Telepolis: Die Redaktion der minder Intelligenten? [AfDologie]
Der Titel ist natürlich eine Abwandlung des Titels „AfD: Die Partei für die weniger Intelligenten“, den Tomasz Konicz seinem Beitrag auf heise.de gegeben hat.
Der Beitrag ist bemerkenswert, aus vielerlei Hinsicht.
Aus sozial-psychologischer Hinsicht.
Es ist nicht erst seit den Studien von Amos Tversky und Daniel Kahneman bekannt, dass Menschen anfällig sind, für eine Vielzahl von Fehlurteilen und dass diese Anfälligkeit einhergeht, mit einer beeindruckenden Zahl kognitiver Fehlleistungen. Wie zum Beispiel der Tendenz, aus einer Fliege einen repräsentativen Elefanten machen zu wollen (Heuristik der Repräsentativität) oder der Prädisposition, alle Informationen, die man erhält nur und ausschließlich vor dem Hintergrund der eigenen Überzeugungen zu interpretieren (bekannt als Framing, overconfidence und Erwartungsbestätigungseffekt).
Die Realität fast ausschließlich vor dem Hintergrund der eigenen Erwartungen zu interpretieren, ist eine Eigenschaft, die vor allem dumme Menschen teilen, denn mit der Eigenschaft geht die Unfähigkeit, zu lernen, einher. Lernen ist nur möglich, wenn man zulässt, dass die Realität von eigenen Überzeugungen abweichen kann.
Gemessen daran muss man Konicz als einen dummen Menschen ansehen.
Aus psychologischer Sicht
Im Gegensatz zur Sozial-Psychologie, die sich mit Zwischenmenschlichem beschäftigt, hat die Psychologie innermenschliches zum Gegenstand. Auch hier ist der Beitrag von Konicz interessant, denn er offenbart eine gewisse Pathologie, die mit der Lust, andere in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen, einhergeht und somit als soziale Störung anzusehen ist. F91.2 oder F91.3 aus dem ICD-10 sind vermutlich die angemessenen Diagnosen für das Leiden von Konicz.
Aus inhaltlicher Sicht
Auch wenn man den Inhalt des Beitrags von Konicz betrachtet, kann man nicht umhin, die Sozialpsychologie mit ins Boot zu holen, denn Konicz ist ein Musterbeispiel für Menschen, die es schaffen, in unterschiedlichen Zusammenhängen, Gegensätzliches zu behaupten, ohne dadurch kognitive Dissonanzen zu erleiden.
Konicz schreibt über einen Intelligenztest, der auf einer Seite, deren Domain, „dein-wahres-ich“, heißt, zu finden ist. Dieser Intelligenztest, ein Online-Intelligenztest, hat erbracht, so behaupten die Macher dieser Seite, dass ein niedrigerer Testwert mit einer Präferenz für die AfD bei Bundestagswahlen einhergeht. AfD-Wähler, so behauptet Konicz, hätten einen IQ von durchschnittlich 93 Punkten, Grüne von 99, SPD-Wähler von 100 usw. Es sei hier nur kursorisch angemerkt, dass es sich nicht um AfD-Wähler handelt, wie Konicz eigentlich wissen müsste, hat er doch selbst geschrieben, dass die IQ-Testteilnehmer nach ihrer Parteipräferenz befragt wurden, also danach, welche Partei sie wählen würden, nicht danach, welche Partei sie gewählt haben. In einem solchen Fall sprechen nur Dumme von Wählern, Dumme, die keine Ahnung von empirischer Wahlforschung haben.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie diejenigen, die mit allen möglichen Einwänden gegen Online-Umfragen auftreten, alle angeblichen Bedenken und methodischen Kenntnisse, die sie zu haben reklamieren, über Bord werfen, wenn ihnen ein Ergebnis in den ideologischen Kram passt.
Betrachtet man die Ergebnisse, die das wahre Ich angeblich produziert hat, dann kann man nicht anders, als mit dem Kopf schütteln, ob dieser kritiklosen, unkritischen Übernahmen von Ergebnissen durch Konicz, Ergebnissen,
von denen man nicht weiß, auf wie vielen Testpersonen sie basieren,
von denen man nicht weiß, auf welcher Stichprobe der Grundgesamtheit sie basieren;
von denen man nicht weiß, wie sie überhaupt zu Stande gekommen sind und somit nicht weiß, was sie überhaupt messen.
