Propaganda für Arme: Deutschlandfunk macht Marketing für Amadeu-Antonio-Stiftung
1928 hat Edward Bernay ein Buch mit dem Titel „Propaganda“ veröffentlicht. Das Buch ist der Blueprint für das, was man heute, wegen der historischen Last des Begriffes “Propaganda”, Public Relation Management nennt, den gezielten Versuch, die öffentliche Stimmung zu beeinflussen, nicht mit Argumenten, sondern mit gezielten Angriffen auf Gefühl und Affekt, deshalb auch öffentliche Stimmung und nicht „öffentliche Meinung“.
Das Buch von Bernay ist bis heute ein Klassiker geblieben. Josef Goebbels hatte es ebenso in seinem Regal stehen wie viele derer, die heute versuchen, die öffentliche Stimmung in ihre Richtung zu kippen.
Stimmung machen, vielleicht auch kippen, wer weiß, will der Deutschlandfunk. „AfD will Demokratie-Vereinen Förderung entziehen“, so lautet die aufgebrachte Überschrift eines Beitrags, den man als Marketing für die Amadeu-Antonio-Stiftung bezeichnen muss, Marketing, das in der Tradition von Bernay steht, aber beileibe nicht so intelligent dargeboten ist wie die Propaganda, die Bernay in seinem Buch bebeispielt.
Der Beitrag des Deutschlandfunks hat keinen rationalen Gehalt. Er ist ausschließlich auf Affekt ausgelegt, zielt also auf die Magengrube, nicht das Gehirn derer, die ihn lesen sollen. Die Meldung, die der Deutschlandfunk unter die Leser bringen will, ist einfach:
Da gibt es gute Demokratie-Vereine, an anderer Stelle auch als zivilgesellschaftliche Organisationen bezeichnet, die versuchen, die Welt vor dem Bösen, dem anti-demokratischen bzw. dem, was sie dafür halten [unser Einschub], zu retten. Deshalb müssen diese Demokratie-Vereine gegen gewählte Parteien wie die AfD polemisieren und von Steuerzahlern finanziert werden, damit sie das tun können.
Das passt der bösen AfD und z.B. André Poggenburg, der „als Radikaler“ gilt, wie der Deutschlandfunk ohne Beleg behauptet, nicht. Deshalb will die AfD in Thüringen dem Verein „Miteinander e.V.“, den Geldhahn abdrehen, die AfD in Berlin will der Amadeu-Antonio-Stiftung den Geldhahn abdrehen, so der Deutschlandfunk.
236 Detailfragen, die z.B. die AfD in Thüringen zusammengetragen hat, um Licht in das Dunkel der Finanzierung eines Vereins wie „Miteinander e.V.“ zu bringen, gelten beim Deutschlandfunk als Alarmzeichen.
Da fragt man sich: Wofür?
In einer Demokratie sollte es selbstverständlich sein, dass diejenigen, die Steuergelder für eine bestimmte Aufgabe erhalten, die Verwendung dieser Steuergelder lückenlos nachweisen und auch den Nutzen belegen, den der Einsatz dieser Steuergelder hatte.
Der Nutzen der Demokratie-Vereine, das ist des Pudels Kern.
Ganz brachial bekommt man im Artikel des Deutschlandfunks untergeschoben, dass die Vereine, die der Deutschlandfunk als „Demokratie-Vereine“ bezeichnet, tatsächlich im Dienste der Demokratie stünden. Dass die Amadeu-Antonio-Stiftung oder Miteinander e.V., die zumindest im Bezug auf die AfD eine sehr seltsame Vorstellung vom „Miteinander“ haben, Vereine seien, die die Demokratie voranbrächten, deren Unterstützung daher wichtig und nützlich sei.
Woher nimmt man beim Deutschlandfunk diese Gewissheit?
Bislang gibt es nicht einmal die Spur eines Beleges dafür, dass die Amadeu-Antonio-Stiftung (AAS-Stiftung) einen angebbaren Nutzen hat, den man als demokratischen Nutzen ansehen kann. Es gibt nicht einen einzigen Hinweis darauf, dass der Verein Miteinander e.V. etwas Positives und Dauerhaftes für die Demokratie bewirkt hat. Im Gegenteil: Mit Blick auf Verein und Stiftung kann man feststellen, dass sie dazu beitragen, einen Graben auszuheben, der die Bevölkerung in zwei Lager teilt. Das ist mit Totalitarismus und mit Faschismus vereinbar, nicht aber mit Demokratie.
