Lob des Reichtums: Ungleiche Einkommen und Vermögen sind für Gesellschaften überlebenswichtig
Die Reichen und die Armen – kein Gegensatzpaar hat mehr Geschichte gemacht. Ein Grund dafür: Karl Marx hat es in seinem historischen Materialismus mit allerlei Macht- und Herrschaftsphantasien gemixt.
Mit dem Motiv der zu reichen und der zu armen gehen sozialistische Parteien seit Jahrhunderten auf Stimmenfang, ohne dass sie daran etwas ändern würden – im Übrigen. Denn verglichen mit dem 19. Jahrhundert als der Sozialismus als politische Heilslehre erfunden wurde, ist der Abstand zwischen Reich und Arm kaum anders geworden – trotz sozialistischer Regierungs-Parteien.
Und das ist gut so, denn Reiche und Arme, ungleiche Einkommen, ungleiches Vermögen sind für Gesellschaften überlebenswichtig. Dass es Reiche gibt, gilt denen, die gerne reich wären, als Motivation für eigene Leistung mit dem Ziel, auch reich zu werden. In kapitalistischen und funktionierenden Gesellschaften ist dies möglich. In sozialistischen Gesellschaften ist es regelmäßig so, dass man erhält, ohne etwas zu leisten und dass die, die dennoch leisten wollen, einen Punkt erreichen, ab dem ihre Bereitschaft, andere durchzufüttern, ausgeschöpft ist. Das ist dann in der Regel der Moment, ab dem sozialistische System zum Mittel des Terrors greifen und Mauern um ihr Staatsgebiet bauen.
Von unngleicher Einkommens- und Vermögensverteilung, von Luxus gehen noch weitere positive Effekte aus, wie Ludwig von Mises in seinem 1927 in Jena erschienenen Buch „Liberalismus“ schreibt. Sein Argument in kurz: Alle Massenwaren haben einmal als Luxus von Reichen angefangen. Nimmt man den Reichen das Geld, um im Luxus zu leben, dann hat dies unabersehbare Folgen für die Fähigkeit und Willigkeit der Mitglieder einer Gesellschaft, innovative Güter zu produzieren.
Von Mises hat das in der ihm eigenen Kürze und mit Beispielen versehen, auf den Seiten 27 bis 29 von „Liberalismus“ argumentiert. Das Argument ist bis heute nicht widerlegt. Im Gegenteil, es wird ständig durch das Versagen sozialistischer Systeme aufs Neue bestätigt, so dass man feststellen muss, dass sozialistische Projekte der Umverteilung von Einkommen und Vermögen zu den Sargnägeln moderner Gesellschaften gehören.
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Heute ist Welt-Männertag – und was mache ich?
Meine Frau im Pflegeheim besuchen (nach Schlaganfall mit 51), hoffen, dass die Sonne noch durchkommt und dann mit ihr einen Spaziergang im Rollstuhl machen. Und ihr versichern, dass es besser wird, sie wieder nach Hause kann und wir zusammen alt werden.
Dem Sozialamt darf ich für die Beihilfe zur Pflege als Darlehen unser Haus Stein für Stein überschreiben. Ich darf mich von staatlich gepimperten Feminazis als Schwein beschimpfen lassen und zusehen wie meine Steuern verschleudert werden
Bedauernswerter Andreas Kuhn: Das klingt nach einem bittern Schicksal, das Sie offensichtlich einmal los werden wollen.
Auch wenn wir Sie bedauern: Mit dem hier angsprochenen Thema hat Ihr Fall rein gar nichts zu tun.
Herzliches Beileid. Bleiben Sie stark.
Feminazis haben keine Zukunft, die haben nur etwas zu verlieren.
Mir liegt auch jemand auf Leben und Tod auf der Intensiv. weil Moslems junge Dinger auf Zebrastreifen nicht ausstehen können…
Das Scheitern des kommunistischen Sozialismus wird immer wieder als Beweis für den letztlich doch richtigen kapitalistischen Weg angeführt. Das ist aber kein Beweis, sondern ein Denkfehler.
Es geht um soziale Gerechtigkeit, und was sich “Sozialismus” nennt, muss ja nicht wirklich sozial gerecht sein. Wie soll sein Scheitern die ausbeuterischen Ungerechtigkeiten des Kapitalismus rechtfertigen?
