Was, wenn Ideologie Ignoranz und Unkenntnis trifft? Dann wird ein Beitrag in der ZEIT daraus.

Er geistert schon seit Tagen durch die Liste der Referrer im Dashboard von ScienceFiles, der Beitrag von Catherine Newmark, die als Kulturjournalistin bei der ZEIT arbeitet. “Aus Angst vor einem anderen Leben”, so der Titel des Beitrags, den wir nun tagelang ignoriert haben, nur um neuerlich, dieses Mal von Friedrich Dominikus, darauf hingeweisen zu werden, per Kommentar und so:

“Und das hier betrifft dieses Blog direkt:
http://www.zeit.de/kultur/2015-07/gender-studies-feminismus-10nach8

Wir sind nicht der Meinung, dass uns jeder Fall, in dem ein angeblicher Journalist der Ansicht ist er könne seinen Senf selbst zu Sachen geben, von denen er keine Ahnung hat, direkt betrifft, aber sei’s drum.

Ansgt der ZEITFrau Newmark maßt sich in der ZEIT an, sie könne beurteilen, was Wissenschaft ist und bewerten, dass Kritik am Genderismus und an Gender Studies polemisch und Beschimpfung sei. Nun, vielleicht betrifft uns das doch, schließlich kritisieren wir die Gender Studies als unwissenschaftlich. Entsprechend setzen wir uns dann doch mit dem auseinander, was Newmark da von sich gegeben hat.

Zunächst zum Titel “Angst vor einem anderen Leben”, die natürlich Gender-Kritiker haben: Wer Gender Studies also nicht gaaaanz toll findet, die fehlende Methode, das fehlende Erkenntnisinteresse und die vollkommene Abwesenheit einer Methodologie kritisiert, der hat also “Angst vor einem anderen Leben”, jedenfalls für Newmark, die hier das Hilflosigkeits-Mantra der Genderisten wiederholt, das wir langsam nicht mehr hören können.

Wenn die Genderisten so anomisch sind und so verschreckt auf grundlegende Fragen der Existenzberechtigung von Gender Studies an Hochschulen reagieren, weil sie keinerlei Antworten auf diese Fragen haben, dann ist es doch wohl die denkbar schlechteste Strategie, den anderen zu unterstellen, sie hätten Angst, wie Newmark dies wieder einmal versucht, denn dann muss man sagen, wovor die Gender-Kritiker angeblich Angst haben.

Aber selbst wenn Kritiker der Gender Studies “Angst vor einem anderen Leben” hätten, würde das die Gender Studies nicht zur Wissenschaft machen. Das ist nur einer der vielen Fehler im Text von Newmark, einer der vielen Fehler, die belegen, was sie doch aus der Welt schaffen will, dass Gender Studies Ideologie und nicht Wissenschaft sind.

Das ist, wie gesagt, nicht der einzige Fehler. Es folgt ein ganzes Rudel:

So haben nach Ansicht von Frau Newmark, die besser bei ihrem Schwerpunkt Film geblieben wäre, immer angenommen, davon hat sie Ahnung, die Gender-Kritiker Angst vor: “progressiver Sexualkunde”, vor der “Homo-Ehe”, vor Veränderung, jedenfalls vor der Veränderung, die den Genderisten vorschwebt.

Diese Form der Diskreditierung von Kritik hört man mittlerweile regelmäßig aus den Reihen der Genderisten. Dass sie damit ausgerechnet dagegen vorgehen wollen, dass die “akademischen Gender Studies … polemisch als Ideologie beschimpft” werden, ist nicht mehr Ironie, es ist schon lächerlich in einer nicht mehr zu steigernden Weise.

Genderisten fühlen sich also beschimpft, wenn man sie als Ideologen bezeichnet.

Seltsam.

