Feminismus ist Teil linker Idiotie oder: was Bärte mit Antifeminismus zu tun haben

Von Alexander dem Großen wird berichtet, dass er seinen Soldaten das Tragen eines Bartes untersagt haben soll. Warum? Alexander war der Ansicht, ein Bart verschaffe einen Nachteil im Kampf, weil ein Gegner ihn in den Griff bekommen könne. Damit steht Alexander der Große alleine. Denn: er gibt einen rationalen Grund für seinen Spleen, sein Verbot des Bartbewuchses an.

Die christliche Anti-Bart-Tradition kommt ohne Grund aus. Egal, ob es um Haare im Gesicht oder auf dem Kopf geht: Paulus hat rundum erklärt, dass lange Haare eine Schande für jeden Mann darstellten. In seiner Folge haben Päpste und Missionare einen unerbittlichen Kampf gegen zu viel Haare bei Männern geführt. St. Wulstan, der Bischof der englischen Stadt Worcester, soll immer ein Messer bei sich getragen haben, um männliche Haarpracht, die ihm zu lang war, auf sein korrektes Maß zu stutzen. Lange Haare, so verkündete der heilige Mann, stünden für Kriminalität, Immoralität und Bestialität.

Viele sind St. Wulstan nachgefolgt und haben abwechselnd die Haare auf dem männlichen Kopf und die im männlichen Gesicht bekämpft, immer aus religiöser Überzeugung heraus, von der man leicht argumentieren kann, dass sie sich in nichts von Idiotie unterscheidet, denn sie bleibt immer ohne eine empirische Begründung. Immer wird ein Zusammenhang zwischen etwas, das den Eiferern nicht gefällt und willkürlich herbeigesponnenen, durchweg negativen Dingen hergestellt.

Kleine Notiz am Rande: Einer der letzten generellen Erlässe gegen eine bestimmte Haartracht, findet sich im Bayern des Jahres 1838. Ludwig der Erste fand wenig Gefallen an der belgischen und französischen Mode des „Moustache“ und verbot ihn kurzerhand. Warum? Weil es ihm so gefallen hat.

Doch zurück zur idiographischen religiösen Überzeugung, auf deren Grundlage ein Zusammenhang zwischen etwas, was dem Eiferer nicht gefällt, und etwas Ersponnenem hergestellt wird. Das beschreibt die Art und Weise, in der die Genderista mit Kritik umgeht. Auch die Genderista will ihren Kritikern wie man sagen könnte, an den Bart, was allein sie schon als mehr oder minder große religiöse Eiferer auszeichnet, die es nicht ertragen können, dass die Menschheit durch eine Diversität der Überzeugungen geprägt ist.

Damit nicht genug. Genderista, in ihrer Facette der Gender Studies, behaupten von sich, sie seien Wissenschaftler. Wissenschaftler, das nur zur Erinnerung, reagieren auf Kritik, indem sie die Kritik zur Kenntnis nehmen, sie abwägen, Argumente für und gegen das Zutreffen der Kritik sammeln, um dann AUF EMPIRISCHER BASIS zu entscheiden, ob z.B. die Kritik am Genderismus oder der Genderismus besser mit der Wirklichkeit in Einklang zu bringen ist.

Die Genderista tut dies nicht. Das allein reicht, um zu wissen, dass Genderisten keine Wissenschaftler sind und niemals sein werden. Anstatt sich mit der Kritik auseinanderzusetzen und zu respektieren, dass diverse Menschen diverse und in vielen Fällen gut begründete Meinungen haben und entsprechende Kritik am Genderismus vortragen, wird versucht die Kritiker zu diskreditieren. So wie religiöse Eiferer durch die Jahrhunderte Haartracht oder Bartwuchs von Männern nicht akzeptieren oder gar tolerieren wollten, so sind die Genderista außer Stande, Kritik an dem, was sie als ihr Fach betrachten, auch nur zu akzeptieren.

So wie der Langhaarträger St. Wustan als Krimineller galt, so gilt der Genderista der Kritiker als Rechter, als Vertreter rechter Ideologie. Argumente, Belege oder gar Gründe dafür, tragen Sie nicht vor. Beabsichtigt ist Denunziation, nicht wissenschaftlicher Diskurs.

Und so führt uns unser Weg einmal mehr, zu den – um im Bild zu bleiben: Bartfeinden in Marburg, zur dort versammelten Genderista, die vom BMBF finanziert wird, nicht, dass sie sich etwa mit den Kritikern der Genderista auseinandersetzen, sondern vielmehr versuchen, Kritiker in Bausch und Bogen zu diffamieren.

Stammleser von ScienceFiles werden wissen, dass wir vor nicht allzu langer Zeit, dem Versuch, Dr. Diefenbach zu diffamieren, ein Ende bereitet haben. Die juristische Aufarbeitung, die wir damals angekündigt haben, ist etwas umfangreicher als gedacht, aber in vollem Gange. Unsere – mittlerweile: Anwälte sind am Ball, um die entsprechenden Möglichkeiten auszuloten. Die Kosten des Rechtsweges müssen wir etlichen Spender sei Dank, bislang noch nicht vollständig selbst tragen.

