Lügen-Uni Marburg? Vom Umgang mit Andersdenkenden

Derzeit geht die Meldung durchs Internet, die Universität Marburg habe den Evolutionsbiologen Prof. Dr. Ulrich Kutschera von der Universität Kassel, der im Studium Generale einen Vortrag mit dem Titel “Evolutionstheorien 2016 und der kreationistische Grundtypen-Glaube” halten sollte, wieder ausgeladen und den Vortrag abgesagt.

Und in der Tat findet sich eine entsprechende “Information der Präsidentin der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Katharina Krause zur Absage des Vortrags von Prof. Dr. Ulrich Kutschera beim Studium Generale” mit dem folgenden Wortlaut im Internet:

Marbugr Kutschera Absage“Das Präsidium hat dem Organisator des Studiums Generale im Sommersemester 2016 empfohlen, den Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Kutschera zum Thema „Evolutionstheorien und der kreationistische Grundtypen-Glauben“ (geplant am 13.4.) abzusagen, weil zu befürchten ist, dass der Vortrag nicht der Intention des Studiums Generale gerecht worden wäre, Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung in einer für die Öffentlichkeit verständlichen Form zu vermitteln. Insbesondere die Intention des Auftaktvortrags, in das Thema Evolution insgesamt einzuführen, schien dem Präsidium nicht erreichbar, da Herr Kutschera in jüngerer Zeit vor allem wegen seiner sehr polarisierenden Position zur Genderforschung wahrgenommen wird. Es war zu erwarten, dass sein Vortrag dazu führen würde, dass das zentrale Thema des Studiums Generale „Evolution“ in den Hintergrund gerät.

Grundsätzlich versteht sich die Philipps-Universität als ein Raum für freie Forschung und Lehre und für den offenen wissenschaftlichen Diskurs. Dieser verlangt Respekt vor anderen Meinungen und Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft oder Religion. Die Universität Marburg ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Sie fördert Vielfalt und Gleichstellung, sie tritt ein für die produktive Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaftsdisziplinen und den Dialog mit allen Gruppen der Gesellschaft. Wechselseitige Diffamierungen schaden der Wissenschaft und dem Dialog der Disziplinen über die Fächergrenzen hinweg. Die Universität kann daher nicht akzeptieren, dass bestimmten wissenschaftlichen Disziplinen, wie beispielsweise den Gender Studies, generell die Kompetenz und Legitimität abgesprochen wird.”

Lassen wir die Heuchelei und die Absurdität, dass Vertreter einer Universität von sich behaupten, sie seien “für einen offenen wissenschaftlichen Diskurs” und dies dann gleich damit unter Beweiss stellen, dass sie eben diesen Diskurs verweigern, wenn er sich gegen den derzeitigen Fetisch richtet, um den einige angebliche Wissenschaftler tanzen, die Gender Studies, einmal unbewertet. Wir werden uns den “Informationen der Präsidentin” in einem weiteren Beitrag widmen.

An dieser Stelle wollen wir die Stellungnahme von Prof. Dr. Ulrich Kutschera veröffentlichen, den wir gestern Abend in Stanford, California, erreicht haben, wo er sich derzeit und wieder einmal als Visiting Scientist an der University of California aufhält. Aus der Stellungnahme von Prof. Dr. Ulrich Kutschera geht eindeutig hervor, dass die “Informationen der Präsidentin” der Universität Marburg falsch sind. Sie sind entweder bewusste Falschaussagen, also Lügen oder das Ergebnis eines Versuches, Gesicht zu wahren, bei dem man es mit der Wahrheit nicht so genau genaommen hat.

Hier das Statement von Prof. Dr. Ulrich Kutschera:

“Freiwillige Absage – gegenstandslose Ausladung.

13297-0 Genderparadoxon KutscheraAm 18. Maerz hatte mir der einladende Kollege und Organisator der Marburger Evo-Vortragsreihe, Herr Prof. Rensing, mitgeteilt, dass es Proteste aus der Gender- Zunft und von gewissen ASTA-Vertretern geben wird– man plane Protestaktionen gegen den Bio-Boesewicht aus Kassel.

Als Grund wurde u.a. mein verhasstes Fachbuch “Das Gender-Paradoxon. Mann und Frau als evolvierte Menschentypen, 2016” angefuehrt. Da ich mich, als international ausgewiesener Life Scientist und Lehrbuchautor, nicht von politisierenden Sozial-Konstruktivisten, die keine Ahnung von den Prinzipien physiologisch-evolutionsbiologischer Forschung haben, oeffentlich beleidigen lasse, habe ich am 19. Maerz meinen Marburger Einfuehrungsvortrag abgesagt— die nachgeschobene “Ausladung” ist eine Farce.

Diskussionen mit Moneyistisch indoktrinierten Gender-Religioten sind genauso sinnlos wie Gespraeche mit Junge-Erde-Kreationisten. Fuer beide Sektierer-Gruppen gibt es keine objektiven Fakten, alles sei nur sozial konstruiert, die Evolution sei auch nur ein Mythos usw. Biologen u.a. Naturforscher werden als irregeleitete Ideologen abqualifiziert. Gender-Kreationisten vertreten somit ein irrationales, vor-Darwin’sches, konservativ-reaktionaeres Weltbild, d.h. das Dogma vom “erschaffenen Grundtypen-Unisexmenschen”- Urvater John Money, der als paedophiler Kinderschaender in die Geschichte eingegangen ist, laesst gruessen.

Ich stehe hinter jeder Zeile , die ich im Gender-Paradoxon geschrieben habe und betrachte die Marburger “Ausladung” als weiteren Beweis fuer meine These, dass der Moneyismus eine dogmatisch-pseudowissenschaftliche Sekten-Ideologie ist, die von jedem vernunftbegabten Menschen zurueckgewiesen werden sollte.

Prof. U. Kutschera, Visiting Scientist, Stanford, California 94305, USA

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