Vergifter des sozialen Klimas: Würden Sie dieser Kindergärtnerin Ihr Kind überlassen?

Durch Zufall sind wir auf eine “Handreichung für Kindertagesstätten im Umgang mit Rechtsextremismus” gestoßen. Verantwortlich für die Handreichung ist die Amadeu-Antonio-Stiftung. Finanziert hat die Handreichung sowie das “langfristig angelegte Projekt AUGEN-BLICK” das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Und die Handreichung, sie hat uns geschockt: Als Wissenschaftler, da sie sich seitenweise liest, wie eine Anleitung zur Zerstörung von Kooperation in Gesellschaften, wie eine Neuauflage der Robber’s Cave Experimente, dieses Mal jedoch mit dem Ziel, dauerhafte Feindschaft zwischen Menschen herzustellen, und als Gesellschaftsbeobachter, wird doch mit dieser Handreichung deutlich, warum Deutsche nicht mehr miteinander reden, nicht mehr miteinander reden können. Stiftungen wie die Amadeu-Antonio-Stiftung, sie sorgen dafür.

Die Seiten 32 bis 34 der Handreichung sind mit einem denkwürdigen Interview mit einer Erzieherin in einer Kindertagesstätte in Mecklenburg-Vorpommern angefüllt. Ein Interview, das betroffen macht, das zeigt, wie form- und manipulierbar vermeintlich erwachsene Menschen sind, wie sehr sich angeblich erwachsene Menschen, die mit der Erziehung von Kindern beauftragt sind, indoktrinieren lassen und wie erbärmlich das Bild ist, das sie als ideologisierte Zombies abgeben, die nicht mehr sehen, was sich vor ihnen befindet, sondern nur noch das, was ihnen von Ideologen in einer Weiterbildung eingetrichtert wurde.

Das Interview ist ein Musterbeispiel für Stigmatisierung und die Bildung von Vorurteilen. Es zeigt, dass es für beide Prozesse keinerlei eigene Erfahrung braucht. Die Stigmatisierten können sich verhalten oder auch nicht, was zählt sind die Phantasien, die diejenigen, die sich doch für gut halten, über sie entwickeln. Es ist ein erschreckendes Zeugnis dafür, wie Ideologien Wahrnehmung verunmöglichen, Menschlichkeit beseitigen und dazu führen, dass Interaktion zwischen Menschen unmöglich wird, unmöglich, weil die eine Hälfte zu ideologischen Gut-Zombies mutiert ist, und die andere Hälfte von den Phantasien der Gut-Zombies zu Dämonen des Bösen stilisiert wird.

Lassen Sie sich schockieren:

Vergiftung des sozialen Klimas I“Wie haben sie erkannt, dass sie Kinder von rechtsextremen Eltern in ihrer Einrichtung betreuen?
Ich habe es erst gar nicht bemerkt. Da ich noch nicht lange in der Region lebe, kenne ich oftmals die Hintergründe der Eltern nicht. Kolleginnen haben in der Dienstbesprechung erzählt, dass wir es wohl mit rechten Eltern zu tun haben. Einordnen konnte ich das aber immer noch nicht richtig. Ich habe auch meistens nur die Mutter der Kinder gesehen. Wir haben dann eine Weiterbildung gemacht über den Träger unserer Einrichtung, da ging es um Rechtsextremismus. Da war ich sehr erschrocken. Auf einmal haben wir die Mutter und Vater mit anderen Augen gesehen. Autokennzeichen und Kleidung konnte ich dann einordnen. Auf dem Auto waren Aufkleber. Auf einem stand »Todesstrafe für Kinderschänder«. Wir hatten vor den Wahlen auch NPD-Flyer in der Auslage unserer Kita zu liegen.”

Rechtsextreme Eltern, so lernen wir, unterscheiden sich in nichts von anderen Eltern. Sie und ihre Kinder fallen nicht auf. Erst wenn eine Weiterbildung dazu führt, dass ein Erzieher “Autokennzeichen und Kleidung” einordnen kann, dann fällt die Tarnung rechtsextremer Eltern und ihrer Kinder. Eltern wie Kinder sind dann zwar immer noch unauffällig, immer noch gibt es nichts, was nahelegen würde, dass sie eine Gefahr darstellen, sie handeln nicht zum Nachteil von anderen, begehen keine Übergriffe und traktieren niemanden mit ihrer Weltsicht, aber sie sind als rechtsextreme erkannt, anhand von “Autokennzeichen und Kleidung”. Sie sind im wahrsten Sinne durchschaut und ab jetzt wird alles, was sie tun, auf Grundlage dieser Einsicht in die Intentionen und Einstellungen, die rechtsextreme Eltern und ihre Kinder bestimmt haben müssen, bewertet.

Die Kriminologie und die Vielzahl der Arbeiten über deviantes Verhalten sind voller Beispiele dieser Art, in denen Stereotypisierungen von Außenstehenden gebildet  und auf die so Stereotypisierten angewendet werden, mit dem Erfolg, dass die Stereotypisierten sich entweder so verhalten, wie es an sie herangetragen wird oder jede Form der Interaktion zwischen den Stereotypisierten und den Stereotypisierern verunmöglicht wird, eine Situation, die nur mit Gewalt oder dadurch gelöst werden kann, dass eine Partei das Feld räumt.

