Forschung, die die Welt verändert: Vorbildliches Händewaschen

Aus der Rubrik: Kriechen, aber richtig.

Hände weg von Männerhänden“, so steht es kursiv über einer Pressemeldung der SRH Hochschule Heidelberg.

„Die SRH-Studentinnen schauten 1.000 Toilettenbesuchern auf die Finger: Rund 7% verzichteten gänzlich auf das Händewaschen. 27% wuschen ihre Hände nur mit Wasser und rund 58% benutzten Wasser und Seife, allerdings nicht mit der erforderlichen Gründlichkeit. Lediglich rund 8% reinigten ihre Hände vorbildlich. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt hierfür eine mindestens 20 Sekunden dauernde Reinigung mit Wasser und Seife nicht nur der Handflächen, sondern auch der Fingerzwischenräume.“

Gehören Sie auch zu den Schweinen, die ihre Hände abweichend von dem waschen, was die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt, die sich einfach über diese Empfehlung hinwegsetzen? Sind sie auch, wie diese 920 Toilettenbesucher ein öffentliches Gesundheitsrisiko, das Keime und Bakterien überträgt, obwohl man diese Keime durch „vorbildliches Reinigen der Hände in der von der Bundesgesundheitszentrale empfohlenen Weise“ einfach beseitigen kann? Gehören sie auch zu denen, die daran arbeiten, dass die Pharmaindustrie, die schon jetzt, wie die Presseerklärung lamentiert, 700 Millionen Euro Umsatz mit Erkältungsmitteln macht, noch reicher wird?

Dann schämen sie sich!

Schämen sie sich besonders, wenn sie ein Mann sind: 11% der Männer, die von den „SRH-Studentinnen“ in der Toilette beobachtet wurden, haben „auf das Reinigungsritual gänzlich verzichtet“, aber nur 3% der Frauen. „‘Dieser Unterschied hat uns schon schockiert‘“, gesteht die SRH-Studentin Jana Zeeb, von der man annehmen darf, dass sie die Hände immer in der von der Bundesgesundheitszentrale empfohlenen vorbildlichen und mindestens 20 Sekunden dauernden, auch die Fingerzwischenräume berücksichtigenden Weise reinigt.

Und weil die SRH-Studentinnen so schockiert sind, empfehlen sie, wegen der 11% „Hände weg von Männerhänden“. Dass bei 11% immer noch 89% zu 100% Männerhänden fehlen, ist egal. Wenn schon fehlgeschlossen wird, dann richtig. Und wenn es darum geht, etwas Negatives über alle Männer in die Welt setzen zu können, dann sind SRH-Studentinnen ganz vorbildlich, auch ohne Empfehlung der Bundesgesundheitszentrale. Misandrie ist in Deutschland und an deutschen Hochschulen das Normalste der Welt.

Wären die SRH-Studentinnen und ihr Professor Frank Musolesi etwas weniger schockiert und dafür etwas mehr gebildet, dann würden sie vielleicht auf die Idee kommen, dass man als Mann, wenn man in der Männertoilette eine SRH-Studentin vorfindet, Zweifel daran bekommt, an dem Ort zu sein, an dem man denkt, zu sein und weil man in nichts hineinkommen will, verzichtet man auf das Waschen der Hände in der von der Bundesgesundheitszentrale empfohlenen Weise, die man sonst – wenn man unbeobachtet ist – natürlich immer anwendet.

Und so kommt es, dass diese weltbewegende und wichtige Forschung aus deutschen Toiletten, die das Potential hat, die Pharmaindustrie im Mark zu erschüttern, leider und wegen unüberwindbarer methodischer Mängel in den Orkus gekippt werden muss. Wären wir veranlagt, wie die SRH-Studentinnen, die 11% Männerhände aus einer Toilette in Heidelberg für alle Männerhände halten, dann würden wir sagen: Studentinnen sind generell ohne methodischen Schimmer und gerne bereit, sich bei der Ordnungsmacht anzudienen, ihr in den Allerwertesten zu kriechen.

Aber wir sind nicht wie die SRH-Studentinnen, deshalb beschränken wir diese Aussage ganz korrekt auf die SRH-Studentinnen von Frank Musolesi.

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