Mehrheit will Einwanderung aus muslimischen Staaten stoppen

Das politische Establishment und seine aktivistischen Handlanger haben ganze Arbeit geleistet. Seit Jahren versuchen sie, Menschen auf einzelne Merkmale zu reduzieren. Sie haben u.a. Geschlecht, sexuelle Orientierung, Nationalität und Religionszugehörigkeit zu einer Art Stigmata gemacht, mit denen es möglich ist, unzählige und unterschiedliche Menschen unter einen Hut zu bringen und gesammelt abzuurteilen.

Logik des MisslingensNatürlich haben die Gutmenschen, die sich jetzt verwundert fragen, wie es sein konnte, dass ihr Zündeln mit nur ein paar Streichhölzern das komplette Haus in Brand gesteckt hat, immer nur Gutes gewollt. Sie wollten durchsetzen, dass man auf Frauen besonders Rücksicht nehmen muss. Sie wollten erreichen, dass Homosexuelle ihre sexuelle Neigung vor sich hertragen können. Sie wollten dafür sorgen, dass Fremde, egal welcher Nationalität und welcher Religion sie angehören, keinen Unterschied zu Einheimischen machen.

Deshalb haben sie betont, dass man Frauen fördern muss und unzählige Programme geschaffen, mit denen zementiert wird, dass z.B. im Arbeitsmarkt Frauen nicht an den Kriterien gemessen werden können, an denen Männer gemessen werden. Seitdem blickt jeder auf das Geschlecht seines Arbeitskollegen, wenn er sich fragt, ob seine Entlohnung fair ist. Weil angeblich Homosexuelle und anders Orientierte diskriminiert werden, haben sie die sexuelle Orientierung ans Tageslicht der Öffentlichkeit gezerrt. Was in Betten geschieht, ist seither Gegenstand öffentlicher Begutachtung. Und seither ist es schick, seine Andersartigkeit an der sexuellen Orientierung deutlich zu machen. Schließlich haben die Gutmenschen Menschen aus anderen Ländern und mit anderer Religion in großer Zahl nach Deutschland importiert, um zu zeigen, wie tolerant und gut sie doch sind. Die Toleranz hat soweit geführt, dass Einheimischen besondere Rücksicht auf die Neuankömmlinge verordnet wurde, so dass auch zementiert ist, die Neuankömmlinge sind nicht nur anders, es ist auch notwendig, den bisher normalen Gang der Dinge wegen ihnen zu ändern.

Mit einem Wort, die Gutmenschen, sie haben Salience geschaffen: Niemand wäre zu Zeiten von Marie Curie auf die Idee gekommen, ihr Geschlecht stehe in irgend einem Zusammenhang mit dem Nobelpreis, den sie erhalten hat. Niemand hätte vor Jahrzehnten bei der Musik der Pet Shop Boys in erster Linie die Musik von Schwulen gehört. Wer hätte sich in den 1980er Jahren beim Inhaber des Dönerladens um die Ecke gefragt, welche Religion er hat und ob es sich bei ihm um einen Terroristen handelt?

Anders formuliert: Wer hat die Person hinter einer zugeschriebenen Gruppenzugehörigkeit verschwinden lassen?

Das haben die Gutmenschen, die Politiker, die Aktivisten und alle, die sich an der Gruppenetikettierung beteiligt haben, die Rechte von Schwulen, Frauen, Minderheiten und welchen Gruppen auch immer über die Rechte von Individuen erhebt, geschafft: Kaum jemand sieht mehr Ahmed, fast alle sehen einen Ägypter. Niemand sieht mehr Boy George, alle sehen einen Schwulen. Niemand sieht mehr den Physiker Marie Curie, alle sehen eine Frau.

Und die Quittung, die erhalten die Gutmenschen nun.

Dass man nicht ohne Folgen Menschen in Gruppen zwängen und sie fortan nicht mehr als Individuen, sondern als Muslime, Flüchtlinge oder Schwule bezeichnen kann, zeigt sich jeden Tag aufs Neue. Denn: Die Etiketten, mit denen jede Individualität beseitigt wurde, damit der Unsinn der homogen guten Gruppen (alle Muslime sind gut, alle Flüchtlinge sind gut, alle Schwulen sind gut …) verbreitet werden kann, sie entfalten, sind sie einmal in der Welt, ein Eigenleben, das sich der Kontrolle derer, die sie geschaffen haben, entzieht, sich umkehren, in sein Gegenteil verwandeln kann. Und dann werden alle Muslime zu Terroristen, alle Flüchtlinge zu Sozialschmarotzern, alle Schwulen zu Gestörten. Die Etiketten sind da. Man muss sie nur anders bewerten.

Und das geschieht zur Zeit. Die Menschen, die von Gutmenschen auf ein Gruppenmerkmal geschrumpft wurden, das sie gerade positiv bewertet haben, sie werden nunmehr auf Basis dieses Gruppenmerkmals negativ bewertet.

Den neuesten Beleg dafür, liefert eine Befragung von Chatham House. Rund 10000 Europäer in 10 Ländern haben die Forscher von Chatham House gefragt, ob sie mit der Aussage übereinstimmen, dass jeder weitere Zuzug aus mehrheitlich muslimischen Ländern gestoppt werden soll. Im Ergebnis sind 55% der Befragten der Meinung, ein solches Einreiseverbot für alle Menschen aus den entsprechenden Ländern, ungeachtet ihrer Bildung, ihres Einkommens, ihrer Religion, ihres Alters, ihrer Schuhgröße und ihrer Motivation, sei notwendig. Die Stigmatisierung einer Vielzahl von Menschen auf Basis des Merkmals „Bürger eines Landes mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung“ ist somit wieder legitim.

chatham-house-einreisestopp

Ein Blick in die 10 Länder, aus denen die Befragten rekrutiert wurden, zeigt, dass polnische Befragte mit 71% am häufigsten der Ansicht sind, ein Einreisestopp für Bürger aus mehrheitlich muslimischen Staaten sei notwendig, während es in Österreich 65%, in Deutschland 51% und im Vereinigten Königreich 47% sind. In keinem Land übersteigt der Anteil der Befragten, die der Aussage nicht zustimmen, also keinen Einreisstopp wollen, die Marke von 32%. Die Position ist somit eine Minderheitenposition. Und deshalb stellt sich die Gretchenfrage in neuem Gewand:

Wie hältst Du es mit der Demokratie, Regierung?

Wenn die Mehrheit der Bevölkerung einen Einreisestopp will, dann entspräche es eigentlich demokratischen Gepflogenheiten, den entsprechenden Einreisestopp auch zu erlassen bzw. eine Obergrenze für den Zuzug zu bestimmen.

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