Öffentlich-rechtliche Trittbrettfahrer: Plötzlich entdecken Mainstream-Medien die politischen Vereine der Parteien
Urplötzlich sind sie Thema in den Mainstream-Medien: Die politischen Vereine der Parteien, die sich aus Zwecken der Täuschung „Stiftungen“ nennen, obwohl sie zu fast 100% (Ausnahme: Friedrich-Naumann-Stiftung) von Steuerzahlern finanziert werden. Angebliche Ursache dafür ist die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion, von der wir in der Vergangenheit bereits berichtet haben.
Urplötzlich greifen Welt am Sonntag und Tagesschau.de dieses Thema auf, nachdem sie es jahrelang ignoriert haben. Urplötzlich findet Reiner Holznagel vom Bund der Steuerzahler kritische Worte zur Finanzierung der „Stiftungen“, die „drei Mal mehr Steuergeld“ verschlingt „als die staatliche Parteienfinanzierung“. Und urplötzlich fordert der Bund der Steuerzahler ein „Stiftungsgesetz: Die Stiftungen müssten dann detailliert Rechenschaft ablegen, um die Finanzierung transparenter und für jeden Bürger nachvollziehbar zu machen“.
Dumm nur, dass die Stiftungen der Parteien gar keine Stiftungen sind. Sie sind eingetragene Vereine. Ein Stiftungsgesetz wird ihnen somit wenig anhaben können. Dumm auch, dass die Forderung nach einem „Stiftungsgesetz“ die Prämisse, nach der die politischen Vereine der Parteien notwendig seien, einfach so schluckt, sie akzeptiert. Von denen, die angeblich kritisch gegenüber den zwischenzeitlich mehr als 10 Milliarden Euro sind, die die politischen Vereine der Parteien seit 1990 verschlungen haben, hätte man doch erwarten dürfen, dass sie die Prämisse zurückweisen, diese Vernichter von Steuergeldern hätten einen anderen Wert als denen, die auf dem Arbeitsmarkt kraft nicht vorhandener Qualifikation keine Anstellung finden, ein Auskommen auf Kosten der Steuerzahler zu verschaffen.
Politische Stiftungen sind vollkommen unnötig. Das, was sie tun, ist ohne jeglichen Wert. Das ist unsere Hypothese.
Man kann diese Hypothese leicht widerlegen.
Wie?
- Alle öffentliche Finanzierung für die politischen Vereine der Parteien wird sofort eingestellt.
- Die politischen Vereine der Parteien, die nach einem Jahr noch unverändert bestehen, bieten offensichtlich einen Nutzen an, für den jemand bezahlen will, der nicht in Steuerzahlers Taschen greift.
Beiträge zu den politischen Vereinen der Parteien auf ScienceFiles:
- Stiftungen, die keine sind. Wer finanziert eigentlich die Heinrich-Böll-Stiftung? (14. Februar 2012)
- Politische Stiftungen: Spekulieren auf und mit Steuergeldern (17. Februar 2013)
- Keine Steuergelder für angebliche politische Stiftungen (6. Oktober 2014)
- Doppelt zugreifen: Wie sich Parteien und politische Stiftungen auch auf Europäischer Ebene bedienen (13. August 2015)
- 7400% Steigerung. Wie politische Stiftungen Steuerzahler melken (21. August 2017)
- Parteien genehmigen sich 10.1 Milliarden Euro: Ein beeindruckendes Dokument politischer Korruption (31. Januar 2018)
- Ungebührliche Ausnutzer: Die Selbstbereicherer im Bundestag (1. Februar 2018)
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Aha, der Bund der Steuerzahler ist wohl aufgewacht…gratuliere !!!
Die AfD plant bereits eine parteinahe Stiftung oder Verein einzurichten. Einerseits ist sie gegen diese Art der Parteienfinanzierung und deckt das bei anderen Parteien auf, andrerseits will sie gegenüber den politischen Konkurrenten gleichziehen. Hoffen wir, dass allen Parteien der Hahn zugedreht wird, bevor auch die AfD sich die Schmuddelfinanzierung anlacht.