Tagesschau: Öffentlich-rechtliche Verblödung
Der sogenannte Gender-Pay-Gap beginnt offenbar im Alter von vier Jahren. #KinderMedienStudie2017 pic.twitter.com/n1XrpoHzfM
— tagesschau (@tagesschau) August 8, 2017
Der Tweet oben ist authentisch.
Er zeigt, dass die Tagesschau Personen beschäftigt, die zu dumm sind, um ihren Job zu tun, die eine Beleidigung für den Intellekt derer sind, die gezwungen sind, sich mit diesem Unsinn konfrontieren zu lassen, die gezwungen sind, diese Minderbemittelten auch noch über ihre Gebühren zu finanzieren.
Übrigens: Minderbemittelt ist nur dann eine Beleidigung, wenn minderbemittelt nicht begründet werden kann, wenn eine mindere Intellektuelle Begabung nicht Ursache für den Tweet oben ist.
Die folgenden Gründe machen es unausweichlich, die Verantwortlichen dieses Tweets als minderbemittelt anzusehen:
- Das Gender Pay Gap (ursprünglich „gender wage gap”) bezieht sich auf das Erwerbseinkommen
- Kinderarbeit ist in Deutschland verboten. Also können Vier- oder Fünfjährige kein Erwerbseinkommen beziehen.
- Das macht den Begriff „Gender Pay Gap“ zur Idiotie und im Analogieschluss denjenigen, der ihn benutzt zum: … Die Transferausgabe kann jeder selbst lösen (einfacher Syllogismus).
- Nähmen man die Tagesschau ernst und entsprechend an, dass das Gender Pay Gap im Alter von vier bis fünf Jahren beginnt, dann folgte daraus, dass Eltern diejenigen sind, die für das Gender Pay Gap in Deutschland verantwortlich sind.
- Darüber hinaus folgte daraus, dass Eltern ihre vier- und fünfjährigen Kinder zu Kinderarbeit, die man angesichts des geringen monatlichen Lohns nur als Sklavenarbeit bezeichnen kann, zwingen.
- Wer diese Schlüsse vermeiden will, der muss aus dem Tweet schließen, dass hier ein/e Minderbemittelte/r am Werk war.
Das Gender Pay Gap wurde einst eingeführt, um einen Sachverhalt zu bezeichnen, der der Erklärung bedarf, der aber als solcher kein Problem und schon gar keine Diskriminierung darstellt. Dann kamen Spinner des Weges und haben gedacht, „Gender Pay Gap“ sei ein Problem, und zwar deshalb, weil sie der Ansicht sind, dass immer dann, wenn Frauen weniger verdienen als Männer Diskriminierung im Spiel sein müsse. Die ganze Genderisten-Bewegung basiert auf einer derartigen Pathologisierung harmloser Begriffe, die, weil sie nicht verstanden werden, missbraucht und für die eigenen Zwecke verbogen werden. Im Fall vom Gender Pay Gap führt das dazu, dass jede Helga meint, ein Gehaltsunterschied stelle eine Diskriminierung dar. Dass die Verblödung an diesem Punkt nicht aufhört, zeigt der Tweet der Tagesschau, den man – aus Mangel an Kategorien – nur noch als Tweet eines Minderbemittelten bezeichnen kann.
Gehaltsunterschiede, wie die 21% Gender Pay Gap, die von Genderisten, die gerne mit Begriffen hantieren, die sie nicht verstehen, als Beleg für Diskriminierung angesehen werden, sind dazu gedacht, erklärt zu werden. Erst wenn man die 21% Gehaltsunterschiede nicht erklären kann, kann man sich fragen, ob eine Diskriminierung vorliegt. Wie die Dinge nun aber so liegen, wie sie liegen, kann man die 21% erklären, denn Männer machen
- mehr Überstunden;
- arbeiten länger und mehr;
- arbeiten in Branchen, in denen höhere Löhne bezahlt werden (also nicht beim Staat);
- haben mehr Berufserfahrung
- haben mehr Humankapital
Usw.
als Frauen.
