Antidiskriminierungsstelle: Fast alle werden diskriminiert!
Werden Sie eigentlich diskriminiert?
Wie diskriminiert?
Diskriminiert eben: Sie werden doch wissen, ob Sie wegen ihres jungen oder alten Alters, wegen ihres Geschlechts oder ihrer Geschlechtsidentität, ihrer Religion oder Weltanschauung, aus rassistischen Gründen oder wegen der ethnischen Herkunft, wegen Behinderung und Beeinträchtigung oder wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer sozioökonomischen Lage diskriminiert werden!
Stellen Sie sich einfach vor, Sie werden angerufen und eine gelangweilte Stimme rasselt einen vorgefertigten Text herunter, bei dem Sie etwas mit Anti und Stelle und Diskriminierung mitbekommen und an dessen Ende Sie gefragt werden, ob Sie teilnehmen wollen. Woran? Na an der Diskriminierungsumfrage der Antidiskriminierungsstelle, die XY in deren Auftrag durchführt. Mensch! (Fühlen Sie sich bitte nicht diskriminiert, dass gerade Sie bei diesem Unsinn mitmachen sollen.)
Aber sicher nehmen Sie daran teil – oder?
Und los geht’s
“Ich lese Ihnen nun einige Eigenschaften vor, aufgrund derer Diskriminierung stattfinden kann. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie persönlich in den letzten 24 Monaten in Deutschland aufgrund dieser Eigenschaften diskriminiert wurden oder nicht:
- wegen ihres zu niedrigen/ zu hohen Alters;
- aufgrund des Geschlechts / der Geschlechtsidentität;
- aufgrund der Religion oder Weltanschauung;
- aus rassistischen Gründen oder wegen der (ethnischen) Herkunft;
- wegen einer Behinderung, Beeinträchtigung oder chronischen Krankheit;
- aufgrund der sexuellen Orientierung;
- aufrgund ihrer sozioökonomischen Situation;
Wie – Ihr Gedächtnis reicht nicht 24 Monaten zurück? Sie werden doch wissen, ob Sie vor einem Jahr und 10 Monaten aus rassistischen Gründen oder wegen der (ethnischen) Herkunft diskriminiert wurden? Was rassistische Gründe sind? Ja, also: Sie werden doch wissen, was rassistische Gründe sind. Phantasieren Sie sich irgendetwas zusammen, was Sie für rassistische Gründe halten. Wir sind nur an den Zahlen interessiert. Halt, ich weiß etwas: Sind Sie vielleicht, Sie wissen schon, nun, undeutsch, übers Mittelmeer gekommen oder aus der Türkei. Ja? Prima. Dann qualifizieren Sie sich über ihre ethnische Herkunft. Sie wurden doch bestimmt diskriminiert, so als Türke … oder?
So oder so ähnlich wird die Umfrage, die die Antidiskriminierungsstelle offensichtlich in Auftrag gegeben hat, um so viele wie nur möglich Diskriminierte zu finden, wohl durchgeführt worden sein. Die Umfrage, die natürlich repräsentative Umfrage mit “gewichteten” 992 Befragten, sie ist ein Musterbeispiel für eine Junk-Umfrage, mit der nahezu alle Regeln der empirischen Sozialforschung verletzt werden. Wenn mit der Umfrage überhaupt etwas über Diskriminierung zu erfahren ist, dann darüber, wo die Trennlinie verläuft, die ernstzunehmende und lautere Forschung von Junk-Umfragen wie der der Antidiskriminierungsstelle diskriminiert
Beginnen wir mit dem Thema “Diskriminierung”.
Man fragt nicht nach Diskriminierung. Das ist so ähnlich als würde man die Messung des IQ dadurch vornehmen, dass man Befragten eine Skala von 0 bis 230 vorlegt und sie bittet, ihren IQ einzutragen. Die EU-Kommission hat eine ähnliche innovative, aber völlig unlautere Strategie genutzt, um Rassismus mit der Frage: Wie rassistisch sind Sie? zu messen. Dr. habil. Heike Diefenbach hat die entsprechende Messung in einem wissenschaftlichen Beitrag zerlegt.