Um die letztere Frage zu beantworten hat eine Testperson aus der ScienceFiles-Redaktion den Intelligenztest des Wahren-Ichs mit einem nachweislich überdurchschnittlichen Ergebnis abgeschlossen. Auf dieser Grundlage können wir sagen, dass der Test kognitive Fähigkeiten, Mustererkennung, logisches Schlussfolgern und Sprachkenntnisse testet. Ob damit Intelligenz gemessen werden kann, ist eine andere Frage, die uns hier nicht interessieren muss. Es reicht der Hinweis darauf, dass die Frage, wie man Intelligenz misst, heftig umstritten ist:
• Für Phares (1984) setzt sich Intelligenz (a) aus der Fähigkeit, sich an neue Situationen anzupassen, (b) der optimalen Nutzung von Erfahrung(en), d.h. aus Lernen und (c) dem abstrakten Denken und dem Benutzen von Symbolen zusammen. Im Test des wahren-Ichs wird nur (c) gemessen.
• Gardner (1983) bestimmt Intelligenz als Art, die Welt zu betrachten. Für Gardner ergibt sich die Art, die Welt zu betrachten, aus sieben verschiedenen kognitiven Fähigkeiten: (1) linguistische Fähigkeiten, (2) logisch-mathematische Fähigkeiten, (3) räumliches Wahrnehmungsvermögen, (4) musikalische Fähigkeiten, (5) körperlich-kinästhetische Fähigkeiten, (6) interpersonale Fähigkeiten und (7) intrapersonale Fähigkeiten.
Im Test vom wahren-Ich werden nur (1) und (2) gemessen.
• Sternberg (1986) unterscheidet drei Arten von Intelligenz, die er in verschiedenen Problembereichen angesiedelt sieht, wodurch er allgemeine Intelligenz als allgemeine Problemlösefähigkeit betrachtet: (1) Der komponentenbezogene Aspekt der Intelligenz umfasst die kognitiven Prozesse, die bei der Problemlösung beteiligt sind. (2) Der erfahrungsbezogene Aspekt der Intelligenz beschreibt den Zusammenhang zwischen der inneren Welt eines Menschen und der äußeren Welt. (3) Der kontextuelle Aspekt der Intelligenz bezieht sich auf den Einfluss, den Menschen auf ihre Umwelt ausüben.
Im Test des wahren-Ichs wird keiner der Aspekte, die für Sternberg Intelligenz ausmachen, gemessen.
Was also ist der Test des Wahren-Ichs überhaupt wert? Das ist eine Frage, die man einen kritischen Journalisten zu stellen erwarten würde. Nur dumme Journalisten übernehmen, was ihnen vorgegeben wird. In dieser Hinsicht ist Konicz ein dummer Journalist.
Aus methodischer Sicht
Der Test des wahren-Ichs besteht aus 51 Testfragen. Damit werden IQ-Werte gemessen, die einen Mittelwert bei 100 haben, wenn sie eine theoretische Verteilung des IQ-Tests wiederspieglen und woanders, wenn es eine empirische Verteilung ist.
Wie werden aus den 51 Testfragen IQ-Werte? Eine wichtige Frage, denn die Fragen messen nicht alle dasselbe. Mindestens linguistische und logisch-mathematische Fähigkeiten, vielleicht auch räumliches Vorstellungsvermögen werden erhoben. Das sind unterschiedliche, nicht äquivalente Bereiche. Wie werden diese Bereiche zueinander abgegrenzt, wie gewichtet? Dass sie gewichtet werden, ist offenkundig, wenn aus 51 richtig beantworteten Fragen ein IQ von >113 werden kann.
Nur ein dummer Journalist, der sich in ein Ergebnis ideologisch verliebt hat, übernimmt es unkritisch und macht sich zum Büttel derer, die ihre Vorgehensweise vermutlich aus guten Gründen nicht transparent machen.
Und was ist mit denen, die diesen Test ausfüllen?
Ein Blick auf die Seite des wahren Ichs, zeigt, dass diejenigen, die sich von dieser Seite angesprochen fühlen, entweder Kinder und Jugendliche sind, die „geilen Sprüchen“ und „Horoskopen“ noch einen Sinn abgewinnen können, oder infantile Erwachsene, die den Sprung in die richtige Welt (noch) nicht geschafft haben. Unter beiden sind diejenigen, die eine Präferenz für die AfD angeben, nicht sonderlich breit gesät. Wir wetten daher, die Stichprobe des wahren Ich hat einen Altersbias und sie hat natürlich einen Schüler- und Studentenbias, denn der Unsinn, den derartige Intelligenztests darstellen, ist vor allem unter Schülern und Studenten und Ewigjungen, also denen, die Thomas Mann als Geck bezeichnet, verbreitet.
Hinzu kommt, das Testergebnis wird durch die Auflösung des Monitors, auf dem man den Test betrachtet, beeinflusst. Die Mustererkennungsfragen können auf einem Smartphone kaum sinnvoll bearbeitet werden, aber viele der Befragten haben den Test auf einem Smartphone bearbeitet.
