Keine Aliens: Neue Berechnung – alte Einsamkeit
Enrico Fermi ist für ein Paradox verantwortlich, das Alien Hunters bis heute beschäftigt: Nimmt man die Größe des Universums zum Ausgangspunkt und die geschätzte Quadrillion (1024) Sterne, um die Planeten kreisen können, etliche davon in der Goldilocks-Zone, die Leben ermöglichen soll, ist es kaum nachzuvollziehen, warum es Menschen noch nicht gelungen ist, Kontakt zu anderen Zivilisationen, zu Aliens aufzunehmen, die es in großer Zahl geben muss. Fermis Paradox resultiert daraus, dass trotz der immensen Anzahl von Alien-Zivilisationen, deren Existenz man statistisch annehmen muss, bislang inter-stellare Funkstille herrscht.
Die Anzahl von Zivilisationen „da draußen“, wird z.B. mit der Drake-Gleichung geschätzt, die Frank Drake in den 1960er Jahren aufgestellt hat. Danach ergibt sich die Anzahl (N) der Alien-Zivilisationen, die prinzipiell entdeckbar wäre, durch die Multiplikation der folgenden sieben Faktoren:
- Rate der Entstehung von Sternen,
- Anteil der Sterne mit Planetensystem ,
- Anteil der Planeten, mit Bedingungen, die Leben zuträglich sind,
- Anteil von Planeten, die tatsächlich Leben aufweisen,
- Anteil von Planeten, die intelligentes Leben aufweisen,
- Anteil von Planeten, auf denen sich Zivilisationen entwickelt haben, die messbare Signale ihrer Existenz in die Galaxy aussenden,
- Dauer, die die Zivilisationen Zeit hatten, sich zu entwickeln;
Das Produkt N dieser sieben Unbekannten ergibt die Anzahl der Zivilisationen, die wir prinzipiell entdecken könnten, wenn wir sie entdecken würden.
Ein Blick auf die sieben Unbekannten zeigt, dass sie in hohem Maße spekulative Unbekannte sind, so dass das Ergebnis für N davon abhängt, welche Schätzungen man für die einzelnen Unbekannten vornimmt, welchen Wert man einsetzt. 1961 als Drake die Gleichung, die seither seinen Namen trägt, auf der so genannten Green Bank Konferenz vorgestellt hat, spiegelte sich dieser Umstand darin wieder, dass die Schätzungen der Anzahl der Zivilisationen, die es nach der Drake-Gleichung in unserer Milchstraße geben sollte, zwischen dem konservativen Ergebnis einer Zivilisation und dem enthusiastischen Ergebnis von 4 Millionen Zivilisationen schwankte.
Letztlich ist das ganze eine Spielerei, die ihre Freunde und ihre Kritiker hat. Wie hoch man die Wahrscheinlichkeit von Aliens ansetzt, ist für die meisten eine Glaubensfrage. Andere nehmen diese Frage sehr ernst. Anders Sandberg, Eric Drexler und ´Toby Ord vom Future of Humanity Institute der Oxford University haben diese Frage sehr ernst genommen und das Fermi-Paradox, wie sie meinen, gelöst. Sie hätten, so schreiben die Wissenschaftler in ihrem gerade veröffentlichten Paper, die Wahrscheinlichkeiten für die sieben Bestandteile der Drake-Gleichung aktualisiert, die Werte auf Grundlage realistischer Annahmen der Unsicherheit, die sich mit den jeweiligen Schätzungen verbindet, aktualisiert und neu berechnet.
Ergebnis:
Einsamkeit.
Wir sind allein im Universum.
Nicht einmal für einen Gott ist nach aller Wahrscheinlichkeit mehr Platz:
“When we take account of realistic uncertainty, replacing point estimates by probability distributions that reflect current scientific understanding, we find no reason to be highly confident that the galaxy (or observable universe) contains other civilizations, and thus no longer find our observations in conflict with our prior probabilities. We found qualitatively similar results through two different methods: using the authors’ assessments of current scientific knowledge bearing on key parameters, and using the divergent estimates of these parameters in the astrobiology literature as a proxy for current scientific uncertainty.”