Anders formuliert: Dass Männer 21% ,mehr verdienen als Frauen, hat nichts mit Diskriminierung zu tun, überhaupt nichts. Es ist das Ergebnis von Meritokratie.
Über die Studie, aus der die Tagesschau ihre Erkenntnisse haben will, ist bislang noch wenig bekannt, aber das hindert diejenigen, die Journalisten sein wollen, nicht daran, schon einmal die eigene Phantasie spielen zu lassen und einen derartigen Unsinn in die Welt zu posaunen, den man wirklich nur über mentale Defekte erklären kann.
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Dieser Unsinn ist unausrottbar!
Es gibt in der Marktwirtschaft keine Personengruppe, die bei gleicher Produktivität signifikant weniger verdient als eine andere.
Wenn es sie denn gäbe, würden Arbeitgeber nur noch diese einstellen und hätten einen Kostenvorteil bei den Arbeitskosten in Höhe von 21%.
Und das WÜRDEN sie nicht nur tun, das MÜSSTEN sie sogar machen, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Aber gut,Tagesschau, was will man erwarten???
Was ist der Unterschied zwischen Tagesschau und aktueller Kamera?
Die Tagesschau dauert nur 15 Minuten…
Leider schwacher Beitrag, der genau das unbeantwortet gelassen hat, was ich mir vom Lesen erhofft hatte.
Erst mal:
Der “5-Punkte-verriss” beginnt mit
“Das Gender Pay Gap[..] bezieht sich auf das Erwerbseinkommen”
Es ist IMHO völlig legitim (und vor allem verständlich, was hier gemeint ist), eine Betrachtung bei Kindern auch ohne “erwerbsarbeit” als “gender Pay gap” zu bezeichnen – und auch eine Formulierung “da beginnt es” zu verwenden. So die Daten es hergeben.
Nachdem das erst mal als legitim betrachtet werden darf, fallen die darauf aufbauenden Punkte leider in sich zusammen. Man muss schon etwas verbohrt sein, um sich an diesem Punkt aufzuhängen. Schade.
Denn Kritikwürdig wäre schon eher die Formulierung vom “verfügbaren Geld”.
In vielen verwurstungen des Tweets wurde daraus “Taschengeld” gemacht – das ist durch nichts belegt.
Wie überhaupt der wesentlichstte Schwachpunkt ist, dass hier nur ein Tweet vorliegt und rein nichts an Belegen dazu. Ich hätte gehofft, hier etwas über das “woher” zu finden – ist natürlich nicht die Schuld von Sciencefiles, dass die Tagesschau die nicht liefert, und auch erstes einfaches Googeln mir noch nicht weitergeholfen hat, aber – DAS wäre ein wichtiger Kritikpunkt, der nur so ein bisschen unter ferner liefen kurz erwähnt wird.
Solange ich nichts näheres über die angebliche Studie und das behauptete Ergebnis weiß, glaube ich das Statement schlich und ergreifend nicht. Wer weiß, vielleicht kommt ja laut Studie heraus:
Die Mädchen geben schon im Zarten Alter von 5 Jahren im Schnitt eine gewisse Menge für Körperpflegeprodukte aus, und haben deshalb HINTERHER weniger VERFÜGBARES Geld …???
Genau solcher Art Kapriolen sind wir doch gewöhnt, wenn es darum geht, angeblich Nachteile von Mädchen / Frauen zu konstuieren. Mit irgend was in der Art rechne ich eigentlich.
Und nochmals apropos “pay Gap” und “verfügbares Geld”:
Der Begriff “Pay Gap” bezieht sich genau nicht auf “verfügbares” Geld, sondern auf “erhaltenes” (ausbezahltes) Geld.