Aber selbst wenn man danach fragen könnte, ob sich jemand diskriminiert fühlt oder nicht, so müsste man doch sicherstellen, dass man eine ungefähre Vorstellung davon hat, was der Antworter unter Diskriminierung versteht und welche Erfahrungen er darunter fasst. Was fasst z.B. ein 14jähriger unter die Angabe, er sei wegen seines niedrigen Alters diskriminiert worden? Die Tatsache, dass er aus dem Spiele-Center geworfen wurde? Dass ihm der Kauf von Johnny Walker verwehrt wurde? Wer eine sinnvolle und lautere Umfrage machen will, deren Ziel nicht nur darin besteht, die Notwendigkeit der Antidiskriminierungsstelle zu belegen, der muss dafür Sorge tragen, dass er auch weiß, worauf die Befragten antworten und was sie ihm sagen.
Wer derart offen formuliert und dann noch anmerkt, dass man “subjektive Diskriminierungserfahrungen” (4) erhoben habe, der kann nicht erwarten, dass er von auch nur einem Wissenschaftler ernst genommen wird. Wenn man “subjektive Diskriminierungserfahrungen” erheben will, dann muss man auch sicherstellen, dass man das Subjektive daran versteht, also weiß, was ein 14jähriger unter Diskriminierung versteht und in welcher Situation sich der 55-Jährige diskriminiert gefühlt hat. Wenn es aber nur darum geht, viele Befragte mit subjektiver Diskriminierungserfahrung zu sammeln, dann ist es egal, ob die subjektive Diskriminierung aus dem verwehrten Kauf von Johnny Walker besteht oder daraus, dass ein 60-Jähriger von seinem Abgeordneten als Pack beschimpft wird, weil er an einem Spaziergang teilgenommen hat.
Dass es der Antidiskriminierungsstelle ausschließlich darum gegangen ist, so viele selbsternannte Diskriminierte zu sammeln, wie nur möglich, egal wie, das zeigt sich nicht nur daran, dass es den 992 gewichteten Befragten überlassen bleibt, was sie denn nun einmal als Diskriminierung wegen z.B. zu niedrigem oder zu hohem Alter ansehen wollen, sondern auch daran, dass die Aussagen, zu denen die Befragten um Auskunft gebeten werden, mehrdeutig sind. Was nutzt eine Auskunft, man sei aus rassistischen Gründen oder wegen der (ethnischen) Herkunft diskriminiert worden? Wenn jemand sagt: Ja, das trifft auf mich zu, ist er dann aus rassistischen Gründen oder wegen seiner ethnischen Herkunft diskriminiert worden? Was bedeutet es, wenn jemand sagt, er sei aus rassistischen Gründen diskriminiert worden? Wenn jemandem die Tür vor der Nase zugeschlagen wird und der jemand ist Roma und nimmt die total übel, macht eine subjektive Diskriminierung daraus, attribuiert es auf sein Romasein und nicht auf die Nachlässigkeit des Vorgängers, ist das Diskriminierung? Für die Antidiskriminierungsstelle ist es notwendiger Weise Diskriminierung, für jeden normalen Menschen nicht.
Aber im Bemühen, so viele Diskriminierte zusammenzutragen, wie nur möglich, hinterlässt die Antidiskriminierungsstelle ein Feld der methodischen Leichen, die sie zu allem Überfluss auch noch offen herumliegen lässt.
Entsprechend ist die Umfrage der Antidiskriminierungsstelle ein mit Steuergeldern finanzierter Versuch, die Öffentlichkeit über die Notwendigkeit der Antidiskriminierungsstelle zu täuschen und weitere Mittel für den Kampf gegen, na Diskriminierung eben, einzusammeln:
“Sie brauchten aber mehr Unterstützung. Deshalb müsse der gesetzliche Diskriminierungsschutz verbessert werden, etwa durch ein eigenes Klagerecht für Verbände sowie für die Antidiskriminierungsstelle des Bundes. So könnten laut Lüders Betroffene vor Gericht effektiv unterstützt werden …”
Die Antidiskriminierungsstelle ist eben auch nichts anderes als eine Lobbygruppe in eigener Sache, eine Mistelorganisation, die sich von Steuergeldern ernährt und sich selbst Gutes tut. Übrigens hat die Antidiskrminierungsstelle es bis heute nicht für notwendig erachtet, die zum Teil bösartige Täuschung von männlichen Bewerbern im Rahmen des Professorinnenprogramms auch nur zur Kenntnis zu nehmen.
