CIA steckt hinter TTIP

Niemand in Deutschland hätte es für möglich gehalten, in diesen ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts, dass diese deutsche Welt genau und aufmerksam beobachtet würde, von Mächten intelligenter als der Durchschnitt. Niemand hätte es für möglich gehalten, dass Menschen, die ihren täglichen Verrichtungen nachgingen, beobachtet und studiert würden, in etwa so, wie ein Wissenschaftler einen Kleinorganismus beobachtet und studiert, der sich in einem Wassertropfen unter seinem Mikroskop vermehrt…. Und doch, langsam, aber sicher, haben diese Mächte ihre Pläne in die Tat umgesetzt.

watergateImmer wieder sind US-Administrationen an die Grenzen ihrer Macht gestoßen. Die Idee, der US-Präsident sei der stärkste Mann der Welt, sie erscheint denen, die in CIA und NSA die Fäden ziehen, geradezu lachhaft.

Immer wieder haben sie versucht, die US-Amerikaner in den Griff zu bekommen. Joseph McCarthy hat es versucht, hat versucht, die US-Amerikaner gleichzuschalten, gleichzuschalten in ihrer Abwehrhaltung gegen die rote Gefahr. McCarthy ist gescheitert. Der US-Senat hat es mit seinem Prohibitions-Gesetz versucht. Als 18. Ergänzung zur US-Verfassung sollte die Abstinenz von Alkohol durchgesetzt und US-Amerikaner von 1920 an, zu einem gesunden und alkohollosen Leben erzogen werden. Der US-Senat ist gescheitert. Statt einem alkoholfreien Leben hat man Kriminalität und Untergrund-Kneipen, Al Capone und die Mafia geschaffen. Der Ku-Klux-Klan er hat es versucht: US-Amerikaner zu einer weißen Gesellschaft der Überlegenen zu machen, die auf die unterlegenen Schwarzen heruntersehen. Der Ku-Klux-Klan ist gescheitert – kläglich.

Wann immer in den USA versucht wurde, ein Anti-Gefühl, ein Wir-Gefühl basierend auf Ausgrenzung anderer, wir Anti-Alkoholiker, wir Anti-Roten, wir Anti-Schwarzen zu schaffen, ist der Versuch gescheitert. Nicht einmal im Krieg ist es gelungen, dauerhaft ein Anti-Gefühl zu schaffen. In den Zweiten Weltkrieg mussten die USA von den Japanern regelrecht gebombt werden und selbst dann, waren sie nur halbherzig bei der Sache und konnten es nicht abwarten, endlich Care-Pakete in das unterlegende Deutschland zu schicken.

Ja Deutschland, wie viel einfacher doch alles in Deutschland ist.

Die politische Klasse beschließt einen Krieg, einer hat gar die Chuzpe die Meute zu fragen, ob sie den totalen Krieg wolle, und alle schreien: Ja. Und in den USA, richtig betteln muss man darum, einen Krieg führen zu können. Niemand läuft singend und mit strahlendem Gesicht in die Schlacht: Drückeberger kennzeichnen die US-Jugend, die versuchen, sich mit wirren Entschuldigungen dem Dienst am Vaterland zu entziehen. Aber selbst dann, wenn es gelungen ist, einen Krieg anzufangen, dauert es nicht lange, bis US-Amerikaner auf die Straße gehen, um gegen den Krieg zu demonstrieren.

Schuld ist dieser Individualismus, der die meisten US-Amerikaner auszeichnet. Man versucht, sie für eine gemeinsame Sache, den Krieg gegen das Reich des Bösen zu begeistern und was passiert: Sie misstrauen ihrer Regierung, setzen Verschwörungstheorien in die Welt – CIA und NSA hätten die Twin Towers in New York selbst in die Luft gesprengt, NASA wäre gar nicht auf dem Mond gewesen und Barack Obama gar kein Amerikaner.

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The Snout in the Trough

Dagegen herrschen in Deutschland paradiesische Zustände. Die politische Klasse kann sich z.B. nach Herzenslust bedienen. Öffentliche Parteienfinanzierung nennt sich das “scheme”, mit dem Geld von Bürgern in die Taschen von Parteien geleitet wird. Öffentliche Parteienfinanzierung in den USA? Steuergelder für Parteien? Unvorstellbar, Suizid der politischen Klasse. Wo Deutsche freudig zahlen, weigern sich US-Amerikaner, das Gute, das die politische Klasse bringt, zu finanzieren.

