Die Knallköpfe sind unter uns: Kritische Jurist*innen an der FSU Jena

Sie sind privilegiert. Sie studieren auf Kosten der Steuerzahler. Sie stehen nicht in der Nacht auf, um zur Arbeit zu fahren. Sie arbeiten nicht Schicht. Sie malochen nicht in Bergwerken, beliefern keine Supermärkte, bringen keinerlei Beitrag, der die Gesellschaft am Laufen hält, aber sie sind der Meinung, sie müssten die Welt mit ihren wirren Erkenntnissen, ihrem angelesenen Halbwissen und dem ideologischen Mist verpesten, der in ihren Kreise auf vielen Haufen vorhanden zu sein scheint.

Und wenn Langeweile, Halbbildung, Ideologisierung und Sattheit zusammentreffen, dann kommen Texte wie der folgende dabei heraus:

facepalm-Godzilla“Der AKJ* [Arbeitskreis kritischer Jurist*innen an der FSU Jena] tritt für eine antifaschistische, radikal emanzipatorische Gesellschaft ein, welche die bestehenden Über- und Unterordnungsverhältnisse zwischen Menschen bzw. zwischen den Menschen und dem Staat in Frage stellt, um sie zu überwinden. So wendet er sich gegen jede Form von Diskriminierungen, Antisemitismus, Rassismus oder Sexismus.“

Ist es nicht schön, dass der AKJ* von oben herab beschlossen hat, die hierarchischen Über- und Unterordnungsverhältnisse in Deutschland zu bekämpfen. Wer weiß, vielleicht ist ja jemand der Meinung, diese Verhältnisse seien sinnvoll. Sein Pech. Er wird dann eben von übergeordneter AKJ*-Stelle untergeordnet.

Es gibt logische Fehler. Es gibt Denkfehler. Und es gibt Dummheit. An Universitäten sollten man erstere nur noch selten, zweitere immer seltener und letztere gar nicht finden. Das Gegenteil ist der Fall. Die Dummen, die die Welt mit sich beglücken wollen, sie haben Hochzeit und fabulieren in aller Öffentlichkeit von einer Überwindung der Über- und Unterordnungsverhältnisse.

Das wird ihren Professor freuen.

Aber es soll ja Spezialisten-Professoren geben, die sich als Kumpel verkaufen wollen, bis zur nächsten Klausur, dann wird die alte Hierarchie wieder hergestellt. Warum? Weil Hierarchien etwas mit Leistung zu tun haben. Notwendiger Weise ist derjenige, dessen Leistungen von vielen nachgefragt werden, wichtiger und in der sozialen Hierarchie weiter oben als derjenige, nach dem kein Hahn kräht. Das nennt man auch Gesellschaft. Gesellschaft ist ein soziales System der Über- und Unterordnung, etwas anderes ist nur möglich, wenn man die Regeln, die eine Gesellschaft zusammenhalten, auflösen will, mit dem Effekt, dass z.B. ein Krimineller dem Polizisten gleichgestellt wird, ein Idiot dem Nobelpreisträger, ein Student seinem Professor, ein Mörder einem Notarzt …

Der AKJ* in Jena, der juristische Nachwuchs, von dem man nur hoffen kann, dass er bereits am ersten Staatsexamen scheitert und dann in Gender Studies abwandert, er kann also sein Ziel, einer hierarchielosen Ansammlung von Menschen nur erreichen, wenn er Recht abschafft und Gesellschaft damit unmöglich macht. Und als wäre die Idiotie nicht schon weit genug fortgeschritten, finden wir die folgende Textpassage bei den angehenden Juristen.

“Eine kritische Auseinandersetzung hinterfragt aber auch die Notwendigkeit des Rechts und schließt das Nachdenken über die Möglichkeit einer Gesellschaft jenseits des Rechts ein.“

Warum prüfen die AKJ*-Mitglieder nicht in kritischer Auseinandersetzung und im Selbstversuch, ob ein Sprung aus dem 20 Stock eines Gebäudes notwendig den Tod des Springers nach sich zieht? Das wäre für alle Beteiligten das Beste, denn wenn man sich vorstellt, Studenten mit derart naiven Vorstellungen über die Welt und derart geringem Einblick in die Notwendigkeiten einer Gesellschaft erreichten einen Abschluss, würden Anwalt des Rechts, nicht auszudenken. Wie eine Gesellschaft jenseits des Rechts aussieht, das hat Thomas Hobbes in seiner Darstellung des Naturzustands sehr deutlich gemacht.

HG Wells zeitmaschineWäre im AKJ auch nur ein Möchtegern-Jurist, der anstatt kritisch sein zu wollen, gebildet ist, er wüsste, dass man in einem Zustand ohne Recht Menschen hat, die ihr Recht auf alles wahrnehmen, die sich gegenseitig in die Pfanne hauen und in ständiger Angst vor ihren Mitmenschen leben. Vermutlich denkt man beim AKJ, ohne Recht gäbe es das herrschaftsfreie Paradies der Eloi, die unbeschwert über Wiesen hüpfen, während andere für ihren Unterhalt sorgen. [Dass die Eloi nur deshalb versorgt werden, weil die Morlocks sie mästen, um sie zu fressen, sei hier nur am Rande vermerkt. Time Machine ist eine Variante von Russells Truthahn).

Die Unbildung unter heutigen Studenten ist fast unglaublich und deshalb steigerbar:

“Recht wird häufig als durch einen neutralen Prozess entstandenes, objektives Konstrukt aufgefasst, an dessen Ende objektive Gerechtigkeit stehen soll. Im Gegensatz dazu geht es uns darum, Perspektiven auf das Recht zu eröffnen, die es als soziales Konstrukt begreifen.“

Auf welchem Planeten haben diese kritischen Jurist*innen ihr bisheriges Leben verbracht? Und womit? Mit der Lektüre relevanter Literatur sicher nicht. Es gibt nicht einen uns bekannten Autoren, der nach der Aufklärung des 16. Jahrhunderts behauptet hätte, Recht falle vom Himmel oder werde von Göttern in Steintafeln gehämmert. Selbst Hammurabi soll der Ansicht gewesen sein, Gesetzgeber und nicht Handlanger der Götter zu sein, so dass man die soziale Geschichte des Rechts bis ins Babylon des 18. Jahrhunderts VOR Christus verfolgen kann.

3.500 Jahre Rechtsgeschichte, und in Jena gibt es angebliche Studenten, die immer noch denken, es gäbe auf der Erde außer ihnen noch jemanden, der denkt, das Strafrecht sei vom Himmel gefallen, sei nicht das Ergebnis von Aushandlungsprozessen zwischen sozialen Gruppen, sei nicht von sozialem Wandel betroffen, der plötzlich dazu führt, dass Homosexualität nicht mehr strafbar ist, aber die Aussage, dass X ein Depp ist, schon.

Man kann wirklich nur hoffen, dass die Grenze des ersten Staatsexamens den Versuchen der Mitglieder des AKJ*. Jurist zu spielen, ein Ende bereitet, ein objektives und ein subjektives Ende.

Was lernt man eigentlich an deutschen Universitäten?

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