Epilog
Wie sehr es der Antidiskriminierungsstelle darum geht, die Öffentlichkeit zu täuschen, zeigt sich auch an Formulierungen wie: “Fast jeder dritte Mensch in Deutschland hat in den vergangenen zwei Jahren Diskriminierung erlebt“, Formulierungen, die von einer zu eigenem Urteil unfähigen Presse nur zu willig aufgenommen werden und in “Benachteiligung – Jeder Dritte fühlt sich diskriminiert” sinnentleert werden. Tatsächlich haben 31,4% von 992 gewichteten Befragten gesagt, sie wären aufgrund einer der oben genannten Eigenschaften diskriminiert worden, also 311 Befragte. Von 311 Befragten zu jedem dritten Mensch in Deutschland (sind Touristen, die ja auch Menschen in Deutschland sind, eigentlich eingeschlossen?) ist es ein weiter Weg. Inwieweit die Aussage eines Befragten, er sei diskriminiert worden, etwas mit Diskriminierung zu tun hat, ist darüber hinaus eine Frage, deren Stellung bereits die kognitiven Fähigkeiten der meisten ADSler übersteigen dürfte.
Gewichten muss man übrigens dann, wenn die Stichprobe, die doch eigentlich repräsentativ sein soll, so verzerrt ist, dass selbst diejenigen, die routinemäßig behaupten, eine Stichprobe sei repräsentativ, sich unwohl fühlen, und das will etwas heißen. Wie verzerrt die angeblich repräsentative Stichprobe der ADS ist, kann man sich aufgrund der Tatsache, dass 55,4% der Befragten weiblich und 44,6% der Befragten männlich sind, lebhaft vorstellen. Wenn eine angeblich repräsentative Stichprobe es nicht schafft, ein dichotomes Merkmal, das in der Bevölkerung relativ gleichverteilt ist (50,9% Frauen, 49,1% Männer) zu repräsentieren, dann ist der einzige Schluss der, dass die Junk-Umfrage selbst für Repräsentativitätsfetischisten eine Junk-Umfrage ist.
Mehr zum Thema Repräsentativität:
Der Mythos der Repräsentativität
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In diesem Interview http://www.tagesschau.de/inland/diskriminierung-109.html wird behauptet, dass selbst die 30% noch zu wenig seien, denn man könne ja häufig gar nicht erkennen, dass man diskriminiert wurde. Warum man dann überhaupt eine Umfrage macht und nicht einfach gleich eine Behauptung aufstellt, welche der eigenen Agenda entspricht, bleibt dabei das Rätsel.
… ja, und außerdem gilt auch, dass man häufig MEINT, man würde diskriminiert, wenn man dafür sensibilisiert wurde, dass man ein Träger eines “Diskriminierungsmerkmals” (der Begriff steht tatsächlich so im Bericht der Antidiskriminierungsstelle, nämlich auf S. 10!) sei, also z.B. weiblich – natürlich! – oder schwul oder Ausländer – was natürlich jeder sofort erkennen kann, der an einem Schwulen vorbeigeht 🙂 – oder aus der Arbeiterschicht stammend oder in knallrot angezogen oder auf einem Auge blind oder oder oder. Und den Bürgern aufoktroyierte Institutionen wie die Antidiskriminierungsstelle haben natürlich ein großes Interesse daran, Leute für Dinge zu sensibilisieren, die vielleicht gar nicht existieren (oder nicht in nennenswertem Ausmaß), aber die Existenzlegitimation für diese Institutionen abgeben.
Was also soll so ein Bericht? Entweder man versucht, einen solchen Bericht ernsthaft und unter Mitwirkung von KOMPETENTEN Leuten zu machen, oder man lässt es bleiben, aber ein Bericht diesen Inhaltes und in dieser Form ist nichts als eine neuerliche Verschwendung von Steuergeldern, und das ist so offensichtlich, dass die Idee schmerzt, jemand könnte ernsthaft gedacht haben, der Bericht mache Reklame für die Antidiskriminierungsstelle statt Anti-Reklame. Wie gesagt: etwas Kompetenz an den entsprechenden Stellen ist halt schon notwendig!
Sehr schnell kann man sich auch selbst diskriminieren, indem man eine Suggestivfrage ehrlich beantwortet, wie sie z. B. oft auf der Wilmersdorfer-Strasse durchgeführt wird.
“Sie lieben doch Kinder?” Wehe , man antwortet dann ehrlich mit “Nein”.
Dann sind sie ein Kinderhasser und die doch so eben noch “freundlichen Frager” blicken sie mit einem Male hasserfüllt an.
So einfach ist das.
