Flüchtlinge löschen besser: BMBF will Feuerwehren „interkulturalisieren“

Nachdem wir mit Hinweisen auf den fast schon ironisch zu nennenden Text in der FAZ „Löschen und Lesen“ überflutet werden, haben auch wir uns dem Problem angenommen, dass Feuerwehren in Deutschland von weißen Männern beherrscht werden, die heterosexuell sind und aus der Arbeiterschicht stammen. Diese Problemdiagnose, denn es ist heute ein Problem, weiß, männlich und heterosexuell zu sein, stammt von der Universität Paderborn, wo man sich freut vom 1.1.2019 bis zum 31.12.2020 in einem Projekt mit dem Namen „FORTESY“ Steuergelder die das BMBF über VDI/VDE ausschüttet, ausschütten ist hier wörtlich zu nehmen, um Innovation + Technik im Rahmen der Innovations- und Technikanalyse (16ITA208) zu untersuchen, verprassen zu können.

Und so macht sich Juniorprofessorin Ilona Horwarth mit drei weiteren Mitarbeitern „im Team“ auf, Steuergelder zu verprassen, um am Ende zu „Gestaltungsempfehlungen“ zu gelangen, die zeigen sollen, wie das „hohe Innovationspotential“, das mit „Diversität“ angeblich einhergeht, also im vorliegenden Fall mit „interkulturellen Kompetenzen“, nein „multikulturellen“ Feuerwehrteams, nein mit Migranten und Flüchtlingen, genutzt werden kann.

Dazu ist es notwendig, die mit Blick auf die interkulturellen Kompetenzen, die gerade im schnellen Ausrollen, Anschließen und Halten von Wasserschläuchen, im Vordringen zum Brandherd oder beim Herausschneiden eines Autofahrers aus dem Haufen Blech, der von seinem Auto übrig geblieben ist, so großes Innovationspotential versprechen, zurückzugreifen und die weißen, heterosexuellen Männer aus der Arbeiterschicht, mit leistungsfähigeren, innovativeren und besseren nicht weißen, nicht heterosexuellen Männern aus der geflüchteten Schicht zu ersetzen.

Wie so oft, wenn gute Menschen die Welt verbessern wollen, wird man angesichts des Rassismus‘, den sie zur Schau stellen, blass, denn: Wenn Diversität, also mehr Flüchtlinge bei der Feuerwehr, die Leistung der Feuerwehr verbessern sollen, dann ist die notwendige Prämisse dafür, dass die Hautfarbe und die sexuelle Orientierung bei der Frage, wie man ein Feuer am besten löscht, insofern einen Unterschied macht, als nicht-weiße, nicht-heterosexuelle, Männer aus der „nicht-Arbeiterschicht“, den weißen, heterosexuellen Männern aus der Arbeiterschicht überlegen sind.

Warum sonst sollte man denken, die Frage, welche sexuelle Orientierung, welche Hautfarbe, und welchen sozialen Status ein Feuerwehrmann hat, sei von Interesse?

Um ihren Rassismus in die Tat umzusetzen, will die Darstellerin eines Juniorprofessors auf der Position eines Professors (auch eine Methode wissenschaftlichen Status zu beseitigen) mit ihrem dreiköpfigen „Team“, die folgenden „Analysen“ durchführen:

„Analyse der Rolle von Technologien und technischen Kompetenzen im Prozess der sozialen und fachlichen Integration heterogener Gruppen im Feuerwehrwesen“

Mögliche Fragestellung (von uns): Wenn ein homosexueller Flüchtling einen Wasserschlauch entrollen soll, geht er dann anders, effizienter vor als ein heterosexueller weißer Arbeitermann? Reagiert ein Brandherd in brandvermindernder Weise, wenn ein Wasserschlauch nicht von einem weißen Arbeitermann, der heterosexuell ist, gehalten wird, sondern von einem Flüchtling, der dem Wasserdruck nur mit Mühe Herr werden kann – mit anderen Worten, sind Brandherde zum Mitleid fähig?

