Die Professur als Lachplatte

Der Nachfrage nach Texten, die Lann Hornscheidt zum Gegenstand haben, wie wir sie u.a. in den Suchbegriffen “Lann Hornscheidt Straftat” “Lann Hornscheidt Münklerwatch” oder “Profx” sehen, die über eine entsprechende Google-Suche zu ScienceFiles führen, wollen wir auch heute gerecht werden.

Den Stoff, aus dem das neue Kapitel zu Lann Hornscheidt ist, verdanken wir Michael Baleanu, der uns in einem Kommentar auf das Blog Mann-om-man hingewiesen hat. Dort wiederum findet sich ein Post, der mit “Statushohe Positionen, feministisch gesehen” überschrieben ist.

xGegenstand dieses Post ist eine vermeintliche Diskussion über gendergerechte Sprache unter dem Titel “Sag’s korrekt Bitch!”. (Für alle, die des Englischen nicht mächtig sind, Bitch übersetzt man u.a. als Hündin, als Weibsstück, als Miststück, als Zicke, als Luder oder Hure). Was genau mit Bitch gemeint ist, das zu bestimmen, überlassen wir unseren Lesern. Was die Verantwortlichen der Taz, die die Bitch-Diskussion organisiert haben, damit gemeint haben, ist eine andere Frage.

Wie dem auch sei, wer sich das Lann Hornscheidt unter dem Titel “Sag’s korrekt Bitch!” oder unter nämlicher Aufforderung als Video zumuten will, der kann das hier tun. Der Betreiber von Mann-om-man, den wir nicht vollständig von masochistischen Tendenzen freisprechen können, hat sich der audio-visuellen Tortur unterzogen, und das Video, den Mitschnitt der Bitch-Diskussion angesehen und in Teilen transkribiert, u.a. hat er Folgendes vom Profx Lann transkribiert:

“… ist ja ganz egal ob ich mir die Argumentation grade angucke zu der x-Form oder ob ich mir angucke wie in den 80er Jahren zum Binnen-I argumentiert worden ist, ob ich mir angucke wie die unterschiedlichen, rassistischen Argumentationen sind, die Argumentationen verändern sich nicht, da gibt es eine Beharrlichkeit und auch eine Möglichkeit in dieser Gesellschaft den gleichen Scheiss immer wieder zu äußern offenbar, ja, also das ist ja unglaublich. Und Reyhan und ich haben jetzt zusammen mit anderen angefangen drüber nachzudenken, wie wir da mal andere Strukturen schaffen können, dadurch dass wir beide nun mal jetzt irgendwie diese, was in Deutschland ja unglaublich wichtig ist, diese Titel haben und so statushohe Positionen haben, (lacht hämisch), und das wir dadurch, also jetzt versuchen eben was Neues aufzubauen, unsere Strukturen zu schaffen, Vernetzungen zu schaffen, weil es auch immer noch in Deutschland unglaublich schwierig ist, zu Themen wie Sprache und Diskriminierung Abschlussarbeiten zu schreiben, Promotionen zu machen, also weiter brauche ich da gar nicht gehen, Lehrstühle gibt’s überhaupt nicht dazu, ausser meinem Lehrstuhl,…”

Was kann man aus diesem Gestottere entnehmen?

Folgendes:

