Pyrrho’s Anleitung zum Glücklichsein

Nein, nicht der mit dem Sieg. Der hieß Pyrrhus.
Pyrrho, der Skeptiker, der von 365 bis 270 in Elis gelebt hat. Nicht rückwärts. Vor Christus.

Pyrrho war ein wirklicher, wenn man den Erzählungen glauben kann, Skeptiker.
Glauben Sie nichts, so sein Credo. Nichts ist sicher. Alles kann man bezweifeln. Lassen Sie sich auf nichts ein. Es kann sich als falsch erweisen. Bleiben Sie offen. Legen Sie sich nicht fest.

Ausgerechnet ein Skeptiker wie Pyrrho soll ein Rezept zum Glücklichsein gefunden haben.

Ja. Hat er.
Hier ist es.

Es beginnt mit drei Fragen:

  • Wie sind die Dinge wirklich?
  • Welche Haltung sollten wir den Dingen gegenüber einnehmen?
  • Was geschieht mit jemandem, der diese Haltung gegenüber den Dingen einnimmt?

Pyrrohos Antworten und seine Anleitung zum Glücklichsein lauten:

  • Wir können nicht wissen, wie die Welt ist. Niemand kann sicheres Wissen über die Realität erreichen. Menschen können das nicht.
  • Deshalb sollten wir uns nicht festlegen, keine Überzeugung über Dinge und Sachverhalte formen. Weil wir nicht wissen, was richtig und was falsch ist, sollten wir alle Urteile und Bewertungen unterlassen. Jedes Verlangen basiert auf dem Glauben, dass ein Ding besser sei als das andere, etwas richtiger sei als etwas anderes, etwas wahrer sei als etwas anderes. Davon sollten wir uns freimachen und derartige Verlangen lassen. Egal, was die Wirklichkeit bringt, wir sollten ihr gleichgültig gegenüberstehen. Wer verstanden hat, dass alles egal ist, der entwickelt einen Gleichmut, eine innere Ruhe.
  • Wer diesen Weg beschreitet, wer Gleichmut und innere Ruhe entwickelt, der wird zunächst sprachlos werden. Wozu sollte er auch etwas sagen? Im Ergebnis lösen sich alle Sorgen, die Menschen niederdrücken, auf, und wir erreichen einen Zustand der vollständigen Indifferenz gegenüber unserer Umwelt, einen Zustand, der durch keine Emotionen gestört wird, denn Emotionen sind Dinge und Dingen können wir uns nicht sicher sein, ebenso wenig wie wir uns der Dinge sicher sein können, auf die sich Emotionen beziehen. Wozu also aufregen? Wer den Zustand innerer Gleichgültigkeit erreicht hat, der hört auf zu streben, zu leiden, zu hoffen, zu bangen, der ist indifferent äußeren Dingen gegenüber.

Und wer äußeren Dingen gegenüber indifferent ist, der ist für Pyrrho glücklich, mit sich und allem, was ihn nicht umgibt.

Probieren Sie es, aber nur bis Montag morgen.

Dann müssen Sie wieder arbeiten gehen.

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