Das Geschäft mit den Flüchtlingen: Nicht ohne uns!

Unter Verbänden, Organisationen und Vereinen macht sich eine Torschlusspanik breit, drohen sie doch, bei der Verteilung der öffentlichen Milliarden (nach letzter Schätzung 66), die in den kommenden Jahren für die Eingliederung von Flüchtlingen ausgegeben werden sollen, nicht berücksichtigt zu werden. Und so hat ein richtiger Run eingesetzt, im Schweinsgallop sind die unterschiedlichsten Verbände, Organisationen und Vereine auf dem Weg zum Trog, in dem die Steuermittel verfüttert werden.

Zum Beispiel der Hochschulerband für interkulturelle Studien.

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The Snout in the Trough

Die Interkulturellen, das sind diejenigen, die allen, die zuhören, erzählen wollen, dass Menschen aus anderen Kulturen ganz und nicht nur halb, nein ganz anders sind. Kulturell anders heißt das, und kulturell anders, ist ganz anders, so anders, dass eine Verständigung nicht möglich ist, weil man eben nicht versteht. Dabei ist die sprachliche Barriere, sofern vorhanden, noch das geringste Problem.

Ein größeres Problem der Interkulturellen besteht darin, dass kulturelle Erwartungen zwischen Kulturfremden variieren und es deshalb zu Missverständnissen, Irritationen, ja Konflikten kommen kann. Ganze Völker sollen schon ausgelöscht worden sein, weil es den Ausgelöschten nicht in den Sinn gekommen ist, dass z.B. für Spanier Gastfreundschaft darin besteht, die Gastgeber zu ermorden und zu bestehlen.

Das Schicksal der Azteken, es hätte vermieden werden können, hätte es 1519 schon interkulturelle Experten gegeben, die Moctezuma beraten und ihm die wahren kulturellen Hintergründe der Gier, die Hernán Cortéz nach allem hatte, was Gold war, erklärt hätten.

Damals gab es aber keine Interkulturellen. Das Schicksal der Azteken es war besiegelt.

Lassen wir es heute nicht so weit kommen, heute, da viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen, Flüchtlinge, die nicht nur “Toleranz und Diversität” der Aufnahmegesellschaft erhöhen, sondern auch die Verdienstmöglichkeiten für Interkulturelle.

Doch es ist Eile geboten. Schon seit 2014 kommen viele Flüchtlinge nach Deutschland und wegen der Weihnachtsferien und dem Neuen Jahr kann der Hochschulverband für interkulturelle Studien erst heute, am 4. Januar, zur Flüchtlingsthematik Stellung nehmen.

Gravy train
Gravy Train

Mit brennender Sorge (die anscheinend erst nach den Ferien so richtig brennend geworden ist), so scheint es, Sorge ob des bereits fahrenden Gravy Trains, der schon viele Begünstigte geladen hat, die hoffen, an Flüchtlingen und Steuerzahlern in gleicher Weise zu verdienen, mit brennender Sorge wendet sich der Hochschulverband an die Öffentlichkeit und fordert:

Mittel –

finanzielle Mittel –

für Interkulturelle –

zur Vermeidung des Schlimmsten, das daraus droht, dass Einheimische trotz ihrer großen, ja “überwältigenden Hilfsbereitschaft” an den “menschlichen Herausforderungen” scheitern und sich ihre “Zugewandtheit” zu in der Folge “in Ablehnung” der Flüchtlinge wandelt.

Damit dies nicht geschieht, braucht es Mittel, Mittel, finanzielle Mittel, “um Mitarbeitende sowohl ehrenamtlicher als auch professioneller Flüchtlingsorganisationen durch interkulturelle Trainings zu unterstützen”. Ziel der Unterstützung ist die Vermittlung “interkultureller Kompetenzen”, eine “interkulturelle Sensibilisierung”, bei der es vor allem darum geht “Orientierungswissen zur Verfügung zu stellen”:

“Der durch Migration verstärkte gesellschaftliche Wandel kann kurz- und mittelfristig erhebliche Verunsicherung und Orientierungslosigkeit verursachen, wodurch die Gefahr zunimmt, dass Sicherheit und Orientierung in populistischen Ab- und Ausgrenzungs-Konzepten gesucht wird. Hier kann der Hochschulverband helfen, mit wissenschaftlich fundierten Argumenten und alltagsverständlich für Orientierung zu sorgen und die Zuversicht zu stärken, dass die Herausforderungen der Flüchtlingssituation auch langfristig bewältigt werden können.”

