
Ich denke, das grosße E im WOrt ist wie das Große I im Wort: Puter Idiotie , welche den IdiotInnen, MenschInnen und sonstigen KämpferInnen als wichtig erscheint 🙂
Das traurige an Versuchen irgendwelche Meinungen zu zensieren oder ohne Hinterfragen zu verurteilen ist, dass diese dadurch an Stärke gewinnen. Zensur impliziert immer, dass eine Meinung so stark ist, dass die zensierende Organisation so viel Angst davor hat, nichts dagegen aussetzen zu können, so dass, laut diesen Organisationen, am besten niemand davon erfahren sollte. Doch durch solche Bestrebungen, werden diese Meinungen in Wahrheit noch stärker verbreitet und sie gewinnen dadurch bei ihren Anhängern noch mehr Stärke und noch mehr Anhänger, da die, die diese Meinungen äußerten, sich dann darauf berufen können, Opfer von Zensur geworden zu sein.
Meiner Meinung nach wäre der beste Weg, alle Meinungen offen zu diskutieren, egal wie abwegig sie wirken. Sind sie tatsächlich beispielsweise nur auf hohle Phrasen aufgebaut, die nur der Hetze dienen, werden sie bei Konfrontation mit Fakten, hoffentlich schnell von der Mehrheit als das, was sie sind, entlarvt: Nichts weiter als hohle Hetzphrasen. So könnte effektiver gegen solche Meinungen vorgegangen werden, als mit Versuchen der Zensur, die diese hohlen Hetzphrasen lediglich stärken würden, statt sie zu schwächen.
In bestimmten Kreisen gibt es (unausgesprochen) die Meinung: Rechts = Böse, Links = Gut. Da wird nichts mehr differenziert, da gibt es keine Unterschiede mehr zwischen Rechts, Rechtsextrem, Rechtsradikal, Nationalsozialist, Rassist usw. Das wird irgendwie alles in den gleichen Topf geschmissen. Das neue der letzten 2 Jahrzehnte ist, dass so langsam auch jede nichtlinke Meinung in diesem Topf landet.
Der Euro soll am Griechenlanddesaster schuld sein? NAZI!
Europa kann nicht ganz Afrika aufnehmen? NAZI!
Die Zustände in der arabischen Welt liegen an den Menschen dort und nicht an Bush? NAZI!
Der Kolonialismus ist nicht ursächlich für die Probleme in Afrika? NAZI!
Krankenschwestern sind mit “Leistungsträger” nicht gemeint? NAZI!
usw.
Man will gar nicht mehr Argumente austauschen, sondern der “Kampf gegen Rechts” ist längst du einem Kampf gegen Meinungsfreiheit verkommen. Das ist auch der Grund warum die “Rechtskeule” langsam ihre Wirkung verliert. Europaweit haben als rechtspopulistisch bezeichnete Parteien großen Zulauf. Ich vermute nicht, weil die Europäer plötzlich politisch anders denken, sondern weil der Begriff “Rechts” einfach bei immer mehr Menschen keine Reaktion mehr auslöst. Wenn in Dt. ein Biedermeier wie Bernd Lucke quasi zum Bonsai-Hitler, zur friedenszerstörerischen rechten Bedrohung hochgeschrieben wird nimmt man das nicht mehr ernst.
Interessant ist auch, dass im Laufe der letzten Jahre der Kampf der Linken/Gutmenschen nicht mehr nur gegen Rechtsextremismus gerichtet ist, sondern auf leisen Sohlen zum “Kampf gegen Rechts” wurde. Mithin nach der althergebrachten Definition auch gegen die CDU der prämerkelschen Zeit. Und anstatt mit gesundem Menschenverstand gegen diese zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit Position zu beziehen, lässt sich die CDU sogar noch vor diesen totalitären Karren spannen.
Wirklichen Rechtsextremismus gibt es meines Erachtens in Deutschland kaum noch. Dies zeigen auch die Verfassungsschutzberichte des Bundes und der Länder. Daher lässt es sich leicht dagegen ankämpfen. Der letzte Absatz des Artikels beschreibt sehr schön die Vorteilsnahme der (Kämpfer gegen Rechts). Nach meinen Informationen subventionierte allein das Bundesfamilienministerium die ganzen linken Grüppchen und Organisationen mit circa 30 Millionen € im Kampf gegen Rechts. Damit können ganze Kohorten von Gutmenschen bestens leben.
Irgendwie geht hier ganz unter, dass die Nazis im eigentlichen Sinn Sozialisten sind und der Regierung näher stehen als die sog. Rechtsextremen.
Betrifft den letzten Absatz des Spitzenartikels! “Trittbrettfahrer” War da nicht etwas mit den Protagonisten (Grüne) der Hetze gegen Rechts und einigen ihrer “Trittbrettfahrer”? War das nicht übermäßige Keuschheit? Ahh, nein! So ein Irrtum! Kinderfickerei wars! Wie konnte ich das nur verwechseln! 3:) 3:) 3:)
Wie immer “kämpft” der rote Rotz am besten gegen Windmühlen.
Gäbe es wirklich irgendwo NAZIs in nennenswerter Anzahl, wären diese volldemokratischen Licht gestalten entweder mit Hut so groß, daß sie unter der Tür durchlaufen könnten, oder sie würden tot in irgendeinem Wald oder Müllcontainer gefunden.
Gutmensch_In und Zecke reißen immer dann die Fresse auf, wenn es umsonst ist und vor allem ungefährlich!
Beim geringsten Widerstand gehen sie heldenhaft stiften und suchen bei “den Bullen” Schutz, die sie sonst mit Brandbomben und Steinen beschmeißen.
In Marburg ist es zum Beispiel recht ruhig geworden, seit ein Verbindungsstudent einer roten Rotte Widerstand entgegengesetzt hat und eine Zecke dabei das Zeitliche segnete.
Immer wenns drauf ankommt sind die ganzen zivilcouragierten Leute nicht da. Das ist verlässlich.
der Kabarettist Serdar Somuncu hat in einem Interview mal beschrieben, dass er völlig alleine war als er wegen seiner kabarettistischen Mein Kampf Lesung Morddrohungen bekommen hat. Da ist ihm niemand zu Hilfe gekommen wenn er Abends alleine die Location verlassen hat und nie wusste ob ihm jemand auflauert. Keiner der tollen Lichterkettenweltverbesserer war da.
Das ist beispielhaft für den angeblichen Mut dieser Typen. Wer wirklich von den paar Möchtegernnazis bedroht wird sollte sich auf die zivilcouragierten Leute nicht verlassen.
Ausgerechnet die bunte Zeitgeistnutte Serdar Somuncu hier exemplarisch aufzuführen zeugt von einer ziemlich merk-würdigen Sichtweise, steht doch dieser Kohmähdih-Star für völligen Opportunismus in einer rot-grün-versifften Gesellschaft, in der genau solche Leute den Ton angeben und in jede Talk-Show eingeladen wurden, um u. a. gegen Rechte zu hetzen und vor Naaazis zu warnen.
Das Gejammere Somuncus bzgl. der Morddrohungen gehört offenbar zu seinem Schauspiel, denn die Story, dass er bei seinen Auftritten eine schutzsichere Weste getragen hätte (oder noch trägt) – weil im Publikum Naaazis säßen – ist hanebüchen, da man einen Missliebigen schließlich auch mit einem Kopfschuss erledigen könnte. Und mal ehrlich: In der BRD gäbe es für die Naaazis doch genügend Ziele – wie auch der “NSU” gezeigt hat. Obwohl: Da war ja doch alles ganz anders, als offiziell dargestellt…
Aha. Sie werfen also anderen Lüge vor mit einer bestechenden Begründung: Der Kopf ist genauso leicht zu treffen wie der Rumpf, weshalb es vmtl. auch keine Polizisten gibt die eine kugelsichere Weste tragen? Wollen Sie das mitteilen?
Auch wenn Sie Somuncu nicht mögen sollte man im Wutdurchfall das Logikmodul nicht ganz ausschalten sonst kommt solcher Mist wie ihr Kommentar raus.
P.S. Ich mag Somuncu auch nicht, aber dessen Berichte ähneln einigen Berichten, die ich von Leuten aus dem eignen Bekanntenkreis gehört habe die sich gegen eine hier aktive (sehr kleine) braune Band gestellt haben. Daher halte ich das für glaubwürdig.
Oha, Ihre Bekannten tragen also auch eine schutzsichere Weste, weil sie sich von Naaazis umzingelt sehen, oder wie? Wollen Sie uns hier einen (braunen) Bären aufbinden, oder handelt es sich um eine Paranoia, die in der BRD weit verbreitet zu sein scheint?
Wie heißt denn die “braune Band”? Und was ist der Gegensatz dazu?
Polizisten, die eine kugelsichere Weste tragen, begeben sich normalerweise aktiv in gefährliche Situationen. Ich bezweifle stark, dass der antideutsche Asi-Türke (ich nehme mir mal die politisch unkorrekte Freiheit) Somuncu jemals tatsächlich bedroht wurde – außerdem gäbe es ja die Möglichkeit, Besucher abzutasten, was man bei Konzerten ja auch macht. Ergo ist der wandelnde Duden ein Wichtigtuer, der wegen seiner LINKen mainstream-konformen Ansichten gern in die üblichen (Polit-)Talkshows eingeladen wird.
Sie sind ja auf Hundertachtzig – habe ich Ihnen Ihr großes Vorbild madig gemacht?
„Zeitgeistnutte“, „rot-grün-versifften Gesellschaft“, „Asi-Türke“ und ich soll auf 180 sein weil ich ihren Kommentar als Mist bezeichnet hab? Interessant.
„Ich mag Somuncu auch nicht“ haben Sie anscheinend auch nicht registriert……..
Wie würden Sie denn sonst jemanden bezeichnen, der sich dem (bunten) Zeitgeist beugt und zum Schaden anderer Lobbyismus betreibt? Demokraten? Auch für diese Schein-Demokraten habe ich den passenden Begriff: “Dämonkraten” oder “Buntdämonkraten”. In der DDR haben sich die ganzen Stasi-Spitzel ja auch als Demokraten gewähnt, u. a. übrigens auch die jüdische Initiatorin Anetta Kahane vom “Netz gegen Nazis”.