Ein kleiner Tropfen Wermut in diesem Ergebnis menschlicher Einzigartigkeit besteht darin, dass man die Wahrscheinlichkeit der Unwahrscheinlichkeit abermals nur unter bestimmten Annahmen, die ihrerseits wieder wahrscheinlich sind oder unwahrscheinlich sind, berechnen kann. Es ist eben alles nur wahrscheinlich oder unwahrscheinlich, was diese Aliens betrifft. Das war schon 1961 der Fall, als die konservative Schätzung bei einer Zivilisation in der Milchstraße lag: Uns.
Alles was bleibt ist: Glauben.
Und der versetzt bekanntlich Berge.
Sandberg, Anders, Drexler, Eric, Ord, Toby (2018). Dissolving the Fermi Paradox.
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Sehr gut! Danke!!!
lg
caruso
die urzeitliche Hexe (weil schon 87)
Ich bin zutiefst angetan davon, daß es gewisse Gestalten (Humanoide) in diesem Universum oder zumindest in dieser Galaxis vermutlich nur einmal gibt.
Es ist schon so schlimm genug, aber alles andere wäre ganz und gar unerträglich und so ist mir auch klar, warum das Universum sich ausdeht und zwar von hier aus in jede Richtung.
Sie ahnen es:
Es will hier weg.
Igendwer sagte einstmals (ich weiß nicht, wer)”Das Buch der Naturwissenschaft ist sehr dick und wir haben noch nicht einmal die Einleitung gelesen”. Wir erklären uns unsere Welt nur mit unseren Kenntnissen, Erfahrungen, Gesetzen. Wer sagt denn, daß diese allein und ausschließlich Gültigkeit haben, vielleicht gibt es Kenntnisse, die über unseren stehen. Unsere wären damit nur eine Teilmenge dieser Kenntnisse.
Als Röntgen Physik studieren wollte, fragte ihn sein Professor, warum er das wollte (Physik studieren), es sei doch schon alles entdeckt, da wären nur noch ein paar “Kleinigkeiten”, und die würden demnächst auch noch erklärt. Wenn man jemandem vor 200 Jahren gesagt hätte, daß man Bilder, Töne, Texte durch die Luft schicken würde, wär man für verrückt gehalten worden.
Wer weiß denn, ob es auf anderen Galaxien andere Gesetze (übergeordnete) gelten, die uns noch unbekannt sind?
Ich kann mich an einen wissenschaftlichen Kommentar erinnern (von einem Mathematiker) der mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung belegte, daß mehr solcher Himmelskörper wie die Erde auch im gesamten All nicht möglich wären. Es sei ohnehin schon eine Wunder, daß es die Erde mit diesen Lebensformen und noch dazu mit der höchsten Form des menschlichen Lebens gibt.
Insofern überrascht mich Ihr Resüme gar nicht.
Und dann hab ich noch einen großen Vorteil: Ich glaube an die Bibel, weil ich Christ bin. Und sie sagt nichts darüber, daß Gott noch einen Himmel und noch andere erdenähnliche Welten schuf.
Ergebnis: Ich fühle mich gar nicht vereinsamt, sondern ohne Rücksicht auf die Weiten des Universums in göttlicher Gemeinschaft.
Na, dann glauben Sie ja auch, daß der Mensch aus einem Erdklumpen entstanden ist, dem Gott seinen “Odem” eingehaucht hat! Bin selber Christ, aber kein “Bibeltreuer”.
Wie ein Christ sich “Brockenteufel” nennen kann, entzieht sich meinem Verständnis. Da ich den Harz ziemlich gut kenne, weiß ich natürlich, daß es keine Brockenteufel gibt.
