Neo-Orientalismus im Bundestag – Ressourcenverschwendung im Extrem

Vorrede: Ressourcen sind begrenzt. Die Ressourcen, die man für eine Sache einsetzt, stehen nicht mehr für eine andere Sache zur Verfügung. Wenn man also Ressourcen für eine unwichtige Sache verschwendet, dann fehlen die entsprechenden Ressourcen, um eine wichtige Sache anzugehen.

Erving Goffman hat wie kein Anderer das Soziale als Schauspiel beschrieben und durchschaut. Wir alle spielen Theater ist die deutsche Übersetzung seines Klassikers, der mit „The Presentation of Self in Everyday Life“ einen wesentlich besseren Titel trägt: Die Selbstdarstellung im täglichen Leben, wäre ein sinnvollerer Titel gewesen.

Das tägliche Leben, es besteht aus der täglichen Inszenierung von sozialen Rollen, aus der Errichtung einer Fassade vor oder hinter der die dramatische Gestaltung der Selbstinszenierung erfolgen kann, es besteht aus Ausdruckkontrolle und Idealisierung und vor allem aus dem Versuch, glaubwürdig zu erscheinen.

Gutmenschen, also Menschen, die als „gute Menschen“ erscheinen wollen, denen es wichtig ist, sich als das zu inszenieren, was sie für einen guten Menschen halten, sie haben es heute schwer. Gerade noch haben sie in einer modernen Variante des Orientalismus des 18. und 19. Jahrhunderts, die man als Neo-Orientalismus bezeichnen kann, Flüchtlinge als Form kleiner schwarzer Kinder, um die man sich kümmern muss, idealisiert, da haben sich die idealen Flüchtlinge, die zu Millionen nach Deutschland kommen, als gar nicht ideal, sondern als menschlich entpuppt. Sie haben andere Bedürfnisse als von den Gutmenschen für sie vorgesehen, sie bringen andere kulturelle Traditionen mit, sie haben andere Wertvorstellungen, in denen weder Homosexualität einen Platz hat noch eine öffentliche Exposition von Sexualität, sie sind zuweilen gar kriminell und mögen die deutsche Küche nicht. Wenn Gutmenschen auf die Realität treffen, dann passiert, was immer passiert: Ihre Idealisierung zerfällt zu Staub, ihre Inszenierung als Gutmensch ist entsprechend in Gefahr, ihre mühsam errichtete Fassade, sie bröckelt.

Da wiederum die Inszenierung als Gutmensch nicht um ihrer selbst willen, sondern deshalb erfolgt, weil die eigen Persönlichkeit davon abhängt, bringen die undankbaren Flüchtlinge, die sich als normale Menschen entpuppen, nicht nur die Fassade der Gutmenschen-Darstellung, sondern die ganze Persönlichkeit des Gutmenschen in Gefahr.

Folglich muss ein neues Feld her, auf dem sie sich als Gutmenschen dramatisieren können. Sie benötigen eine neue Gruppe, derer man sich bemächtigen kann, die man idealisieren kann, der man sich überlegen fühlen kann und auf deren Rücken man sich gut fühlen und als gut inszenieren kann. Die entsprechende Gruppe darf nicht zahlreich sein, sonst besteht zum einen die Gefahr, dass die Idealisierung durch Konfrontation mit dem real existierenden edlen Wilden in sich zusammenfällt, zum anderen lebt die ganze Dramaturgie, das ganze Signalisieren der eigenen Gutheit, das virtue signalling, und somit die Inszenierung der eigenen Persönlichkeit davon, dass das für die Gutheit ausgewählte Objekt, sich nicht als etwas anderes entpuppt als es zu sein hat.

Da Flüchtlinge, undankbare kleine Braune, die sie sind, sich als normale Menschen erwiesen haben, haben sich die Gutmenschen auf eine Gruppe zurückbesonnen, die ihnen schon einmal als Objekt gedient hat: Homosexuelle.

Homosexuelle sind optimal, wenn man sich als guter Mensch inszenieren will. Man erklärt, dass Homosexuelle nicht benachteiligt werden dürfen. Kämpft dafür, dass sie nicht diskriminiert werden. Macht sie zu einer idealen Lebensform, einer von der heterosexuellen Mehrheit unterdrückten Lebensform, in der sich nicht etwa Männer in Leder mit einem Hang zu Sado-Masochismus treffen oder Männer, die ihre finanzielle Position ausnutzen, um sich mit Crystal-Meth auszurüsten und Strichjungen zu kaufen, oder Frauen, die ihre Faszination und gleichzeitige Angst vor Männlichkeit hat eine Psychose entwickeln lassen, nein, Homosexuelle sind rein wie kleine Kinder. Sie haben kein erhöhtes Aids-Risiko, sind mindestens genau so gute Eltern wie heterosexuelle Eltern und in jeder Hinsicht die überlegene Lebensform, schon weil sie wie die Kindlein sind – jedenfalls in der Idealisierung derer, die sich auf dem Rücken von Homosexuellen ausleben.

