Kindergeldmissbrauch – Überweisung auf ausländische Konten

2017 wurden 35,9 Milliarden Euro an Kindergeld gezahlt. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervor. Die Zahl sollten sich diejenigen merken, die das Kindergeld erhöhen wollen, weil sie sich davon mehr Nachwuchs erhoffen. Schon weil das Kindergeld seit Jahrzehnten gestiegen ist (wir erinnern uns noch an die 50 DM in den 1970er Jahren) und die Fertilität in dem Maße, in dem das Kindergeld gestiegen ist, gesunken ist.

Aber darum soll es uns in diesem Post gar nicht gehen.

Unter den 35,9 Milliarden Euro, die 2017 an Kindergeld gezahlt wurden, sind 343 Millionen Euro, die auf ausländische Konten überwiesen wurden, weil sich Kinder im Ausland befinden oder Deutsche ins Ausland verzogen sind usw.

Das ist die offizielle Erklärung für die Überweisung.

Die folgende Abbildung stellt die Entwicklung der Zahlungen auf ausländische Konten seit 2010 dar.

Unsere Frage an unsere Leser: Wie ist der erhebliche Anstieg von 35,9 Millionen Euro, die 2010 auf ausländische Konten gezahlt wurden auf 343 Millionen Euro im Jahre 2017 zu erklären?

Any ideas?

Wir haben derzeit keine wirkliche Erklärung. Dass sich seit 2010 der Anteil der Deutschen, die mit Kind und Kegel ins Ausland gegangen sind, verzehnfacht hat, dass der Anteil der Kinder von in Deutschland lebenden Ausländern, die ihrerseits im Ausland leben, sprunghaft gestiegen ist, scheint eher unplausibel. Oder haben wir die Massenflucht aus Deutschland verpasst?

Worauf ist die Steigerung der Überweisung auf ausländische Konten zurückzuführen, die für den Zeitraum seit 2010 zu sehen ist? Auf Flüchtlinge? Das hieße, dass man als moderner Flüchtling sein Konto bei z.B. der Cham Bank in Syrien beibehält, um dort das Kindergeld aus Deutschland einzusammeln. Das wird es doch wohl nicht sein – oder?

Um diese Frage zu beantworten, wäre es schon nützlich zu wissen, wer sich in einer der Tabellen, die Bundestagsdrucksache 19/1275 mitgeben wurde (Seite 7), hinter “Übrige” verbirgt. Demnach ist die Zahl der “übrigen Kindergeldberechtigten” von 236.912 im Jahr 2010 auf 393.600 im Jahr 2017 gestiegen. Dies ist neben der Steigerung bei Polen (2010: 59.138 Kindergeldberechtigte; 2017: 158.037 Kindergeldberechtigte), Kroaten (2010: 27.815 Kindergeldberechtigte, 2017: 55.066 Kindergeldberechtigte), Bulgaren (2010: 6.570 Kindergeldberechtigte, 2017: 47.455 Kindergeldberechtigte) und Rumänen (2010: keine Kindergeldberechtigten, 2017: 76.256 Kindergeldberechtigte), die einzige Erhöhung in der Anzahl der Berechtigten, die ins Gewicht fällt.

Wir sind auf die Antworten gespannt.

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