Öffentliche Schulen schaden der Gesellschaft
- Mehr Kriminalität.
- Mehr soziale Ungleichheit.
- Weniger Toleranz.
- Höhere Kosten.
- Ungebildetere Bürger
Trotz aller Versuche, Forschung zu den heiligen Kühen der politischen Korrektheit zu verhindern, mehren sich die Studien, in denen genau das getan wird: Heilige Kühe werden hinterfragt, wie z.B. die in manchen Ländern zum Ende des 19. Jahrhunderts und in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfundene öffentliche Schulbildung nebst Schulpflicht.
Gewerkschaftsfunktionäre und Politiker halten die öffentliche Schulbildung für ein öffentliches Gut, einen Meilenstein in der Bildung der Bevölkerung, was kein Wunder ist, ermöglicht es ihnen die Bereitstellung öffentlicher Bildung doch, über das schulische Curriculum und die Randbedingungen, unter denen sich Schüler Bildung erkaufen müssen, deren Sozialisation in ihrem Sinne zu beeinflussen.
Nun mehren sich nicht nur die Studien, die sich mit der Frage nach dem Wert von öffentlicher Schulbildung beschäftigen, es mehren sich auch die Ergebnisse, die zeigen, dass öffentliche Schulen verglichen mit privaten Schulen deutlich schlechter abschneiden, und zwar in allen Belangen.
Um nun all diejenigen, die mit rotem Kopf dasitzen und Bildung, nicht nur für Reiche, Bildung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen, in kurzem Stakkato hervorstoßen, zu beruhigen: Die moderne Variante von Schulbildung sieht so aus, dass
Gesellschaften Kindern im schulfähigen Alter ein Bildungsvoucher/einen Bildungsgutschein zur Verfügung stellen, das/der die Kosten der Bildung abdeckt.
Dieses Voucher/diesen Gutschein können die Eltern (und Schüler) an einer Schule ihrer Wahl einlösen.
Richtig: Schulen konkurrieren um Schüler. Private konkurrieren mit öffentlichen Schulen (solange es öffentliche Schulen noch gibt).
Wir haben auf ScienceFiles bereits eine Reihe von Studien besprochen, die zeigen, dass private Schulen im Vergleich zu öffentlichen Schulen besser abschneiden. Gabriel H. Sahlgren (2010) hat für Schweden eine die entsprechende Bestandsaufnahme gemacht. Schweden hat die oben beschriebene moderne Variante von Schulsystem, in dem die Eltern mit einem Voucher ausgestattet auf die Suche nach der besten Schule für ihre Kinder gehen können. Sahlgren hat die folgenden Ergebnissen berichtet:
- Eltern von Kindern an privaten Schulen (profit und non-profit), sind mit den Schulen und der Leistung der Schulen zufriedener als Eltern von Kindern an öffentlichen Schulen.
- Lehrer an privaten Schulen werden besser bezahlt als Lehrer an öffentlichen Schulen und sind mit ihrer Arbeit zufriedener als Lehrer an öffentlichen Schulen.
- Schüler an privaten Schulen und vornehmlich an profitablen Schulen zeigen bessere Leistungen als Schüler an öffentlichen Schulen.
- Schulen, die darauf ausgelegt sind, Profit zu erwirtschaften, haben eine deutlich geringere sozial ungleiche Zusammensetzung ihrer Schülerschaft als öffentliche Schulen oder private Schulen, die auf keinen Profit abzielen.
- Schulen, die einen Profit anstreben, sind besonders erfolgreich, wenn es darum geht, Schüler aus der Arbeiterschicht oder Migranten zu einer guten Schulausbildung zu verhelfen, sie sind viel erfolgreicher als öffentliche Schulen oder private Schulen, die keinen Profit anstreben.
- Schließlich finden sich in Schulen, die einen Profit anstreben, im Vergleich zu anderen Schulen, keine Geschlechtseffekte, d.h. keine Nachteile für Jungen.
Demgegenüber steht z.B. die Mängelliste des öffentlichen deutschen Bildungssystems:
Das deutsche Bildungssystem selegiert wie kaum ein anderes nach der sozialen Herkunft: PISA, TIMSS und IGLU, sie alle zeigen, Kinder aus der Arbeiterschicht oder der angeblich “bildungsfernen Schicht”, haben erhebliche Nachteile:
- Sie müssen bessere Leistungen erbringen, um dieselbe Grundschulempfehlung zu erhalten, wie z.B. Akademikerkinder.