Nein, natürlich sind Sie nicht auf 180, Sie schreiben ja auch sonst immer, dass jemand “Mist” verzapft, dessen Ansichten Sie nicht teilen, gell?
Da Sie “Ich mag Somuncu auch nicht” erst in einem weiteren Kommentar geschrieben haben, hätten Sie Ihr Logikmodul nicht sofort ausschalten sollen, da ja evtl. die Möglichkeit bestand, dass ich erst im Nachhinein Kenntnis davon nahm… Dass Sie den Asi-Türken nicht mögen (der in seinem Sprachgebrauch übrigens auch nicht zimplerlich ist), ändert trotzdem nichts daran, was Sie geschrieben haben.
Übrigens habe ich “rot-grün-versifft” dem Sprachschatz von Akif Pirincci entlehnt, der in einer “heute show”-Folge (“Satire”-Show des ZDF, jeden Freitag) von Somuncu als “Nazi” tituliert wurde.
So, jetzt sind Sie wieder dran…
PS. Türken wie eben benannten würde ich selbstredend nicht als “Asi-Türken” bezeichnen. Es kommt eben immer auf die innere Haltung und die damit verbundene, nach außen getragene Botschaft an.
Nicht, dass dies hier als Rechtfertigung missverstanden wird – da stehe ich drüber.
Ich habe mich nicht über ihre Ausdrucksform beklagt, sondern war eher verwundert, dass Sie einerseits nicht gerade zimperlich mit der eignen Begriffswahl sind, aber andererseits bei Harmlosigkeiten gleich eine Wut unterstellen. Das passt nicht zusammen.
Wenn ich “auf 180” wäre stünden mir noch ganz andere Vokabeln als Mist zur Verfügung. Und wenn Sie jemandem Lüge vorwerfen sollte die Begründung besser sein als die gelieferte. Deshalb hab ich den Kommentar auch so bezeichnet, nicht weil er eine andere Meinung als die meine beinhaltet.
Ah ja, weil Sie sich nicht über meine Ausdrucksform beklagt haben, schrieben Sie extra einen Kommentar, in dem Sie explizit meine Ausdrücke „Zeitgeistnutte“, „rot-grün-versifften Gesellschaft“, „Asi-Türke“ voranstellten. Natürlich machten Sie das nur, um mich auf meine Wut aufmerksam machen zu wollen und nicht, um meine Ausdrucksform aufzuzeigen, gelle?
Und ja, ich bin in der Tat wütend auf Antideutsche und Asi-Türken wie Serdar Somuncu, die im Verbund mit anderen Antideutschen die Nazi-Keule schwingen, weil es opportun ist und jeder Depp (auch und vor allem in der Kohmähdih-Welt) mitmacht, ohne sich überhaupt Gedanken darüber zu machen, was “Nazi” eigentlich bedeutet.
Mir ist ganz neu, dass man erst auf 180 sein kann, wenn man solche Wörter benutzt wie ich – vor allem kann man diese ja auch dann benutzen, wenn man sich in einer entspannten Lage befindet und damit seine eigene Haltung zur desolaten Situation beschreibt.
Nicht ich muss begründen, dass Somuncu keine schusssichere Weste trug bzw. trägt bei seinen Auftritten, sondern Sie sollten begründen, DASS er eine trägt! Dafür reicht es nicht, exemplarisch von irgendwelchen Bekannten zu schreiben, die… ja, was eigentlich? Sich gegen eine “aktive (sehr kleine) braune Band gestellt haben” und schutzsichere Westen trugen? Oder die deswegen als glaubwürdig gelten und Somuncu in schusssicherer Weste gesehen haben?
Ich werfe Antideutschen wie Somuncu generell vor, zu lügen. Weil sie sich damit nämlich in bester Gesellschaft befinden und den “Nazi” aus opportunistischen Gründen benötigen, um sich selbst zu erhöhen sowie als Verteidiger der BRD agieren, deren Fundament auf dem “Holocaust”-Dogma ruht. Jemand, der sich wahrhaftig für die Wahrheit einsetzen würde – und dazu gehört Somuncu definitiv nicht – tritt nicht so plakativ und polemisch auf und reagiert sich an Deutschen ab, deren angebliche Fremdenfeindlichkeit ja auch ein markanter Punkt in Somuncus Programmen ist. Der Typ ist eine Zeitgeistnutte, weil er für seine systemkonformen Ansichten bezahlt wird und daher nicht ernstnzunehmen ist. Dass er nicht dumm ist, ist unbestreitbar, zeigt aber gerade an seiner Person deutlich auf, wie destruktiv man Intelligenz nutzen kann, um sich selber Vorteile zu verschaffen.
„Sie sich nicht über meine Ausdrucksform beklagt haben, schrieben Sie extra einen Kommentar, in dem Sie explizit meine Ausdrücke „Zeitgeistnutte“, „rot-grün-versifften Gesellschaft“, „Asi-Türke“ voranstellten.“
Es ging um ihre Schlussfolgerung die etwas inkonsistent war und um sonst nicht. Das schreibe ich jetzt zum zweiten und letzten mal. Phantasieren Sie bitte nichts hinein was nicht da steht.
„Mir ist ganz neu, dass man erst auf 180 sein kann, wenn man solche Wörter benutzt wie ich“
Hab ich nicht geschrieben. Phantasieren Sie bitte nichts hinein was nicht da steht.
„Nicht ich muss begründen, dass Somuncu keine schusssichere Weste trug bzw. trägt bei seinen Auftritten, sondern Sie sollten begründen, DASS er eine trägt!“
Stehen Sie auf dem Boden des Rechts? Die Anklage (Lügenvorwurf) ist beweispflichtig, nicht wer dem Beschuldigten glaubt. Da ändert auch ihre Wut nichts dran. Zudem habe ich nichts von schusssicheren Westen geschrieben und auch nichts derartigen von Somuncu gehört, sondern nur von Angriffen die er nach seinen Auftritten (angeblich) befürchtet hat. Phantasieren Sie bitte nichts hinein was nicht da steht.
„Und ja, ich bin in der Tat wütend auf Antideutsche und Asi-Türken wie Serdar Somuncu, die im Verbund mit anderen Antideutschen die Nazi-Keule schwingen, weil es opportun ist und jeder Depp (auch und vor allem in der Kohmähdih-Welt) mitmacht, ohne sich überhaupt Gedanken darüber zu machen, was “Nazi” eigentlich bedeutet.“
Mag ja alles stimmen, aber das begründet keinen Lügenvorwurf.
„Dafür reicht es nicht, exemplarisch von irgendwelchen Bekannten zu schreiben, die… ja, was eigentlich? Sich gegen eine “aktive (sehr kleine) braune Band gestellt haben” und schutzsichere Westen trugen? Oder die deswegen als glaubwürdig gelten und Somuncu in schusssicherer Weste gesehen haben?“
Da muss ich mich kurz korrigieren, es war eine Bande gemeint die lokal für Ärger und Angst gesorgt hat, nicht eine Band. Von schusssicheren Westen und Ähnlichem hab ich nirgends geschrieben, also phantasieren Sie bitte nichts hinein was nicht da steht.
„Ich werfe Antideutschen wie Somuncu generell vor, zu lügen“
Damit stellen Sie sich außerhalb jeder vernünftigen Diskussionsbasis.
So, und da ich den Kommentarbereich nicht zumüllen will werde ich mich nicht weiter äußern.
Sie werden es kaum glauben, ich teile nicht wenige ihrer Punkte (auch in anderen Kommentaren), aber mit der Wut wird das Diskutieren eher schwer.
Ich habe mir aus Versehen einen Daumen nach unten gegeben – den also bitte abziehen. 😉
@Isabel …das ist ja die Krux. Über die Jahrzehnte haben es die etablierten Parteien geschaft, die NationalSOZIALISTEN “rechts” zu verorten. Dabei bin ich mir ziemlich sicher das A.Hitler, wenn er heute leben würde, nicht in der NPD, oder irgendeiner anderen Partei wäre die laut Mainstream “rechts” ist… der wäre heute Grüner oder bei den Linken.
@Isabel, @Kosendey
… ich finde es auch sehr interessant, dass die Nationalsozialisten sich als NationalSOZIALISTEN bezeichnet und betrachtet haben.
M.W. hat es in der Nachkriegszeit keinem Politikwissenschaftler oder Historiker oder sonst einen möglicherweise hierfür berufenen oder qualifizierten Menschen gegeben, der sich diesem Punkt gewidmet hätte und die Gründe hierfür aufgearbeitet hätte oder beschrieben hätte, wie der Sozialismus in der NSDAP verstanden und praktiziert wurde und welche praktischen Folgen das hatte – jedenfalls nicht in Deutschland.
Falls ich diesbezüglich fehlinformiert bin oder eine Wissenslücke habe, wäre ich für entsprechende Hinweise sehr dankbar!
Keine Ahnung mehr wegen der Quelle(n). Hatte gelesen, die Nsdap wählte den Sozialismus als Propagandastrategie, um dem Sozialismus der Kommunisten etwas Vergleichbares entgegenzusetzen. Viele der sozialistischen Programme waren dann nach kommunistischem Vorbild geformt, wie Kraft durch Freude und andere Kollektiv-Programme. Besonders die SA war ein Auffangbecken von Kommunisten und wohl daher musste die, zu mächtig geworden und unbequem für die sich herausschälende Diktatur, auch weg.
Der NS war insgesamt wohl viel mehr eine Diktatur als irgendein Sozialismus, insbesondere wie der von manchen Kommunisten erdacht und angestrebt wurde (in anderen wirkt er genauso wie beim NS als Vorwand).