Oder die vielen Wege, die Politiker in Deutschland gefunden haben, um Steuergeld in die Taschen von Bekannten und Freunden zu leiten. Politiker nehmen Geld von Bürgern und finanzieren ihre Bekannten und ideologischen Freunde dafür, dass sie die Bürger dahingehend beeinflussen, die Politik gut zu finden, die die Politiker, die mit dem Geld eben dieser Bürger ihre Freunde und Bekannten finanzieren, betreiben. Eine hervorragende Manipulationsschleife, nur leider in den USA nicht durchführbar. Man entwickelt ein solch’ hervorragendes Verteilungsschemata, erschreckt seine Gegner ein wenig, beseitigt die, die sich nicht erschrecken lassen, besticht, bezahlt und verteilt und was passiert: Watergate. Da kommen Journalisten und decken das schöne Schema auf, machen es öffentlich. Journalisten, die von sich denken, sie seien es sich und der Bevölkerung schuldig, Letzterer reinen Wein einzuschenken, Journalisten, die einen Anspruch an sich und ihre Arbeit haben. Journalisten mit individualistischem Berufsethos, die man nicht kaufen kann.

Wie viel schöner ist es doch in Deutschland. Hier kann man Medien gleichschalten und zur vierten Kolonne der politischen Klasse machen. Auf die Idee, die Regierung zu überwachen, kommen  nur noch wenige, und die Wenigen, die auf eine solche Idee kommen, die kann man leicht aussortieren und kaltstellen und selbst wenn sie Recherchieren und Aufdecken verpufft ihre Wirkung an der Einheitsfront der gleichgeschalteten Medien, die jede wirksame Kritik an der politischen Klasse mundtot machen. Einmal mehr: Paradiesische Zustände.

Und selbst wenn es gelingt, Widerstand gegen die politische Klasse zu organisieren, auf die Straße zu bringen, das Schweigekartell der Medien, es leistet hervorragende Arbeit. Divide et Impera, so das Motto, unter dem die organisierten Kritiseure erst beleidigt, dann diffamiert und schließlich abgekanzelt werden, und es funktioniert: Nichts mögen richtige Deutsche lieber, als sich mit unrichtigen Deutschen zu streiten. Nichts ist einfacher, als die Deutschen gegeneinander aufzubringen: Gute Deutsche gegen schlechte Deutsche, die sich gegenseitig beschimpfen, überwachen, sich miteinander beschäftigen. Paradiesische Zustände eben, die man perfekt nutzen kann, um einen Smokescreen, wie es im CIA-Slang heißt, aufzubauen, hinter dem dann die wirklichen Dinge beschlossen und umgesetzt werden können, während die Deutschen miteinander über Hasskommentare oder Rassismus oder andere Belanglosigkeiten streiten.

Versuch‘ das in den USA, und Du wirst scheitern. Etliche Universitäten hatten sich hinter der Gender Mainstreaming Ideologie versammelt. Was passiert? Andere Universitäten tanzen aus der Reihe, wollen sich differenzieren. Studenten, die in Deutschland die ersten sind, die den Staat und seine ideologischen Eskapaden tragen, sie wollen in den USA etwas lernen. Lernen! Wissen, nicht Ideologie, schon gar nicht Gender Mainstreaming. Wie einfach ist doch die deutsche Welt, in der man Studenten dazu instrumentalisieren kann, Wissen gegen Ideologie zu tauschen, wenn man ihnen nur den Anschein verleiht, sie würden zu einer guten Sache gehören, dafür kämpfen und sich für ein großes Ganzes einsetzen und aufopfern.

Das hat in Deutschland immer geklappt: Deutsche zu Kämpfern für die gute Ideologie zu machen, die gegen andere Deutsche vorgehen, Anhänger falscher Ideologien diffamieren und die Arbeit des Staats machen, sich mit ihm gemein, sich zum Untertan machen. Die deutsche Untertanenkultur, das ist, was den CIA wirklich interessiert, denn Untertanen sind Gift für Individualismus und aller Trouble in den USA geht von Individualismus aus. Er hindert US-Amerikaner sich dauerhaft einem großen Ganzen zu verschreiben. Er macht Menschen misstrauisch, misstrauisch sogar ihrer Regierung gegenüber. Er ist die Quelle von Kritik und Widerspruch. Get rid of individualism and you rule the world.