- Sie landen viel häufiger auf Sonderschulen und Hauptschulen und häufiger auf Realschulen als z.B. Akademikerkinder.
- Sie erzielen viel seltener ein Abitur oder einen Fachhochschulabschluss als z.B. Akademikerkinder.
- Sie finden sich sehr viel seltener auf Universitäten ein als Akademikerkinder und diejenigen, die sich einfinden, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, das begonnene Studium abzubrechen als Akademikerkinder.
Wenn es darum geht, nach der sozialen Herkunft zu filtern, dann erweist sich das deutsche Bildungssystem als äußerst effizient.
Nicht nur Kinder aus der Arbeiterschicht haben im deutschen Bildungssystem erhebliche Nachteile, ja werden im deutschen Bildungssystem benachteiligt, sondern auch Jungen.
- Jungen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, von der Einschulung zurückgestellt zu werden als Mädchen.
- Jungen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, sitzen zu bleiben als Mädchen.
- Jungen haben eine viel höhere Wahrscheinlichkeit auf eine Sonderschule abgeschoben zu werden als Mädchen.
- Jungen müssen bessere Leistungen erbringen als Mädchen um dieselbe Grundschulempfehlung zu erhalten.
- Jungen sind viel häufiger auf Sonder- und Hauptschulen zu finden als Mädchen, dafür seltener auf Realschulen und Gymnasien.
- Entsprechend bleiben Jungen viel häufiger ohne einen Abschluss oder erreichen nur einen Hauptschulabschluss als Mädchen und sie erreichen deutlich seltener eine Hochschulreife als Mädchen.
Wenn es darum geht, Bildungskarrieren nach Geschlecht zu selegieren, dann erweist sich das deutsche Bildungssystem als äußerst effizient.
Auch Migrantenkinder werden in deutschen Schulen selegiert. Obwohl die meisten Migranten in dritter oder vierter Generation in Deutschland leben, bleiben ihre Schulergebnisse deutlich hinter den Ergebnissen deutscher Schüler zurück. Die Liste der Nachteile liest sich fast identisch:
- Kinder aus Migrantenfamilien haben eine höhere Wahrscheinlichkeit von einer Einschulung zurückgestellt zu werden als deutsche Kinder.
- Kinder aus Migrantenfamilien bleiben häufiger sitzen als deutsche Kinder.
- Kinder aus Migrantenfamilien finden sich häufiger auf Sonder- und Hauptschulen, dagegen viel seltener auf Gymnasien als deutsche Kinder.
- Kinder aus Migrantenfamilien finden sich nur selten unter Studenten.
Auch im Hinblick auf die Selektion von Migrantenkindern erweist sich das deutsche Bildungssystem als äußerst effizient.
Alle berichteten Ergebnisse sind wiederholt in den verschiedensten Untersuchungen berichtet worden. Die Berliner Element-Studie, die Hamburger Lau-Studien, die PISA-Studien, die TIMSS-Studien, die IGLU- und PIRLS-Studien, sie alle haben diese Ergebnisse berichtet. Man muss die Ergebnisse daher als empirisch gesichert ansehen.
Dieser Versagensliste stehen Ergebnisse aus einer mittlerweile stattlichen Anzahl von Studien gegenüber, die Corey A. DeAngelis für CATO zusammengestellt hat. Sie zeigen, dass private Schulen öffentlichen Schulen in jeder Hinsicht überlegen sind. Schüler, die an privaten Schulen ausgebildet wurden, sind toleranter, werden seltener straffällig als Schüler, die an öffentlichen Schulen ihr Dasein fristen mussten und, wichtiger noch: Schüler, die an privaten Schulen gelehrt wurden, sind insgesamt besser gebildet als Schüler, die öffentliche Schulen besucht haben. Private Schulen sind sozial durchlässiger als öffentliche Schulen, d.h. sie reduzieren die soziale Ungleichheit und alles zusammengenommen sind private Schulen für eine Gesellschaft die billigere Option. Über das Leben eines Schülerjahrgangs gerechnet, belaufen sich die Mehrkosten, die für eine öffentliche Bildung bei gleichzeitiger schlechterer Ausbildung und Leistung der Schüler erbracht werden müssen, auf knapp 50% des Bruttosozialprodukts eines Jahres der entsprechenden Gesellschaft.