Ihre Frage begl. der Erschaffung des Menschen kann ich Ihnen sagen: Ja, damit haben Sie Recht: Es ist genauso geschehen. Falls Sie das nicht glauben, glauben Sie nicht mal die Bibel, können demnach gar kein Christ sein, sondern halten sich irrigerweise nur dafür. Um meine Aussage komplett zu machen: Dann sind Sie auch nicht gerettet. Sie bestätigen dies sogar selbst mit dem in Anführung gesetzten “Bibeltreuer”. Daraus wiederum ist zu schließen, daß Sie sich der Notwendigkeit der Errettung gar nicht bewußt sind. Das ist dann der schlimmste Zustand, in dem ein Mensch sich befinden kann. In diesem befand ich mich auch einmal, wie jeder natürlich geborene Mensch.
Lesen Sie doch mal Römer 10:9-11; Joh 3:19-21 und wenn Sie dann noch interessiert sind gerettet zu werden, nutzen Sie meinen Icon, um mehr zu hören bzw. zu lesen. Denn Gott will nicht, daß jemand verloren geht: Joh 3:16. Und immer daran denken: Sie selbst entscheiden mit ihrem freien Willen, den uns einige Neurowissenschaftler neuerdings ausreden wollen, ganz allein darüber, wohin Sie nach Ihrem letzten Atemzug gehen: In den Himmel oder in die Hölle.
Das Evangelium ist soo einfach! Doch wer beugt sich mit einem kindlichen Glauben darunter und nimmt das Heil an?
Korrektur: Zu Ihrer Frage bzgl. der Erschaffung des Menschen…
Schön daauch, das Sie den Harz kennen, dann wissen Sie auch , daß es in jedem Andenkenladen, “Brockenhexen” zu kaufen, gibt. Und davon wollte ich mich “emanzipieren”. Daher mein Nickname!!!
Na ja, vielleicht ein Anfang, sich vom überbordenden Feminismus zu befreien. Aber inwiefern bringt Sie das im Sinne der Bibel weiter? Gerettet sind Sie deshalb noch immer nicht. Wie viele atheistische Männer mag es wohl geben, die sich dem Feminat nicht unterwerfen? Gehen trotzdem alle verloren.
Unvermeidlich erinnert mich das an Kafkas Geschichte “Vor dem Gesetz”. Als stünde die Menschheit vor dem Türhüter des Universums… (https://ace.home.xs4all.nl/Literaria/Txt-Kafka.html)
Dass Sie sich “in den Weiten des Universums in göttlicher Gemeinschaft fühlen”, ist einer der Gründe, warum Menschen in aller Welt so sehr die Religion brauchen.
Ein anderer Grund ist allerdings, dass mit der (organisierten) Religion die Gläubigen unter Kontrolle gehalten werden konnten. Die Betonung liegt auf “konnten”,
Erstens, das habe ich ja vorher nicht gewußt. Woher sollte ich demnach wissen, was ich so sehr brauche?
Zweitens, daß Sie Religion mit der Errettung durch den christlichen Glauben gleichsetzen, ist offensichtlich, aber dennoch falsch. Denn Religionen haben keinen Erlöser, der für die Menschen starb, wieder auferstand und wie am Pfingsttage mit Seinem Geist zurückkam.
Die Religionsgründer liegen alle in ihren Gräbern und sind längst verrottet.
Drittens, in diesem einen Punkt haben Sie nicht ganz Unrecht, daß die organisierte (!!) Religion (d.h. das Pseudochristentum, das sich mästet an den Steueraufkommen aller deutschen Bürger, also die beiden Amtskirchen) ihre Gläubigen unter Kontrolle hält – noch immer in großer Zahl, denn das ist nicht vorbei, wird vielmehr noch schlimmer werden.
Ein wiedergeborener Christ allerdings gehört jenen Kirchen gar nicht an, sondern lebt in der Freiheit eines Christenmenschen, etwa so, wie Martin Luther es in einer seiner Schriften ausgedrückt hat. Diese Freiheit gebraucht er aber nicht, um seine Lüste und Begierden auszuleben, sondern um Gott zu dienen.