[Ein Aspekt homosexueller Kultur:]

Homosexuelle sind auch deshalb optimal, weil es kaum welche von ihnen gibt, und die, die es gibt, die sich in der Öffentlichkeit als homosexuell inszenieren, sie werden als Ikonen eines Befreiungskampfes aufgebaut, der dieses Mal keine unterdrückten Minderheiten zum Gegenstand hat, die in stattlicher Anzahl vorhanden sind, wie z.B. die Palästinenser, die um staatliche Anerkennung kämpfen, sondern eine so kleine Minderheit, dass man sie einerseits mit der Lupe suchen muss, um sie zu finden, andererseits die Gefahr reduziert ist, dass sie sich als normale Menschen erweisen, die von der Idealisierung von Homosexualität, auf der die öffentliche Diskussion basiert, abweichen.

Um die Idealisierung auf die Spitze zu treiben, unterstellen die Kämpfer für die Gleichberechtigung von Homosexuellen Letzteren, dieselbe Spießigkeit, die sie selbst auszeichnet, eine Spießigkeit, die das eigene Leben in die Obhut des Staates und den rechtlichen Schutz seiner Gesetze legen will, eine Spießigkeit, für die Partnerschaft so gefährlich und bedrohlich ist, dass man sie nur eingeht, wenn klar ist, welche Rechte und Pflichten damit einhergehen. Selbstverständlich wollen Homosexuelle nichts lieber als heiraten, um zu zeigen, dass sie zwar anders, aber nicht zu anders sind.

So sehen es die Gutmenschen und so kommt es, dass der Bundestag über die Ehe für Alle abstimmen wird, dass er seine Ressourcen einsetzen wird, um ein Recht zu schaffen, von dem, wenn man annimmt, dass der Anteil der Homosexuellen, die heiraten werden, dem Anteil der Verheirateten in der Bevölkerung entspricht, gerade einmal 0,23% der Haushalte in Deutschland etwas haben werden.

Wie das Statistische Bundesamt heute mitgeteilt hat, gibt es rund 94.000 homosexuelle Partnerschaften. Gemessen an den 24.099.000 Haushalten, in denen zwei oder mehr Personen zusammenleben, macht dies einen Anteil von 0,4%. Rund 61% der Deutschen im Alter von 27 bis 59 Jahre sind verheiratet. Unterstellt man Homosexuellen dasselbe Heiratsverhalten, dann stimmt der Bundestag über Rechte ab, die von 0.23% der deutschen Haushalte wahrgenommen werden.

[Noch ein Aspekt homosexueller Kultur:]

Dieser Irrelevanz homosexueller Ehen im gesellschaftlichen Kontext steht die Nützlichkeit von Homosexualität für Virtue Signalling gegenüber. Kein anderes Thema hat es in den letzten Wochen und Monaten geschafft, die Phantasie derer, die in Medien und Politik sitzen, so zu beflügeln, wie Homosexualität, jene Verhaltensweise, von der die meisten nicht mehr wissen als sie in ihrer Phantasie sich auszumalen, im Stande sind. Wobei diese Phantasie in den meisten Fällen kein gutes Licht auf den Charakter der Phantasten werfen wird. Homosexualität, die Vorstellung vom edlen Schwulen, sie steht somit in einer direkten Reihe mit dem Orientalismus, jener Bewegung, die Deutschland schon einmal im Griff hatte, damals mit Blick auf die arabischen Staaten, die die Phantasie mancher Deutscher in einer Weise beflügelt haben, die umgekehrt reziprok zu den Kenntnissen besagter Deutscher von arabischen Ländern stand.

Aber, wie schon mit Blick auf die Flüchtlinge festgestellt, es geht nicht darum, die Realität zu beschreiben. Es geht darum, sich als Gutmensch zu inszenieren, eine dramatische Darstellung zu liefern, die zeigt, man ist der Samariter, auf den selbst die Bibel umsonst gewartet hat. Die Realität stört dabei nur. Sie stört den Neo-Orientalismus und die von ihm versprochene Möglichkeit, der eigenen Phantasie Flügel zu verleihen, die Grenzen überwindet, Grenzen der Moral, Grenzen des guten Geschmacks, des pfleglichen und verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen …

P.S.
Wenn Homosexuelle zusammenleben wollen und sich ihrer nicht sicher sind, so dass sie eine rechtliche Sicherheit benötigen, steht ihnen jederzeit die Möglichkeit zur Verfügung, einen privatrechtlichen Vertrag mit einander abzuschließen. Es gibt keinerlei Notwendigkeit, homosexuelle Partnerschaften per Zugang zur Ehe unter den Schutz des Grundgesetzes und nachfolgend in den Genuss der damit verbundenen steuerlichen Vorteile, staatlichen Subventionen und sonstigen finanziellen Zuwendungen kommen zu lassen. Wenn es um Gerechtigkeit geht, bestünde der sinnvollere Weg darin, die Privilegierung von Lebensentwürfen abzubauen, anstatt den privilegierten Lebensentwürfen neue hinzuzufügen, denn: auch finanzielle Ressourcen sind begrenzt. Die Staatsknete kommt nicht aus der Steckdose, sie muss erwirtschaftet werden, von denen, die nach wie vor dumm genug sind, ein Erwerbs- und kein Transferleben zu leben.

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[Zugabe: Ein weiterer Aspekt homosexueller Kultur:]

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