Für Deutschland sind das immerhin 1.7 Billionen Euro.
Aber natürlich werden derartige Ergebnisse die Kaste der Funktionäre, die auf dem öffentlichen Bildungssystem sitzt, nicht beeindrucken, schon weil es Rückmeldungen aus der Realität sind. Die Fragen, ob die beste Bildung für Schüler bereitgestellt wird, ob die soziale Durchlässigkeit des Bildungssystems optimal ist, ob Schüler seltener zu Straftätern werden, sind für Funktionäre von Gewerkschaften und Parteien zweitrangig oder irrelevant. Denn ihnen geht es um Kontrolle. 2
Aber natürlich werden derartige Ergebnisse die Kaste der Funktionäre, die auf dem öffentlichen Bildungssystem sitzt, nicht beeindrucken, schon weil es Rückmeldungen aus der Realität sind. Die Fragen, ob die beste Bildung für Schüler bereitgestellt wird, ob die soziale Durchlässigkeit des Bildungssystems optimal ist, ob Schüler seltener zu Straftätern werden, sind für Funktionäre von Gewerkschaften und Parteien zweitrangig oder irrelevant. Denn ihnen geht es um Kontrolle. Öffentliche Schulen sind ein hervorragendes Kontrollinstrument. Jeder ideologische Blödsinn, von der Nachhaltigkeit bis zum Rassismus kann auf den Lehrplan gesetzt werden, um auf diese Weise den Horizont von Schülern so einzuengen, dass keine abweichenden Ideen entwickelt werden. Nicht zu vergessen, Gewerkschaften leben von öffentlichen Schulen. Müssten sie an privaten Schulen agieren und Lehrern, die nach Leistung bezahlt werden und nicht nach Tarifvertrag, erklären, wozu sie gut sind, Gewerkschaften wären schnell vom Erdboden verschwunden. Also werden die bessere Bildung, die geringere soziale Ungleichheit und die geringeren Kosten der Bildung geopfert, damit Funktionäre auch morgen noch sorgenlos von Bürgern leben können.
Sahlgren, Garbiel H. (2010). Schooling for Money: Swedish Education Reform and the Role of the Profit Motive. London: Institute of Economic Affairs (IEA), IEA Discussion Paper No. 33.
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Darum schickt Küstenbarbie ihr Kind ja auch auf eine Privatschule. Bei Bildungsaffinen Türken sind übrigens katholische Schulen sehr beliebt wegen des niedrigeren Ausländeranteils.
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Ich bin nicht ganz sicher, ob private Schulen (in D.) heutzutage noch grundsätzlich die deutlich besseren sind. Aus meinem näheren Umfeld wird mir häufig zugetragen, bezogen auf Privatschulen im Umkreis, die Lehrkräfte seien nicht unbedingt qualifizierter, die Klassen seien größer als „früher“, es werden dort mittlerweile viele Kinder im 5. Schuljahr angenommen, die in den öffentlichen Grundschulen eher unterdurchschnittliche Leistungen vorweisen (noch vor 15 Jahren galten die Schulen als eher elitär). Allerdings trifft wohl immer noch zu, dass eine gewisse soziale Selektion bei der Elternschaft stattfindet.