Kurz: Was der Test misst, ist eine offene Frage, welche Aussagekraft seine Ergebnisse haben, entsprechend auch, nur die Frage, ob man diese Ergebnisse verallgemeinern kann, ist nicht offen: man kann es nicht. Nur ein dummer Mensch versucht, solche fast willkürlich zu nennenden Ergebnisse als Ausdruck des wahren-Ichs, als des Essentialismus‘ zu nehmen, der dieser idiotischen Namensgebung innewohnt.
Und damit sind wir zurück beim Text von Konicz.
Wir zitieren:
„Somit harrt der nun empirisch verifizierte Zusammenhang zwischen rechter Gesinnung und Dummheit weiterer wissenschaftlicher Studien. Gerade angesichts der Streitfrage, in welchen[m] Ausmaß Intelligenz angeboren oder im Zuge der Sozialisation angelernt wird. Zu klären wäre etwa, wie die konkrete rechte Ideologie, die immer mit einfachen Wahrheiten und der Präsentation von Sündenböcken operiert, die kognitiven Fähigkeiten der Betroffenen tangiert.“
Nur ein dummer Mensch spricht von einem empirischen Beweis und benutzt das Wort „verifiziert“ (schon gar nicht angesichts eines solchen Tests). Empirische Tests bestätigen, aber sie verifizieren nichts. Das ist Allgemeinwissen, das nur dumme Menschen nicht teilen. Zudem kann der Test des wahren Ichs nichts bestätigen, was gar nicht Gegenstand des Tests war. Er hat weder „rechte Gesinnung“ noch „Dummheit“ gemessen. Gemessen wurde das, was die Autoren des Tests als Intelligenz ansehen, und das wurde mit einer Präferenz für die AfD in Zusammenhang gebracht. Weder hat ein durchschnittlicher Testwert von 93 (wenn wir einmal davon ausgehen, er gebe einen Hinweis auf Intelligenz) etwas mit Dummheit zu tun, noch hat eine Präferenz für die AfD etwas mit einer rechten Gesinnung zu tun. Beide Mengen sind nicht äquivalent. Nur einem dummen Menschen ist nicht klar, dass man die AfD wählen kann, ohne eine rechte Gesinnung zu haben und in einem Intelligenztest schlecht abschneiden kann, ohne dumm zu sein. Auch in dieser Hinsicht qualifiziert sich Konicz als dummer Mensch.
„Es ist fraglich, ob die[
die] es einfach dumme Menschen sind, die sich von der AfD angezogen fühlen. Die zentrale Frage, die der
wissenschaftlichen Klärung harrt, lautet eher, ob die AfD ihre Anhängerschaft durch ihre Ideologie dümmer macht.“
Immer wenn man glaubt, Blödsinn ließe sich nicht steigern, kommt ein Satz von Konicz. Die zentrale Frage, die nach unserer Ansicht der Klärung harrt, ist, ob die Mitgliedschaft in der Telepolis Redaktion Konicz dümmer gemacht hat… Aber Ernst beiseite. Da nichts über den Zusammenhang zwischen Dummheit und AfD-Anziehung bekannt ist, weil beides nicht gemessen wurde, ist der ganze Absatz, in dem sich Konicz angeblich Gedanken macht, Unsinn. Das einzige, was man diesem Absatz entnehmen kann ist, dass Konicz der Ansicht ist, die AfD-Ideologie sei dumm. Nur ein dummer Mensch ist der Ansicht, er könnte anderen sein eigenes Vorurteil unterstellen, ohne dass die anderen das merken, wie Konicz das tut.
