Ursachen von Massenmord: Eine Checkliste

Der Vater von Ludwik Kowalski war Kommunist, überzeugter Kommunist. Also ist er von Polen nach Russland gegangen und dort von Väterchen Stalin um die Ecke gebracht worden, wie so viele, die die politischen Säuberungen der Stalin-Ära nicht überlebt haben. Die Schätzungen dazu, wie viele Tote das kommunistische Heil, das Stalin gebracht hat, als Kollateralschaden hinterlassen hat, schwanken im 10 Millionenbereich, mindestens 20 Millionen maximal 60 Millionen sollen es gewesen sein. Wie viele es tatsächlich waren, das werden wir wohl nie erfahren.

Was wir aber erfahren können ist der Schrecken und das Leid, das mit der Durchsetzung der besten aller Gesellschaften, dem klassenlosen Paradies verbunden war. Ludwik Kowalski, der in die USA geflüchtet und dort als Physikprofessor bis zu seiner Emeritierung gearbeitet hat und erst nach der Emeritierung sein Schweigen über die Schrecken von Kommunismus und Stalinismus gebrochen hat, gibt einen entsprechenden Einblick in seinem Buch „Hell on Earth: Brutality and Violence Under the Stalinist Regime“.

In diesem Buch findet sich auch ein Kapitel das mit „Preconditions to Genocide“ überschrieben ist und in dem Kowalski eine sehr kurze Beschreibung der Determinanten von Massenmord vornimmt. Wie geben das kurze Kapitel in Gänze hier wieder und empfehlen das Buch all jenen, die wissen wollen, wie real-existierender Kommunismus bzw. Sozialismus (zwischen beiden besteht real kein Unterschied) im täglichen Leben wirkt, welche Verwüstungen und Leichenberge er mit Regelmäßigkeit hinterlässt.

„Are mass killings avoidable? Hitler’s holocaust was based on racism; Stalin’s slaughter was based on the concept of class struggle. Can we say that these two ideologies are responsible for mass killings? Or should the tragedies be attributed to the evil nature of leaders? The two tyrants were not alone; it is impossible to kill millions without favourable social conditions. Can such conditions be identified? Can they be eliminated? How can this be done? I am not sure how to answer such questions. But I strongly believe that all occurrences of mass genocide should be analyzed, not hidden or forgotten.
Mass murder occurs when brutal and sadistic criminals, to be found in every society, are promoted to positions of dominance, when propaganda is used to dehumanize the targeted population with intolerance and hatred. It occurs when victims (‘inferior races’ or ‘class enemies’) are excluded from the norms of morality, when ideological totalitarianism is imposed and when freedom is suspended. Fear and violence, the preconditions of genocide, are likely to be found in societies with large numbers of thieves and informants. Stalin and Hitler were fanatical leaders inspired by a gang mentality and by the concept of ‘historic mission’. They believed that intolerance and large-scale brutality were necessary ingredients of social order. Each of them was also supported by the ‘cult of personality”.

Für unsere Leser, die des Englischen nicht mächtig sind, hier unsere Übersetzung:

Kann man Massenmorde verhindern? Hitler’s Holocaust basiert auf Rassismus. Stalins Massaker wurde mit dem Klassenkampf legitimiert. Können wir davon ausgehen, dass diese beiden Ideologien der Intoleranz für die Massenmorde verantwortlich sind. Oder ist die Boshaftigkeit der Führer die Ursache für die Massenmorde? Die beiden Tyrannen waren nicht alleine; Es ist nicht möglich Millionen Menschen umzubringen ohne Unterstützung von anderen oder durch Strukturen. Können die Bedingungen, die für eine solche Unterstützung vorteilhaft sind, identifiziert werden? Können sie beseitigt werden? Wie können sie beseitigt werden? Ich bin mir nicht sicher, wie man diese Fragen beantworten soll. Aber ich bin davon überzeugt, dass Genozide analysiert und offengelegt werden sollen. Sie dürfen nicht versteckt oder vergessen werden.
Massenmorde treten dann auf, wenn brutale und sadistische Kriminelle, die es in jeder Gesellschaft gibt, in Herrschaftspositionen gelangen, wenn Propagande genutzt wird, um eine Zielgruppe in der Bevölkerung zu ent-humanisieren und wenn Kinder mit Intoleranz und Hass geimpft werden. Massenmorde treten auf, wenn Opfer (‚unterlegene Rassen‘ oder ‚Klassenfeinde‘) von den geltenden Normen der Moral ausgeschlossen werden, wenn ideologische Totalitarismus herrscht und Freiheit ausgesetzt wird. Angst und Gewalt, die Voraussetzungen für Genozid sind in Gesellschaften mit vielen Dieben und Informanten eher gegeben als in anderen Gesellschaften. Stalin und Hitler waren fanatische Führer, die von einer Bandenmentalität und von einer historischen Mission `einem Sendungsbewusstsein getragen wurden. Sie glaubten, dass Intoleranz und die verbreitete Brutalität notwendige Bestandteile der soziale Ordnung darstellen. Beide wurden zudem von einem Personenkult gestützt.“

Die Zutaten, die wenn sie von einer sadistischen Persönlichkeit, die eine breite gesellschaftliche Unterstützung hat, die von einer Clique getragen wird und von einem Personenkult gesichert ist, verrührt werden, den Brei des Massenmords ergeben, sind demnach:

  • Die Enthumanisierung einer Zielgruppe (indem man z.B. Rechten abspricht, normale Menschen zu sein);
  • Die Indoktrinierung von Kindern mit Hass und Intolerenz (indem man ihnen einimpft, dass rechte Meinungen nicht toleriert werden dürfen und von hassenswerten Menschen stammen);
  • Der Ausschluss von Opfern aus den normalen Normen der Moral (Rechte dürfen an Körper und Eigentum verletzt werden, weil sie ja Rechte sind);
  • Ideologischer Totalitarismus, der keine politisch unkorrekten Aussagen mehr duldet und damit die Demokratie und die Freiheit zur Meinungsäußerung zerstört;
  • Viele Diebe und Informanten (oder entsprechende Aufrufe zur Diffamierung Andersdenkender (Anschwärzen beim Arbeitgeber) bzw. Portale (´wie: Agentin.org), die allein der Diffamierung Andersdenkender dienen);

Wenn man mit Kowalski die genannten Kriterien als prozessuale Bestandteile des Weges ansieht, der im Massenmord endet, dann fehlt nur noch die sadistische Persönlichkeit, die in der Lage ist, einen Kult um die eigene Person zu schaffen und damit die notwendige soziale Unterstützung zu erringen.

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