Danisch kommentiert unter “Phantomdiskriminierung” diesen Tagesschaubeitrag:
http://www.tagesschau.de/inland/diskriminierung-109.html
“Die Tagesschau hat herausgefunden, dass „erlebte” (eingebildete) Diskriminierung und tatsächliche Diskriminierung nicht übereinstimmen.
…
Die Tagesschau stürzt sich aber auf den anderen Teil, nämlich dass Leute diskriminiert würden, die das noch gar nicht gemerkt haben und sich folglich noch nicht beschweren. Da wollen die jetzt aktiv werden.”
http://www.danisch.de/blog/2016/04/19/phantomdiskriminierung/
“Die Tagesschau hat herausgefunden, dass „erlebte” (eingebildete) Diskriminierung und tatsächliche Diskriminierung nicht übereinstimmen.”
BITTE?!?!?!?
Die Tagesschau????????
Das ist eine sozialpsychologische Erkenntnis, die fast so alt ist wie die Sozialpsychologie selbst! Ich finde das alles nur noch äußerst peinlich für die Medien und die Regierungsinstitutionen. Wenn man keinerlei Ahnung von etwas hat, dann muss man eben einmal den großen Mund halten – der eigenen Dünkel hilft da eben nicht weiter.
Ich weiß nicht was mir weniger gefällt: die Antidiskriminierungsstelle oder Zuschauer der Tagesschau. Hört endlich auf, Energie an die zu verschwenden. Ihr seid die Einzigen, die diesen Leuten oder dem was sie sagen irgendeine Bedeutung geben. Eine Bedeutung, die sie nicht verdient haben.
Ein Fünkchen Wahrheit schimmert ja schon auf dem Bild durch: In dem weißen Kasten stehen die Wörter Diskr und minierung. Beide garantiert NICHT im Duden zu finden. Es wurde also eine Umfrage über Diskr und minierung gemacht, ergo über: Nichts…
Man stolpert häufig über solchen Mist, es gab zB mal eine Werbekampagne der Bundeswehr mit der “Aussage” Wir.Dienen.Deutschland. Merken Sie was? Drei unvollständige Sätze, jeder für sich ohne Aussage…
Als ich diese Meldung gestern im Radio hörte -und schallend lachen musste, nahm ich mir vor, gleich heute hier vorbeizuschauen, um zu lesen, was Sie dazu schreiben. Und ich wurde nicht enttäuscht. Danke, Herr Klein.
Besonders über die gefühlte Diskriminierung weiß die Öffentlichkeit noch viel zu wenig. Daher sind weitere Forschungen unabdingbar. Zumal es kaum Fälle echter (=böser) nachweisbarer Diskriminierung gibt und die tatsächlichen (Geschlechtsquoten, ProfessorINNENprogramm, etc.) Diskriminierungen ‘positive’ (=gute) sind, also über jeden Verdacht erhaben. Ich wage die (steile?) Behauptung, dass in Deutschland sehr viel häufiger institutionell ‘positiv’ (was nur bedeutet: mit Rückendeckung von Regierung und Justiz) diskriminiert wird, als es im Alltagsgeschehen zu bösen Diskriminierungen kommt, der die ADS auf die Spur kommen wollte.
Ist das Akronym ADS eigentlich zufällig?
Hallo Kai,
freut mich, dass Sie gefunden haben, wonach Sie suchten. Ich gebe den Dank gerne an die Redaktion von ScienceFiles weiter!
@Kai
“Ich wage die (steile?) Behauptung, dass in Deutschland sehr viel häufiger institutionell ‘positiv’ (was nur bedeutet: mit Rückendeckung von Regierung und Justiz) diskriminiert wird, als es im Alltagsgeschehen zu bösen Diskriminierungen kommt,”
Dem kann ich aufgrund meiner sozialwissenschaftlichen Kenntnisse (theoretischer wie empirischer) nur voll und ganz zustimmen. Derzeit spricht nichts dafür, dass das anders ist als Sie es auf den Punkt bringen.