  • Das Lann ist tatsächlich der Ansicht, es habe einen Titel und damit eine statushöhere Position. Es glaubt tatsächlich, der Status komme durch die Position und nicht von den Leistungen des Positionsinhabers. Das ist bezeichnend, denn wer selbst nichts vorzuweisen hat, der muss sich einbilden, dass der Status über die Position komme, so wie sich ein Lagerwächter im KZ-Dachau einbilden konnte, er habe einen höheren sozialen Status als die Insassen, so hängt dies jedoch auch beim Lann von der Vergleichsgruppe ab, d.h. davon, dass die wissenschaftlichen Leistungen nicht in Ansatz gebracht werden und dass wir vom eingebildetem und nicht vom empirisch vorhandenem Status ausgehen.
    • Rofl2Fangen wir hinten an: Es mag sein, dass in den Kreisen, in denen das Profx verkehrt, mit der Position “Professur” ein Status verbunden ist. In der wirklichen Welt ist das nicht der Fall. Dort wird nach Leistung entschieden und dort haben nichtzuletzt Personen wie das Lann dazu beigetragen, dass Positionen wie die Professur nicht mehr mit einem Status-Vorschuss versehen werden, den man dem Inhaber zu gute hält, weil man denkt, er müsse etwas geleistet haben, um in diese Position zu gelangen. Nein – im Gegenteil wird mit der Position “Professur” mittlerweile ein Status-Malus verbunden. Dazu hat der Genderismus, hat nichtzuletzt das Lann selbst beigetragen, denn seit es Gender-Professuren oder das Lann als Profx gibt, ist mit der Position “Professur” Lächerlichkeit konnotiert. Woher das Lann also die Ansicht nimmt, es habe eine statushohe Position, wir wissen es nicht.
    • Nichtzuletzt ist der Status, den die Position “Professur” in der Vor-Lann-Zeit einmal hatte, über den Nutzen für die Gesellschaft erwachsen, denn Professoren waren zuweilen der Ausgangspunkt für Innovationen, die letztlich das Wachstum befördert haben. Die Lann-Zeit ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Professuren, die Wachstum schädigen bzw. im besten Fall nur Steuergelder vernichten, in jedem Fall aber keinerlei gesellschaftlichen Nutzen erbringen.
    • rofl3 rofl4Besonders lächerlich wird die Ansicht von Lann, eine statushohe Position inne zu haben, vor dem Hintergrund der Verbeamtung von Professoren, vor dem Hintergrund des in der Neufassung des Hochschulrahmengesetzes festgelegten Minimal-Entgelts, vor dem Hintergrund von Bologna-Prozess und Modul-Lehre, vor dem Hintergrund der direkten Zugriffsmöglichkeit von Kultusministern und somit von Politikern auf die Lehrinhalte und die Ausstattung von Hochschulen. All die beschriebenen Veränderungen der letzten Jahre, die Wissenschaftler zu abhängigen Staatsbediensteten, deren Freiheit von Forschung und Lehre durch politische Vorgaben begrenzt wird, gemacht hat, die um ihren Bleistift feilschen, ihren Bürostuhl selbst finanzieren und die Sekretärin mit anderen teilen müssen, haben dazu geführt, dass die Position “Professor” sowieso nur noch für diejenigen interessant ist, die auf dem freien Arbeitsmarkt keinen Fuss auf den Boden bekommen. Die Hochschulen sind zu einem Market for Lemens geworden, an den sich normalerweise niemand mehr verirrt, der über Fähigkeiten verfügt, die er am freien Arbeitsmarkt einsetzen kann.
  • Während Wissenschaftler und Inhaber der Position “Professur” in der Vor-Lann-Zeit durch Argumentationen, durch Begründungen, durch Wissen aufgefallen sind, fallen sie heute gerade nicht mehr durch Wissen, Kenntnisse wissenschaftlicher Methoden und die Fähigkeit, Positionen zu begründen, auf. An die Stelle einer wissenschaftlichen Arbeitsweise sind Verbalinjurien, ist eine Fäkalsprache getreten, die ungefähr dem Entwicklungsstand des Debilen entspricht, der alles “geil, ey” findet, wenn er auch nicht weiß, warum. Das Lann findet alles, was Kritik an dem ist, was es gut findet, “Scheisse”, was vermutlich eine angemessene Beschreibung der wissenschaftlichen Qualität Lannscher Beiträge ist.
  • Während Wissenschaftler und Inhaber der Position “Professur” sich durch Wissensdurst, Zweifel und Überprüfung ihrer Aussagen auszeichnen, zeichnet sich das Lann durch eine Berufung aus, die sich aus der Offenbarung der Wahrheit durch den geschlechtersensiblen Sprachgott ableitet. Aus dieser Berufung wird bei Lann die Mission “Vernetzungen zu schaffen, weil es auch immer noch in Deutschland unglaublich schwierig ist, zu Themen wie Sprache und Diskriminierung Abschlussarbeiten zu schreiben, Promotionen zu machen, also weiter brauche ich da gar nicht gehen, Lehrstühle gibt’s überhaupt nicht dazu, ausser meinem Lehrstuhl”. Wo Wissenschaftler Erkenntnis suchen, will das Lann Lannkader schulen und Wissenschaft unterwandern, die eigenen Lannkader auf Positionen hieven, um auf diese Weise das eigene Zerstörungswerk an dem, was Wissenschaft einmal war, voranzutreiben.
Der gesammelte Däniken – Das ist wenigstens spannend…

Das alles ist nicht erstaunlich: Wer Kader an Universitäten setzt, der wird Kader heranziehen. Wer Positionen, die einst einen Status hatten, weil ihre Inhaber nicht nur über Kenntnisse, sondern zuweilen auch über Charisma verfügt haben, mit Personen besetzt, die nicht nur intellektuell, sondern auch menschlich vollkommen ungeeignet sind, der wird diese Positionen lächerlich machen und dafür sorgen, dass Position und Inhaber im besten Fall milde belächelt, im schlechtesten Fall offen ausgelacht werden.

Insofern ist an der Wirkung des Lann nichts verwunderlich.

Verwunderlich ist jedoch, dass die richtigen Professoren, die es ja nach wie vor gibt, selbst an der Humboldt Universität zu Berlin, dass diese richtigen Professoren der C- und nicht der W-Ära, die ihr wissenschaftliches Handwerkszeug noch beherrschen, noch Wissen, Kenntnisse und Fähigkeiten inkorporiert haben, dass diese richtigen Professoren, die die entsprechende Position zurecht füllen, schweigen, dass sie zusehen, wie ihre Position und ein ganzer Berufsstand der Lächerlichkeit preisgegeben wird.

872 Leser von ScienceFiles haben sich zwischenzeitlich an der Befragung darüber, ob Lann Hornscheidt weiterhin auf Kosten von Steuerzahlern an einer öffentlichen Universität verbleiben kann, beteiligt: 738 (85%) davon sind der Ansicht: Nein, das kann es nicht. Wie lange es wohl dauern wird, bis aus den Reihen institutionalisierter Wissenschaftler, die zurecht die Position innehaben, die sie innehaben, die Forderung, Personen wie das Lann von Universitäten zu entfernen und zu retten, was zu retten ist, vom Versuch, auch in Deutschland institutionalisierte Wissenschaft zu betreiben.

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