Das zentrale Problem des kapitalistischen Wirtschaftssystems ist nach wie vor das Privateigentum am Unternehmenskapital. Das Eigentumsrecht gestattet den Eigentümern die unbegrenzte Verfügungsbefugnis über das Kapital und seinen Profit. Bewunderungswürdige Leistungen und Produkte werden dadurch zum Nutzen der Menschen hervorgebracht. Aber das Eigentumsrecht erlaubt ihnen auch, sowohl Macht über die Mitarbeitenden auszuüben, die in ein Abhängigkeitsverhältnis zu ihnen kommen, als auch mit dem alleinigen Gewinn ihr Kapital ständig zu vermehren, ihre wirtschaftliche Macht ungeheuer zu vergrößern und damit vielfach die politische Macht von sich abhängig zu machen und zu bestimmen.
Wenn das Eigentum an einer Sache solche gravierenden negativen Folgen hat, stimmt etwas nicht an seiner rechtlichen Konstruktion, womit nicht auf den Ausweg des Staatskapitalismus verwiesen wird. Es gibt bis heute nur einen einheitlichen Eigentums-Begriff, den des Privat-Eigentums, der die umfassendste Sachherrschaft beinhaltet: ein unbegrenztes Verfügungsrecht über die Sache. Der eigentliche Sinn des Privateigentums ist, die äußere Existenz des Menschen mit materiellen Gegenständen zu sichern, die er zu seinem privaten, persönlichen Leben brauchen und verbrauchen kann und über die er deshalb auch ein unbegrenztes Verfügungsrecht haben muss.
Ein Wirtschaftsunternehmen ist jedoch keine Sache, die dem privaten Gebrauch und Verbrauch des Eigentümers, sondern gemeinsam mit notwendigen Mitarbeitern der Bedürfnisbefriedigung vieler anderer Menschen dient. Es hat also eine soziale, gesellschaftliche Aufgabe, und die unbegrenzte Verfügung über Produktionsmittel, Finanzkapital und Gewinn oder gar der Verkauf des ganzen Unternehmens hat enorme soziale Auswirkungen für andere Menschen. Daher muss das Eigentum an solchen Sachen eine Modifizierung, eine Sozialbindung erhalten.
Siehe:
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2015/04/16/die-ungebandigte-macht-des-kapitals-das-nach-wie-vor-zentrale-problem-des-sozialen-lebens/
Das ist falsch.
Das Scheitern des Sozialismus wird als Beleg dafür angeführt, dass Sozialismus nicht funktioniert.
Das Kapitalismus funktioniert, sieht man am Wohlstand moderner Gesellschaften, dazu braucht man keinen Sozialismus als schlechtes Beispiel.
“Funktionieren” ist ein technischer Begriff. Maschinen funktionieren oder nicht. Ihn auf das soziale Leben anzuwenden, ist unangemessen. Der Kapitalismus funktioniert sozusagen auf Teufel-komm-raus. Es kommt doch darauf an, dass das Wirtschaftsystem die Bedürfnisse aller Menschen in gerechter Weise befriedigt und nicht hinterrücks als Herrschafts- und Ausbeutungssystem “funktioniert”.
Wenn Sie das ernst meinen, wie erklären Sie sich dann, dass es den Funktionalismus und mithin eine der einflussreichsten sozialwissenschaftlichen Schulen gibt?
Solche sozialwissenschaftliche Theorien entstehen, wenn das naturwissenschaftliche Denken, das nur das Mineralische, Tote mathematisch-quantitativ wissenschaftlich klar erfassen kann, auf den Menschen und das menschliche Zusammenleben, also auf Lebendiges angewendet wird. Das ist der zugrundeliegende wissenschaftstheoretische Fehler. Der Mensch wird dadurch als Teil eines sozialen Mechanismus behandelt und im Grunde als sich selbst bestimmende Individualität ignoriert und nicht als Subjekt, sondern als Objekjt eines fremden Willens behandelt.
Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, mit Ihnen die Diskussion über Verstehen oder Erklärem neu zu führen. Die Diskussion ist entschieden. Zu Gunsten der Erklären-Fraktion. Wenn es Bereiche in der Sozialwissenschaft gibt, in denen nach wie vor geglaubt wird, man müsse sich im Kopf seines Gegenüber bewegen, um seine Handlungen erklären zu können, dann ist dies bedauerlich, aber nicht zu ändern.
Ich habe auf Ihre Frage geantwortet. Es steht Ihnen natürlich frei, keine Lust zu haben, darauf einzugehen. Aber entschieden ist in der Wissenschaft nie etwas endgültig. Wer das gerne so hätte, will seine Richtung zur herrschenden machen, also auch hier Herrschaft ausüben.
