Die innovativsten Universitäten weltweit: Deutschland hinkt hinterher
Jährlich erstellt Reuters eine Liste der innovativsten Universitäten weltweit. Seit vier Jahren wird die Liste von der University of Stanford angeführt. Unter den 50 innovativsten Universitäten finden sich 30 US-amerikanische Universitäten, sechs japanische Universitäten, vier südkoreanische Universitäten, drei britische Universitäten, zwei schweizer, eine chinesische und eine kanadische Universität. Auch zwei deutsche Universitäten haben es unter die ersten 50 geschafft: Die Universität Erlangen-Nürnberg (Platz 31) und die Technische-Universität München (Platz 45).
Unter die ersten 100 innovativsten Universitäten haben es aus Deutschland zudem geschafft:
- die Ludwig-Maximilians-Universität München (Platz 56)
- die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (Platz 72)
- die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Platz 81)
- die Ruprecht-Karl-Universität Heidelberg (Platz 82)
- die TU-Dresden (Platz 86)
- und die TU-Berlin (Platz 100).
Geht es um Innovation, darum dass universitäre Forschung in Patente resultiert, dann spielt in Deutschland die Musik im Süden. Es ist schon interessant, welche Bundesländer überhaupt keine Universität unter den top-100 der innovativsten Universitäten platzieren konnten, z.B. Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern …
Die Liste der innovativsten Universitäten basiert auf einer recht ausgefeilten Methode, die nicht nur analysiert, wie häufig Forschungsarbeiten aus einer Universität publiziert und nach Publikation zitiert werden, sondern auch untersucht, welche Forschungsarbeiten in Patentanmeldungen gemündet sind, wie viele der Patentanmeldungen erfolgreich waren, wie häufig auf die Patente in Publikationen Bezug genommen wird usw. Die Ergebnisse sind entsprechend aussagekräftig, und dass der Norden Deutschlands hinterherhinkt, mit der FU-Berlin es gerade einmal eine Universität und dies auch gerade so unter die ersten 100 der innovativsten Universitäten geschafft hat, ist sicher kein Zufall. Je weiter nördlich man in Deutschland zieht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, auf eine Bildungspolitik zu treffen, die von SPD, Grüne oder LINKE beeinflusst wird. Zwischen dieser Bildungspolitik und der Innovationsfähigkeit von Universitäten scheint sich eine Inkommensurabilität eingestellt zu haben.
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Die Patente als Maß für Innovationskraft zu verwenden, ist etwas schief, weil gerade US-amerikanische Universitäten nach Patenten lechzen, während das in Deutschland deutlich weniger üblich ist.
Und was ist daran schief?
hmm…
ich kenne mehrere Unis in D (MINT). Wenn es auch eine Weile her ist, mir schien es eher an
a) einem Beziehungsfilz zu liegen in dem der eine Prof dem anderen Prof seinen Lieblingsarschkriecher habilitiert
b) dem Habilitierungssysstem das jemandem erst dann eine sichere Stelle (dann aber unkündbar) gewährt wenn die innovativste Zeit bereits vorbei ist.
Was Genderirrsinn angelangt, wenn ich bei Quilette, Campusreform oder College Fix vorbeisurfe scheint mir der in den USA noch weit irrer zu sein.
Hmm,
im Artikel bei Reuters heißt es
„Germany added two universities to the Global Top 100 in 2018, and Reuters’ regional ranking of Europe’s Most Innovative Universities showed German universities gaining more than any other country.“
Und dann
„Overall, the United States continues to dominate the list, with 46 universities in the top 100; Germany and Japan are tied for second best performing country“ — besser im Schnitt als die super tollen Briten trotz Oxbridge und London College.
In der Vergangenheit, vor Bolognia, war man in D weniger Elite fixiert, jetzt spielt man mit und bedient trotzdem die Breite, ist doch nicht verkehrt oder ?
Es ist eben alles eine Frage des Anspruchs.
Eine Frage, die ich im Text von Reuters nicht klären konnte: Wie wurden die Universitäten, die in den Vergleich gekommen sind ausgesucht? Oder mußten diesen Unis sich für den Wettbewerb bewerben?
Ausgangspunkt ist die Anzahl der Universitäten, von denen die größte Anzahl wissenschaftlicher Beiträge in entsprechenden Zeitschriften publiziert wurden. Die 600 besten davon, bilden die Grundgesamtheit.
Dankeschön und noch eine Frage: Gibt es eine Liste aller beteiligten Unis?