Im Marketingtext des Deutschlandfunks wird die Broschüre „Positionieren, konfrontieren, streiten: Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD“ der AAS-Stiftung hervorgehoben, die angeblich nicht durch Steuergelder finanziert wurde. Lassen wir letztere Behauptung einmal beiseite, dann ist diese Broschüre gerade ein Beleg für das, was wir oben geschrieben haben. Eine Demokratie lebt vom Diskurs, vom offenen Diskurs, davon, dass ALLE Gesellschaftsmitglieder miteinander reden können. Eine Organisation, die Handlungsempfehlungen herausgibt, weil die Herrschaften dieser Organisation der Ansicht sind, manche der Gesellschaftsmitglieder würden Grundvoraussetzungen des demokratischen Miteinanders nicht erfüllen, ist nicht nur ein Feind jeder Form von Demokratie, sie ist auch ein Beispiel für eine totalitäre Organisation, die sich das Recht nimmt, andere nicht nur in Gut und Böse einzuteilen, sondern auch noch darüber zu belehren, wie man mit den für böse Gehaltenen umzugehen hat. Die letzte Organisation, die derartigen Faschismus verbreitet hat, war die katholische Kirche.
Wir können bis hier also feststellen, dass die angeblichen Demokratie-Vereine bislang keinen Beleg dafür gebracht haben, dass sie einen Nutzen für die Demokratie erbringen. Aber man soll ja die Möglichkeit nicht ausschließen. Daher haben wir vier Fragen für den Deutschlandfunk, deren Beantwortung leicht sein sollte, wenn die positive Wirkung für die Demokratie z.B. der AAS-Stiftung belegt ist:
- Welchen positiven Nutzen für die Demokratie haben die AAS-Stiftung oder der Verein Miteinander e.V. nachweisbar erbracht?
- In welcher wissenschaftlichen Evaluation wird gezeigt, dass die AAS-Stiftung und der Verein Miteinander e.V. einen Nutzen für die Demokratie haben?
- In welcher wissenschaftlichen Evaluation hat untersucht, ob die AAS-Stiftung oder der Verein Miteinander e.V. durch ihr Wirken der Demokratie keinen Schaden zufügen?
- Wo gibt es eine Gegenüberstellung von Kosten und Nutzen von AAS-Stiftung und Miteinander e.V. für die Demokratie?
Die Fragen muss man beim Deutschlandfunk beantworten können, denn die dortigen Redakteure sind sich doch ganz sicher, dass AAS-Stiftung und Miteinander e.V. Demokratie-Vereine sind.
Schließlich kommt der Beitrag zu dem Punkt, um den es wirklich geht. Bei der AAS-Stiftung hat man Angst, dass sich in der CDU eine Mehrheit finden könnte, die eine Mittelvergabe an eine Extremismusklausel koppeln will. Was diese Extremismusklausel besagt, darüber lässt man beim Deutschlandfunk seine Leser natürlich im Dunkeln, denn dem schwarz-weiß-gemalten Bild der guten Demokratie-Vereine, die sich gegen den Rechtsextremismus stemmen, soll kein Grauton beigefügt werden, und die Aufklärung der Leser, dass eine Extremismusklausel nichts anderes ist als der Versuch sicherzustellen, dass Steuermittel, die dem Kampf für die Demokratie gewidmet sein sollen, nicht in die Hände von Extremisten gelangen, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung unterwandern wollen, sie wäre ein solcher Grauton. Und offensichtlich hat man bei der Amadeu-Antonio-Stiftung Angst vor dem Ergebnis, das die Prüfung der Konformität aller angeblichen Kämpfer für die Demokratie mit den freiheitlich-demokratischen Grundlagen auf denen diese basiert, erbringen würde.