Man kann anhand von Kriterien entscheiden, was sich als Forschungsrichtung insofern durchgesetzt hat als damit Ergebnisse verbunden sind, die einen Nutzen für die Gesellschaft als ganzes bringen. Quantitative Forschung hat hier viel vorgelegt. Bei denen, die verstehen wollen, warten wir noch drauf, was sie verstanden haben und was das Verstandene für uns bedeutet.
Meine Güte, auf welchem Planeten leben Sie eigentlich?!? Soziale Mechanismen zu identifizieren, ist Aufgabe der Sozialwissenschaften. Wie weit die Individualität von Menschen reicht, d.h. ihr Wille und ihre Möglichkeit, Entscheidungen rerlativ frei zu treffen, ist eine emprische Frage. Im übrigen gibt es eine lange philosophische Tradition der Diskussion über die Existenz oder das Ausmaß der Freiheit menschlichen Wollens und Könnens.
Egal, wie man hierzu inhaltlich steht: es ist eine Untersuchung sozialer Mechanismen nach den Regeln der sozialwissenschaftlichen Methodik notwendig, um sie, also die bestehenden sozialen Mechanismen, begrüßen, bedauern oder beeinflussen zu können!
Sich dieser Möglichkeit zu berauben, dadurch, dass man von vornherein aus weltanschaulichen Gründen die Untersuchung sozialer Mechanismen ablehnt, ist – mit Verlaub – m.E. sehr dumm!
Und das ist eben auch ein Mechanismus: Wenn Leute aus weltanschaulichen Gründen Dinge von vornherein ablehnen bzw. sich in einen Tunnel stellen und sich selbst von ihrem Erkenntnisapparat amputieren, also nicht mehr sehen wollen (und irgendwann auch nicht mehr können), dass alle Dinge normalerweise mehrere Aspekte haben, unvorhergesehen oder nicht beabsichtigte Folgen produzieren usw. usw., dann schadet das allen, die in einer Gesellschaft mit diesen Leuten zusammenleben, denn dann wird die uns umgebende Welt mit all ihren Risiken und Möglichkeiten künstlich in eine Puppenstube verwandelt, aus der wir bestenfalls sehnsuchtsvoll aus dem Fenster schauen können und uns fragen, was die reale Welt da draußen tatsächlich für uns bereithalten mag.
Die Beiträge von Michael Klein treffen die Sachlage meist so perfekt, dass mit selten ergänzende Anmerkungen einfallen. Ganz großes Kompliment !
Zum Kommentar von hwludwig bedarf einer grundsätzlichen Erwiderung:
Es gibt Totschlag-Begriffe wie Nazi, Antisemit, Verschwörungstheoretiker, Rassist, die meist sinnleer sind, aber leider oft wirksam, ja manchmal Existenzen vernichten.
Ein solcher künstlich erdachter, absurder Begriff ist „Soziale Gerechtigkeit“.
“Soziale Gerechtigkeit” gibt es nicht.
Entweder, etwas ist sozial – das kann man in vielen Fällen rechtfertigen -, oder etwas ist gerecht, und das sollte man immer so machen.
Sozial im wirtschaftlichen Zusammenhang heißt immer, ausnahmslos: Man nimmt einem etwas weg, das man einem anderen gibt. Das hat nicht das Geringste mit Gerechtigkeit zu tun, denn es immer, ausnahmslos, eine Enteignung privaten Eigentums, dessen Schutz eigentlich eine der Kernaufgaben des Staates darstellt. Leider gerieren sich die modernen Staaten als die furchtbarsten Räuber und Diebe, wie es Augustinus schon erkannt hat.
Das hindert nicht, dass sich die Mitglieder einer Gesellschaft darauf einigen, überwiegend von den besser Verdienenden die Kosten für Gemeinaufgaben tragen zu lassen wir Polizei, Militär oder auch eine Sozialhilfe, damit die ganz Armen auch einigermaßen würdig leben können – der Wohlhabende profitiert davon nämlich auch.
Ein Zugriff auf legal erworbenes, bereits versteuertes Vermögen hingegen ist ausnahmslos rechtswidrig, es bricht elementares Menschenrecht. Unsere Grundsteuer etwa fällt in diesen Bereich. Und natürlich ist jede Staatsverschuldung, die von Generationen abgetragen werden soll, die zum Teil noch gar nicht geboren sind, extremstes Unrecht.