Schon fast ekelig, auf welch’ anbiedernde Art und Weise der interkulturelle Hochschulverband sich hier als Amadeu Anotonio-Stiftung light verkaufen will, nur um an staatliche Gelder zu kommen, die offensichtlich nur vergeben werden, wenn man im Angesicht der richtigen Ideologie ganz tief buckelt.

Aber natürlich ist etwas dran, am interkulturellen Orientierungswissen, denn es soll Menschen geben, die der Ansicht sind, in Syrien esse man mit den Füßen und lebe wie manche Inder nur von Sonne und ohne Wasser. Derartige Vorurteile müssen unbedingt beseitigt werden und darüber hinaus bedarf es natürlich der Forschung, d.h. der Mittel, der Steuermittel für Forschung, interkulturelle Forschung:

“Es gilt zum einen herauszufinden, wie aus der Perspektive von Flüchtlingen bzw. verschiedenen Flüchtlingsgruppen die gegenwärtige und zukünftige Lebenssituation, Chancen und Risiken eingeschätzt werden. Zum anderen gilt es, angewandte Forschungsprojekte durchzuführen, um im Hinblick auf konkrete Fragen bzw. Probleme (die etwa bei der Beratung und Betreuung von Flüchtlingen auftreten) Erklärungen zu finden und in Zusammenarbeit mit den Akteuren Lösungen zu erarbeiten. Der Hochschulverband empfiehlt hier die Sicherstellung einer zügigen und unkomplizierten Forschungsförderung, die eine interdisziplinäre Erfassung dieser neuartigen Phänomene ermöglicht.”

Wie bei vielen Forschungsprojekten, die die Begutachtung durch Dr. habil. Heike Diefenbach nicht überlebt haben, so stellen wir auch bei diesen Forschungsvorhaben, die Implosionsfrage: Warum?

Warum ist es wichtig “aus der Perspektive von Flüchtlingen Chancen und Risiken der gegenwärtigen und der zukünftigen Lebenssituation einzuschätzen”, und warum ist es wichtig, “im Hinblick auf konkrete Fragen”, die so konkret sind, dass man sie anscheinend nicht klar formulieren kann, Erklärungen zu finden, wo doch in der Regel Antworten auf Fragen und Erklärungen für Probleme oder Ereignisse gegeben werden?

Warum?
Weil dafür Steuergelder aufgebracht werden müssen, Steuergelder, die genutzt werden sollen, um Interkulturelle zu finanzieren, Interkulturelle, die zwar auch nicht wissen, warum Perspektiven der Flüchtlinge oder Orientierungshilfen für freiwillige Helfer wichtig sein sollen, die daran aber verdienen.

money drainDer Gravy Train der Flüchtlingshilfe, der große Run auf die Steuergelder, er fährt bereits. Höchste Zeit für die Interkulturellen, sich im Schweinsgallop daran zu beteiligen.

Um eines deutlich zu machen: Wir sind nicht dagegen, Flüchtlingen da zu helfen, wo sie Hilfe brauche. Aber wir sind dagegen, jeden Vorwand zu nutzen und Flüchtlinge auf jede erdenkliche Art und Weise zu missbrauchen und zu paternalisieren, um an Steuergelder zu gelangen. Steuergelder, die genutzt werden sollen, um eine Meute von Interkulturellen, die in ihrer Mehrheit ihrem Leben vermutlich noch kaum einen Anderskulturellen gesehen haben, geschweige denn einen Flüchtling, weil sie a) deren Sprache nicht sprechen und b) Angst vor anderen Menschen haben, zu finanzieren. Insbesondere sind wir dagegen eine angebliche Forschung, die sich aus offensichtlichen und oben zitierten Gründen auf Deutsche, die das Weltbild der Interkulturellen nicht teilen, und eben nicht auf Flüchtlinge konzentrieren wird, zu finanzieren, und es Interkulturellen damit zu ermöglichen, weiterhin in ihrem Elfenbeinturm absurde Konzepte zu entwickeln und auf Kosten von Steuerzahlern zu leben.

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