„Die AfD wäre somit nicht einfach ein sozialer Magnet, der geringere Intelligenz anzieht, sondern eine Art politische Verdummungsfabrik, die den IQ der Betroffenen langsam, aber sicher in den Keller treibt. Im Umkehrschluss würde dies bedeuten, dass eine Loslösung aus dem Umfeld der AfD auch der geistigen Leistungsfähigkeit der Betroffenen zugute kommen könnte. (Tomasz Konicz)”
Dieser Absatz ist etwas für Psychiater. Uns reicht es festzustellen, dass das einzige, was man diesen Zeilen entnehmen kann, das Bemühen Konics ist, die AfD und die Menschen, die eine Präferenz für die AfD haben, zu diskreditieren. Die Hilflosigkeit, in der er das tut, erinnert sehr an die Diskussion um das Unterschichtenfernsehen, in dem diejenigen, die zum von Dr. habil. Heike Diefenbach als akademisches Prekariat bezeichneten Milieu gehören, versucht haben, ihre vermeintlich höhere Intelligenz als trennendes Merkmal gegenüber einer Unter- und Arbeiterschicht einzuführen, die es längst mit Blick auf Eigentum und Wohlstand überholt hat. Konicz scheint diesem prekären Milieu anzugehören und ein entsprechendes Verlangen zu verspüren, sich über seine vermeintliche Zugehörigkeit zu denen, die in einem haarigen Intelligenztest auf einer Kinder- und Jugendlichenseite besser abgeschnitten haben, von denen, die er unter sich wähnt, zu differenzieren. Das alles sind psychologische Verarbeitungsprozesse, die den Kreis dieses Posts schließen und zu dem Hinweis führen, dass die Diskussion darüber, ob Intelligenz angeboren ist oder nicht, in diesem Zusammenhang wirklich vollkommener Unsinn ist. Selbstverständlich kann man diesen Kreis nicht ohne den Hinweis schließen, dass der Umkehrschluss, von dem Konicz fabuliert, einen Fehlschluss der Bejahung des Konsequens darstellt.
Wie könnte jemand, der weder sprechen noch rechnen kann, die Fragen beantworten, die im Test vom wahren Ich gestellt werden? Gar nicht. Eben. Deshalb sind die Fähigkeiten, die man benötigt, um diese Fragen zu beantworten ERLERNT. Die Frage, ob die Beantwortung der Fragen auf Intelligenz schließen lässt, ist somit zur Frage, ob die erfragten Fähigkeiten einen Rückschluss auf Intelligenz zulassen, geworden. Aber das sind nur Fragen, die sich Menschen stellen, die nicht dumm sind. Konicz stellt sich diese Fragen nicht.
Zur Frage in der Überschrift: Ist Telepolis die Redaktion der minder Intelligenten? Auf Grundlage unserer Einzelfallstudie kann man diese Frage nicht affirmativ beantworten (ohne einen Fehlschluss zu begehen), aber eine kleine grammatische Veränderung des Satzes vom Dativ zum Genitiv macht die positive Antwort korrekt. In jedem Fall wäre wohl eine “Loslösung” der übrigen Redaktion von Tomasz Konicz der geistigen Leistungsfähigkeit in der Redaktion förderlich.
Gardner, Howard (1983). Frames of Mind. New York: Basic Books.
Phares, E. Jerry (1984). Clinical Psychology. Concepts, Methods, and Professionals. Homewood: Dorsey.
Sternberg, Robert J. (1986). Intelligence Applied. San Diego: Harcourt Brace Jovanovic.
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Und mit der Bejahung des konsequens haben wir nur EINEN der schwerwiegenden LOGISCHEN Fehler benannt, die Herr Konicz in seiner (anscheinend kognitiv beeinträchtigenden) Selbstgefälligkeit begeht.
Was ist z.B. mit den impliziten Prämissen, die Konicz – aus seiner ideologischen Sicht heraus anscheinend selbstverständlich – voraussetzt, aber nicht EXPLIZIT macht, die aber notwendig sind, um irgendeinen Zipfel Sinn aus seinem Textchen herauszupressen? Hier nur eine kleine Auswahl (sonst muss ich ein mehrbändiges Werk verfassen, und das ist mir der Konicz’sche Unsinn dann doch nicht wert):
1. Konicz muss für selbstverständlich halten, dass die Frage „Wen würden Sie … wählen?“ eine PRÄFERENZ gemessen wird. Das ist aber nicht so, denn erfragt wird dadurch eine HANDLUNGSABSICHT. Das sollte, wenn man Deutsch kann, doch eigentlich sofort erkennbar sein (es wird eben gefragt, was man TUN würde und nicht, was man etwas anderem auf der Einstellungsebene VORZIEHT.) Wem das trotzdem nicht sofort klar ist, möge einfach an die Möglichkeit des strategischen Wählens denken: ich könnte eine Präferenz für Partei A haben, aber Partei C wählen wollen, weil ich glaube, dass Partei A keine Chance hat, ins Parlament zu kommen, Partei C aber schon und als „Zünglein an der Waage“ helfen könnte, das Schlimmste zu verhindern.
