Ideologische Lügen sind beim Spiegel an der Tagesordnung, nicht die Ausnahme

Dass die Redakteure vom Spiegel den BREXIT furchtbar finden, dass Nigel Farage, Boris Johnson oder Jacob Rees-Mogg beim Spiegel keine „gute“, schon gar keine faire Presse erhalten, dass die linke Ideologie des Blattes in die Berichterstattung in einer Weise Eingang findet, die den Nachrichtenwert nahe null reduziert, ist jedem offensichtlich, der auch nur einen Text im Spiegel oder auf Spiegel-Online zum BREXIT gelesen hat.

Dass beim Spiegel gerne die Wahrheit so verbogen wird, dass dann zwar Lügen publiziert werden, aber solche, die den Redakteuren beim Spiegel in den Kram passen, das ist seit Claas Relotius seine freien Erfindungen, die er wohl in 55 Beiträgen unbemerkt von der angeblich vorhandenen Qualitätssicherung des Spiegel verbreiten konnte, bestens dokumentiert.

Dass die Lügen im Spiegel keine Ausnahme, sondern eher die Regel sind, weil dann, wenn Ideologen über die Realität berichten wollen, zwangsläufig ideologische Lügen dabei herauskommen, das dokumentieren wird nun.

Unter der Überschrift „Irland lehnt Vorbereitungen für harte Grenze ab“, schreibt „Markus Becker, Brüssel“, Folgendes:

“Bei britischen Brexit-Hardlinern aber sorgt Varadkars Ankündigung, keine Grenzposten vorzubereiten, für vorweihnachtliche Freude. “Kein Abkommen bedeutet keine harte Grenze”, twittert Jacob Rees-Mogg, eine der führenden Figuren der konservativen Brexiteers. “Also braucht man auch keinen Backstop.” “So einfach ist das”, titelte der “Daily Express” daraufhin begeistert. “Rees-Mogg beendet Backstop-Streit mit einfachem Plan!”

Doch so einfach ist es wohl nicht. Denn auch Varadkar räumte ein, dass Grenzkontrollen im Fall eines No-Deal-Brexits wohl unumgänglich wären, selbst wenn man sich jetzt noch nicht darauf vorbereitet. Zwar wolle niemand eine harte Grenze, sagte der Regierungschef. Aber wenn auf beiden Seiten nicht mehr dieselben Zollregeln gelten würden, “gerät man in echte Schwierigkeiten””.

Diese Passage legt mindestens zwei Dinge nahe: Zum einen, dass Jacob Rees-Mogg, eine der „führenden Figuren der konservativen Brexiteers“, wie die Brüsseler Figur des nach eigener Aussage Erfindungen verbreitenden Spiegel schreibt, ohne Grund die Ankündung von Leo Varadkar, dem Irischen Regierungschef, keine Pläne für eine harte Grenze zwischen der Republik und Nordirland zu schmieden, fälschlich als Ankündigung, generell keine Grenze zwischen beiden Ländern errichten zu wollen, ausgibt.

Zum anderen legt Becker nahe, dass „man in echte Schwierigkeiten“ geriete, wenn „auf beiden Seiten nicht mehr dieselben Zollregeln gelten würden“, was – wie Becker insinuiert – bei einem Hard Brexit der Fall wäre.

Was Becker unterschlägt, um seine Interpretation, die ihm ideologisch in den Kram passt, anbringen zu können, ist, ist, was Leo Varadkar tatsächlich gesagt hat:

“In the event of a no deal Brexit – I am nearly always loathe to speculate on because it is speculation, and a lot of it raises more questions than I can give answers. If the UK crashed out of the European Union at the end of March they would still be aligned on customs and regulations,” he said.

“So the problem would only arise if they decided in some way to change their customs and regulations – and that’s where it could get difficult.”

Probleme, so Varadkar, entstünden nur dann, wenn das Vereinigte Königreich nach einem Hard Brexit die für den Handel mit Irland geltenden Regeln verändern würde. Die Britische Regierung und nach unserer Kenntnis alle führenden Brexiteers haben schon mehrfach betont, dass im Falle eines Hard Brexit KEINERLEI Veränderung von Seiten des Vereinigten Königreiches für den Handel mit Irland geben wird. Im Plan A+ des Institute of Economic Affairs, den Boris Johnson übernommen hat, ist explizit vorgesehen, keinerlei Grenzkontrollen mit Irland zu errichten und den Handel auf den vorhandenen Grundlagen weiterzuführen.

Die 12.000 Regulationen der EU, die im Vereinigten Königreich gelten, werden derzeit in vollem Umfang in Britisches Recht überführt, so dass sich auch durch einen Hard Brexit die Handelsgrundlage zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich in keiner Weise verändern wird.

Dadurch, dass Becker den Schluss nahelegt, ein Hard Brexit würde ein Ende der gemeinsamen Steuer- Zoll- und Einfuhrregeln, die zwischen der Republik Irland und Nordirland gelten, zur Folge haben, was er offensichtlich nur nahelegt, um Rees-Mogg in ein schlechtes Licht rücken zu können, verbreitet Becker im Spiegel eine weitere Lüge, die der Qualitätssicherung des linken Boulevardblattes offenbar einmal mehr entgangen ist.

Claas Relotius hat wohl einfach nur das Pech, derjenige zu sein, der zu häufig und zu offensichtlich gelogen hat, denn man muss schließen: Lügen ist beim Spiegel an der Tagesordnung.

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