Ihr Verweis auf die positive Diskriminierung, d.h. Bevorteilung bestimmter Personenkreise, die zur Klientel von Institutionen gehören, lässt noch einen anderen Mangel am Bericht der Anti-Diskriminierungsstelle erkennen: Dort wird nämlich vorausgesetzt, dass die Bevölkerung so ahnungslos bzw. ungebildet sei wie die Mitarbeiter in dieser Stelle und meinen würden, “Diskriminierung” würde immer “Benachteilung” bedeuten und niemals “Bevorteilung”. Dabei sind die Ergebnisse des Berichtes zumnindest mit Bezug auf die empfundene Diskriminierung aufgrund des Geschlechtes völlig übereinstimmend mit der Vorstellung von Diskriminierung als Bevorteilung:
Warum sonst könnten sich mehr Frauen als Männer (unter den gerade einmal 992 Leuten, die insgesamt befragt wurden,) in Deutschland “diskriminiert” fühlen? Das läßt nur den Schluss zu, dass sie an Diskriminierung im Sinne von Bevorteilung gedacht haben; die Gegenthese stünde in einem so schreienden Gegensatz zur allseits bekannten Realität, dass sie bis auf Weiteres als höchst unplausibel verworfen werden muss.
Falls Sie bei ADS außer der Antidiskriminierungsstelle auch an das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom gedacht haben sollten, so kann ich das nochvollziehen. Ging mir genauso. Selbst wenn es Zufall sein sollte, auch dieser Begriff paßt wie die Faust aufs Auge.
Ich fühle mich regelmäßig diskriminiert, spätestens wenn ich den Einkommensteuerbescheid in den Händen halte und mir vor Augen führe, dass mit meinem Geld sinnfreie und substanzlose Behörden, wie die ADS bezahlt werden. Wetten, dass die nächste “Studie” herausfindet, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Zunahme psychischer Erkrankungen und Diskriminierung gibt, siehe hier: http://www.bmg.bund.de/glossarbegriffe/s/seelische-gesundheit.html.
Wie können wir nur diesem Teufelskreis entkommen…. 🙂
“Wetten, dass die nächste “Studie” herausfindet, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Zunahme psychischer Erkrankungen und Diskriminierung gibt…”
na klar, nachdem das Projekt “Homosexuelle begehen häufiger Selbstmord oder versuchen Selbstmord” kräftig in die Hose gegangen ist, muss Ersatz her zur Finanzierung all derer, die am ideologischen Institutionentropf hängen!
Nur: wenn es so sein sollte, dass es zu psychischen Erkrankungen führt, wenn jemand MEINT, er sei diskriminiert worden, dann fürchte ich, lässt sich hieraus bestenfalls die folgende gesellschaftsrelevante Schlussfolgerung ziehen:
Institutionen wie die ADS mit ihrem ständigen Verweise darauf, dass die Welt voller “Diskriminierungsmerkmale” sei, die von allen möglichen Leuten ständig zum Anlass genommen werden, munter zu diskriminieren – wohl einfach, weil’s Spaß macht -, schaffen unnötige und für Menschen schädliche Senisibilitäten, die Hysterie hervorrufen und letztlich krank machen.
Wenn es die Idee der ADS war, das zu zeigen, und sie damit zur Abschaffung ihrer selbst beitragen wollte, dann war das eine wirklich gute Idee!
Ich wurde auf der Oberschule ständig rassistisch beleidigt, weil ich deutsch bin. Auch wegen der logischerweise darauf entwickelten Weltanschauung werde ich diskriminiert wenn ich sie preisgebe, sogar öffentlich geächtet, beleidigt, bedroht, verfolgt und tätlich angegriffen.
Ich und meine Gesinnungsgenossen werden sogar von staatlicher Seite verfolgt, von Ämtern ausgeschlossen, unsere Musik und Kleidung ist teilweise verboten.
Ich werde also aktiv gehindert meine Weltanschauung auszuüben.
Überlegt mal wenn ich Moslem oder Jude wäre…
Zu diesem Bericht hat der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) folgende Erklärung herausgegeben (die abgeleiteten Forderungen haben es in sich!):
Studie: Diskriminierung ist alltäglich und weit verbreitet
Antidiskriminierungsgesetz (AGG) stärken und Nationalen Aktionsplan voranbringen
Anlässlich der heute von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes vorgestellten ersten Ergebnisse der Studie „Diskriminierungserfahrungen in Deutschland“ erklärt Uta Schwenke, Sprecherin des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD):
Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich: Diskriminierung ist längst nicht überwunden. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) drängt daher darauf, dass die im Koalitionsvertrag versprochene Erweiterung des Nationalen Aktionsplans gegen Rassismus um die Themen Homo- und Transphobie nun umfassend in Angriff genommen wird. Es braucht von Seiten der Bundesregierung ein zielgenaues Maßnahmenprogramm mit konkreten Zielvereinbarungen, mit verbindlichem Zeitplan und Selbstverpflichtungen der staatlichen Stellen.
