Des Rätsels Lösung: Ein Plädoyer gegen den Feminismus von Agatha Christie

Wir haben Schulden abzutragen.

Am 13. Juni haben wir unseren Lesern einen kleinen Auszug aus einem Roman zu lesen geben und gefragt: Von wem ist der Roman, aus dem dieser Auszug stammt?

Der Auszug hat einen Dialog zwischen zwei Frauen zum Gegenstand, in dem die eine, Sarah mit Namen, sich mit Leidenschaft und guten Argumenten gegen die Gruppenbildung, wie sie der Feminismus betreibt, zur Wehr setzt.

Der Kern der kleinen Sequenz ist kurz zusammengefasst:

Der Tod wartetMenschen sind mehr als ihr Geschlechtsteil. Letzteres ist im täglichen Leben vollkommen irrelevant. Wichtig ist nicht, ob man Mann oder Frau ist, sondern ob man etwas leistet. Das fast schon leidenschaftliche Prädoyer für den Individualismus wird von einer Einsicht aus dem Alltagsverstand gekrönt, der/die den Vertretern des Feminismus leider abhanden gekommen ist, sofern sie  ihn/sie je hatten: Die Unterschiede zwischen Männern und die Unterschiede zwischen Frauen sind deutlich größer als die Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

Allein diese Erkenntnis macht den ganzen Unfug von Gruppenbildung und -bevorzugung deutlich. Sie entzieht allen -ismen, die sich auf Gruppenzugehörigkeit kaprizieren und die Welt in Bonzen und Arbeiter, Männer und Frauen, Homosexuelle und Heterosexuelle, Deutsche und Briten oder was auch immer teilen wollen, prinzipiell den Boden.

Und sie stammt von Agatha Christie. Im Jahre 1938 hat Agatha Cristie den Dialog veröffentlicht, den wir zitiert haben, und zwar in ihrem Buch “Appointment with Death” [Der Tod wartet]. Christie, von der man schwerlich sagen kann, sie entspreche nicht dem feministischen Ideal einer emanzipierten Frau, zeigt sich als Gegner des Feminismus, als jemand, der aufgrund seiner eigenen Leistungen und nicht aufgrund seiner Geschlechtszugehörigkeit Wertschätzung erfahren will. Denn Letzteres hat nur diejenige notwendig, die keine Leistung vorweisen kann, weshalb sich jede Frau, die etwas leistet, gegen ihre Bevorzugung qua Geschlecht zur Wehr setzen wird, sie als Schlag ins Gesicht und Missachtung ihrer eigenen Leistung auffassen muss und wird.

Insgesamt haben 160 Leser an unserem kleinen Rätsel teilgenommen.

78 Leser haben die richtige Antwortalternative gewählt (49%). Die restlichen Leser verteilen sich auf H. Rider Haggard, dem 20 Leser (13%) die zitierte Stelle zugeschrieben haben, William Shakespeare, den 18 Leser (11%) als Urheber genannt haben, Alice Walker, in der 17 Leser (11%) den Verfasser erkennen wollten und Gabriel Garciá Márquez, den 13 Leser (8%) favorisiert haben. Etwas abgeschlagen sind Isabel Allende (7 Leser, 4%), Brad Easton Ellis (6 Leser, 4%) und Chuck Palahniuk (1 Leser 1%).

Wir bedanken uns bei allen Lesern, die mitgespielt haben und gratulieren denen, die die Lösung richtig hatten, zu ihrer Belesenheit.

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