Nein, das sehen Sie falsch: Die Kommunisten haben den Sozialismus als Propagandastrategie eingesetzt, um der SPD etwas entgegen setzen zu können. Das kommunistische Parteiprogramm war nach dem Vorbild der SAP geformt, die als Urquell aller sozialistschen Weisheit anzusehen ist, direkt geronnen aus dem Mund von Bebel und Lasalle. Und Bebel und Lasalle, die haben den wahren, reinen und einzigen Sozialismus dirkt erhalten, offenbart hat er sich ihnen aus den Worten, Texten und Zeitungsbeiträgen von Karl Marx, der wiederum den Sozialismus zwar als Marxismus vorbereitet, aber nicht formuliert hat. Das blieb Lenin überlassen, der ihn bis 1921 ausgearbeitet hat, von da an hat Trotzki oder war es Buchowski (?) das große Amt des Hohepriester des Sozialismus übernommen, das danach in stalinistische Unart verfallen ist. Und deshalb kommt es, dass bis heute alle Versuche, per Sozialismus den Menschen das Heil zu bringen, von Pol Pott über Stalin bis Mao und Honoecker gescheitert sind, weil sie kein richtiger Sozialismus, sondern, sagen wir, nur angewendeter Sozialismus waren, nicht die reine Lehre. Und was lernen wir daraus: Versuchen wir es weiter mit dem wahren Sozialismus, lassen wir wieder Bevölkerungen verarmen und Menschen verhungern, damit wir zumindest sagen können: Das war er auch nicht, der wahre Sozialismus.
@Alex
Haben Sie schon irgendwann irgendwo ein sozialistisches System beobachtet, das KEINE Diktatur war? Aus logischen Gründen ist es auch gar nicht möglich, so etwas zu beobachten, denn per definitionem stehen allein Liberalismus und Pluralismus dem Totalitarismus und der Diktatur entgegen.
Der ehemalige Chefredakteur der Zeitschrift konkret und Ex-Ehemann von Ulrike Meinhof hat später Geschichte studiert und bei Ernst Nolte promoviert, nicht zuletzt aus Solidarität mit Nolte nach dem sog. “Historikerstreit”, als der Maulkorb auch in der Geschichtswissenschaft angekommen war, der Sündenfall der Historikerzunft. Danach war Nolte wissenschaftlich totgesprochen. Das Thema von Röhl war meines Wissens eben genau die Gleichheit des Geistes der Sozialisten, ob braun oder rot. Als ehemaliger KPler konnte er ja mitreden.
Und natürlich Ernst Nolte selbst ist ja gerade über dieses Thema gestolpert – nein, mit diesem Theam über den Zeitgeist gestolpert.
Weiterhin kann ich den Dokumentarfilm “Sowjet Story” empfehlen, der ausführlich die Lehrjahre der Nazionalsozialisten bei den Sowjets beschreibt, weiterhin auch die Übernahme der Ikonographie, die sich ja bekanntlich gleicht wie ein Ei dem anderen.
Unter Stalin wurden die Nationalsozialisten nur Faschisten genannt, eben um die gleiche Mutter zu vertuschen. In den Fotos dieser Zeit, die ja nur selten in Farbe sind, sind die öffentlichen Plätze bei Aufmärschen in Rot getaucht, hüben wie drüben.
Auf einem Flohmarkt fand ich eine NS-Hurrabroschüre (ganz in rot), erschienen nach dem Anschluß Österreichs und vor dem Kriegsausbruch, mit dem Titel “Ein Volk, ein Reich, ein Führer”. Ein Kapitel ist überschrieben: “Sozialismus der Tat”. Weiter hinten ein Zitat von Gauleiter Bürckel: “Sozialismus bedeutet für uns nicht, Bettler zu verfolgen, sondern verhindern, daß Menschen zu Bettlern werden, indem wir ihnen Arbeit geben!” Also die Nazis haben sich schon als Sozialisten verstanden, der Name war kein Versehen.
Danke für diese Internetseite der Labsal!
@nichtsneuesunterdersonne
Vielen Dank für Ihren interessanten Kommentar und ganz besonders für den Hinweis auf die Dokumentation “Sowjet Story”, von der ich bislang noch nichts wusste.
Ich habe gleich einmal geprüft, ob sie in YouTube zu sehen ist, und habe sie sofort gefunden. Wer sich dafür interessiert – die entsprechende Internet-Adresse lautet:
https://www.youtube.com/watch?v=LyJkZegSJQE
Und Dank Ihres Hinweises auf Ernst Nolte bin ich auch auf die “Spiegel”-Ausgabe vom 29.10.1979 gestoßen, in der die Frage “Nationalsozialismus `= Sozialismus?” behandelt wird (und der Aufmacher auf dem Titelblatt ist; vgl.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39867302.html
Ich muss sagen, ich komme mir zunehmend dumm vor, dass ich das alles, was Sie nennen und teilweise auch das, was Herr Elsener beschrieben hat, nicht kannte, gerade weil ich ehrlich gesagt wirklich von mir denke, insgesamt gesehen recht gut belesen zu sein. Und falls das wirklich so sein sollte, dann frage ich mich, wie viele Leute außer mir sich über die Bedeutung des “-sozialismus” in “Nationalsozialismus” nicht klar sind oder nie darüber nachgedacht haben. Für mich wäre das ein Thema, das unbedingt zur politischen Bildung, schon an Schulen, gehört ….
Herzlichen Dank nochmals!
Kosendey
Und warum beziehen sich dann vor allem NPD-Anhänger positiv auf Hitler?
Und nicht Linken- oder Grünen-Anhänger?
Ich halte es für begriffliche Rabulistik, wenn man die Nazis links verortet. Es ist mithin egal, ob sie links oder rechts waren, denn beiden Dimensionen sind grundsätzlich demokratisch legitim. Da kann man sich schon fragen, was gewisse Leute eigentlich mit solchen Bildern und Suggestionen erreichen wollen.
Geht es ihnen um die Diskreditierung von allem, was sich links schilt?
Sicherlich sind sowohl Links- als auch Rechtsextremismen totalitär und haben ähnliche Strukturen, dennoch gibt es meiner Meinung nach auch eindeutige Unterschiede. Rassisches Überlegenheitsgetue wird man wohl nur bei Rechtsextremisten finden.
Bei aller berechtigten Kritik am Gesinnungsterror der politischen Korrektheit und dem schleichenden Totalitarismus (“rechts”), so finde ich das Grundanliegen, daß man Rechtsextreme nicht in seiner Kneipe haben möchte, legitim. Die Frage ist, ob man dafür nun gleich solch eine Kampagne lostreten muß und wem solch eine Kampagne eigentlich nützt, wer sie instrumentalisiert und wie hier mitunter auch demokratisch rechte Positionen diffamiert werden.
Das ist in der Tat ein Problem. Aber: Homosexuelle und ihre Organisationen lehnen nicht unsere demokratische Grundordnung ab, Rechtsextreme schon. Daher ist der Vergleich fragwürdig. Bei aller Kritik an Gutmenschentum sollte man nicht in die andere Richtung übertreiben und Relativismus betreiben.
http://www.welt.de/print/wams/nrw/article141408669/Menue-gegen-Rechts.html
“Das Geld fürs regelmäßige Ausgehen mit Verfassungsfeinden erhält Medenbach vom Innenministerium. Für das arbeitet er nämlich. Medenbach ist Verfassungsschützer und gehört seit einem Jahrzehnt zum sechsköpfigen Team des Aussteigerprogramms für Rechtsextremisten, das der NRW-Verfassungsschutz entwickelt hat. Wie erfolgreich dieses Programm ist, verkündete diese Woche Innenminister Ralf Jäger (SPD). Er präsentierte eine Auswertung der bald 15- jährigen Arbeit des Aussteigerprogramms und lobte die “sehr beachtliche” Erfolgsquote. Von den 222 Rechtsextremisten, die seit 2001 in das Programm aufgenommen wurden, schlossen es 137 erfolgreich ab. ”
“Und für die Möblierung der neuen Wohnung oder für die Entfernung der Hakenkreuz-Tätowierung am Hals gewähren sie zinslose Kredite, die allenfalls langfristig in 25-Euro- Monatsraten zurückgezahlt werden müssen. Kontakte zur Schuldnerberatung, zu Suchttherapeuten oder Bildungsberatern werden ebenfalls hergestellt. Sogar beim (Wieder-)Aufbau eines sozialen Netzes jenseits der Naziszene können Verfassungsschützer helfen.”
Des Wahnsinns fette Beute…
Bitte, bitte – lass es Satire sein..
Was bin ich doch für ein blödes Arschloch einem geregelten Job nachzugehen, Kredite
abzuzahlen und von meinem übrigen Geld einmal im Monat schick Essen zu gehen, während der “Nazi” eine neue Wohnungseinrichtung bekommt (auf meine Kosten) und der DrecksLinke sich die Wampe vollfüttert (auf meine Kosten).
Ab morgen ist auf meiner persönlichen Agenda Steuerhinterziehung angesagt..
In direktem Zusammenhang zu diesem Artikel sollte noch einmal an Ihren Artikel “Die Grenze der Toleranz” in diesem Blog vom 9. März 2015 erinnert werden.
Weiterhin frage ich mich, wie dieses Schubladendenken, welches fast jeden Menschen undifferenziert vorverurteilt und ihn in irgendeine dieser Schubladen steckt, eigentlich zustandekommt.
Ich bin, begründet auf meinen eigenen Beobachtungen, zu folgenden Schlüssen gekommen:
Religions- und Bekenntnis-“Veranstalter” legen Wert auf das Gefühl der Zusammengehörigkeit ihrer Mitglieder.
Dies erreichen sie z.B. durch die Erkennbarkeit ihrer Mitgleider und Anhänger durch äußerlich sichtbare Zeichen und Symbole wie z.B. Kippa, Schläfenlocken, Turban, Kreuz, Burka etc.
Mit diesen äußeren Zeichen und Symbolen sind schon die ersten Schubladen geschaffen.
Darüber hinaus trägt eine über lange Zeiträume reichende Legendenbildung (Beispiele: Bibel, Koran, Tanach) zu der weiteren Schubladenbildung bei.
Ergebnis ist, daß die Menschen, die solchen Religions-/Bekenntnisgemeinschaften angehören, sich selber in solche Schubladen einordnen.
Sie vergessen darüber völlig, daß sie alle nur eins sind: Zuallererst MENSCH und in zweiter Hinsicht BÜRGER (in einer Gesellschaft).
Diese Schubladen bewirken im Gegenzug immer wieder neue Schubladen in die sich andere Menschen wiederum meinen einordnen zu müssen.