Selbst dann, wenn man sich einbilden wollte, dass die Fage nach Wahlabsicht in einem hinreichend nennenswerten statistischen Zusammenhang mit einer Präferenz für eine Partei stünde (was anhand empirischer Daten zu zeigen wäre), dann muss immer noch festgehalten werden, dass
2. Konicz die implizite Voraussetzung macht, dass eine Präferenz für eine PARTEI identisch sei mit einer POLITISCHEN Präferenz. Der Unterschied sollte doch eigentlich wieder offensichtlich sein: Nehmen wir an, ich hätte eine politische Präferenz für Anarchismus. Wenn ich nun danach gefragt werde, wen ich wählen würde, und ich eingedenk der Tatsache, dass keine Partei zur Wahl stehen wird, die sich für eine anarchistische Gesellschaft einsetzt, irgendeine Partei angebe, von der ich denke, dass sie zumindest nicht die bisher herrschende Verbots-, Kontroll- und Regelwut unterstützen wird, bildet meine Wahlabsicht dann meine POLITISCHE Präferenz ab? Vielleicht ein Stück weit schon, aber ob das so ist und inwieweit, kann man nur beurteilen, wenn man BEIDES, meine politische Präferenz und meine Wahlabsicht kennt. Wenn man NICHT BEIDES kennt, kann man nicht wissen, ob beides zusammenhängt oder nicht. Vielleicht habe ich einfach eine willkürliche Angabe gemacht, weil ich dachte: „das passt ja ohnehin nicht auf mich“, oder ich wollte die Befrager wegen ihres provokant beschränkten Horizonts veräppeln.
3. Konicz setzt implizit voraus, dass Intelligenz (abgesehen von der Frage, was eigentlich gemessen wurde und was nicht) das Treffen „guter“ oder „richtiger“ Entscheidungen impliziert oder sogar garantiert, und außerdem, dass
4. es so etwas gibt wie Entscheidungen, die immer und überall und für jeden richtig oder „gut“ seien, überhaupt gibt oder auch nur geben könne.
Davon abgesehen, dass Konicz entweder selbst nicht klar ist, dass er diese naiven Voraussetzungen macht oder sie seinen Lesern bewusst unterschlägt, sind die impliziten Annahmen 3 und 4 ziemlich fragwürdige Annahmen: Für Annahme 3 gibt es m.W. keinerlei empirische Belege. Und dass das so ist, macht Sinn insofern es auf die höchst problematische unausgesprochene Annahme von Konicz zurückverweist: es ist eben nicht möglich, in einem bestimmten Zusammenhang auch nur eine Entscheidung benennen zu können, die für alle an der Entscheidung Beteiligten oder von ihr Betroffenen gleichermaßen die „richtige“ oder „gute“ (gemessen an den vorhandenen Entscheidungsalternativen) ist. Dass das nicht möglich ist, hat mit der Verschiedenheit individueller Interessen und Lebenslagen zu tun. Für verschiedene Leute in verschiedenen Situationen sind verschiedene Entscheidungen „richtig“ oder „gut“, weil für sie „vernünftig“ oder nützlich oder am einfachsten (oder was auch immer).
Und u.a. deshalb hat sich Demokratie als eine anderen Formen der Herrschaft überlegene Form der politischen Herrschaft erwiesen: in ihr haben Menschen immerhin eine (mehr oder weniger große oder kleine) Chance, gemäß IHRER EIGENEN INTERESSEN UND LEBENSLAGEN „gute“, nützliche oder sonstwie vernünftige Entscheidungen zu treffen. Die „Gutheit“, Nützlichkeit oder Vernunft der Entscheidung wird jeder Mensch zweifellos auch auf der Basis seines Wissensstandes und seiner Fähigkeit, Zusammenhänge als solche zu erkennen, einschätzen, aber das ist nur EINE Randbedingung, und vermutlich nicht einmal eine sehr wichtige, weil die meisten hinreichend grundlegenden Interessen im Zusammenhang mit Politik keine komplexe „Durchkalkulation“ benötigen: wenn ich weiß, dass Partei A Rentenerhöhungen (zumindest) verspricht und Partei B das nicht tut und ich Rentner bin, der jeden Monat darum kämpft, seine Miete bezahlen zu können, dann darf man bis auf Weiteres davon ausgehen, dass diese Umstände die Entscheidung dieses Menschen erheblich beeinflussen. Die Frage danach, ob es da einen Unterschied macht, ob jemand einen IQ von 96 oder von 103 hat, wage ich zu verneinen.
Konicz kann den IQ als für Wahlabsichten entscheidend nur dann betrachten, wenn er dies alles nicht weiß oder nicht versteht oder schlicht aus ideologischen Gründen in Abrede stellen will.
Welche ideologischen Gründe könnten das aber sein?