Und des Weiteren stört mich auch bei hwludwig die stete Vermengung der Begriffe „Kapitalismus“ mit „Freier Marktwirtschaft“, wie es bei sozialistisch Denkenden regelmäßig und mit Sicherheit absichtlich geschieht.
Übrigens: Wer nicht von den Entscheidungen eines Fabrikbesitzers abhängig sein will, soll sich nicht von ihm anstellen lassen.
Wer freiwillig in eine Fremdenlegion eintritt, hat auch keine Mitsprache, wenn er in den Einsatz geschickt wird – auch wenn er für ihn tödlich enden kann.
Die Entscheidungen eines Fabrikbesitzers mit denen eines Kommadeurs einer Fremdenlegion auf eine Stufe zu stellen, ist schon entlarvend. –
Im Übrigen sollten Sie vielleicht erst mal den verlinkten Artikel unvoreingenommen durchdenken, um zu sehen, was mit sozialer Gerechtigkeit gemeint ist, anstatt sich in Wortklauberei zu verlieren.
an hwludwig: Die Argumentation im anempfohlenen Artikel dreht sich leider nur im Kreis: Die Argumente beweisen nur sich selbst, nichts objektives.
Zitat: „Die neue Eigentumsform muss „den Rechtsinhalt einer sozialen Verpflichtung zum sozial richtigen Gebrauch erhalten“, wie der Freiburger Volkswirtschaftler Folkert Wilken formuliert. „Ein solches Eigentum kann man als Verantwortungseigentum oder als treuhänderisches Eigentum bezeichnen.“ Das ist ganz einfach Geschwurbel.
„Jeder nimmt durch seine Arbeit an den Produktionsmitteln zu diesen die gleiche Stellung ein, keiner kann entbehrt werden.“ Das ist Humbug – den Pförtner kann man sofort ersetzten. Übrigens: Was machen Sie denn, wenn die Fabriken nur noch aus Robotern bestehen?
„Jeder (Mitarbeiter) trägt gleichermaßen eine Verantwortung, die ihm bisher aber nur durch den ausbeuterischen Arbeitsvertrag auferlegt wird. Die faktisch gleiche Stellung muss aber – wenn es gerecht zugehen soll – eine rechtliche Gleichstellung im Verhältnis zu den materiellen Grundlagen entsprechen.“
Das ist alles abstruses Kistendenken.
Dann wäre der Gärtner meiner Nachbarin auch in ihrem „Betrieb“ mit ihr und Ihrem Mann, der das Gels nach Hause bringt, gleichzustellen – dann könnte der Gärtner Einspruch erheben, wenn sie einen besseren Rasenmäher kauft, wodurch er nur noch die Hälfte der Zeit zu arbeiten hat. Dann könnte er mit dem Kindermädchen einen Betriebsrat bilden und Einspruch erheben, wenn sie auf der Wiese Bäume pflanzt, die ihn als Gärtner ganz überflüssig machen.
Mein Gott, wie denken nur Sozialisten?
Auf jeden Fall brechen sie jedes Menschenrecht, greifen zutiefst in die individuelle Freiheit ein (die des Unternehmers ebenso wie in die meine beispielhaft angeführten Nachbarin oder in die jedes durchschnittlichen Arbeitnehmers, dem der Staat mehr als 50% seines sauer erarbeiteten Lohnes einfach wegnimmt – im Kaiserreich waren es nicht einmal 10%!)
Wer sich an einer der drei grundlegenden Menschenrechten vergreift – der im Kantschen Sinne einzig der Ethik verpflichteten uneingeschränkten individuellen Freiheit, der körperlichen Unversehrtheit und dem unbedingten Schutz des persönlichen Eigentums, den nenne ich ohne Einschränkung einen Verbrecher.
Und aus diesem Grund scheue ich mich nicht, jede sozialistische oder kommunistische Regierungsform verbrecherisch zu nennen.
Aber, hwludwig, wir stehen gewiss auf derselben Seite, wenn wir die heutige Regierungsform, die weltweite Herrschaft des Kapitals (und das ist das Gegenteil von Marktwirtschaft), die angestrebte, unmittelbar vor der Tür stehende Versklavung der Menschheit als ebenso großes Verbrechen bezeichnen.
.. das scheint mir ein Problem für Sie zu sein, dass Sie nicht begreifen, dass “soziale Gerechtigkeit” ein KONSTRUKT ist, kein Ding zum Anfassen, das es einfach/tatsächlich gibt, und deshalb “meinen” verschiedene Leute sehr unterschiedliche Dinge, wenn sie von “sozialer Gerechtigkeit” sprechen.