Solange dieser Mechanismus nicht unterbrochen wird und der MENSCH als BÜRGER in seiner Gesellschaft gesehen wird, werden wir uns wohl noch mit idiotischen Einordnungen wie “rechts”, “links”, “intolerant” etc. und den damit einhergehenden Ansprüchen auf Einengung der Toleranz Andersdenkender, beschäftigen müssen.
Danke für diesen guten Artikel.
Die Missachtung von Eigentumsrechten scheint in der Systempresse auch niemanden zu stören. Was hat sich IRGENDJEMAND darin einzumischen, wer wen auf seinem Grund und Boden duldet oder nicht?
Langsam reicht es aber wirklich! Man kann auch “Rechte”, Schwulen und Lesben hier mal mit Asylschmarotzern austauschen in dem Text. Wäre wohl angebrachter (ich bin nicht rechts, aber stinksauer)! Und der türkischen faschistischen MHP (graue Wölfe), die Islamisten radikalisieren in einer Arena wie Oberhausen eine Lobby zu geben, wird nicht rechts eingestuft!? Die Betreiber der Arena sollte man also als erste bestrafen, wie ich finde! (angeblich durften sie nicht ablehnen). Dann müsste man ja auch unsere tollen Politiker dafür zur Rechenschaft ziehen, dass rechtsradikale Türken dort Wahlkampf betreiben durften und sogar sollten! Gute Nacht Deutschland! Ist doch alles nur noch total krank!
Da schreiben wir einen Post, in dem wir deutlich machen, dass es NICHT auf die Inhalte ankommt und dann kommen Sie mit ihrer Aversion gegen Asylbewerber… Tauschen Sie aus, was immer Sie austauschen wollen, denn: Auf die Inhalte kommt es nicht an. Sie können auch Grumpf an die Stelle von Schwulen und Lesben setzten.
Rechtsradikal zu sein ist nicht negativ, auch wenn Begriffe wie “rechtsradikal” im Zuge der Deutungs- und Meinungshoheit in der BRD einen negativen Touch bekommen haben, während es offenbar kein Problem darstellt, Linksradikale oder gar Antideutsche im Fernsehen auftreten zu lassen.
Die Lösung der gegenwärtigen politischen Probleme ist nur möglich, wenn man an deren Wurzel (lat.: radix) geht. Eine radikale Herangehensweise ist somit also sowohl legitim als auch legal.
Ich zitiere in dieser Sache mal den Publizisten Dr. Claus Nordbruch:
“Die Ämter für Verfassungsschutz haben bis 1974 die Begriffe Extremismus und Radikalismus als Synonyme zur Kennzeichnung ‘verfassungsfeindlicher Bestrebungen’ verwendet. Seit über 30 Jahren benutzen die Geheimdienstler den Radikalismusbegriff nicht mehr, da dieser, wie sie durchaus richtig feststellten, ‘in der politischen Tradition der Aufklärung positiv besetzt ist’. Der ‘Rechtsradikalismus’, so resümierte das Innenministerium Nordrhein-Westfalen 2001 agiere im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung und würde deshalb ‘grundsätzlich’ nicht vom Verfassungsschutz beobachtet werden. So weit, so gut. In der Praxis machen die Geheimdienstler jedoch keinen Unterschied zwischen Radikalen und Extremisten. Als extremistisch (= ‘verfassungsfeindlich’) bezeichnen die Verfassungsschutzbehörden politische Bestrebungen (Aktivitäten), ‘die den demokratischen Verfassungsstaat und seine fundamentalen Werte ablehnen und darauf abzielen, die freiheitliche demokratische Grundordnung durch eine andere Ordnung zu ersetzen.’ So wurden Radikale, die seit 30 Jahren ja angeblich keine ‘Beobachtungsobjekte’ mehr sind, nicht etwa von einer weiteren Stigmatisierung und Kriminalisierung ausgenommen, sondern fortan einfach als ‘Extremisten’ bezeichnet, so daß sie wie eh und je in den sogenannten Verfassungsschutzberichten aufgelistet sind. Die Verunglimpfung mittels dieser sogenannten Berichte gehört zu den letzten Geschützen, die die Repräsentanten eines kränkelnden Systems aufzufahren haben. Sie sind nichts anderes als der verzweifelte Versuch etablierter Kartellpolitiker, den öffentlich gemachten Argumenten von Systemkritikern aus dem Weg zu gehen und Dissidenten jeglicher Art mundtot zu machen. Die Hürden, in dieser Republik als ‘Extremist’ diffamiert zu werden, sind entsprechend tief angesetzt. Im November 2002 warnte Arnulf Baring, daß die Bundesrepublik Deutschland sich zu einer westlichen DDR entwickle. Eine Äußerung, die den angesehenen Politologen, wäre man in den Ämtern konsequent, für die Aufnahme in die ‘Verfassungsschutzberichte’ qualifiziert.”
Der Artikel ist von 2005, die Bedeutung von “Rechtsextremismus” hat sich heute somit noch weiter zugunsten der Deutungshoheit der Linken verschoben.
Sollte der Bürger gefragt werden, könnte das in etwa so aussehen:
Wollen Sie Zuwanderung? – Ergebnis: JA! (86%)
Wollen Sie dafür zahlen? – Ergebnis: NEIN! (92%)
Sind Sie auch lieber bunt? – Ergebnis: JA! (54%)
Gibt es zuviele Ausländer in der BRD? – Ergebnis: JA! (63%)
Muß den ‘Flüchtlingen’ geholfen werden? – Ergebnis: JA! (95%)
Wollen Sie den ‘Flüchtlingen’ persönlich helfen? – Ergebnis: NEIN! (93%)
Sind Sie für rigorose Durchsetzung der Menschenrechte? – Ergebnis: JA! (99%)
Haben ‘Nazis’ Menschenrechte? – Ergebnis: NEIN! (98%)
und:
Soll Deutschland wieder Export- und Fußballweltmeister werden? – Ergebnis: JAAA! (102%)
(Alle Angaben ohne Gewahrsam!)
Gott sei Dank kann ich immer meinen Migrationshintergrund und Geburtsnamen hervorholen um meine Meinung vor der Nazikeule der politischen Korrektheit zu schützen. Meine Meinung wird als rechts wahrgenommen, aber immer nur bis ich mit meiner Einwanderung und totalen Integration auspacke. Von da an ist sie legitim.
Ethnische Deutschen haben diese Möglichkeit nicht.
Traurige und äußerst bedenkliche Zustände im Land für die eingeborene Bevölkerung
“Links” und “Rechts” kommt ja ursprünglich von der Sitzordnung im (glaublich) englischen Parlament. Bei uns in der Schweiz war es vor etwa einem Jahrzehnt so, dass die einen auf die Gestaltungskraft von Individuen, die anderen auf diejenige eines – wie immer gearteten – Kollektivs vertrauten. Da dies eine Glaubenssache ist, sind beide Anschauungen respektabel, auch wenn man einer der beiden eher zuneigt. Insofern kann man sagen, dass die schweizerische FDP (im Bundeshaus immer noch rechts ansässig) mit ihrer Politik stark nach links abgedriftet ist (Unterstützung des gesinnungsstrafrechtlichen Rassismusartikels), weshalb ich sie vor etwa zehn Jahren verlassen habe. Ob ich jetzt nach deutschen Masstäben ein “Rechter” bin, konnte ich trotz intensiven Bemühens bis heute nicht herausfinden.
Die politischen Begriffe ‘links’ und ‘rechts’ stammen aus der Assemblée Nationale in Frankreich, und zwar aus der Zeit nach der Französischen Revolution. Rechts sassen die Royalisten und wurden deshalb als ‘rechts’ bezeichnet, links sassen die Republikaner und waren somit ‘links’. Die damaligen Linken waren übrigens Liberale und die sich gerade formierenden Nationalisten; Sozialisten gab es hingegen noch gar nicht – jedenfalls nicht im heutigen Sinne.
Tja, und heute gelten ausgerechnet die Liberalen und Nationalisten als rechts bzw. rechtsextrem.
Weiter oben wurde darüber spekuliert, ob die Nationalsozialisten womöglich Linke gewesen seien. Göbbels erachtete den Nationalsozialismus eindeutig als links und vertrat diese Ansicht auch dezidiert. Erst nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion wurde dann von Stalins Propagandamaschinerie die NS-Ideologie als rechtsgerichtet hingestellt. Diese stalinistische Kriegspropaganda wirkt bis heute nach, hat aber weder philosophisch noch historisch eine tragfähige Basis. Vielmehr war der Nationalsozialismus eine Symbiose von (mythologisch-germanischem) Nationalismus und Sozialismus, wie es die Bezeichnung ja auch korrekt widerspiegelt.
@Marcel Elsener
Vielen Dank für die Aufklärung!
Das ist interessant und – so mein Eindruck – wenig bekannt. Können Sie eine gute Analyse zum Thema empfehlen bzw. Literatur, die dazu geeignet ist, sich in diese historischen Zusammenhänge einzulesen? Ich würde das nämlich sehr gerne tun, und sicherlich würde das auch andere Leser des blogs interessieren … Danke im Voraus!
@Dr. habil. Heike Diefenbach
Wie ich sehe, haben Sie die Quellen bereits selbst ergoogelt. Ich hätte ebenfalls auf Göbbels Artikel in der Berliner Gauzeitung ‘Der Angriff’ sowie auf seine Tagebücher verwiesen. Überhaupt sind Göbbels Tagebücher ein Fundus an interessanten historischen und psychologischen Details über die Denkweise im Nationalsozialismus.
Göbbels war ursprünglich (marxistischer) Sozialist gewesen, der sich später vom Marxismus abwandte, wie es auch bei Mussolini der Fall war. Konvertiten sind oftmals besonders fanatisch bei der Verfolgung ihrer früheren Ideologiegenossen, was man bei diesen beiden besonders schön sieht. Allerdings haben sich andere NS-Grössen, insbesondere auch Hitler selbst, weitaus bedeckter gehalten in Bezug auf ihre geistige Verwandtschaft zum (antimarxistischen) Sozialismus. Deren starker Nationalismus war allerdings offensichtlich.