P.S. Es gibt eine neue Studie aus diesem Jahr der Friedrich-Ebert-Stiftung von Klaus Klemm u.a. „Privatschulen in Deutschland“. Ich zitiere: „Die vorliegende Studie zeigt, dass private Schulen qualitativ nicht besser sind als öffentliche. Empirische Evidenz für die vermeintliche generelle Überlegenheit privater Schulen findet sich nicht. Gemessen an den erreichten Kompetenzständen unterscheiden sich die Bildungserfolge der Kinder und Jugendlichen aus Schulen in privater und öffentlicher Trägerschaft nur geringfügig in einem Einzelbereich, sofern man die Effekte des sozial selektiven Zugangs zu Privatschulen berücksichtigt. … Kinder und Jugendliche mit Wanderungshintergrund besuchen deutlich seltener private Schulen; jene aus Elternhäusern, die über einen höheren Bildungsstand verfügen und finanziell bessergestellt sind, hingegen erheblich häufiger. Klientel privater Schulen sind oft Eltern aus gehobenen Milieus und der bürgerlichen Mitte, die private Schulen aufsuchen, weil sie für ihre Kinder Milieunähe und Vorteile durch Distinktion suchen. Privatschulen scheinen denen, die auf Abgrenzung und Statussicherung bedacht sind, eine Option zu bieten, ihre Intentionen im Bildungsbereich umzusetzen – mit möglicherweise problematischen Folgen für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Wie sollen junge Menschen unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft einander verstehen lernen, wenn sie keine gemeinsamen Erfahrungen machen konnten? Wie soll sich so Empathie, wie Solidarität entwickeln? Weil Schulen eine Sozialisationsfunktion zu erfüllen haben, ist es wichtig, die Privatschulen danach zu befragen, wie sie diese erfüllen wollen. … Dass soziale und ethnische Segregation durch das Privatschulwesen verstärkt werden, ist ein problematischer Befund. Allerdings dürfen wir eines nicht vergessen: Das größere Problem ist die Selektivität unseres Bildungswesens insgesamt. Sonderung nach Herkunft gibt es nämlich auch dort, wo kein Schulgeld verlangt wird – im öffentlichen Schulsystem.“
Nun scheint es mir persönlich etwas romantisch, die dem Hörensagen nach bestehenden realen Zustände in einzelnen Schulen und Großstadt-Klassen so stark unter „gemeinsame Erfahrungen“ und „sich verstehen lernen“ zu verbuchen. Fraglos ist die Sicherung des „sozialen Zusammenhalts“ und die „Sozialisationsfunktion“ und „Lernen von Solidarität“ und der „Umgang mit Heterogenität“ (Studie, S. 53) wichtig, Schule (und Universitäten) sind aber vor allem dazu da, ich erinnere mal nüchtern daran, für alle Gruppen junger Menschen optimale Ausbildungsmöglichkeiten auf hohem Niveau zu schaffen.
Dass Klaus Klemm zu diesen Ergebnissen kommt, wundert mich nicht… Ebenso wenig wundert es mich, dass er diese Ergebnisse für die FES gefunden hat…
Mit Google wäre es sehr einfach gewesen: Was sagt die FES über sich selbst? “Als parteinahe Stiftung orientieren wir unsere Arbeit an den Grundwerten der Sozialen Demokratie…” Damit scheint mir alles gesagt für Menschen, die mit halbwegs intaktem Verstand durchs Leben gehen. Mit einem Blick auf die Website wären Sie geholfen geworden. Wenn man dann noch weiß, was “parteinahe” Stiftungen ihrem Wesen nach wirklich sind (alles mögliche, nur keine gemeinnützigen Veranstaltungen, sondern Steuergeldabgreifkonstrukte oder auch Selbstbedienungsläden der Parteien; wer sciencefiles regelmäßig liest ist deutlich besser informiert!), dann hätte man sich das ganze Gesülze sparen können. Dr. Marlboro sagt auch immer, daß Rauchen gesund sei. Glauben Sie’s deshalb?
Wir haben auch Erfahrungen mit privaten Schulen gemacht ( 2 Kinder / Waldorfschüler ). Es ist schon richtig, dass dort nach dem Sozialstatus geäugt wird und Leute, wie wir ( keine 2 Autos in der Garage, kein Eigentum an Grund und Boden, keine Manager oder CEO’s in der Familie, produktiv, aber weisungsgebunden im Beruf .. ) dort Schwierigkeiten hatten ( haben ) – aber : das war nicht “die Schule”, das war die ‘Elternschaft’ ! Die Lehrer waren durch die Bank sehr gut und engagiert, zwei “grünverseuchte Pickel” ausgenommen .. Einziger ‘Nachteil’ : das, meiner Ansicht nach, viel zu grosse Mitspracherecht der ‘Elternschaft’, da hat so mancher versucht, seinen persönlichen (Standes)Dünkel auszuleben. Wir als Eltern mussten da doch reichlich Standvermögen aufbringen – wer sich das zutraut, dem kann ich Privatschulen nur empfehlen ! Bedauerlicherweise ist das aber auch eine Frage der zur Verfügung stehenden Finanzen, daher ist die Einführung eines ‘Bildungsgutscheines’ ausdrücklich zu befürworten und ich denke, dass sich Eltern ggf. intensiv(er) mit Schule und Bildung auseinandersetzen – ein weiterer ‘Bonus’ des Bildungsgutscheines …. allerdings kämen eventuell zu viele Menschen an’s Denken und das scheint wohl äusserst gefährlich .. ?!