„Identifizierung des Bedarfs an Kompetenzen, welche sich für Feuerwehrleute durch interkulturelle Öffnung der Organisation und der Gesellschaft ergeben“

Mögliche Fragestellung (von uns): Wenn bislang Hans, Herbert und Robert, die seit Jahren ein eingespieltes Team aus minderwertigen weißen, heterosexuellen Männern aus der Arbeiterschicht bilden, durch Seth bereichert werden, welche Kommunikationsleistungen sind dann durch einen notwendigen Sozialarbeiter und Übersetzer zu erbringen, um Seth an seinen Teil des Schlauches heranzuführen und dem Team von Hans, Herbert und Robert zu effizienterem Löschen zu verhelfen?

„Identifizierung des Innovationspotentials, welche durch soziokulturelle Minderheiten, v.a. Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund in die Feuerwehr eingebracht werden.“

Mögliche Fragestellung (von uns): Löschen Migranten Brandherde anders? Welche kulturellen Techniken haben Syrer, Nigerianer und Äthiopiern entwickelt, um Feuer zu löschen? Haben sich diese kulturellen Löschtechniken durch die Flucht verändert und wenn ja, wie kann die Veränderung, die ja Innovation ist, dem Team von Hans, Herbert und Robert beim Löschen helfen?

“Analyse der Erfolgskriterien für das Lernen sicherer und effizienter Technologieanwendung in heterogenen Teams.”

Mögliche Fragestellung (von uns): Ein Brand, den Hans, Herbert und Robert bekämpfen, ist bei einer Feuerintensität von X und einer Brandfläche von Y, sowie einem Brandvolumen von Z innerhalb von t Stunden gelöscht, wie lange dauert es, bis derselbe Brand gelöscht ist, wenn Seth zum Team von Hans, Herbert und Robert stößt. Gibt es einen Effekt der sexuellen Orientierung auf die Löschgeschwindigkeit?

Damit wollen wir es sein Bewenden haben lassen. Wer auf dem Dorf aufgewachsen ist und die freiwillige Feuerwehr, die jedem offensteht, der die Zeit dafür meist schon im Jugendalter opfern will, kennt, der kann nicht anders als sich vorzustellen, wie dieser Unsinn von einem Projekt am real existierenden „Feuerwehrwesen“ untersucht wird. Wir stellen uns vor, wie die Teammitglieder natürlich qualitative Interviews mit Feuerwehrmännern aus der Arbeiterschicht führen, und versuchen, den Feuerwehrmännern deutlich zu machen, dass sexuelle Orientierung, und Hautfarbe für die Frage, ob man eine effiziente Feuerwehrleistung erbringt, von Relevanz sein sollen. Ob die qualitativen Interviews in erheblicher Heiterkeit oder damit enden, dass die Interviewer vor die Tür gesetzt werden, ist eine offene Frage. Keine Frage ist indes, dass weder sexuelle Orientierung noch die Hautfarbe oder die Frage, ob jemand Flüchtling ist oder nicht, einen Effekt auf die Leistung einer Feuerwehr hat, denn die Leistung hängt von Training, Erfahrung und Kenntnissen in der Einschätzung und Bekämpfung von Brandherden ab. Aber das weiß man nur, wenn man weiß, dass Erfahrung und Kenntnisse die Grundlage von Qualifikation und Leistung sind, wenn man Worte wie Motivation, Leistungsbereitschaft, Kompetenz, Fähigkeit, Fertigkeit in deren Bedeutung kennt.

Das ist in Paderborn und beim BMBF, das so freigiebig mit Steuergeldern ist, offenkundig nicht der Fall.

Früher hieß es: Qualität aus deutschen Landen. Heute heißt es: Irrsinn von deutschen Universitäten.

Als Waliser liegen uns Drachen besonders am Herzen, Wir fordern daher, dass die Diskriminierung von Drachen bei Feuerwehren beendet wird und das inter-spezies Innovationspotential, das Drachen als Feuerwehrmänner zweifelos darstellen, endlich genutzt wird: Gleichberechtigung für Drachen JETZT durchsetzen!

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