Denn diese Aufklärung sie weckt Zweifel: Zweifel daran, dass die Demokratie-Vereine tatsächlich so vorbehaltlos als Demokratie-Vereine bezeichnet werden können, wie dies beim Deutschlandfunk erfolgt. Am Ende sind die Demokratie-Vereine gar keine reinen und idealistischen Demokratie-Vereine sondern im besten Fall Vereinigungen von Gleichinteressierten, die ein Mittel gefunden haben, ein an sich wertloses Studium auf Kosten von Steuerzahlern in einen Lebensunterhalt umzuwandeln. Im schlimmsten Fall sind die sogenannten Demokratie-Vereine nicht nur Vereine, die von Steuergeldern leben, sondern Feinde der Demokratie, die versuchen, die Grundlagen des offenen Diskurses über alle möglichen Themen und den freien Zugang zum Markt der Ideen und zu Informationen zu beseitigen und das wiedereinzuführen, was das Ministerium für Staatssicherheit in der DDR so erfolgreich etabliert hatte: Ein Spitzelsystem, das dazu führt, dass kein öffentlicher Diskurs mehr stattfinden kann, weil eine Mehrzahl der Bürger der Ansicht ist, man müsse vorsichtig sein, was man in der Öffentlichkeit sagt.
Wie im Rahmen der Entwicklung der ersten deutschen Skala zur Messung von Kontrollüberzeugungen durch Dr. habil. Heike Diefenbach deutlich geworden ist, gibt es schon einen nicht unbeträchtlichen Teil der Bevölkerung, der in der Öffentlichkeit zurückhaltend und der Ansicht ist, dass man vorsichtig sein müsse, mit dem, was man sagt. Listen, die die AAS-Stiftung z.B. in einem Neue Rechte Wiki geführt hat, um die Bevölkerung in Gute und Böse zu teilen, sind eine Ursache dafür, dass das öffentliche Klima in Deutschland so vergiftet ist, dass eine beträchtliche Anzahl von Bürgern ihre Meinung nicht mehr öffentlich zum Ausdruck bringen will.
Dass der Deutschlandfunk von denen finanziert wird, die er zu manipulieren versucht, sei nur der Vollständigkeit halber angemerkt.
Wir wollen diesen Beitrag jedoch auf einem humoristischen Plateau beenden, auf das man nur mit AAS-Stiftung und Deutschlandfunk gelangen kann. Wird im Beitrag des Deutschlandfunks doch Anetta Kahane mit den folgenden Worten zitiert:
„Wann immer gegen den Geist und den Sinn des Grundgesetzes verstoßen wird, werden wir uns dagegen wehren.“
Das hat zu erheblicher Heiterkeit in der ScienceFiles-Redaktion geführt. Aber vielleicht sind wir ja einfach nur voreingenommen. Deshalb bitten wir unsere Leser, die AAS-Stiftung anzuschreiben und nach den vielen Publikationen zu fragen, mit denen die AAS-Stiftung gegen die Linksextremisten kämpft, die nicht nur im Verfassungsschutzbericht regelmäßig erwähnt werden, sondern Teil der Partei die LINKE sind.
Hier die eMail-Adresse:
info@amadeu-antonio-stiftung.de
Wer gerne mit Formularen kämpft:
http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/kontakt/
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Wer in die Suche-Funktion der AAS das Wort Rechtsextremismus eingibt, erhält unzählige Quellen; wer Islamismus eingibt, drei Hände voll; wer Linksextremismus eingibt, bekommt derzeit ein paar Fundstellen und lernt anhand der Fundstellen auch die interne Logik der Stiftung kennen:
„ … das Gegenteil von Hass ist nicht Liebe, sondern die Fähigkeit zur Debatte.“ [Also: Das Gegenteil eines Gefühls ist eine intellektuelle Kompetenz?]