Die NS-Leute verstanden sich selbst als revolutionär und eben nicht etwa als konservativ, wie gewisse heutige Schwafler gerne behaupten, wenn sie wieder mal die Klamotte vom Mutterkreuz hervorkramen. Wären Hitler und seine Genossen nämlich konservativ gewesen, hätten sie wohl das Kaiserreich wiederaufleben lassen oder sonstwie den alten deutschen Adel wieder in seine Rechte eingesetzt.
Das haben sie aber gerade nicht getan sondern eine damals neue Form einer nationalistischen Parteidiktatur errichtet. Dies war damals tatsächlich ein Novum, denn der Nationalismus von vor dem 1. Weltkrieg war nie an eine bestimmte (nationalistische) Partei gebunden gewesen sondern überall parteiübergreifend. Durch diesen konsequenten politischen Bruch mit der eigenen Vergangenheit kann jeglicher Konservativismus des NS-Systems im Reich der Märchen verortet werden. Die NS-Ideologen wollten nicht das Überkommene bewahren sondern etwas Neues schaffen. Auch eine neue Hauptstadt sollte entstehen: Germania. Sie knüpften deshalb auch ganz bewusst ideologisch an ein Germanentum der vorchristlichen Zeit an, das aber gar nie so existiert hatte. Auch auf religiöser Ebene war der Bruch mit der Vergangenheit somit vollzogen.
Mit der konservativen (katholischen) Zentrumspartei hatte die NSdAP logischerweise überhaupt nichts am Hut, ebensowenig natürlich mit den Liberalen – soweit die in Deutschland überhaupt noch existierten.
An dieser Stelle verweise ich auch noch auf meine Antwort an AltFryRhätien, wo ich versuche zu definieren, was meiner Meinung nach heute unter dem Begriff ‘rechts’ zu verstehen ist.
@Marcel Elsener
Haben Sie herzlichen Dank für Ihren interessanten Antwort-Kommentar!
Aufgrund einiger Dokumentationen, die ich über den Nationalsozialismus gesehen habe, hatte ich – jenseits der Frage des Bezugs zum Sozialismus – auch den Eindruck gewonnen, dass die Nazis oder zumindest die Nazi-Führung, munter dabei waren/war, der Realität die eigenen Träume und Weltentwürfe – inklusive einer neu geschriebenen “Geschichte” – aufzuzwingen. Ich fand z.B. den Neo-Paganismus, gespeist durch Science Fiction-Literatur, in Form des Vril-Kultes sehr eindrucksvoll, wenn er mich auch sehr negativ beeindruckt hat; ein junger niederländischer Wissenschaftler hat ein Buch hierüber geschrieben, dummerweise fällt mir jetzt sein Name nicht ein), und von den anscheinend ziemlich konkreten Plänen für Germania hatte ich auch schon gehört.
Insofern war mir klar, dass die Nazis jedenfalls keine Konservativen waren, sondern auf ihre höchsteigene Weise tatsächlich – sagen wir: innovativ. Aber unklar war für mich, worin genau der explizite Anschluss an den Sozialismus zum Ausdruck kam und wodurch er motiviert war. Ich habe die Frage aber mangels Zeit niemals wirklich verfolgt, aber jetzt tue ich das, wenn möglich, verstärkt, und daher bin ich für Hilfestellungen in Form von Literaturtipps oder in anderer Form dankbar. Und die Frage scheint ja auch andere Leute zu interessieren, so dass das Thema vielleicht auch in einer breiteren Öffentlichkeit auf Interesse stoßen könnte – was ggf. hoffentlich in einer vernünftigeren Art und Weise goutiert werden wird als in der Art: “wer diese Fragen stellt, ist ganz bestimmt Rechter,..” so ein Unsin.
Nochmals herzlichen Dank für Ihre Zeit und Mühe!
@Dr. habil. Heike Diefenbach
Freut mich, dass ich Ihnen helfen konnte. Die meisten Informationen habe ich aus TV-Dokumentationen und eigenen Recherchen im Internet gesammelt. Deswegen bin ich nicht in der Lage, Ihnen gute Fachliteratur über die NS-Zeit zu empfehlen.
Eine Leseempfehlung habe ich jedoch zum Thema des zeitgenössischen Nationalsozialismus: das Parteiprogramm der NPD. Nach all dem medialen Tamtam über diese Partei habe ich mir vor einigen Jahren dieses nicht allzu umfangreiche Pamphlet einmal durchgelesen; Primärquellen sind ja immer recht wertvoll. Es war in mancherlei Hinsicht recht aufschlussreich.
Mein Befund nach der Lektüre des NPD-Parteiprogramms war, dass man es bei dieser Ideologie tatsächlich mit einer Mischung aus Nationalismus und Sozialismus zu tun hat, wobei jeglicher direkte Bezug zur NS-Zeit verständlicherweise sorgfältig vermieden wird. Der der NPD innewohnende Sozialismus tritt besonders klar in den Abschnitten über die vertretene Wirtschafts- und Sozialpolitik zutage, die man fast 1 : 1 auch im Parteiprogramm einer sozialistischen Partei wiederfinden könnte. (Volks-)Wohlfahrt und soziale Gerechtigkeit werden gross geschrieben, Vermögensumverteilung mittels Einkommenssteuern, erhebliche Einschränkungen des freien Marktes, gut ausgebautes staatliches Sozialversicherungssystem, einige Parolen gegen die bösen Reichen und Spekulanten usw. usf. Der starke Staat soll das alles mit geeigneten Gesetzen bewerkstelligen – im Grunde genommen sehr konventionell-sozialistisch, angereichert mit völkischem Geschwafel.
Allerdings scheint es inzwischen ein neues Parteiprogramm gegeben zu haben; ich habe soeben nochmals danach gegoogelt und festgestellt, dass ich damals noch das vorher gültige Programm gelesen hatte. Nach kurzem Überfliegen des Textes scheint sich aber grundsätzlich nicht viel geändert zu haben. Die Ablehnung der Genderpolitik ist immerhin neu.
Ansonsten kann ich sagen, dass dieses Blog, welches Sie mit Herrn Klein betreiben, mir sehr gut gefällt. Scharfsinnige, fundierte und logisch einwandfreie Texte, die aber auch mit einer schönen Portion Humor daherkommen – obwohl einem oftmals das Lachen im Halse steckenzubleiben droht ob all des Unsinns, den Sie beide hier so gekonnt zerpflücken. Weiter so!
Ich war mir ja auch nicht sicher und bin froh um Deine Präzisierung. Trotzdem würde mich eine Antwort auf meine Hauptfrage freuen: bin ich jetzt nach deutschen Masstäben ein “Rechter” ?. Meine Lebenspartnerin lebt in der BRD, und ich halte mich dort öfters für längere Zeit auf. Sie betrachtet mich nicht als solchen, aber vielleicht ist sie selbst eine “Rechte”. Und woher soll man das wissen?
@AltFryRhätien
Interessanter Nickname. Bist Du Räto-Romane?
Zu deiner Frage, ob Du ein Rechter bist, masse ich mir keine Antwort an, die ich Dich ja gar nicht kenne.
Nachfolgend versuche ich zu begründen, was meiner Meinung nach heute unter dem politischen Begriff ‘rechts’ verstanden werden kann. Dann kannst Du selbst einschätzen, ob Du nach meinen Kriterien ein Rechter bist oder nicht. Dabei handelt es sich lediglich um meine (begründete) Meinung; andere Leute mögen eine vollkommen andere Meinung vertreten.
Wie bereits erwähnt, bezeichnete ‘rechts’ ursprünglich die Royalisten in der französischen Assemblée Nationale und ‘links’ stand für die Republikaner. Diese Einteilung ist offensichtlich heute untauglich, da – zumindest in Deutschland – praktisch keine Royalisten mehr existieren. Auch in den Monarchien Europas haben die Monarchen fast nur repräsentativen Charakter und keine eigene konstitutionelle Machtposition mehr, wenn man von ihrem mehr oder weniger starken Charisma absieht, mit dem sie vielleicht die Wähler beeinflussen können. Die einzige Ausnahme ist m.E. Liechtenstein.
Was aber unterschied die Rechten von den Linken nach der Französischen Revolution? Die Rechten (= Royalisten) wollten die Monarchie aufrechterhalten, entweder in ihrer radikalen absolutistischen Ausprägung oder in ihrer gemässigten Ausprägung einer konstitutionellen Monarchie, in der der Monarch an die Verfassung gebunden und dadurch in seiner Macht beschränkt war. 1791 war die erste französische Verfassung in Kraft gesetzt worden. Diese sah zwar eine konstitutionelle Monarchie vor, war aber durch die politischen Ereignisse bereits überholt. Die Republik wurde ausgerufen und bestand bis zur Gründung des Kaiserreichs durch Napoleon I.
In der Restaurationszeit nach dem Wiener Kongress bekamen die Royalisten zwar nochmals starken Aufwind, wurden aber von den erstarkenden liberalen und nationalistischen Bewegungen, welche eine Republik anstrebten und im Zuge der Industrialisierung sukzessive die wirtschaftliche Macht in den europäischen Staaten übernahmen, allmählich verdrängt.
Philosophisch begründeten die Liberalen, die Nationalisten und die später hinzugekommenen Sozialisten ihre Ideologien von Beginn weg auf den Werten der Aufklärung, während die Royalisten in ihrem Wesen Strukturkonservative waren, die die überlieferten politischen Strukturen des Gottesgnadenkönigtums konservieren wollten; mit der Zeit traten Exponenten des Gross- und Kleinbürgertums an die Stelle der schwächer werdenden Royalisten, und die Idee einer Republik wurde von diesen neuen Konservativen adaptiert. Es war zu allen Zeiten ein wesentliches Merkmal der Konservativen, dass sie Neuheiten kritisch prüften und dann mit der Zeit das übernahmen, was ihnen erprobt erschien. Es handelte sich somit um einen empirischen Ansatz und nicht um einen ausformulierten sozialtheoretischen Ansatz. Liberale, Nationalisten und Sozialisten folgten einem sozialtheoretischen Ansatz, der zunächst abstrakt formuliert und sodann in der Praxis getestet wurde.
