Schule 2016: Kaderschmiede – Überwachungsstätte – totale Institution

Bildung, das war einmal. Seitdem in Regierungen und Ministerien Personen Einzug gehalten haben, die immer genau wissen, was richtig und vor allem, was falsch ist, wird Bildung abgeschafft.

Das ist kein Wunder, denn die ministerialen und politischen Verantwortlichen, sie wissen nicht, was man mit dem Hinweis will, dass der Zweck von Schulen darin besteht, Kindern und Jugendlichen das Instrumentarium beizubringen, das sie benötigen, um ein selbständiges Leben zu führen, also in erster Linie Lesen, Rechnen, Schreiben, Grundkenntnisse in Naturwissenschaften und Sprachen und Kenntnisse über die Funktionsweise der Gesellschaft, in der sie leben.

Lehrer und Schule in der DDREs ist auch kein Wunder, weil die ministerialen und politischen Verantwortlichen irritiert sind, wenn sie darauf hingewiesen werden, dass Wissen sich aus einem Korpus von Aussagen über die Realität zusammensetzt, die derzeit als bestätigt gelten.

Denn: Die ministerialen und politischen Verantwortlichen, sie wissen ganz genau, was richtige Bildung und richtiges Wissen ist, das in Schulen vermittelt werden muss. Sie kennen keinen Zweifel und keine Falsifikation, sind vielmehr im Besitz der einzig richtigen und wahren Kenntnisse. Und diese Kenntnisse, sie müssen Schülern eingetrichtert werden.

Entsprechend werden Bildungspläne geschrieben, in denen Schülern die richtige Form von Akzeptanz und Toleranz vermittelt werden soll. Abweichung nicht vorgesehen, denn wer abweicht, wer die Bildungspläne kritisiert, anmerkt, dass Schulen z.B. nicht der Ort sind, um politische Agitation zu betreiben oder sexuelle Präferenzen zu vermitteln, der ist ein Rechter oder ein Homophober oder beides.

Überhaupt gelten manchen bereits Grundschulen als homophobe Orte, weshalb es notwendig ist, bereits Grundschüler an den Gedanken zu gewöhnen, dass es Schwule und Lesben gibt, die sich einreden, sie hätten einen Kinderwunsch. Nicht, dass bereits Grundschülern Kenntnisse in Psychiatrie und Verhaltensstörung vermittelt werden sollen. Nein, sie sollen auf das eingenordet werden, was die politischen Verantwortlichen gerne als Normalität durchsetzen würden.

Dass schon Grundschülern die richtige ideologische Orientierung antrainiert werden soll, zeigt, wo der Feind steht: Eltern ist nicht zu trauen. Besser man entfremdet ihnen ihre Kinder so früh wie möglich, noch besser, man macht die Kinder zu Spionen des Staates im eigenen Elternhaus, eine Vision, die eine Reihe von Gutmenschen, die dafür sorgen wollen, dass Kinder Zugang zu Dritten haben, um von diesen Dritten gegen ihre Eltern unterstützt zu werden, bereits ausformuliert haben und in Bundestagsausschüssen vortragen.

Für George Orwell war der Gedanke, Kinder als Spione der Partei im Elternhaus einzusetzen, noch Dystopie. Heute soll der Gedanke zur Normalität erhoben werden und das Netz der Kontrolle darüber, dass Kinder auch der Norm entsprechen, der politisch-korrekten Norm, es wird immer enger. Schulpsychologen wachen darüber, dass Kinder und Jugendliche, die abweichen, nicht toleriert und schon gar nicht akzeptiert werden. Dauerhaft abwegige Ideen, wie z.B. der Hinweis von Schülern im Fach Ethik, dass die AfD eine demokratisch legitimierte Partei ist, werden entsprechend sanktioniert – negativ versteht sich.

Und natürlich weckt ein solches Schülerverhalten Verdacht, rückt die Eltern in den Fokus, die offensichtlich nicht ausreichend darauf hinwirken, Jugendlichen ihre verqueren Flausen über Meinungsfreiheit und demokratische Parteien auszutreiben. Vermutlich sind diese Eltern selbst Rechte, schlimmer: Rechtsextremisten aus der Mitte, die AfD wählen oder NPD oder sie gehören zum bewaffneten Untergrund … In jedem Fall müssen entsprechende Kinder überwacht und am besten, dem elterlichen Zugriff entzogen werden.

Wie gut, dass es mit dem Schulsozialarbeiter einen verlängerten Arm des Jugendamts in der Schule gibt, der schnellen Zugriff und Inobhutnahme des Schülers veranlassen und durchsetzen kann, denn auch Toleranz hat ihre Grenzen, Grenzen, die dann erreicht sind, wenn jemand sagt, die AfD habe demokratische Rechte und Meinungsfreiheit gebiete es, auch Mitglieder der AfD am öffentlichen Diskurs zu beteiligen und nicht wie Aussätzige zu behandeln.