Nach den eigenen Erkenntnissen von Frau Newmark wollen Gender Studies “progressive Sexualkunde” und “Homo-Ehen” durchsetzen. Das aber ist der Gegenstand von Ideologie, das Durchsetzenwollen der eigenen Weltsicht, dessen, was man für gut hält. Und das genau ist die Grundlage des Vorwurfs Gender Studies seien keine Wissenschaft sondern Ideologie.

Es ist wirklich beschämend, dass Personen wie Newmark in Zeitungen, die sich für intellektuelle Höchstleistungen halten, zu Wort kommen und dort zum intellektuellen Tiefstflug ansetzen können, indem sie zunächst zeigen, dass sie keine Idee davon haben, was eine Ideologie ist und dann offenkundig machen, dass sie genau so wenig eine Idee davon haben, was der Unterschiede zwischen Wissenschaft und Ideologie ist.

Logik der ForschungWissenschaft ist eine Methode der Erkenntnis. Sie unterscheidet sich von Ideologie dadurch, dass Aussagen aufgestellt werden, die an der Empirie scheitern können. Die Aussage: “Ich finde progressive Sexualkunde gut”, formuliert eine persönliche Vorliebe und hat mit Wissenschaft nichts zu tun. Dass die Besetzer der Gender Studies Lehrstühle es geschafft haben, ihre persönlichen Vorlieben an Hochschulen zu tragen, macht Gender Studies nicht zur Wissenschaft und die, die die Lehrstühle besetzen nicht zu Wissenschaftlern, so wenig wie jemand, weil er bei der ZEIT schreibt, ein Journalist ist.

Wissenschaft ist nicht nur eine Methode, Wissenschaft ist auch auf Erkenntnisgewinn ausgerichtet: Wissenschaftler wollen etwas über die Wirklichkeit erfahren. Deshalb vermeiden Wissenschaftler wertende Begriffe wie “beschimpft” oder “progressiv”. Denn die entsprechenden Bewertungen schreiben einen Zustand fest, was bedeutet, der, der festschreibt, der weiß schon, er will entsprechend nicht mehr wissen, ist Ideologe und an Wissenschaft nicht interessiert. Insofern von Genderisten außer Bewertungen nicht viel bekannt ist, muss abermals festgestellt werden, dass Genderisten keine Wissenschaftler sind.

Sie sind in gewisser Hinsich psychologisch Geschädigte, die aus nicht nachvollziehbaren Gründen gerne Wissenschaftler wären, und weil sie es nicht werden können, deshalb schlagen sie wild um sich, diffamieren und beleidigen, so wie Catherine Newmark (Begründung folgt jetzt):

“Es ist leicht, sich über jemanden wie Herrn Kutschera lustig zu machen, dessen Polemik getragen wird von einer traditionellen naturwissenschaftilchen Abneigung gegen alles Geisteswissenschaftliche”.

Dazu kann man nur sagen: Es ist leicht, sich über Catherine Newmark lustig zu machen, deren Unkenntnis getragen wird von einer traditionellen Angst vor allem, was die Naturwissenschaften ausmacht.

Und ebenso leicht ist es, die Ignoranz und Unkenntnis von Frau Newmark bloßzustellen und als die Ideologie aufzuzeigen, die sie nun einmal ist. Am Ende des Textes, den die ZEIT zu drucken bereit war, stellt Newmark Fragen:

“Als wir aus “feministischer Theorie” und “Feminismus” “Gender Studies” gemacht haben, weil wir nicht mehr nur unsere Probleme, sondern auch die aller anderen Geschlechter ernst nehmen wollten, haben wir da übersehen, dass es eine Menge Menschen gibt, die gar nicht befreit werden wollen? Denen es nicht angenehm ist, darüber nachzudenken, dass die Dinge nicht so sein müssen, wie sie “immer” (also seit den 1950ern) waren? […] Oder, um einige Gedanken des renommierten Geschlechterforschers Stefan Hirschauer aufzunehmen, der in einem polemischen Text, bewusst das Risiko des Applauses von der falschen Seite in Kauf nehmend, allerlei Missstände in den akademischen Gender Studies angeprangert hat: Ist die Inklusivität von Gender Studies wirklich nur der “dünne rhetorische Lack” über einer in weiten Teilen ganz traditionellen feministischen “Gegenwissenschaft”, die sich vor allem die Sache der Frauen auf die Fahnen geschrieben hat?”

