Politische Einordnung zu Chemnitz: Bundeskanzleramt wird von Reptiloiden geführt

Wir haben etwas gebraucht, um die Antwort von Steffen Seibert, Sprecher der Bundesregierung und Staatssekretär, zu verdauen, die er gestern Abend an den „Abgeordneten des Deutschen Bundestages, Herrn Leif-Erik Holm“ geschickt hat.

Seibert antwortet auf die schriftliche Anfrage von Holm, die die vermeintlichen Hetzjagden in Chemnitz zum Gegenstand hat, also einen Teil des Gegenstands, den wir auch in unserem Aufruf behandelt.

Holm fragt u.a.:

„und welche konkreten Beweise liegen vor, die die Bundesregierung weiter zu dem Schluss kommen lassen, dass in Chemnitz am 26. August 2018 Taten verübt wurden, die mit dem Begriff ‚Hetzjagd‘ beschrieben werden können?“

Auf diesen Punkt der Frage antwortet Steffen Seibert wie folgt:

„Zu diesem Zeitpunkt [am Montag, 27. August 2018] existierten in den Sozialen Medien bereits vielfach verbreitete Schilderungen der Geschehnisse, darunter auch eine Videoaufnahme, die zeigt, wie Demonstranten in aufgeladener Stimmung Migranten mit Sätzen wie ‚Hau ab!‘, ‚Was wollt ihr, ihr Kanacken‘, und ‚Ihr seid hier nicht willkommen‘ nachsetzen und diese in die Flucht jagen“.

Man muss diese Antwort mehrfach lesen, bevor man sie glauben kann. Das Video, auf das sich der Staatsekretär und Sprecher der Bundesregierung hier bezieht, ist das von uns schon mehrfach hier verlinkte Video von Antifa Zeckenbiss. Die hier zu sehenden Ereignisse, rechtfertigen nach Ansicht von Steffen Seibert, die Bezeichnungen „Hetzjagd“ bzw. „Hetzjagden“, in der Sprache von Kanzlerin Merkel, und „Zusammenrottung“.

Dass Seibert auch weiterhin der Ansicht ist, eine Beschreibung dieser Szenen als „Hetzjagd(en)“ und „Zusammenrottung“ sei adäquat, geht aus seinen weiteren Ausführungen hervor, die den Textbaustein darstellen, den er bereits an Henryk M. Broder und Alexander Wendt geschickt hatte.

Die Antwort lässt Menschen, die mit normalem Verstand begabt sind, sprachlos.

Daniel Kahneman, der nach dem Tod von Amos Tversky beider Werk, die Untersuchung menschlicher Denkfehler, fortsetzt, hat in seinem Buch „Thinking Fast and Slow“ eine Reihe der Heuristiken zusammengestellt, die von Menschen benutzt werden und die oftmals in Denkfehlern resultieren.

Seibert und Merkel benutzen die Ankerheuristik, denn sie betrachten die Ereignisse in Chemnitz von dem einzigen Video aus, das sie kennen. Sie benutzen die Heuristik der Repräsentativität, in dem sie denken, dass ein Ereignis repräsentativ für viele Ereignisse sei. Sie gründen ihren Fehlschluss in der Heuristik der Verfügbarkeit, die witzigerweise von einer Gruppe deutscher Psychologen um Norbert Schwartz intensiv erforscht wurde, in dem sie emotionale Bindungen, die sie an bestimmte Ereignisse haben, auf das anwenden, was sie zu sehen glauben. Sie leiten aus diesem dürftigen Verständnis, das man auch als Unverständnis bezeichnen kann, die Illusion ab, sie wüssten, was in Chemnitz vorgeht bzw. vorgegangen sei und ergänzen noch die bei Politikern so weit verbreitete Illusion der Validität, die Überzeugung, etwas sei deshalb wahr, weil man selbst es für wahr halte(n will).

Logisch betrachtet, finden sich in der kurzen Aussage von Regierungssprecher und Staatssekretär Seibert drei offensichtliche logische Fehler, nämlich die Bejahung des Konsequens (Schluss von einer Konsequens auf ein Antecedens), die unzulässige Verallgemeinerung (ein Video für Chemnitzer Ereignisse) und ein genetischer Fehlschluss, zu dem wir gleich noch kommen.

Fünf Denkfehler und drei logische Fehler resultieren in dem, was Steffen Seibert und Angela Merkel zu Chemnitz sagen und von dem beide bis heute der Ansicht sind, es beschreibe die Wirklichkeit. Dies zeigt, dass der bei Ideologen, die gegen die Realität anleben, so häufig zu findende Realitätsverlust, der aus Fundamentalismus (bei Terroristen) oder aus Sturheit (bei psychopathologischen Fällen) resultiert, auch im Kanzleramt gegeben zu sein scheint.

Das an sich ist erschreckend und in einem normalen Land nicht tolerabel. Anders formuliert: Früher sind Politiker wegen weit weniger zurückgetreten.

Die Fehler in der Verwendung von Heuristiken, die wir hier mit Bezug auf Daniel Kahneman und Amos Tversky im Denken von Seibert und Merkel aufgezeigt haben, sind nun nicht irgendwelche Fehler: Sie sind – wie die Arbeit von Kahneman und Tversky im Ganzen – Ausgangspunkt für das von Richard Thaler und Cass Sunstein entwickelte Konzept des Nudgings, das gerade bei deutschen Politikern und insbesondere im Kanzleramt so großen Anklang gefunden hat.

