Die Lügenspirale: Wie die politische Diffamierungsindustrie funktioniert

Ein alter Spruch unter Philosophen lautet: Aber die Wiederholung einer Lüge konstituiert doch eine Wahrheit – oder?

Was unter Philosophen als Scherz gedacht ist, ist unter journalistischen und politischen Darstellern zur Normalität geworden. Die Produktion von Lügen am laufenden Band und der Versuch, die Lügen durch Wiederholung zur Wahrheit zu erklären.

Es funktioniert immer gleich.

A sagt etwas.
B kolportiert, was A gesagt hat.
C regt sich über das Kolportierte auf und unterstellt A er habe etwas ganz anderes gesagt.
D nimmt auf, was C gesagt hat und verbreitet es.
E regt sich über das auf, was er in D gelesen hat.
F D legt mit einem neuen Bericht nach und verbreitet, was er schon einmal gesagt hat.
G und H und I regen sich auf Grundlage von D über A auf.
Die Lügenspirale ist am Laufen.
Die Forderungen, die sich an die Adresse von A richten und die auf Grundlage von etwas erhoben werden, was D zwar gemeldet, C verbreitet, B kolportiert, aber A nie gesagt hat, werden immer irrer.

Das war der Trockenkurs. Nun die Anwendung.

Wie US-Botschafter Richard Grenell von Linken und Medien mit den Mitteln der Lügenspirale diffamiert wird.

[A]
Grenell sagt:

„:Wir erleben derzeit eine konservative Renaissance. Viele Konservative aus ganz Europa haben mich kontaktiert und mir das gesagt.“

„Ich will andere Konservative in ganz Europa, andere Führer, auf jeden Fall ermutigen. Es gibt eine Grundbewegung konservativer Politik in Europa, die sich etabliert, weil die linken Politiken gescheitert sind“, fügt er an. […] 

[B]
Medien, z.B. die Tagesschau kolportieren, was Grenell gesagt hat als „Stilbruch“. So sprächen Diplomaten normalerweise nicht. Grenell wird unterstellt, er habe Vorlieben für „bestimmte politische Parteien“ öffentlich geäußert und angekündigt, dass er „konservative Kräfte“ stärken wolle.

Wie man dem, was Grenell wirklich gesagt hat, entnehmen kann, ist dies falsch.

Aber es reicht, um C einzuläuten.

[C] ist zum Beispiel Martin Schulz, der aus der Versenkung auftaucht, Grenell zum „rechtsextremen Kolonialoffizier“ erklärt und ihm attestiert, er würde sich „völlig daneben benehmen“.

Das hat zwar keinerlei Schnittmenge, mit dem, was Grenell gesagt hat und ist ausschließlich dazu gedacht, Grenell zu diffamieren und zu diskreditieren, aber es reicht, um von Medien aufgenommen zu werden oder es bedient genau den Stil, den Medien derzeit pflegen und wird deshalb aufgenommen.

Schleife [D] der Lügenspirale ist erreicht.

[E] Von hier aus wird der Chor der Erregten, der Hysteriker, die die Gelegenheit, den US-Botschafter diffamieren zu können, nicht an sich vorbeiziehen lassen wollen, immer zahlreicher. Das, was Grenell ursprünglich gesagt hat, das weiß von den Erregten niemand. Das will auch niemand wissen, denn das Motiv, das die Erregten treibt ist nicht Fairness, sondern politische Boshaftigkeit.