Opp_MethodologieEinmal von der wirklich plumpen Art, die Gegenseite zu diffamieren, als in den 1950er Jahren stehen geblieben oder als polemisch zu diskreditieren wie die Kritik Stefan Hirschauers, der sich zudem bei Anti-Genderisten anbiedert, zeigt diese Passage abermals, dass Frau Newmark nicht einmal den Funken einer Idee hat, was unter Wissenschaft zu verstehen ist. Wissenschaft stellt Fragen und nimmt Kritik gierig auf, weil man die eigene Theorie verbessern kann, wenn man Fehler, auf die Kritik aufmerksam macht, ausmerzt. Hermentisch und diffamierend wie Newmark reagieren nur Ideologen wie Newmark, die zu ignorant sind, um zu verstehen, was der Wert von Kritik ist, und zu wenig Kenntnisse von Wissenschaft haben, als dass sie es je über die Ideologie hinausgebracht hätten. Ihre Welt besteht nur aus Glaubenssystemen, und ihr eigenes Glaubenssystem ist natürlich das richtige.

Warum? Diese Frage können Genderisten nicht beantworten, denn sie sind keine Wissenschaftler und glauben daher, dass ihr Glaubenssystem richtig ist und alle anderen bekehrt werden müssen, bekehrt zum richtigen Glauben, zum Genderglauben, dem progressiven Glauben, der nach den 1950er Jahren eingesetzt hat, irgendwann und irgendwie. Ist auch egal, denn Gender ist Wahrheit und weil Gender Wahrheit ist (und entsprechend keine Wissenschaft sein kann), deshalb weiß Newmark auch ganz genau, welche Antwort auf die vielen Fragen, die sie zum Abschluss ihres Textes stellt, gegeben werden muss:

“Ich glaube: nein.”

Gründe für diesen Glauben hat sie keine. Wieso auch? Newmark ist wie alle Gender Studierte ein Ideologe, der guckt wie ein Auto, wenn man ihn nach wissenschaftlichen Methoden fragt, nach Erkenntnisinteresse, Erkenntnisbeitrag, nach der Rolle von Kritik, der schlicht keine Ahnung von Wissenschaft hat, bei dem sich Ideologie, Ignoranz und Unkenntnis in der Weise treffen, dass es nur zu einem Beitrag in der ZEIT reicht.

Dass die Gender Studies keine Wissenschaft sind, zeigt sich schon daran, dass die entsprechenden Lehrstuhlbesetzer bis heute nicht in der Lage waren, grundlegende Fragen nach ihrer Methode, Methodologie, nach ihrem Erkenntnisinteresse, ihrem Beitrag zum wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt oder ihrem gesellschaftlichen Nutzen zu beantworten. Sie haben eine solche Angst vor den entsprechenden Fragen, dass sie selbst Versuche aus den Reihen der Wissenschaft, den Kern der Gender Studies zu finden und seine Nähe zur Wissenschaft zu bestimmen, boykottieren.

So und jetzt ein und für alle Mal:

Gender Studies sind keine Wissenschaft. Das haben wir an einer Vielzahl von Beispielen gezeigt. Jeder Gender Studierte, der den Mund aufmacht, belegt eindrücklich, dass Gender Studies keine Wissenschaft sind. Seine Ahnungslosigkeit im Hinblick auf wissenschaftliche Methoden und Standards, auf Methodologie und Erkenntnisziel macht dies überdeutlich. Warum die Gender Studierten dennoch so versessen darauf sind, sich Wissenschaftler zu nennen? Wir wissen es nicht, aber es kann sich eigentlich nur um etwas handeln, das im DSM V behandelt wird.

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