Gäbe es bei Erwachsenen einen”availibility-Gap”, würde der nämlich eher umgekehrt aussehen:
Frauen geben irgendwas um die 2/3 bis 3/4 des zirkulierenden Geldes in Umlauf, treffen die Kaufentscheidungen, etc. Entscheiden im Zweifel auch eher, in welches Restaurant man geht, in dem der Mann dann ihre Rechnung bezahlt. Das ist “verfügbarkeit” von Geld. Frauen erhalten ihr Geld nicht durch “erwerb”, sondern indem sie es sich “verfügbar” machen, und das offenkundig erfolgreicher als Männer. Warum das bei Kindern um 5 Jahre noch anders herum ist, sei mal dahingestellt.
Zitat: “Warum das bei Kindern um 5 Jahre noch anders herum ist, sei mal dahingestellt.”
Ihrer vorhergehenden Argumentation folgend, müsste es so sein, dass die Mädels in dem Alter noch keinen Kerl unter der Fuchtel haben, dessen Geld sie sich verfügbar machen. 🙂
Leider schwacher Kommentar, der sich, anders als wir gehofft hatten, an Kleinigkeiten aufhängt, statt auf das einzugehen, um das es hier geht: die unsäglich dumme, weil völlig automatisierte und daher unpassende Inflationierung von (ohnehin empirisch nicht haltbaren) Konzepten, die man nicht versteht, sondern aus dem Zusammenhang gelöst ohne Sinn und Zweck auf alle möglichen lebensweltlichen Phänomene anwendet, immer auf der Suche nach irgendetwas, was die bis zur Obsession gesteigerte Leidensimagination bzw. Bevorteilungssehnsucht bei irgendjemandem irgendwie legitimieren könnte.
Es mag übrigens “legitim” im Sinn von “nicht verboten” sein, irgendwelche Bevölkerungsgruppen daraufhin zu betrachten, ob auf sie irgendein Merkmal gleich oder ungleich verteilt ist, aber welchen SINN, um Gottes willen, soll das denn haben??? Wie hoch, glauben Sie, ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem quantitativen Vergleich zwischen beliebigen Bevölkerungsgruppen auf ein beliebiges Merkmal hin eine GLEICHverteilung zu beobachten ist? Wenn ich als Sozialwissenschaftlerin ein solches Ergebnis produzieren würde, würde ich nachrechnen und nochmals nachrechnen, und falls ich keinen dummen Fehler auf meiner Seite feststellen könnte, müsste ich ernsthaft daran zweifeln, dass die Daten nicht frei erfunden sind oder irgendetwas halbwegs sinnvolles gemessen wurde. Man muss schon sehr verstockt sein, um sich kritiklos die skurrile Vorstellung zu eigen zu machen, dass eine Gleichverteilung von allen möglichen Merkmalen auf alle möglichen Bevölkerungsgruppen eine statistische oder wünschbare Normalität seien!
Und noch (einmal) zur Klärung: “Gender pay gap” bezieht sich auf eine (vorgestellte oder tatsächliche) Differenz bei der Entlohnung berufstätiger Männer und Frauen (, die ggf. zu erklären ist). Da Kinder nicht berufstätig sind, sie also keinen Lohn von einem Arbeitgeber für getane Erwerbsarbeit erhalten, kann es bei ihnen keinen “pay gap” geben. Das Konzept darauf ausweiten zu wollen, dass Kinder ja vielleicht für das Absammeln von Kartoffelkäfern per Stunde ein paar Euro von ihren Eltern erhalten, ist lächerlich und eine Verballhornung von sozialwissenschaftlichen Konzepten.
Das durchschnittliche Renteneintrittsalter in 2016 war bei Männern 61,7 Jahre, bei Frauen 61,9 Jahre.
Die durchschnittliche Lebenserwartung für einen 1954 geborenen Mann beträgt 73,9 Jahre, für die Frau 81 Jahre.
Eine “durchschnittliche Frau”, die in 2016 in Rente gegangen ist, kann also im Durchschnitt 6,9 Jahre länger Rente beziehen als ein Mann.
Wer kümmert sich um diesen Renten-Pay-Gap? Eine immerhin 56,6 % längere Bezugszeit.