Als Sozialwissenschaftler hat man zwei Moglichkeiten, damit umzugehen: entweder man setzt eine Definition und gibt diese ganz klar an (wobei es jedem frei steht, eine andere Definition vorzunehmen, aber manchen Definitionen sind sinnvoller als andere …), oder man klärt das empirisch, indem man versucht festzustellen, was die Bevölkerung mit dem Begriff “soziale Gerechtigkeit” verbindet.
Man würde dann feststellen, dass Linke damit meinen, dass man Gelder von anderen enteignen sollte, um sie sich selbst oder anderen zuzuführen, die sie normalerweise nicht verdient (im eigentlich Sinn des Wortes) haben, während die Mitte der Gesellschaft und Konservative damit die Verteilung von Gütern gemäß des Inputs meinen, den Leute relativ zueinander an der Herstellung der Güter gebracht haben. In den Sozialwissenschaften heißt Ersteres “Umverteilung”, oft im Zusammenhang mit “Gleichstellung” oder “Gleichheit” bzw. “equality” gebraucht, während Letzeres als “Gerechtigkeitsprinzip” oder “equity” bezeichnet wird.
Es steht Ihnen wie gesagt selbstverständlich frei, Ihre persönliche Definition von “sozialer Gerechtigkeit” vorzunehmen, aber Sie dürfen sich nicht darüber wundern, wenn die Mehrheit der Menschen das als “Umverteilung” oder “Gleichstellung” bezeichnet, und eben gerade nicht als irgendeine Form der Gerechtigkeit. Auf die meisten Leute wirkt das so als ob jemand, der den ganzen Tag im Heu vor sich hingeträumt hat, denselben Anteil an der eingebrachten Ernte fordern wie jemand, der den ganzen Tag in der heißen Sonne die Sense auf dem Feld geschwungen und sich eben aktiv an der Ernte beteiligt hat; die meisten Leute finden das eben nicht gerecht, auch nicht, wenn man aus Gründen der Manipulation “sozial” davorsetzen möchte. Es bleibt eben doch Nutznießung/Trittbrettfahrerei.
Der Wohlstand moderner Gesellschaften beruht ganz häufig nicht nur auf der eigenen Leistung. Er beruht im Wesentlichen darauf die Verhältnisse und Werkzeuge des “neuen Kapitalismus” so auszurichten, dass man unterschiedlichste “Ressourcen” von schwächeren besser abziehen und nutzen kann. Das kann als Ausbeutung definiert werden und bezieht sich insbesondere auf nicht “moderne” Gesellschaften, oder abhängig Beschäftigte.
Dieses System schreitet mit dem neuen Freihandel fort, in dem immer mehr solcher schwächeren Länder eingebunden werden sollen. Ausbeutung ist eine der Säulen des Systems.
Des weiteren ist der heutige Wohlstand in Höhe der derzeitigen Verschuldung aus der Zukunft entnommen, was sehr wahrscheinlich auch nicht besonders nachhaltig ist. Das ist Ausbeutung unserer Kinder und Nachfahren. Und der Reichtum der “Reichen” beruht häufig nicht mehr auf der eigenen Leistung, sondern steigert sich oder bleibt erhalten ohne “Leistung”. Die aus “Reichtum” resultierenden Einflussmöglichkeiten sind also auch nicht mehr begründet.
Die Eigentumsrechte müssen definitiv geändert werden, damit die Betroffenen mehr Teilhabe und mehr Mitbestimmung haben. Dann muss abgeschafft werden, dass sich Geld aus sich selbst heraus vermehrt, denn dass ist die Grundlage der heutigen Machtverhältnisse.
Es muss ein neues Gesellschaftssystem entwickelt werden, welches diese Missstände wirklich verringert, denn das jetzige ist längst auch nicht mehr friedlich, wenn es nicht schon Weltkriege herbeigeführt hat.
Eine solches “Gesellschaftssystem” kann es nicht geben, denn Ausbeutung ist und bleibt eine Säule eines Systems, solange es Menschen gibt, denn Menschen sind von Natur aus träge, nehmen lieber, wofür sie nichts tun müssen, als etwas, wofür sie etwas tun müssen, suchen Kooperationen, anhand derer sie andere von Dingen ausschließen und sie für sich selbst sichern können etc. etc. Das ist die menschliche Natur.