Zweck von Nudging ist es, die Fehler bei der Verwendung von Heuristiken, die Normalbürger machen, zum Ausgangspunkt einer staatlichen Intervention zum Besseren zu machen. Ob das funktionieren kann, ist an sich schon strittig, dass es ethisch bedenklich ist, dagegen nicht. Dass es einem schlechten Witz gleichkommt, wenn diejenigen, die das Konzept des Nudging z.B. in der derzeit diskutieren Widerspruchslösung bei Organspenden, die ja auch von Bundeskanzlerin Merkel favorisiert wird, anwenden wollen, selbst die ersten sind, die die grundlegenden von Kahneman und Tversky beschriebenen Denkfehler begehen, muss man eigentlich nicht mehr betonen.

Dass sich der schlechte Witz zu einer Gassenkomödie auswächst, wenn man hinzufügt, dass dieselbe Bundeskanzlerin und derselbe Regierungssprecher, die gegen FakeNews vorgehen zu müssen glaubten und deshalb von steuerzahlergeldabhängigen Vasallen unzählige mehr oder weniger unsinnige Handreichungen, Faltblätter oder Hinweise haben erarbeiten lassen, wie man sich vor FakeNews schützt, wie man die Authentizität von Quellen prüft und letztlich FakeNews erkennen kann, vollkommen unbedarft und ohne auch nur einen Gedanken an Überprüfung „Schilderungen“ [also Gerüchte] und ein Video aus ausgerechnet den sozialen Netzwerken, die sie ansonsten als Brutstätte der FakeNews verunglimpfen, übernommen haben, führt zum letzten und vielleicht schwerwiegendsten Fehlschluss des Tandems Seibert/Merkel:

Dem genetische Fehlschluss!

Er basiert auf der Annahme, dass z.B. Menschen bestimmter Rasse besonders wenig oder gut geeignet seien, eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen und ist daher eng mit Rassismus verwandt.

In unserem Aufruf wollen wir von Regierungssprecher und Bundeskanzlerin wissen, wie sie auf die Worte „Hetzjagd“ und „Zusammenrottung“ kommen. Eine Antwort auf diese Frage ist wichtiger denn je, nun, da klar ist, dass wir und Merkel vom selben Video, das die Bezeichnung „Hetzjagd“ ebenso wenig nahelegt, wie die Bezeichnung „Zusammenrottung“,m ausgehen.

Bei beiden Bezeichnungen handelt es sich um „politische Bewertungen“ wie Seibert behauptet. Bewertungen sind es in der Tat, und als Bewertung sind sie einen kognitiven Schritt von der einfachen Beschreibung dessen, was man gesehen hat, entfernt. Der kognitive Schritt, der von der Beschreibung, A läuft hinter B her, zur Bewertung, es findet eine Hetzjagd auf B statt, führt, ist einer, der durch ein Interesse geleitet wird. Im vorliegenden Fall ist es das Interesse, die Ereignisse in Chemnitz in ein möglichst negatives Licht zu stellen, sie – wie Kahneman sagen würde: negativ zu framen, vermutlich um vom Mord an Daniel Hillig abzulenken.

Vergleicht man nun die Art und Weise, in der Regierungssprecher und Bundeskanzlerin das Non-Event Chemnitz zu einer Zusammenrottung und Hetzjagd(en) aufgebaut haben, mit der Art und Weise, wie sie auf die erheblichen Ausschreitungen anlässlich des G20 in Hamburg reagiert haben, dann fällt auf, dass ihnen im Zusammenhang mit Hamburg weder der Begriff „Hetzjagd“, der sich bei manchen Szenen aufdrängen könnte, noch der Begriff „Zusammenrottung“, auf den man bei entsprechender DDR-Sozialisation sicher kommt, über die Lippen gekommen ist.

Die Frage, die uns und mittlerweile rund 30.000 Unterstützer interessiert, lautet: Warum diese differenzierte Bewertung? Woraus erklärt sich die zurückhaltende Wortverwendung im Kontext von Hamburg, und woraus die aggressive und von der Verwendung fehlerhafter Heuristiken und von logischen Fehlern durchzogene Wortverwendung zur Bewertung der geringfügigen Ereignisse in Chemnitz?

Wir fürchten, die Antwort verweist auf einen genetischen Fehlschluss, in Form der Überzeugung, dass Zusammenrottungen und Hetzjagden Tätigkeiten sind, die nur im Osten Deutschlands stattfinden und nur von denen, die Bundeskanzlerin und Regierungssprecher für rechts halten, ausgeführt werden können. Das wäre blanker Rassismus oder Ossi-Hass.

Und allein diese Schlussfolgerung, zu der man zwangsläufig gelangen muss, macht es so wichtig, dass Bundeskanzlerin und Regierungssprecher endlich Rede und Antwort stehen und vor allem eines tun: Verantwortung übernehmen.

Wer derselben Meinung ist, kann sie dadurch zum Ausdruck bringen, dass er unseren Aufruf unterstützt.

Fast hätten wir es vergessen: Wie wir zu der Überschrift kommen? Nun, wir haben in den sozialen Netzwerken viele Schilderungen und Videos gesehen, in denen der Nachweis geführt wird, dass die Regierungen der meisten Länder, darunter Deutschlands von Reptiloiden, die wiederum Aliens sind, geführt werden. Wir legen die Logik des Regierungssprechers an und es folgt, dass Merkel und Seifert Reptiloide sein müssen.

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