Journalistische Boshaftigkeit zeichnet Schleife [F] aus. In der Wiederaufnahme der ursprünglichen Berichterstattung wird der damalige „Stilbruch“ schnell zum “Aufruf der Stärkung konservativer und populistischer Kräfte” in Deutschland. Eine satte Lüge, aber für tagesschau.de kein Problem. Bedenken und Erwägungen von Fairness gibt es schon lange nicht mehr. Gedruckt wird, was ideologisch genehm ist und dem eigenen Potential an Boshaftigkeit gerecht wird. Es geht schon seit Schleife [C] nicht mehr darum, was A eigentlich gesagt hat, sondern darum, zu diffamieren. Erwägungen von Fairness und Empathie, die Frage, ob man mit seinen Lügen nicht vielleicht den Boden geteilter Menschlichkeit verlassen hat, stellen sich nicht, denn die Voraussetzung dieser Frage ist eine Menschlichkeit, die man teilen kann. Wenn man die Karikaturen auf Personen betrachtet, die sich nun aufschwingen, um sich über etwas aufzuregen, was nie gesagt wurde, um Lügen zu verbreiten, dann muss man heftige Zweifel daran entwickeln, ob hier auch nur Rudimente von Menschlichkeit vorhanden sind.

Und nun treten wir in die letzte Schleife der Lügenspirale ein. In die Phase der irren Forderungen.


„Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht forderte die sofortige Ausweisung Grenells. “Wer wie US-Botschafter Richard Grenell meint, nach Gutsherrenart bestimmen zu können, wer in Europa regiert, der kann nicht länger als Diplomat in Deutschland bleiben”, sagte Wagenknecht der “Welt”. “Wenn die Bundesregierung die demokratische Souveränität unseres Landes ernst nimmt, sollte sie Grenell nicht zum Kaffeeplausch einladen, sondern umgehend ausweisen”, so Wagenknecht.“

Ja. Weisen wir Grenell aus. Warum? Weil Grenell Aussagen wie die folgende macht:

„Die Sieg-Strategie, bemerkt Grenell, bestünde darin, sich auf konservative Themen, die eine Verbesserung des Lebens der normalen Menschen zum Gegenstand haben, zu konzentrieren, auf die schweigende Mehrheit. Er sagt, dass die Unterstützung für Kandidaten, die beharrlich konservative Politiken im Bezug auf Migration, Reduzierung von Steuern und den Abbau von Bürokratie und Verwaltung verfolgen, massiv ist.“

Er hat das übrigens alles im Hinblick auf das Erfolgsrezept von Donald Trump gesagt. Es ist Grenells Einschätzung der Gründe, die zum Erfolg Trumps bei den US Präsidentschaftswahlen geführt haben.

Die Darstellung der Lügenspirale zeigt, wie eine Meute von politischen und journalistischen Darstellern in Deutschland über einen politischen Gegner herfällt, um diesen zu diffamieren und an Person und Würde zu schädigen. Sie zeigt, dass Erwägungen von Fairness und Anstand dabei keine Rolle spielen. Boshaftigkeit scheint Menschlichkeit vollständig zu verdrängen, sofern etwas zum Verdrängen da ist. Die Inszenierung von Lügen dient dazu, Bürger, die von Emotionen und nicht von ihrem Gehirn gesteuert sind, zu manipulieren und gegen einen Menschen aufzubringen, der nicht einmal im Entferntesten das gesagt hat, was ihm unterstellt wird und was nun von den politischen Darstellern in Menschengestalt genutzt wird, um seinen Leumund zu zerstören.

Das mit dem Ausweisen ist gar keine schlechte Idee. Nur die Frage, wer ausgewiesen werden muss, damit in Deutschland ein politischer Diskurs frei vom linken Hass, der ihn beherrscht, geführt werden kann, sollte noch einmal diskutiert werden.

Der ganze Totalitarismus der politischen und journalistischen Meute findet darin seinen Ausdruck, dass man einem konservativen Politiker, der Repräsentant einer konservativen Regierung ist, vorwirft, dass er konservative Meinungen äußert. Mit der Toleranz der deutschen Linken und ihrer journalistischen und politischen Meute ist es nicht weit her. Wem es bei uns nicht passt, der kann ja rüber gehen. Leider gibt es keine  Mauer mehr, um die mit anderer Meinung auszusperren.

Aber wir arbeiten dran.

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