Vielleicht muss man davon ausgehen, dass Konicz die (weitere) folgende unausgeprochene Annahme setzt:
5. Die politische Präferenz von Konicz ist eine anti-demokratische. Er träumt anscheinend von einer „Herrschaft der Philosophen“, naja, derer, die aus den Beraterbüchlein mit Titeln wie „Wie bestehe ich den IQ-Text beim Vorstellungstermin?“ schnell noch entnommen haben, wie das noch mal war mit dem goldenen Schnitt und geübt haben, welches Wörtchen am wenigsten in die Reihe der vier Wörter passt, die präsentiert werden, also die „Herrschaft der Auswendiglerner und Nachplapperer“, was einem als sehr merkwürdiger Traum erscheinen muss, wenn man nicht in der Lage von Herrn Konicz ist.
In Übereinstimmung mit dem, was unter Punkt 4 argumentiert wurde, muss man davon ausgehen, dass Konicz nicht nur eine anti-demokratische politische Präferenz hat, sondern sich auch in einer materiell prekären Lebenslage befindet, in der sich die Anbiederung an das „establishment“ als einzige Chance darstellt, das materielle Überleben zu sichern und sozialen Status vorzugaukeln. Das ist eine sinnvolle, aus der Argumentation unter Punkt 4 abgeleitete Hypothese, und ich habe großes Vertrauen darein, dass eine entsprechende empirische Überprüfung sie bestätigen würde. Da sie sich nur auf einen einzigen Fall bezieht (und daher von vornherein keine Gefahr der unzulässigen Verallgemeinerung besteht), könnte ich dann mit Recht sagen, dass die Prüfung der Hypothese „empirisch verifiziert“ ist (während Konicz das in seinem Zusammenhang logischerweise nicht tun kann; er spricht ja über alle, die die AfD wählen oder ihr anhängen oder was auch immer; so genau nimmt er das ja nicht, weil es ihn kognitiv wohl überfordert, diese Unterschiede zu erkennen).
Und jetzt höre ich auf, mich mit dem Konicz’schen Unsinn auseinanderzusetzen. Ich glaube, das genügt auch, um diesen Unsinn als solchen (wenn nicht als mehr, vielleicht Schwachsinn?) zu erweisen!
Gerne noch ein Hinweis – weil im Artikel nicht verarbeitet:
1) https://www.mein-wahres-ich.de/images/infografik-iq-test.jpg
Man beachte in der Grafik rechts ungefähr in der Mitte die Aufteilung der drei Farben:
>105
96 – 104
< 95
Der mathematisch Interessierte fragt sich: Und was wird aus 95 und 105? Wo kommen die unter?
Und wenn die nicht einmal eine 3-Farben-Grafik richtig hinkriegen, was läuft da ab beim IQ-Test?
Diese Infografik ist offensichtlich wertlos. Das fängt ja schon da an, dass die Ergebnisse nicht normiert sind, denn der durchschnittliche IQ muß per Defintion 100 betragen (und nicht ca. 106, wie er laut dieser Grafik sein soll). Statistisch interessant finde ich auch das dezente Ossi-Bashing – oder ist es reiner Zufall, das unter den sechs “dümmsten” Bundesländer ausgerechnet alle fünf neuen Länder sind?
Der durch das bei der SPD gemachte Wahlkreuz intelligent gewordene SPD-Wähler Konicz will doch netterweise den dummen AfD-Wählern und anderen Dummen helfen. Die Botschaft lautet doch: Wer dumm ist und SPD wählt, der wird intelligent. Irgendwo stimmt das auch, jedenfalls im ersten Teil der Satzes: Wer dumm ist….., denn wer sollte sonst SPD wählen.
Aber gut.
Ein lebender Beweis für seine Theorie der Intelligentwerdung durch SPD-wahl ist doch die designierte SPD-Vorsitzende Andrea Nahles, die vor der Wahl letzten Jahres die Mentalität, den Geist und IQ eines 10 jährigen Mädchens hatte. Nun, nach der Wahl, entprechen diese Kriterien einem 12 jährigen Mädchen, eine Steigerung von sage und schreibe 20%…….
