Überall FakeNews: Beschwerden gegen Mainstream-Medien nehmen zu

Wussten Sie schon, dass auch öffentlich-rechtliche Sender und Mainstream-Medien FakeNews verbreiten? Angesichts der Versuche öffentlich-rechtlicher Medien, von Politikern, Ministerdarstellern und von Organisationen, die am Tropf der entsprechenden Ministerien hängen (und würgen) und mit Steuergeldern am Leben erhalten werden, FakeNews zum Monopol sozialer Netzwerke zu stilisieren, ist es notwendig, diese Frage zu stellen. Zum einen kann man damit prüfen, wie erfolgreich die öffentlich-rechtliche FakeNews Indoktrination ist, zum anderen sehen, wie verschüttet der gesunde Menschenverstand schon ist.

FakeNews.pngWer erinnert sich zum Beispiel an die Ukraineberichterstattung der ARD. Die sei zu russlandkritisch haben selbst Mitglieder des ARD-Programmbeirats befunden und eine entsprechende Rüge erteilt. Wenn man sich in Erinnerung ruft, dass Programmbeiräte u.a. mit Gewerkschaftlern, Politikern und Kirchenvertretern bestückt sind, ein ungeheuerlicher Vorgang. Dass beim ZDF schon einmal manipuliert wird, ist auch amtlich und öffentlich gemacht durch den ZDF-Programmbeirat. Kurz: Öffentlich-rechtliche Rundfunksender sind gar nicht die leuchtenden Vorbilder einer intellektuell ungetrübten und interessefreien Berichterstattung.

Weil dem so ist, steht natürlich zu befürchten, dass dann, wenn das immense Wachstum von FakeNews, das von so vielen behaupten und von niemandem belegt wird, tatsächlich in sozialen Netzwerken stattfindet, auch in öffentlich-rechtlichen Medien die falsche, tendenziöse oder hasserfüllte Berichterstattung zunimmt. Schließlich befinden sich die sozialen Netzwerke nicht in einer anderen Gesellschaft als die öffentlich-rechtlichen Medien.

Ein Indikator, anhand dessen man untersuchen könnte, ob die Anzahl von FakeNews, die in öffentlich-rechtlichen Medien verbreitet wird, die Zahl der tendenziösen oder hasserfüllten Berichte zunimmt, wäre z.B. die Entwicklung der Anzahl der Zuschauerbeschwerden gegen das Programm der entsprechenden Rundfunksender.

Seltsamerweise führen ARD und ZDF, die ansonsten jeden Zuschauer akribisch in ihren Mediadaten festhalten, um die Höhe der Werbekosten zu bestimmen, keinerlei Statistik über Zuschauerbeschwerden. Dieselben werden in einer kursorischen Weise berichtet. Die Erstellung des entsprechenden Berichts, der höchst selektiv und ohne jegliche Quantifizierung der Anzahl von Beschwerden ist, hat man Radio Bremen als dem Sender, mit den wenigsten Ressourcen aufgedrückt. Ein Beispiel aus dem Bereich der Transparenzverhinderung.

Beim ZDF sieht es nicht anders aus. Auch hier findet sich keinerlei Statistik, der sich die Anzahl der jährlich beim Sender eingehenden Zuschauerbeschwerden gegen Programminhalte entnehmen lässt.

Bereits 2009 hat Hans-Martin Kepplinger, ein Urgestein der Medienwissenschaft, in einem Beitrag mit dem Titel „Wohlverstandenes Interesse“ und unter der Überschrift „Für mehr Transparenz“ gefordert: „Teil der Jahrbücher [von ARD und ZDF] sollte eine aktuelle Statistik der Programmbeschwerden sein, die geordnet nach Gründen der Beschwerde sowie den Programmen und Sendern, gegen die sie sich gerichtet haben, ausgewiesen werden“ (63).