Seit Jahrzehnten hat der CIA versucht, hinter das Geheimnis der deutschen Untertanenkultur zu kommen: Ethnologen, Behavioristen, Agenten, Psychologen, Politikwissenschaftler, Soziologen, sie alle haben versucht, das Geheimnis zu ergründen. Umsonst. Nothing works. Und der Verweis der Ethnologen, dass die Untertanenkultur eben ein cultural thing sei, der hilft auch nicht wirklich weiter. Da Versuche, von außen hinter das Geheimnis der Untertanenkultur zu kommen, gescheitert sind, hat sich der CIA etwas Besonderes einfallen lassen. If you can’t beat them from the outside, get under their skin, wie es so schön heißt.

Und deshalb hat der CIA TTIP, das Transatlantische Handels- und Partnerabkommen erfunden.

Versprich‘ den deutschen Wohlstand. Lass‘ sie am Reichtum der USA teilhaben. Stell‘ Ihnen Zugang zum US-Amerikanischen Markt in ungeahntem Ausmaß in Aussicht. Umsatz, Gewinn, Wachstum, Wohlstand, Reichtum, neue Waren, Technologie, billige Waren, billige Technologie, wer würde sich gegen Wohlstand entscheiden?

Nicht einmal die Deutschen, so das Kalkül des CIA. Und mit TTIP kommt die Überwachung und das Ausspähen dessen, was die deutsche Untertanenwelt im Innersten zusammenhält, jenes archimedischen Punkts deutscher Kultur, der seit Jahrhunderten wirkt und sich seit Jahrzehnten jedem kognitiven Zugriff entzieht. So hat es sich der CIA gedacht, dessen Spitze schon die schöne neue Welt der Untertanen-USA vor sich sieht, mit ihrer Parteienfinanzierung, ihren Nutznießernetzwerken und ihrer Bevölkerung, deren Mitglieder nichts lieber tun als staatsdienlich und zwangsversichert zu sein und übereinander herzufallen. Traumzustände für die Herrschaft der Zukunft.

Der UntertanAber, der CIA hat einmal mehr seine Rechnung ohne die Deutschen gemacht. Genial, wie der Plan gewesen sein mag, basiert der doch auf kognitiven und rationalen Annahmen darüber, wie sich Deutsche verhalten: Niemand würde ein besseres Leben gegen ein schlechteres Leben tauschen, so die Prämisse, die falsche Prämisse.

Deutsche tun das. Das Geheimnis des Untertanengeistes, das der CIA nicht entdecken kann, es besteht im Affekt nicht in der Rationalität. Deutsche wollen nicht wissen, wie etwas ist. Deutsche wollen wissen, ob diejenigen, die sie sich gerade zur Obrigkeit erwählt haben und denen sie sich affektiv verbunden fühlen, das, was ist, gut finden oder nicht. Findet die jeweils selbstgewählte Obrigkeit etwas schlecht, dann finden es auch die Untertanen schlecht. Findet die gewählte Obrigkeit etwas gut, dann finden es auch die Untertanen gut. Und TTIP, das finden die meisten verfügbaren Obrigkeiten, deren emotionalem Urteil sich Untertanen willig anschließen, schlecht.

Denn: TTIP, Chlorhuhn, das ist der Versuch der USA, Deutschland zum Satelliten zu machen, US-Amerikanischen Kapitalismus durch die Hintertür in die deutsche Servicewüste zu bringen. TTIP ist der US-Amerikanische Versuch, die Herrschaft über Deutschland zu übernehmen und gute deutsche Gesetze, deutsche Umweltgesetze zu boykottieren, sie mit Monsanto und Gentechnik zu ersetzen, deutsche Mägen mit gentechnischem Gift zu füllen, deutsche zu Lemmingen der USA zu machen. So geht die Abwehr-Erzählung.

Und wieder einmal ist ein Versuch, hinter das Geheimnis der deutschen Untertanenkultur zu kommen, gescheitert. Deutsche sind eben schon Untertanen ihrer selbsterwählten Orbigkeit und Gefangene ihrer unglaublichen Angst vor Freiheit.

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