Auf die heutigen Verhältnisse übertragen könnte man somit die Konservativen als ‘rechts’ und die Liberalen, Nationalisten und Sozialisten als ‘links’ bezeichnen. Damit wäre eine gewisse Kontinuität hergestellt in der philosophischen Herkunft aus der Aufklärung bzw. in der Gegnerschaft zur selben. In der Tat gibt bis heute keinen erfolgreichen Versuch, den Konservativismus in eine ideologisch in sich konsistente Theorie zu kleiden; vielmehr berufen sich die Konservativen auf überlieferte Strukturen und Traditionen, die aber zwischen unterschiedlichen Regionen dieser Welt recht starke Unterschiede aufweisen können. Deswegen fällt es schwer, den Konservativismus als Ideologie zu bezeichnen, weil der dazu notwendige theoretische Unterbau einfach nicht vorhanden ist.
Freilich koexistierten Liberalismus und Absolutismus während mehreren Jahrzehnten der Zeit der Ancien Régimes mehr oder weniger friedlich miteinander. Etliche Monarchen übernahmen manche Ideen des Liberalismus, ohne dass sie dabei aber wirklich liberal wurden (Friedrich der Grosse, Joseph II, die Hannoveraner auf dem britischen Thron, ja sogar Louis XVI versuchte weitgehend erfolglos Reformen durchzusetzen). Erst mit den USA wurde dann der erste echte liberale Staat gegründet.
Heute wird der Begriff ‘links’ von den Sozialisten marxistischer Tradition exklusiv für sich selbst reklamiert und alles, was nichtsozialistisch ist, als ‘rechts’ hingestellt. Das hat aber weder eine historische noch eine philosophische Grundlage, denn tatsächlich existierte der Begriff ‘links’ bereits, als es den Sozialismus als ausformulierte Theorie noch gar nicht gegeben hatte. Kommt hinzu, dass ‘rechts’ als Projektionsfläche der selbsternannten Linken dient, worauf sie alles böse und schlechte dieser Welt zu schieben pflegen. Deswegen wird auch der Nationalsozialismus apodiktisch als ‘rechts’ klassifiziert, obwohl er eigentlich philosophisch eine Symbiose aus Nationalismus und Sozialismus – also zwei linken Ideologien – darstellt.
Es tut mir leid für den langen Text. Ich wollte jedoch meine Meinung ausführlich herleiten und begründen und hoffe, dass mir das einigermassen gelungen ist.
Vielen Dank für diese gute Erläuterung. Es gibt einen deutschen Staatsrechtler namens Martin Kriele, der es so erklärt, dass die Schwelle der Beweislast dafür, dass Neuerungen auch Fortschritte bringen, unterschiedlich hoch ist. Die “Konservativen” stellen da höhere Anforderungen. Nach Deinem Text bin ich also eher ein “Linker”. Politisch bezeichne ich mich als liberal.
In mir fliesst etwa zu 60% – 70% Walserblut (in Graubünden eingewanderte Walliser deutscher Zunge, heute in der Mehrheit, ein äusserst zähes und wortkarges Volk); der Rest von mir ist Rhätoromanisch. Meine Frau ist eine solche, aus dem Engadin, zusammen haben wir drei Töchter, bei denen die Mischung wieder anders ist. Die beiden Volksstämme kamen übrigens von Anfang an gut miteinander aus, vermischten sich aber erst nach Jahrhunderten. Man erkennt die Unterschiede noch heute ziemlich schnell, wenn man sich ein bisschen damit befasst hat.
Graubünden hat in der Schweiz die Gemeindeautonomie im Verfassungsrecht verankert. Nur dank GR können Gemeinden überhaupt ans Bundesgericht gelangen, mit eigenen Anliegen (in D gibt es gar nichts dergleichen). Der Kanton ist ganz zuletzt zur Eidgenossenschaft gestossen und trägt noch heute Sorge dazu, so wenig wie möglich vereinnahmt zu werden. Daher mein “Nickname”, wenn dieser Ausdruck denn sein muss.
… ich habe schon ‘mal ein bisschen recherchiert und im Angriff vom 16. Juli 1928 Göbbels Ausführungen zur Frage: “Warum sind wir Sozialisten?” gefunden.
Der Text enthält u.a. den folgenden Absatz:
“Das politische Bürgertum ist eben im Begriff, von der Bühne der historischen Gestaltung abzutreten. An seine Stelle rückt der bis heute unterdrückte Stand des schaffenden Volkes der Faust und der Stirn, das Arbeitertum, um seine geschichtliche Mission zu beginnen. Seine Eingliederung in den nationalen Organismus ist verbunden mit einem zähen, erbitterten Ringen um die politische Macht. Begonnen hat dieser Kampf im Wirtschaftlichen, endigen wird er im Politischen. Es geht nicht nur um mehr Lohn, nicht nur um die Festlegung der Arbeitszeit – wenngleich wir nie verkennen dürfen, dass diese Forderungen einen wesentlichen und vielleicht den überragenden Bestandteil des sozialistischen Wollens ausmachen -, es geht vielmehr darum, einen kraftgeladenen, verantwortungswilligen Stand in den Staat mit einzugliedern, ja vielleicht ihn zur Dominante der zukünftigen Politik des Vaterlandes zu machen.”
Wenn man “das politische Bürgertum” mit der “Mitte der Bevölkerung” austauscht, die derzeit ja angeblich komplett keine Mitte ist, sondern rechts, und man das “schaffende Volk” z.B. durch “anti-rassistische, anti-sexistische, anti-hegemoniale Linke” ersetzt, dann könnte man tatsächlich denken, dass der Absatz ein aktueller ist. Sicherlich sehen sie sich selbst als “kraftgeladenen, verantwortungswilligen Stand”, der nur allzu gerne “in den Staat” eingegliedert werden würde bzw. umgekehrt: sich den Staat gerne einverleiben würde, damit er die “Dominante” in der zukünftigen totalitären Politik im Mutterland wird.
Jetzt sehe ich schon etwas klarer, warum den totalitären Linken so an den Nazis gelegen ist und daran, sie als ihnen entgegengesetzt darzustellen, sonst könnte man ja wirklich auf die Idee kommen, sie wären eher mit ihnen identisch als ihnen entgegengesetzt ….
Und ist das Folgende (ebenfalls von Göbbels aus demselben Text, auch dem ich oben schon zitiert habe) nicht auch erschreckend aktuell?
“Es geht um die Formung einer neuen staatlichen Bewusstheit, die jeden schaffenden Volksgenossen umschließen soll. Und da die politischen Mächte der Gegenwart nicht willens sind, diese Bewusstheit zu schaffen, es auch gar nicht sein können, deshalb muss der Sozialismus durchgefochten werden. Er ist eine Kampfparole nach innen und nach außen.”
Geht es da vielleicht (auch?) um Sprach”bewusstheit”?!?
… und vielleicht ist vielsagendsten der folgende Bericht von Hermann Graml gefunden habe:
“Doch ließ die Frage ]nach der Definition von “Sozialismus”] Goebbels noch nicht ruhen. Gegen Ende des Jahres fiel ihm schließlich ‘eine ausgezeichnete Defintion für den Begriff Sozialisierung’ ein: Sozialismus sei ‘die Überordnung des Volksbegriffs über den Individualbegriff’. Mit Genugtuung durfte er notieren: ‘Hitler ist begeistert.'”
(S. 161 in Graml, Hermann, 2008: Joseph Goebbels und der Sozialismus, S. 149-162 in: Hildebrand, Klaus, Wengst, Udo & Wirsching, Andreas (Hrsg.): Geschichtswissenschaft und Zeiterkenntnis: Von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Festschrift für Horst Möller. München: Oldenbourg)
Und weil derzeit der Gruppenbegriff dem Individualbegriff übergeordnet wird, teilweise auch im deutschen Recht, muss man schließen, dass heute Sozialismus in Deutschland herrscht – Hitler wäre begeistert.
… he, du Daumen-Runter-Tastatur-Täter! Ich kann nichts dafür, dass Göbbels das gesagt hat! Es mag dir nicht gefallen, aber das ist kein Grund, meine Kommentare negativ zu bewerten. Oder bist du irgendwie geistg etwas verwirrt und kannst den Überbringer der schlechten Nachrichten nicht von dem unterscheiden, der die schlechten Nachrichten verursacht?!?!
“… dass heute Sozialismus in Deutschland herrscht – Hitler wäre begeistert.”
Das ist aber wirklich ein ganz schräger Vergleich. Dieser Sozialismus des NS war ganz untergeordnet und eingebettet in eine kollektivistische, mystische Vorstellung vom “arischen Volk”, mit seiner “Bestimmung” und seiner “Geschichte”. Das Individuum hatte gar keinen Wert demgegenüber. Und genau das macht den NS politisch “rechts”, da dies an die alte Feudalherrschaft, Adel & Klerus anknüpfte. Aus diesem Grund waren Kirche und Adel auch die Unterstützer des NS.
Heute in Deutschland herrscht (immer noch, zum Glück) genau das Gegenteil, Individualismus, Liberalität und eben keine höhere, schicksalshafte Macht, sondern Vernunft.
Der ist gut. Dürfen wir den Witz weitererzählen? Haben Sie sich eigentlich zum ersten Mal auf ScienceFiles verirrt, oder lesen Sie hier öfter. Wenn Letzteres: Wie verhalten sich die vielen Beiträge auf ScienceFiles, in denen wir die mythologische Gemeinschafts-Kollektiv-Glücks-Vorstellung der deutschen Linken offenlegen, zu dem, was Sie hier schreiben? Und von Liberalität in Deutschland 2015 zu schreiben, und zu behaupten, es herrsche Liberalität, das provoziert die Frage: Wo, wo sehen Sie die Liberalität? Im Zwang, Homosexuelle gut zu finden?
@Alex
Das ist aber wirklich ein ganz schräger Kommentar bzw. eine ganz schräge Wahrnehmung der Situation in Deutschland! 🙂
Mein Argument war ein klassisches Implikationsargument:
Wenn die Definition von Sozialismus, von der Hitler begeistert war, besagt, dass der Volksbegriff dem Individualbegriff überzuordnen sei, und man in Rechnung stellt, dass es heute in Deutschland Gesetze und Praktiken gibt, die auf Gruppenrechte abstellen, denen gegenüber Individualrechte gebrochen werden, wie z.B. das Professorinnenprogramm, dann muss man – unter Modernisierung des Mittelterms “Volk” zu “Gruppe”, der beide Argumentationsteile verbindet, – schließen, dass Hitler diese Entwicklung gefallen hätte bzw. er von den heutigen Verhältnissen begeistert wäre oder zumindest stärker von der heutigen Berliner Republik angetan wäre als von der Bonner Republik.