Hätte ich eine 10- oder 12-jährige Tochter, würde ich Sie aufgrund dieses affrontierenden Vergleichs um Revokation oder Satisfaktion angehen …. 😉
Naja, die Vorstellung “links” sei klug, “rechts” sei dumm (wie auch immer operationalisiert) ist an sich ja schon fragwürdig, da dadurch ja offensichtlich der eigenen Überzeugung eine intellektuelle Überlegenheit zugeschrieben werden soll (“ich bescheinige mir jetzt mal selbst, wie klug ich bin, wenn es schon sonst keiner tut …”), die aber politisch völlig belanglos ist. Zwar sind Kinder und Jugendliche unter 18 von der Wahl ausgeschlossen, da man ihnen pauschal nicht zutraut, ihre Interessen zu artikulieren – immerhin 1/4 der Bevölkerung. Dumme hingegen sind nicht von der Wahl ausgeschlossen. Insbesondere Linke (Sozialdemokraten und Kommunisten) haben sich im 19. Jahrhundert vehement gewehrt dagegen, dass Arbeiter und Bauern von der politischen Meinungsbildung ausgeschlossen waren, weil sie – so die Argumentation – “davon nix verstanden, zu dumm dazu waren.” Die Dummheit der eigenen Klientel verbürgte diesen Linken, dass sie nicht Teil des “Überbaus” waren, durch Bildung und Erziehung verdorben und verstellt wie die Bürger (und Adligen sowieso). Im Gegenteil: Die, die die anderen “dumm” nannten, sprachen einfach, wie ihnen der Schnabel gewachsen war, liessen sich kein X für ein U vormachen. Das hat mit Brecht sogar Literaturgeschichte gemacht, dem Volk auf´s Maul geschaut. Was also ist an der angeblichen Dummheit der Rechten (folgen wir der Argumentation von Heise oder wie auch immer er heisst) zu bemängeln?? Dass die “Dummen” eine logische Unmöglichkeit sehen, deutsche Sozialsysteme nicht nur unbegrenzt durch die eigenen Alten und Schwachen, sondern jetzt auch durch die Einbeziehung des Restes der Welt zu belasten? Das ist nicht dumm, sondern eine schlichte Wahrheit. Was Heise (o.ä.) bemängelt ist, dass die “Dummen” diese Wahrheit nicht kulturmarxistisch umbiegen, leugnen, schönreden, ausblenden etc. und sich damit die Möglichkeit verspielen, selbst zu den links quasselnden, rechts lebenden Mittelbauern aufzusteigen – in deren eigener Diktion “zu den Klugen, Gebildeten, Akademikern, ethisch unanfechtbaren, guten Frauenschwulen” etc. Das aber ist gar nicht dumm, sondern evtl. gewollt. Die “Dummen” wollen gar nicht zu den Klugen, weil sie deren Diskurs nicht teilen wollen.
Ein hervorragendes Beispiel für rechte Dummheit lieferte vor kurzem Gottfried Curtio von der AfD, Studienstiftler, erst Studium der Kirchenmusik und Komposition, dann Matheprofessor in München, jetzt MdB, eine typische Dummenkarriere wo er – hasserfüllt und dumm, u.a. ohne jeden Genderbezug – den Niedergang der SPD in Abwandlung der Worte von Yücsel “Parteiensterben von seiner schönsten Seite” nannte. Strunzdumm, da er sich damit jeden Weg hinein in die rot-grünen Eliten in Berlin versperrte, aber: Er wollte es eben so. Das war zwar strunzdumm und unethisch, aber das ist politisch eben völlig unerheblich.
Ich bewundere Sie sehr dafür, dass Sie sich so ernsthaft mit dem Beitrag auseinandersetzen. Der Autor gehört zu den, sagen wir mal, „sehr deutlich links angesiedelten“ Journalisten, und er kämpft ständig tapfer mit einschlägigem Jargon gegen die AfD und alles, was ihm irgendwie im Ansatz rechts zu sein scheint, um die Welt zu retten. Da ist es wirklich zu viel verlangt, nach der Seriosität einer Quelle (nein, die kommerzielle fabulabs GmbH besteht aus keinen ernsthaften IQ-Experten; „Auf unserer Plattform Mein-wahres-Ich.de veröffentlichen wir täglich neue Persönlichkeitstests“) und der vermittelten Inhalte zu fragen. Wer Sätze formuliert wie „Es ist fraglich, ob es einfach dumme Menschen sind, die sich von der AfD angezogen fühlen“, lässt es in erschreckendem Ausmaß am Grundrespekt gegenüber seinen Mitmenschen fehlen. Und jedermann weiß, dass man die richtigen Antworten auf gängige Aufgabenstellungen und Fragen teilweise „lernen“ kann.
Scrollt man die Test-Homepage bis nach unten, steht dort der Disclaimer: “Unser Redaktionsteam gibt sich sehr viel Mühe bei der Erstellung dieser Tests. Trotzdessen erheben sie nicht den Anspruch, wissenschaftlich korrekt zu sein, sondern dienen in erster Linie der Unterhaltung.” Schon dieses, nach nur vier Sekunden Überfliegen gefundene Statement sollte bei einem Journalisten alle Alarmglocken schrillen lassen.