Jemand, der antritt, ein “System” aufbauen zu wollen, das auf dem zwangsumerzogenen Menschen beruht, der nicht seinen Vorteil sucht, oder in dem es Menschen unmöglich gemacht werden soll, ihren Vorteil zu suchen, ist der schlimmste unter den Nutznießern und Trittbrettfahrern, denn er versucht sich selbst in die Position des Kontrollierenden zu bringen, der dann natürlich seiner eigenen Natur folgen und entsprechende Ausnahmen für sich selbst bzw. Netzwerke der Vorteilsnahme etablieren wird, denn: er ist ein Mensch wie alle anderen.
Die bislang der Menschheit zugemuteten Versuche, das “gute” System zu etablieren, haben das doch nun wirklich hinreichend illustriert. Allein die größtmögliche Freiheit von verschiedenen Menschen auf einem möglichst freien Markt kann sicherstellen, dass verschiedene Menschen ihre Bedürfnisse in den Feldern, die ihnen wichtig sind, befriedigen können, und die Verschiedenheit der Menschen sorgt quasi von allein für eine relative Balance mit Bezug auf die Möglichkeiten verschiedener Menschen, ihre verschiedenen Wünsche und Bedürfnisse zu befriiedigen. Aber diese Balance stellt sich im Zeitverlauf immer wieder neu ein, um sie wird gekämpft, das ist halt einfach so und normal.
Der Traum von der alle selig machenden guten Gesellschaft, die so und so verfasst ist und als solche idealerweise ewig währt, eben weil sie ein für allemal für “gute” erklärt worden ist, ist nicht nur völlig realitätsfern, sondern auch bedrohlich, denn das Festhalten an einem einmal geschaffenen status quo kann nicht anders als sich im Wandel der Zeiten und der Dinge als inaqäquat zu erweisen, bis am Ende in der “guten” Gesellschaft niemand (mehr) glücklich (oder auch nur zufrieden) ist.
Es ist doch wohl ein Zeichen mentaler Reife, wenn man aufhört, sich in Träume von ganz tollen, ewig guten Gesellschaftsentwürfe zu flüchten oder wahlweise in die Arme einer Lichtgestalt, eines Gottes oder eines Führers, und endlich seine eigene Verantwortung nach seinen eigenen Möglichkeiten in seinen eigenen Lebenszusammenhängen übernimmt und dort so agiert, wie man meint, dass es in einer bestimmten Situation das Beste ist. Und manchmal kann man dabei tatsächlich nicht nur das eigene Wohl,. sondern auch das anderer dabei maximieren. Würden sich alle Menschen in ihrem Alltag so verhalten, wäre der Ruf nach einem “guten”, sozusagen einem Erlösungssystem weitgehen unnötig.
P.S. Das alles steht m.E. übrigens durchaus nicht im Widerspruch zu Ihren konkreten Vorschlägen/Forderungen ….
Wir haben in Deutschland nach dem Weltkrieg ein großes Freilandexperiment Marktwirtschaft gegen Sozialismus durchgeführt!
Ludwig Erhard hat den einen Teil, der am Boden zerstört war, in 2 Jahrzehnten zu einer der reichsten Industrienationen der Welt gemacht, mit Freiheit und Wohlstand für jedermann.
Walter Ulbricht hat den anderen Teil, der am Boden zerstört war, in ein Freiluft-Gefängnis und Armenhaus verwandelt.
Und?
Ludwig Erhard ist ein “Neoliberaler” und böse, Walter Ulbricht ein Sozialist und ein guter.
Ist doch logisch, oder?
hwludwig vergisst den entscheidenden Punkt: Wettbewerb. Es ist eben im Kapitalismus niemand gezwungen für irgend einen zigarrerauchenden Fabrikbesitzer irgendwas zu tun – niemand (anders als im Sozialismus). Er, vor allem aber sie, kann sich einen anderen Arbeitgeber suchen, sie kann studieren, um besser zu verdienen und sich irgend ein Quasselpöstchen beim Staat suchen, oder Kinder bekommen und sich aushalten lassen von Kindsvater und / oder Staat.
Wenn der zigarrerauchende Fabrikbesitzer sich nicht anstrengt, verliert er nämlich im Wettbewerb und sein schönes Kapital ist futsch. Anders als unser Femilieschen – die hat den Staat auf ihrer Seite, und solange sie ihre sozialistischen Parteien wählt (gibt in Deutschland vier davon …) wird ihr niemand an ihren gemütlichen KArren fahren, da es nur einen Staat gibt und dieser keinen Wettbewerber hat, weshalb er immer träger und fetter wird.
Gut auf den Punkt gebracht!