Das ist wie gesagt eine einfache Implikationsbeziehung, die sich aufgrund des Kriteriums “Überordnung des Volks- bzw. Gruppenbegriffs über den Individualbegriff” ergibt. Daran gibt es nichts zu rütteln, auch, wenn es einem irgendwie nicht gefällt; es ist einfach logisch.
Gegen die Implikationsbeziehung als solche lässt sich nicht argumentieren.
Wenn Sie gegen meine Schlussfolgerung argumentieren wollen, dann müssen Sie zeigen, warum meine Modernisierung, also meine Ersetzung des Begriffs “Volk” durch “Gruppe” unzureichend ist, und mir scheint, dass Ihr Einwand in diese Richtung läuft, aber ich bin nicht ganz sicher, denn für mich ist der Einwand nicht besonders klar formuliert bzw. überzeugend.
Aber egal,
nehmen wir an, Sie hätten das gezeigt. Dann wäre meine Schlussfolgerung in ihrer allgemeinen Form wie formuliert falsch, aber ich würde dann immer noch daran festhalten wollen, dass ich zumindest eine Tendenz bezeichnet habe, von der Sie wie ich hoffen, dass sie sich nicht zu weiteren Praktiken in dieser Richtung steigert, bis auch Sie sagen müssten: Hitler wäre begeistert.
Ich denke, dass die Gefahr, dass wir uns weiter in diese Richtung bewegen, nicht dadurch kleiner wird, dass wir “Vergleiche” bzw. Implikationsbeziehungen wie ich sie aufgezeigt habe, von vornherein als “schräg” oder sonstwie zu disqualifizieren versuchen. Im Gegenteil – ich halte es für sehr produktiv, wenn man einmal versucht, die Dinge nicht im üblichen, gewöhnlich verharmlosenden, Fahrwasser zu betrachten. Das kann das sein, was man normalerweise einen Augenöffner nennt, finden Sie nicht!?
@Alex
>Und genau das macht den NS politisch “rechts”, da dies an die alte Feudalherrschaft, Adel & Klerus anknüpfte.
Sie befinden sich auf dem Holzweg. Das Adelssystem – sei es im Mittelalter, sei es in der Neuzeit – war eben nicht ‘nationalistisch’ gesinnt sondern kosmopolitisch ausgerichtet. Die Adelshäuser in ganz Europa waren vielfach miteinander verwandt und verschwägert, was auch heute noch der Fall ist. Die mittelalterlichen (= feudalen) Herrschaftsgebilde waren in der Regel Vielvölkerstaaten (das Habsburgerreich ist ein typisches Beispiel dafür). Erst in der Neuzeit erwuchsen daraus allmählich unter dem Einfluss des Absolutismus eine Art Proto-Nationalstaaten. Und erst in der Aufklärungszeit wurde das Ideal einer Sprachnation und den diese umfassenden Nationalstaat auf eine theoretische Basis gestellt. Der Nationalismus wiederum ist v.a. ein Phänomen des 19. Jhds. und somit der nachrevolutionären Zeit.
Philosophisch gründet sich der NS auf den Nationalismus, wobei zusätzlich eine sozialistische Komponente hinzukam, mit der die Arbeiterschaft für die NSDAP mobilisiert werden konnte. Das hatte aber weder etwas mit der mittelalterlichen Feudalherrschaft (welche den Nationalbegriff noch gar nicht kannte) noch mit dem Absolutismus des Königtums von Gottes Gnaden in der Neuzeit bis 1789 zu tun. Im Gegenteil waren die Nationalisten neben den Liberalen die erbittertsten Feinde des Systems des wiederhergestellten Ancien Régimes während der Metternichschen Restaurationszeit. Die Sozialisten kamen als Gegner erst ganz am Schluss dazu. Als Marx im Februar 1848 das Kommunistische Manifest veröffentlichte, war das Metternichsche Machtsystem so gut wie erledigt.
Fazit: Von einem Anknüpfen der nationalistischen NS-Ideologie an die vorrevolutionäre Zeit der Adelsherrschaft kann keine Rede sein.
>Aus diesem Grund waren Kirche und Adel auch die Unterstützer des NS.
Wie kommen Sie denn auf diese eigenartige Idee? Die Hauptunterstützer der NS waren Arbeiter und das verarmte Kleinbürgertum, welche beide unter dem Elend nach dem Ersten Weltkrieg und der Wirtschaftskrise am meisten litten. Der deutsche Adel hingegen war gespalten. Es gab tatsächlich einige wenige Adlige, die waren glühende NS-Anhänger; es gab aber auch das absolute Gegenteil. Die meisten Adligen hingegen hingen einfach einem gewissen Pragmatismus an. Adel und Kirche mussten sich mit den neuen Herrschaftsverhältnissen halt arrangieren; herbeigeführt haben sie sie hingegen erwiesenermassen nicht. Das sieht man übrigens auch daran, dass Adlige in der politischen NS-Hierarchie sehr selten zu finden waren (von Klerikern ganz zu schweigen); da gab es kaum Verquickungen. Da Adlige jedoch sehr stark im Offizierskorps vertreten waren und loyal zu Deutschland standen, entsteht bei vielen Nachgeborenen der Eindruck, dass sie überzeugte NS-Anhänger gewesen seien. Ein Trugschluss.
Was die Kirchen anbelangt, beschränke ich mich v.a. auf die Katholische Kirche, da ich deren Geschichte besser kenne. Die Katholischen Bischöfe in Deutschland hatten NSDAP-Mitglieder von den Sakramenten ausgeschlossen – eine aus katholischer Sicht sehr schwerwiegende Sanktion; die Kirchenführung rief die Katholiken offen dazu auf, die NSDAP nicht zu wählen. So präsentierte sich die Lage vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. In den Gebieten wo die katholische Zentrumspartei stark war, erzielten NS-Kandidaten keine nennenswerten Stimmenanteile. Das sind einige der nüchternen Fakten. Wo man hier eine Unterstützung der Katholischen Kirche für die NS-Ideologie erkennen kann, ist für mich schleierhaft; gerade das Gegenteil ist der Fall. Aber Sie, Alex, werden mich und die anderen kritischen Leser sicher gerne mit Fakten und guten Begründungen eines besseren belehren.
Wer gegen Rechts ist bekämpft die Gegner der Nazis.
Sogar Wikipedia weiss zu berichten:
Für den heutigen Leser, dem die Gleichsetzung von Nationalsozialismus und Rechtsextremismus selbstverständlich erscheint, mag es dagegen überraschend erscheinen, dass Wessels Text die NSDAP mit dem Schlagwort Reaktion auch „nach rechts“ abgrenzt. Dies entsprach jedoch durchaus dem Selbstverständnis sehr vieler NSDAP-Anhänger und insbesondere der SA, die sich als Angehörige einer sozialrevolutionären Bewegung in ebenso scharfem Gegensatz zu den konservativen und monarchistischen Kräften des Bürgertums, etwa der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), sahen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Horst-Wessel-Lied#Rezeption_in_der_Musikwissenschaft
Na sowas!
Und was hielt Adolf von den Bolschewisten?
“Übrigens gibt es mehr Verbindendes als Trennendes zwischen uns und dem Bolschewismus. Vor allem die echte, revolutionäre Gesinnung, die auch in Russland überall dort lebt, wo keine jüdischen Marxisten ihr Wesen treiben. Ich habe diesem Umstand immer Rechnung getragen und Anweisung gegeben, daß man ehemalige Kommunisten sofort in die Partei aufnimmt.”
Hitlers Antibolschewismus hatte also neben antisemitischen keine
Und was hielt er vom Bürgertum was ja ein Synonym für Rechts ist?
Als zum Beispiel Richard Breiting, der Chefredakteur der “Leipziger Nachrichten”, ihn im Mai 1931 zu einer Unterredung aufsuchte, begann Hitler das Gespräch mit der Bemerkung:
“sie sind ein Repräsentant des Bürgertums, das wir bekämpfen” und versicherte, er sei bestimmt nicht ausgezogen, um das sterbende Bürgertum zu retten. Er werde es im Gegenteil ausschalten und viel eher mit ihm fertig werden als mit dem Marxismus.
Weitere Zitate von Hitler “Ich bin niemals unter dem Aspekt des Bürgerlichen zu verstehen.”
Oder: “das Geheimnis des national-sozialistischen Erfolges ist die Erkenntnis vom unwiderruflichen Ende des Bürgertums und seiner bürgerlichen politischen Begriffswelt.”
Ein letztes Beispiel, nach der Machtergreifung:
“Die Rolle des Bürgertums ist ausgespielt.Aber auch dieser Kalender Adel, diese degenerierten Abkömmlinge alter Adelsgeschlechter haben nur noch eine Aufgabe, “in Schönheit zu sterben.” Mit den lächerlichen Mitteln ihrer Clubs und ihrer Cliquen werden diese Herrenklubleute den Ablauf der Geschichte nicht aufzuhalten vermögen.”
“Und was hielt er vom Bürgertum was ja ein Synonym für Rechts ist?”
Woher willst Du denn das wissen? Sagt Ihr da draussen doch endlich einmal, was denn “rechts” (das man übrigens zu recht klein schreibt, nicht gross) überhaupt sein soll! Ich habe mein eigenes Begriffsverständnis erläutert. Ihr bleibt Eures bis anhin schuldig. Dessen ungeachtet teilt ihr fröhlich in Kategorien ein. Könnt Ihr denn nicht verstehen, dass man sich vor Beginn einer Diskussion über die Bedeutung der verwendeten Worte, meinetwegen auch Wörter (wodurch sie erst zu Begriffen werden, siehe Faust, Mephistopheles, Schulstunde) wenigstens halbwegs einigen muss, bevor man damit unreflektiert um sich schmeisst?