Wahrscheinlichkeit hin oder her, wäre es doch eine gigantische Platzverschwendung, wenn wir wirklich nur die einzigen “intelligenten” Lebewesen im Universum wären. Da sich Radiowellen auch nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, ist (mit entsprechend empfindlichen Empfängern) das Wahrnehmen unserer Existenz erst in einem Umkreis von ca. 100 Lichtjahren möglich. Das Universum ist aber deutlich größer, da ist also noch Luft beim Kennenlernen Ausserirdischer…..
Platzverschwendung? Nach wessen Maßstäben?
Der Schöpfer hatte keinen menschlichen Ratgeber. Und brauchte keinen.
Er wird Gründe haben, das Universum eben so angelegt zu haben.
Ob wir beide die nun kennen oder nicht.
Wenn Einstein recht hat und nichts schneller ist als das Licht, dann fehlt der Gleichung der wichtigste Faktor: die Entfernung. Stelle man sich vor: 2 Planeten die 2000 Lichtjahre von einander entfernt sind und gleich schnell ihre Entwicklung durchlaufen.Beide wären auf dem Entwicklungsstand der Erde von 2018. Beide wurden nach Außerirdischen suchen, also Signale senden und empfangen. Beide wurden NICHTS finden! Warum? Die Signale, die sie heute empfangen können, hätten um Christi Geburt gesendet werden müssen. Und diese Zeitdifferenz nimmt proportional zur Entfernung zu.
Warum muss ich bei solchen Rechnungen an Kaffeesatz denken?
Seit Fermi sind jedoch folgende Erkenntnisse gewonnen worden:
– Sogar in Umgebungen die bis vor wenigen Jahren als absolut (!) lebensfeindich eingeschätzt wurden, wurde Leben gefunden (s. Black Smoker, Salzseen, bis dahin abgeschlossene Höhlen, etc.).
– Auf den Saturnmonden Enceladus und Titan ist das Vorkommen flüssigen Wassern sehr wahrscheinlich und die als Lebensbausteine geltenden Aminosäuren sind ebenfalls vorhanden.
– auf dem Mars hat es in der Vergangenheit flüssiges Wasser gegeben und so Einiges deutet auch auf das (mindestens ehemalige) Vorhandensein von Leben (wenn auch vielleicht nur auf einfachstem Niveau)!
– Selbst auf dem Pluto bestehen Bedingungen die Leben möglich machen.
– Planeten sind – entgegen früherer Annahme – keine Seltenheit, sondern die Regel.
– Aufgrund der Erkenntnisse über Leben in “lebendfeindlichen” Umgebungen gehen viele Wissenschaftler inzwischen nicht mehr davon aus das Leben unbedingt auf Kohlenstoff basieren muß (Spock/Vulkanier mit grünem Blut [Kupfer statt Eisen im “Hämo”globin” lassen grüßen!]) und damit die “Goldilocks-Zone” als Beschränkung nicht gilt.
Und ansonsten hat jopa recht! Bei einem Durchmesser von 100.000 Lichtjahren, allein der Milchstrasse, mit rd. 200 Milliarden Sonnen und bei regelmäßigem Vorkommen von Planeten, stehen der Kontaktaufnahme (sofern Einstein recht hat – und auch das ist inzwischen nicht mehr hundertprozentig sicher) immer noch die gewaltigen Entfernungen entgegen.
Und die Milchstrasse ist nur eine von wiederum rd. 200 Milliarden Galaxien in unserem Universum!
Wenn schon in unserem Sonnensystem, mit seinen nunmehr nur noch 8 Planeten, auf 1 Leben vorkommt, auf 4 weiteren Planeten/Monden Bedingungen herrschen die Leben ermöglichen, wie wahrscheinlich ist es dann das Ähnliches nicht auch für die Milchstrasse, geschweige denn das Universum, gilt?
Die neueren Erkenntnisse lassen eher eine Umkehrung von Fermi zu: Wie wahrscheinlich ist es das es KEIN außerirdisches Leben gibt?
Kann dies denn einen Trost bedeuten für ein human being, das im Durchschnitt nur 3600 Wochen lebt?
Falls ja, inwiefern?