Oder: „In der Politik der Stiftung ist das Gegenteil von Rechtsextremismus nicht Linksextremismus, sondern demokratische Kultur. So wie das Gegenteil von Faschismus nicht Antifaschismus war und ist, sondern eine demokratische und konfliktfähige Gesellschaft. Uns also Linksextremismus zu unterstellen, weil wir Rechtsextreme bekämpfen, ist politisch einfältig und unterliegt der dummen Logik der antithetischen Bindungen …“
… Gut und schön, selbst wenn man die Stiftung entsprechend ihrem Selbstbild als in keiner Weise linken Wahrer der demokratischen Kultur ansähe, fiele freilich nach dieser Definition Links (in extremer/radikalerer Form) als real existierende Denkrichtung aus dem Spektrum politischer Richtungen irgendwie heraus. Und es wird auf jeden Fall klar, dass die Stiftung sich schwerpunktmäßig gegen eine Richtung – so genannten Rechtsextremismus – wendet, weil sie offenbar die andere Richtung ex definitione nicht programmatisch in Bezug zu sich selbst setzt bzw. als nicht-existent behandelt. Normal wäre es, wenn eine Organisation, die demokratische Werte verteidigen möchte, sich explizit zu allen Seiten gleichermaßen abgrenzt und sämtliche demokratiefeindlichen Geschehnisse und Akte brandmarkt, sagt mir meine einfache Logik.
“Uns also Linksextremismus zu unterstellen, weil wir Rechtsextreme bekämpfen, ist politisch einfältig und unterliegt der dummen Logik der antithetischen Bindungen …“”
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Denkt man bei der AAStiftung tatsächlich, es gebe keine anderen (und besseren) Indikatoren für ihre Demokratiefeindlichkeit und ihren Linksextremismus als den angeblichen Kampf gegen Rechtsextreme???
Was ist z.B. mit dem schlichten Indikatorm dass die AAStiftung nach eigener Aussagen “Rechtsextreme”, also Menschen, und nicht Rechtsextremismus, also ein Set auf aufeinanderbezogenen Einstellungen, bekämpfen möchte? Das genügt mir eigentlich schon, um zu wissen, dass hier keine Demokraten am Wert sein können: welcher Demokrat würde denn Menschen bekämpfen wollen, bloß, weil sie anderer Meinung sind als er selbst? Real exisitierende Unterschiede der Meinungen ist ja gerade das, womit durch demokratische Spielregeln auf friedliche Weise umgegangen werden soll.
Und was ist mit der Tatsache, dass man bei der ach so demokratisch orientierten AAStiftung keinerlei Probleme damit hat, einen DDR-IM zu beschäftigten? Hat das vielleicht irgendetwas mit linksextremer Menschenfeindlichkeit zu tun?
Und was ist mit der Tatsache, dass man es bei der ach so konfliktfähigen AAStiftung für ein akzeptables Vorgehen hält, Listen aufzustellen, in denen weltanschaulich Unliebsame zusammengestellt werden, um – ja, was eigentlich? Wozu stellt man solche Listen auf, wenn man die genannten Leute nicht als “Böse”, als “Feind” und verfolgungswürdig ausweisen möchte? Soll DAS etwa auch von Konfliktfähigkeit und demokratischer Gesinnung zeugen?
Soll man darüber lachen oder weinen?
Und was, bitte, soll man von der Intelligenz von Leuten halten, die von einer “dummen Logik” sprechen?! Das Gegenteil von “Logik” ist “Unlogik” bzw. “Fehlschluss”; es gibt kein Gegensatzpaar “dumme Logik” vs. “kluge Logik”.
Was soll man davon halten, wenn Leute solche in Sprache gegossenen Denkschwierigkeiten haben, und gleichzeitig anderen Leuten erzählen wollen, was das Gegenteil wovon sei?!
Bei der AAStiftung ist man anscheinend politisch hoffnungslos naiv und zum logischen Denken vollkommen unfähig.
Blühet ein Röslein rot einsam im Walde…..
Der Deutschlandfunk, ganz früher mal ein konservativer Sender, ist zu eienem “Dreckssender” verkommen. Ist das jetzt schon Beleidigung?
Ich glaube nicht, und zwar, weil man diese Wertung empirisch untermauern kann, wenn man Mindesstandards an kritischen Journalismus anlegt.
Wer mehr oder weniger regelmäßig den Kölner Sender hört, bemerkt sehr schnell, daß es sich beim DLF um den Haussender der SED-Zombies handelt.
Der DLF war früher mal ganz nett. Mittlerweile macht sich meiner Ansicht nach immer mehr Propaganda breit. Das merkt man an vielen zugedichteten Adjektiven in den Nachrichten die da aber rein gar nichts verloren haben.
Ich höre den Sender nur noch dann wenn ich mir wieder anhören möchte wie die Wirklichkeit da draußen gerade nicht ist.