Manche eine und einer werden sich jetzt fragen, auf welche Weise ein solch fatales Verhaltensmuster zustande kommen kann. Ich wage auch darauf eine Antwort: das ist seit siebzig Jahren systematisch betriebene us-Gehirnwäsche, welche offenbar gewaltig angeschlagen hat.
Dr. Diefenbach nehme ich hier aus, ihr Beitrag kam nach meiner Äusserung bis zu mir. Sie scheint, allerdings unter Berufung auf Goebbels, meine Begriffserläuterung mitzutragen. Dass ich diesbezüglich mit Goebbels übereinstimme, ist zwar bedauerlich, aber nur für Goebbels ein Problem. Denn ich habe meine Gedankengänge selbst entwickelt.
Die Meinungsforscherin Professor Dr. Elisabeth Noelle schrieb 2003 in einem FAZ-Artikel mit dem Titel “Der Linkstrend ist gestoppt” (womit sie leider unrecht hatte) u. a. folgendes:
“Links steht für den Wert der Gleichheit, rechts für Differenzierung, Unterschiede individueller, sozialer und nationaler Art.
Linke Werte sind Nähe, Wärme, Formlosigkeit im Umgang mit anderen Menschen, Spontaneität. Rechte Werte sind Distanz, Disziplin und Umgangsformen. Im Deutschen gehört dazu die sprachliche Unterscheidung zwischen ‘du’ und ‘Sie’.
Aus linker Sicht wird der Mensch vor allem durch sein Milieu geprägt, die Gesellschaft wird für das Schicksal des einzelnen verantwortlich gemacht. Aus rechter Sicht liegt die Verantwortung dagegen beim Individuum, der einzelne ist für sich selbst verantwortlich.”
Und als Ergebnis einer Umfrage des Allensbacher Instituts im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ergab sich:
“So sind für die Mehrheit der Bevölkerung Patriotismus, der Stolz auf das Vaterland ebenso als rechts einzustufen wie das Eintreten für eine entschiedene Bekämpfung der Kriminalität. Als links gilt dagegen das Streben nach sozialer Gerechtigkeit und nach der Gleichberechtigung der Frauen in der Gesellschaft.”
Lesenswert ist auch: http://wikimannia.org/Rechts
@Dr. Diefenbach: ich habe gerade alle Deine Beiträge positiv bewertet. N.B. Ich habe den Titel selbst auch, aber das war nicht der Grund.
… danke, es freut mich, wenn jemand meine Sichtweise oder Ideen in irgendeiner Weise unterstützt oder anregend findet!
Und das mit dem Titel – naja, das wäre so ziemlich der denkbar schlechteste Grund dafür, etwas positiv zu bewerten, denn die Richtigkeit eines Argumentes hängt ja bekanntermaßen nicht davon, dass es jemand sagt, der meint, er könne mit Autorität sprechen – Stichwort: ad autoritatem. Wenn jemand mit Autorität sprechen kann, dann sollte das ja an der Qualität seiner Argumente erkennbar werden.
Deshalb ist es auch so abgrundtief dumm, wenn Leute meinen, dass ihre teilweise abstrusen Verkündigungen geglaubt würden, nur, weil sie beim Staat angestellt als so genannte Multiplikatoren (was sie selbst vielleicht toll finden, ansonsten aber wohl kaum jemand….)
@A.S.
Ich muss Ihnen gesondert antworten, weil ich in dem betreffenden Diskussionsfaden keine Antwort-Möglichkeit mehr vorfand.
Wenn Sie nicht wollen, dass ich Ihre Aussagen anders interpretiere, als Sie es meinten, sollten Sie sich auch unmissverständlich ausdrücken, damit eben Ihre Äußerungen nicht fälschlich interpretiert werden *können*. Da Sie sich aber offenbar nicht mehr äußern wollen (in dieser Sache), brauche ich wohl auch nicht mehr fragen, welche Inkonsistenz Sie denn betreffend welcher Schlussfolgerung von mir meinen…
„Hab ich nicht geschrieben. Phantasieren Sie bitte nichts hinein was nicht da steht.“
Meine Güte. Ich habe auch nicht behauptet, dass Sie sich über meine Ausdrucksform beklagt hätten. Trotzdem schrieben Sie: „Ich habe mich nicht über ihre Ausdrucksform beklagt…“
Mit anderen Worten: Sie müssen doch einen Grund gehabt haben, warum Sie meine verwendeten Begriffe à la „Zeitgeistnutte“ erwähnten – und das war im Kontext eben die mir von Ihnen auferlegte Wut (was ja auch so verkehrt nicht ist, da man über die Zustände nur wütend sein kann, wenn man sich nicht politisch korrekt unterjochen lässt). Ich habe lediglich angemerkt, dass eine Wut auch dann existent sein kann, wenn man sich (vorerst) am Riemen reißt. Das habe ich oft genug bei Antifanten erlebt, die im Nachhinein dann sehr ausfällig wurden (und um Missverständnissen vorzubeugen: nein, das ist nicht auf Sie gemünzt!).
Wem oder was soll denn bitte die Lösung der Frage dienen, ob Somuncu bei seinen Auftritten eine schusssichere Weste trägt? Ich habe eben meine Zweifel daran und bin sicherlich nicht derjenige, der eine Behauptung aufstellt, die bewiesen werden muss! Sie dagegen betreiben eine Beweisumkehr, indem der Beschuldigte nicht beweisen muss, dass er eine Schussweste trägt, sondern der Ankläger, dass er KEINE trägt. Wie absurd ist das denn? Und was hat das jetzt mit Wut oder nicht Wut zu tun? Die Zweifel würden in jedem Fall bestehen bleiben.
Nein, Sie haben nichts von schusssicheren Westen geschrieben, das war ich. Sie haben aber von Morddrohungen auf die Person Somuncu bezogen geschrieben, und *deshalb* erwähnte ich auch die schusssicheren Westen, von denen der Kohmidiän öfters erzählt/e. Muss ich erst Ihr Einverständnis dafür haben, bevor ich etwas erwähne, was Ihren Faden weiterführt oder ergänzt? Es hätte im Übrigen eine einfache Recherche in Google gereicht, um eine Seite wie diese zu finden: http://www.wn.de/Freizeit/Ausgehen/2012/06/Wahnsinniger-Poebler-Serdar-Somuncu-mischte-den-Hot-Jazz-Club-mit-vulgaeren-Spruechen-auf. Da ist nämlich zu lesen, dass Somuncu zeitweise eine kugelsichere Weste getragen haben soll… Nix mit Phantasie, auch wenn Sie dieses Wort in kurzer Zeit bereits 3x verwendeten.
Ich weiß jetzt immer noch nicht, was Sie an meinem „Lügenvorwurf“ stört. Sie geben vor, Somuncu (auch) nicht zu mögen, stören sich aber an meiner „dreisten“ Bemerkung (und bevor vielleicht wieder kommt, dass Sie gar nicht „dreist“ schrieben: nein, ICH habe das geschrieben!), dass ich diesem Typ in Bezug auf seine schusssichere Weste nicht glaube. Das ist aber Ihr Problem und nicht meins. Ich GLAUBE diesem System-Anhänger einfach nicht. Allein schon aus dem schon besagten Grund, dass eine Schutzweste rein gar nichts nützt, wenn als Ziel der Kopf ins Visier genommen wird… Außerdem kann man ja auch jemandem ins Bein schießen, bevor man ihn hinrichtet, oder?
Bande also, nicht Band – gut, das ist erst mal ein großer Unterschied. Und schon wieder gebrauchen Sie das Verb „phantasieren“, was sich wahrscheinlich hätte vermeiden lassen, wenn Sie auch mal gelesen hätten, was ich geschrieben habe. Denn ich erwähnte ja durchaus die angeblichen Morddrohungen (die übrigens auch Rechte erhalten, ohne dass das jemanden juckt) an Somuncu – aber anstatt gleich klarzustellen, dass damit diese gemeint waren, gingen Sie gar nicht auf meine durchaus als Provokation interpretierbare Frage ein, ob Ihre Bekannten schusssichere Westen trugen…
„Damit stellen Sie sich außerhalb jeder vernünftigen Diskussionsbasis.“
Das ist Ihre Ansicht. Wenn ich Antideutschen generell vorwerfe, zu lügen, dann interpretiere ich eine Lüge auch im Sinn des US-amerikanischen Psychotherapeuten Brad Blanton, der lt. Wikipedia vorschlägt, „auch Verhaltensweisen wie Informationszurückhaltung, Beschönigung und Übertreibung, aber auch soziale Phänomene wie Taktgefühl, Diplomatie als Formen der Lüge zu werten“.
Jederman hat dank Internet die Möglichkeit, sich (umfassend) zu informieren und auch Aspekte zu berücksichtigen, die das eigene Weltbild nicht stützen. Wenn diese Aspekte zugunsten eigener Interessen zurückgehalten oder verfälscht werden, um die eigene Position zu unterstreichen, dann ist das eben auch eine Lüge.
Auch mit Wut (im Bauch) kann man diskutieren, solange diese Wut nicht in polemisches Gepöbel gegen den Diskussionspartner ausartet. Und beleidigend war ich zu Ihnen ja wohl nicht, oder?
Ich möchte hier nur einen Literaturhinweis geben, der besser zum Ausgangsartikel als auf den Verlauf der Diskussion passt:
Josef Schüßlburner, Roter, brauner und grüner Sozialismus: Bewältigung ideologischer Übergänge von SPD bis NSDAP und darüber hinaus
Aus dem Klappentext:
Hat der Nationalsozialismus eine sozialdemokratischen Wurzel? Alle Kernelemente, die dem NS zum Vorwurf gemacht werden müssen, finden sich im klassischen Sozialismus ideologisch vorgezeichnet. Trotz erbitterter Auseinandersetzung zwischen den Sozialismen stellen sich die Übergänge als fließend dar. Der Autor fordert eine umfassende Sozialismus-Bewältigung, die nicht auf den Nationalsozialismus beschränkt werden kann. Nur dann erscheint es möglich, die Wiederkehr faschistischer Tendenzen zu verhindern, die in der BRD vor allem als Antifaschismus auftreten und sich in der Verehrung für die Nationalsozialisten Mao Tse-tung und Pol Pot bei der 68er-Generation manifestiert haben.