Nun, da der Kindergärtnerin die Augen geöffnet wurden und sie weiß, dass die unauffälligen Eltern eigentlich fiese Rechtsextremisten sind, die nur darauf warten kleine nicht-rechtsextreme Kinder zu kochen und zu fressen, nun ist die gesamte Wahrnehmung der Eltern und ihrer Kinder von diesem Thema beherrscht:

Vergiftung des sozialen Klimas II“In welcher Form unterwanderten die rechtsextremen Eltern den Alltag der Einrichtung?
Ich weiß gar nicht, ob ich dazu Unterwanderung sagen kann. Die sind eben sehr
engagiert und bemühen sich sehr darum, bei uns alles mit zu machen. Zu Weihnachten machen wir immer einen kleinen Basar. Die rechtsextreme Mutter will da ganz viel mitmachen. Auch in den Elternversammlungen ist die Frau immer da und fragt auch ganz viel. Sie hat auch angeboten auf Ausflüge mitzukommen. Eigentlich wünscht man sich als Erzieherin solche Eltern. Ich konnte bis jetzt immer ausweichen auf andere Eltern. Wenn ich nicht wüsste, welches Denken da in den Köpfen steckt würde ich mich freuen über so eine engagierte Mutter. Der Mann redet nicht viel mit uns, der ist ja auch selten zu sehen.”

“Die Frau”, von der die Kindergärtnerin hier mit spitzem Mund spricht, sie ist das, was man ein Muster an elterlichem Engagement nennt. Sie kümmert sich um ihre Kinder, ist bei Elternversammlungen stets anwesend und will sich sogar am “kleinen Basar” beteiligen. Darf sie aber nicht, denn sie ist rechtsextrem. Bakte sie einen Kuchen für den Basar, es wären bestimmt kleine Hakenkreuze in Schokolade darin zu finden. Stiftete sie etwas für den Basar, dann wäre dies vermutlich “Mein Kampf” in der ersten Auflage. “Die Frau” ist durch und durch böse, deshalb muss man sie meiden, ausgrenzen und nicht etwa integrieren. Integration ist nur für Menschen, in deren Kopf richtiges “Denken” steckt. Die Gedanken sind nicht frei in Deutschland. Wo kämen wir denn hin, wenn sie es wären?

Und weiter geht es mit der Stereotypisierung, die fast schon perverse Züge annimmt:

“Welches Verhalten konnten sie bei den Kindern der rechtsextremen Eltern
beobachten?
Wir haben im Team überlegt, ob uns da was auffällt. Meine Kollegin findet die
Kinder sehr gut erzogen. Die sind sehr exakt und genau. Ich finde die Kinder seltsam. Viel zu ruhig, spielen viel alleine oder als Geschwister miteinander. Seit dem ich weiß, dass die Familie auch mit anderen Familien in solche Lager fährt, finde ich es eher unheimlich, dass die Kinder überhaupt nichts erzählen. Ich bohre da nicht nach, weil ich die Kinder nicht in die Bredouille bringen will. Eigentlich tun sie mir leid, denn sie können ja nichts dafür, wo und wie sie aufwachsen.”

Kinder, die ruhig und wohl erzogen sind, die nicht herumschreien wie Wahnsinnige, sind also seltsam, geben Anlass zu Verdacht, auch deshalb, weil die Kinder mit ihren Eltern in “solche Lager” fahren. “Solche Lager”, solche halt, die so sind, dass solche herauskommen, solche Rechextreme, solche Eltern, die man lieber nicht in seiner schönen, sauberen Kindertagesstätte sehen würde, solche halt, die man früher deportiert hat, sie wecken Verdacht. Aber man will nicht bohren, schon weil man Angst hat, die eigenen Vorurteile könnten sich als falsch herausstellen und die eigene Überheblichkeit, die sich darin äußert, dass die Kinder mit Mitleid überschüttet werden, könnte sich als ebensolche herausstellen.

Wir hoffen, dieses Interview ist (statistisch) nicht normal, d.h. es gibt nicht die Normalität und den normalen IQ von Kindergärtnerinnen wieder. Wir hoffen, die Vergiftung des sozialen Klimas durch Weiterbildungen, in denen Kindergärtnerinnen, deren Gehirn offensichtlich noch nicht zum eigenständigen Denken in der Lage ist, in einer Weise indoktriniert werden, die anschließend den normalen Umgang mit bislang normalen Menschen verunmöglicht, ist eine Ausnahme, nicht die Regel.

fachstelle_transWenngleich wir befürchten, dass das Interview, das wir in Teilen wiedergegeben haben, keine Ausnahme ist. In jedem Fall ist es ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Stiftungen wie die Amadeu-Antonio-Stiftung mit ihren Weiterbildungen und Handreichungen das soziale Klima in Deutschland vergiften und das zurückholen, was durch Humanismus und Rationalismus eigentlich überwunden wurde: Die Bewertung von Menschen auf Grundlage der eigenen Phantasie, der eigenen Vorstellung über deren Weltsicht, Intention und Neigung und eben nicht auf Grundlage ihrer Handlungen und ihres Tuns.

Die Gedanken sind frei? Nicht in Kindertagesstätten und nicht, wenn es nach der Amadeu-Antonio-Stiftung geht.

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