Solcher Art Gedankengut ist in deutschen Schulen verpönt, denn in deutschen Schulen herrscht Toleranz und Akzeptanz, und wer denkt, die Darstellung der Entwicklung von Schulen zur totalen Institution, sie sei übertrieben, Schulen seien keine Überwachungsanstalt, die von staatlichen Stellen zum direkten Zugriff auf Schüler und als Mittel der Indoktrination und Sanktion nicht tolerierter und nicht akzeptierter Meinungen genutzt wird, dem sei ein Beitrag auf der Achse des Guten ans Herz gelegt.

Geschrieben hat den Beitrag ein Schüler mit Namen Christoph Schrön. Christoph Schrön erzählt vom Alltag an seinem Gymnasium in Württemberg, und zwar in einer sehr eloquenten Weise, die vermutlich auf eine Lektorierung durch Dritte zurückgeführt werden kann. Diese Lektorierung, dieser Schliff an Sprache und Ausdruck, ändert jedoch nichts an den Aussagen, die Christoph Schrön macht.

Wir haben uns eine Reihe von Aussagen herausgegriffen, die sehr deutlich machen, was aus manchen deutschen Schulen geworden ist und wollen die nun folgenden Passagen aus dem Text von Christoph Schrön mit der Empfehlung an den Schüler der neunten Klasse beginnen, die Schule zu wechseln, denn er ist offensichtlich bereits intelligenter als seine Ethiklehrerin (wozu es augenscheinlich nicht viel braucht), aber auch intelligenter als sein Chemielehrer und sein Gemeinschaftskundelehrer.

Jamula Indoktrination“[…] Ich bin Neuntklässler an einem württembergischen Gymnasium. Dort erlebe ich tagtäglich, wie Indoktrination von ideologisierten Lehrkräften an Schulen in großem Stile betrieben wird. Es fängt schon damit an, dass ein Chemielehrer, wenn er anstatt gelb, braun an die Tafel schreibt, sagt, er denke wohl schon wieder zu sehr an die AfD.

Aber es sind eben nicht nur solche kurzen Randkommentare. Im Gemeinschaftskunde-Unterricht wird beispielsweise zu Beginn der Stunde eine Folie auf den Tageslichtprojektor gelegt, auf der oben Wahlplakate der AfD und unten welche der NPD zu sehen sind. Dazwischen steht fett gedruckt: “Wo ist der Unterschied?”. Das vorhersehbare Ergebnis der Stunde lautet natürlich: Es gibt keinen.

Generell wird hier gelehrt, der böse amerikanische Kapitalist sei Schuld an allem Übel der Menschheit. Außerdem, daß Waffenexporte aus Deutschland die Kriege auslösen und ‘wir’ selbst schuld an ‘den Fluchtursachen’ seien, was Deutschland moralisch zur Aufnahme aller Flüchtlinge verpflichte.

In einer Ethikstunde wurde von einer Lehrerin erzählt, sie habe wirklich Angst davor, dass rechtsradikale Parteien wie die AfD, die ja Flüchtlingskinder erschießen wollten, durch Angst und Verblendung deutscher Bürger an die Macht kämen. Auf die Frage, was sie, wenn die deutsche Grenze illegal übertreten werde, tun würde, sagte sie lapidar, die Grenze werde nicht illegal überschritten und Waffen seien nie eine Lösung.

[…]

Vor einigen Tagen wurden an unserer Schule, anlässlich des deutsch-französischen Tages, Stellwände aufgestellt mit Schriftzügen wie ‘Terror kennt keine Religion’ und in der großen Pause ein Rap in der Schulaula von den sechsten Klassen vorgetragen, dessen Aussage so viel bedeutet wie: ‘Keine Chance dem Fremdenhass und lasst die Grenzen weiter offen!’ […].”

Vor allem Politikwissenschaftler und Bildungsforscher sollte diese Form der Indoktrination an den Alltag in sozialistischen Regimen, in China, der DDR, im Rumänien Ceaușescus erinnern, an Regime also, in denen Schulen dazu missbraucht wurden, politische Propaganda zu betreiben, den Nachwuchs auf Linie zu bringen und Elternhäuser zu identifizieren, die von der vorgegebenen Linie abweichen.

Für Goerge Orwell waren die Kinder, die ihre Eltern im Auftrag der Partei und in voller Überzeugung ausspionieren, die Eltern, die Angst vor ihren Kindern haben, ein krasses Bild, mit dem er seine Dystopie beschreiben wollte, in der Überwachung und Kontrolle jede Form von Freiheit vernichtet hat. Manche Schulen in Deutschland 2016 scheinen der Dystopie Orwells, die von den politischen Verantwortlichen als Normalität ausgegeben wird, schon sehr nahe gekommen zu sein.

Dass die Überwachung von Kindern und Eltern nicht erst in der Schule beginnt, kann in diesem Beitrag nachgelesen werden.

Wir haben es weit gebracht: Eigentlich ist die Vermittlung von Bildung durch staatliche Agenten eine Serviceleistung, die im Auftrag der Eltern, in derem Sinne und gegen Steuerentrichtung erbracht wird. Irgendwie hat sich unter politisch Verantwortlichen die Überzeugung festsetzen können, Bildung sie keine Serviceleistung des Staates, sondern die Gelegenheit, Eltern Erziehungskompetenzen zu entziehen und Kinder zu Agenten des Staates zu erziehen.

 
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