Mein eigenes Beispiel: Ich gehöre nicht zu den Intelligentesten. Ein Personalberater teilte mir vor einigen Jahren mit, daß ich Bereich der oberen 5% angesiedelt sei. Er hat nichts von oberen 3 oder gar einem Prozent gesagt. Also schließe ich daraus, daß vermutlich etwa 4,99% der hiesigen Bevölkerung eine höhere Intelligenz haben als die, welche mir die Natur mitgegeben hat. Vermutlich finden sich in diesem elitären Segement die amtieren Politiker. – Zu meiner Vita: Abi mit 18, erfolgreich abgeschlossenes Studium von Mathe und Physik, AfD-Mitglied seit dem Jahr ihrer Gründung, Einkommensteuerzahler in der höchsten Stufe deutscher Steuerprogression. .
Oh, hansberndulrich, wenn das stimmt, wenn Sie als AfD-Mitglied und Wähler dieser Partei über derartige Merkmale verfügen, dann ist der Rest der Wählerschaft der AfD ja noch dümmer als Herr Konicz nach seinen sorgfältigen Recherchen herausgefunden hat. Hoffentlich liest er hier nicht mit, denn dann muß er seine Ergebnisse betreffs IQ der AfD-Wähler ja weiter nach unten korrigieren, das würde ja das intellektuelle Aus für diese Partei bedeuten.
Warum sollte auch die AfD-Wählerschaft unbedingt einen besonders hohen IQ-Durchschnitt aufweisen. Es wäre durchaus plausibel, dass die Masse der Halbgebildeten, die vielleicht einen leicht überdurchschnittlichen IQ haben, bunt wählen, da IQ nun mal mit Affinität mit den Anstalten, die bunte Ideologie reproduzieren, aufweist und die Masse eher konformistisch veranlagt ist. Somit wird von dem von Bildung eher unbehelligten Volk ein relativ hoher Anteil für die AfD zugänglicher sein. Was aber nicht ausschließt, dass bei den geistig agilsten Schichten besonders viele AfD-Unterstützer dabei sind. Mit den gelieferten Daten kann man nicht viel anfangen. Dass Konicz sie nutzen würde, um sein Dunning-Kruger-Syndrom zu füttern, war klar.
Ein Blick in die Kommentare lohnt sich immer:
So schrieb der Nutzer permul am 06.03.2018 um 14:35
„laut urlmetriken hat die Seite weniger als 300 Besucher pro Monat
Also der Auftritt der Seite scheint doch etwas suspekt wer soll sich den freiwillig einen 45 Minuten Intelligenztest unterziehen?
Laut Seite 4.000.000 im Zeitraum von März bis Oktober bei einer Webseite die von einer Firma betrieben wird die im Privathaus des Gesellschafters einer GmbH mit 25 000 Euro Stammkapital sitzt(1).
Laut urlmetriken hat die Seite weniger als 300 monatliche Besuche(2) sie bräuchte aber 500 000 pro Monat um an die genannten 4.000.000 Tests in 8 Monaten zu kommen.
Desweiteren ist der IQ Durchschnitt in Deutschland bei 100(3) und nicht bei 106 wie bei den angeblichen Tests von der dubiosen Webseite.
(1)
http://1-urlm.de/www.mein-wahres-ich.de
(2)
https://www.moneyhouse.de/Fabulabs-GmbH-Berlin
(3)
https://www.laenderdaten.info/iq-nach-laendern.php“
Danke für diesen interessanten und ausführlichen Beitrag.
Ich schlage vor, die Herkunft des genannten IQ-Tests zu hinterfragen: Inhaber der Domain mein-wahres-ich.de ist die fabulabs GmbH, offenbar ein junges Kleinunternehmen, das seine Dienste hier anbietet: http://www.fabulabs.de/quiz/
Die angebotenen Produkte erheben demzufolge gerade NICHT den Anspruch auf wissenschaftliche Validität. Vielmehr geht es hier eher um Werbeaktionen.
Und für mich hat es auch den Anschein eines “Meinungsforschungsinstituts”, das die Fragen auf das gewünschte Ergebnis des Auftraggebers maßschneidert”.
“Zur Frage in der Überschrift: Ist Telepolis die Redaktion der minder Intelligenten? Auf
Grundlage unserer Einzelfallstudie kann man diese Frage nicht affirmativ beantworten
(ohne einen Fehlschluss zu begehen), aber eine kleine grammatische Veränderung des
Satzes vom Dativ zum Genitiv macht die positive Antwort korrekt.”
Ich kann in der Überschrift keinen Dativ entdecken – sollte an der fiesen These des Konicz etwas dran sein und meine AfD-Affinität meine cerebrale Leistungsfähigkeit so nachhaltig pulverisiert haben, daß von einem ’75-er neusprachlichen Einserabitur kaum grammatikalisches Basiswissen übriggeblieben ist? Oder sollte die kleine grammatische Veränderung doch eher vom Genitiv-Plural zum Genitiv-Singular gehen?