Wir schreiben das Jahr 2017: Ein entsprechender Nachweis auch nur der Anzahl der Beschwerden, die bei öffentlich-rechtlichen Sendern eingereicht werden, findet nicht statt. Offensichtlich sind ARD und ZDF nicht erpicht darauf, dass das Ausmaß von Kritik und Ärger, das ihre Sendungen hervorrufen, bekannt wird. Lieber deuten sie mit den Fingern auf die sozialen Netzwerke und rufen Hate Speech und FakeNews.

Vielleicht hat diese Verschwiegenheit öffentlich-rechtlicher Sender wenn es um die negative Resonanz auf ihre Programme geht, dazu geführt, dass der VereinStändige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V.gegründet wurde. Der Zweck des Vereins wird wie folgt angegeben:

“Zweck des Vereins ist die Wahrnehmung und Förderung der demokratischen Mitsprache bei der Umsetzung des gesellschaftlichen Programmauftrages der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten.
Die Ständige Publikumskonferenz hat sich unmittelbar aus der Lanz-Petition heraus etabliert.
Wir verstehen uns als unabhängige basisdemokratische Beschwerde- und Optimierungsinstanz, die aktiv an der Verbesserung des von den BeitragszahlerInnen finanzierten Angebotes der Öffentlich-Rechtlichen mitwirken wird.“

Tatsächlich ist es möglich, sich einen Eindruck darüber, wie unzufrieden die Zuschauer in ihrer öffentlich-rechtlichen, ersten Reihe sind, zu machen, indem man durch das Forum liest, in dem die Programmbeschwerden, die beim Verein gegen die Sendungen in ARD oder ZDF eingereicht werden, veröffentlicht sind.
Auch Tageszeitungen und Printmedien sind nicht die leuchtenden Verbreiter von realen News, nicht die Orte, an denen fern jeder Hate Speech die Wahrheit, nichts als die Wahrheit und nur die Wahrheit berichtet wird. Die Statistiken des Presserates dokumentieren dies eindrücklich, und sie dokumentieren, dass die Unzufriedenheit mit der Berichterstattung in Tagesszeitungen und anderen Printmedien kontinuierlich steigt. Waren es 2009 noch 1268 Beschwerden, die beim Deutschen Presserat eingingen, so beträgt deren Anzahl 2015 bereits 2358, ein Zuwachs von 86%.

presserat-beschwerden-im-zeitverlauf

Legte man an die entsprechenden Medien dieselben Kriterien an, die diejenigen, die gegen FakeNews zu Felde ziehen, anlegen, man müsste konstatieren, dass FakeNews in den Tageszeitungen und Printmedien auf dem Vormarsch sind und zu einem immer größeren Problem werden, dessen man nur dadurch Herr werden kann, dass man die entsprechenden Tageszeitungen und Printmedien zwingt, innerhalb von maximal einem Tag und auf der ersten Seite eine Gegendarstellung zu drucken.

Die verfügbaren Daten machen deutlich, dass FakeNews, so sie denn ein Problem darstellen, mit Sicherheit kein Problem darstellen, das auf soziale Netzwerke beschränkt ist. Auf Grundlage der Daten, die wir zusammengetragen haben, muss man feststellen, dass FakeNews in Mainstream Medien auf dem Vormarsch sind, so dass es an der Zeit ist, das Heiko Maas eine Task Force einrichtet, an der Vertreter der sozialen Medien und unabhängige, nicht von einem Ministerium finanzierte Sachverständige teilnehmen. Ziel der Task Force muss es sein, der zunehmenden Anzahl von FakeNews und Hasskommentare in öffentlich-rechtlichen Medien und in Mainstream Medien Herr zu werden. ScienceFiles wird damit beauftragt, die FakeNews in öffentlich-rechtlichen Medien zu identifizieren und mit dem Siegel „geprüfter Fake“ zu versehen. Die Kosten tragen die Steuerzahler – wie immer.

Kepplinger, Hand-Martin (2009). Wohlverstandenes Interesse. Wie effektiver werden? In: Lilienthal, Volker (Hrsg.). Professionalisierung der Medienfausicht. Neue Aufgaben für Rundfunkräte – Die Gemeindedebatte in epd Medien. Wiesbaden: VS-Verlag für Sozialwissenschaften, S.59-64.

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