Zudem weist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) noch erhebliche Lücken auf. Wir fordern ein echtes Verbandsklagerecht. Zudem gibt es weitere und ungerechtfertigte Ausnahmen vom Diskriminierungsschutz für Beschäftigte im kirchlichen Bereich bzw. von Einrichtungen religiöser Träger. Dabei finden gerade bei katholischen Arbeitgebern besonders schwerwiegende Diskriminierungen homosexueller Beschäftigter statt. Die Lücken im AGG müssen geschlossen werden. Auftragsvergaben aus Mitteln der öffentlichen Hand und die Förderung von Institutionen müssen daran geknüpft werden, dass Antidiskriminierungsgrundsätze beachtet werden.
Die Studie zeigt, dass die Benachteiligungen aufgrund der sexuellen Orientierung überdurchschnittlich häufig in der Öffentlichkeit und im privaten Bereich sowie als hate speech in den sozialen Medien vorkommen. Diskriminierung von Lesben, Schwulen und Transgender sind vielfältig und erschöpfen sich nicht in Homo- und Transphobie. Sie sind keine homogene Gruppe, sondern erfahren gleichzeitig auch Benachteiligung aufgrund der anderen im AGG genannten Merkmale, d.h. aufgrund von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung und/oder Alter.
Insgesamt haben bei der Befragung über 18.000 Menschen ihre Diskriminierungserfahrungen berichtet, darunter über 20% nicht-heterosexuelle Menschen. Zur Teilnahme hatte auch der LSVD aufgerufen.
Seltsam!
Im Bericht steht tatsächlich (auf Seite 10):
“Eine Analyse für das Diskriminierungsmerkmal [!! ich habe immer geahnt, dass man in der ADS etwas gegen Schwule hat; sonst würden sie nicht auf die Idee kommen, dass “sexuelle Orientierung” ein “Diskriminierungsmerkmal” sein könnte – für wen denn, wenn nicht diejenigen, die auf diese Idee kommen!] der sexuellen Orientierung ist leider nicht möglich, da die Zahl der Personen, die angegeben haben, homosexuell oder bisexuell zu sein, in der Repräsentativbefragung zu gering ist, um verlässliche Aussagen treffen zu können”.
Wie kann der Verband dann also so einen Quatsch behaupten wie er es tut?!?!
Im Zitat sind aber andere Fehler enthalten:
1. Die Befragung ist selbstverständlich NICHT repräsentativ! Das erläutere ich hier jetzt nicht mehr; wie haben das auf Sciencefiles oft genug getan, und der Blödsinn hängt mir zum Hals heraus.
2. Bisexuelle sind Leute, die sowohl homo- als auch heterosexuelle Beziehungen haben oder in ihrem Leben hatten. D.h. sie können ebenso gut Heterosexuellen wie Homosexuellen zugeschlagen werden, und oft wäre dies empirisch das Naheliegende, wenn nämlich z.B. ein 45-jähriger Mann als Teenager eine sexuelle Erfahrung mit einem anderen männlichen Teenager gemacht hat und seit zwanzig Jahren mit einer Frau verheiratet und Familienvater ist. Dennoch werden in meistens entsprechenden Befragungen Fragen allgemein oder mit sehr weitem Zeitbezug gestellt, so dass man auch noch das Allerletzte an irgendwie gearteter Empirie herausquetschen kann, was die Relevanz von Homosexualität bzw. die damit verbundenen schrecklichen Diskriminierungen, psychischen Beschwerden etc.,, alles, was geeignet ist, die öffentliche Kasse zu entleeren, größer erscheinen lässt als sie ist.
Es ist jedoch ein alter Trick, Bisexuelle Homosexuellen und nicht Heterosexuellen zuzuschlagen, um Fallzahlen und Relevanz von angeblichen Nachteilen Leuten mit (statistisch) anormaler sexueller Orientierung in die Höhe zu treiben. Nur: Der Trick ist sooooo alt und sooooo abgenutzt und der Täuschungsversuch sooooo müde, dass ich jetzt dringend Ablenkung durch irgendetwas Spannendes brauche, um nicht einzuschlafen über all dem müden, hilflosen, ideologischen Unsinn.
Keine schöne Sache :/
Erinnert mich an meine persönlichen Erfahrungen. Schrecklich !