Nun ist uns ein Beitrag aus dem Marburger Online-Magazin in die Mailbox geflattert, der mit „Prof. Ursula Birsl: Zunehmender Antifeminismus ist Teil rechter Ideologie“ überschrieben ist.

Antifeminismus wird im Beitrag mit Kritik an den Gender Studies gleichgesetzt und auf Basis von keinerlei erkennbaren Daten mit „der neuen Rechten“, mit einer „kulturell rechtskonservativen Haltung“, mit „fundamentalistischen evangelischen Freikirchen“ und „Deutschen Katholiken“, der „radikalen Rechten“ usw. in Zusammenhang gebracht. Die Vorgehensweise ist identisch mit dem oben beschriebenen Kampf gegen Bärte und zu langes männliches Kopfhaar, schon weil es keinerlei Versuche gibt, den Kritikern gerecht zu werden. Birsl redet nicht mit Kritikern, sondern über Kritiker und sagt:

„Aber auch die eigentlich von Wissenschaftlern initiierte Plattform „Sciencefiles“, deren Betreiber sich als kritische Sozialwissenschaftler verstünden, würden von staatlich geförderter „Gender-Ideologie“ sprechen, die sie als unwissenschaftlich abqualifizierten. „Sie eint, dass sie sich nicht mit den Inhalten auseinandersetzen, sondern mit Behauptungen arbeiten und Forscherinnen persönlich angreifen“, so Birsl.“

Dass wir „von staatlich-geförderter Gender Ideologie“ sprechen – was uns von einer Mitarbeiterin in einem staatlich geförderten Gender-Projekt vorgeworfen wird, (und manche von uns einen mehr-Tage-Bart haben) und keinerlei Indiz dafür gefunden haben, dass Gender Studies auch nur in die Nähe von Wissenschaft gelangen, reicht, um uns zu Feinden zu erklären, über uns zu sprechen, nicht mit uns, sich schon gar nicht mit unseren Argumenten auseinanderzusetzen, und ansonsten zu behaupten, dass wir uns nicht mit den „Inhalten auseinandersetzen“ und „Forscherinnen persönlich angreifen“ würden. Das sind nicht die einzigen wilden Behauptungen ohne jegliches empirisches Fundament, die Birsl aufstellt. Zu den anderen kommen wir gleich noch.

Wäre Birsl auch nur entfernt zu wissenschaftlichem Denken fähig, sie würde natürlich begründen, was sie behauptet, belegen, was sie als Häresie an der Genderreligion ansieht. Nebenbei: Es ist in der Tat besser von Genderreligion, anstatt von Gender Ideologie zu sprechen, denn die Sektenmitglieder agieren, als wären sie alle von Charles Manson beeinflusst.

Nun, Fakten, die jeder auf ScienceFiles und in den Publikationen von Dr. habil. Heike Diefenbach, z.B. hier und hier nachprüfen kann, belegen, dass uns die Inhalte der Gender Studies sehr genau bekannt sind, so genau, dass wir begründet an mehreren Stellen gefragt haben, was Gender Studies mit Wissenschaft zu tun haben. Nicht nur haben wir uns gefragt, wir haben auch Vertreter der Gender Studies seit Jahren wiederholt aufgefordert, grundlegende Fragen zur wissenschaftlichen Fundierung der Gender Studies, Fragen, die jeder Wissenschaftler im Schlaf beantworten kann, zu beantworten. Wir haben bislang keine einzige Antwort erhalten.

Da Birsl die alte sozialistische Selbstverteidigung in ihrer Gendervariante anzuführen können glaubt, so wie Sozialisten jedes Mal, nachdem sie einen Staat ruiniert haben, behaupten, das sei kein richtiger Sozialismus gewesen, so behaupten Genderisten jedes Mal, wenn sie wieder kein Argument finden, um Kritik zu entkräften, der Kritiker habe sich nicht mit den „Inhalten auseinandergesetzt“, fordern wir sie hiermit öffentlich auf, die 30 einfachen Fragen zu den epistemologischen, methodischen und erkenntnistheoretischen Grundlagen der Gender Studies zu beantworten, die sich uns nachdem wir uns mit den vermeintlichen Inhalten dieses angeblichen Faches auseinandergesetzt haben, aufgedrängt haben.

Wir werden hier über die Antworten bzw. den Stand der Antwortbemühungen berichtet und die 30 Fragen natürlich per eMail an Birsl schicken.

Damit kommen wir zurück zu den anderen „wilden Behauptungen“ von Birsl, die wir oben angesprochen haben. Nicht nur, dass Sie versucht, Kritik an ihrer Religion als „Teil rechter Ideologie“ zu disqualifizieren, ein aussichtsloses Unterfangen, sie hat auch herausgefunden, wer im Zentrum der antifeministischen Bewegung steht. Es zeichnete die religiösen Eiferer der frühen Neuzeit und des Mittelalters aus, dass sie in vielen Männern, die einen Bart trugen, ein zentral gesteuertes Komplott auszumachen können glaubten. Und so wie damals die Bart-Verschwörung des Teufels gewittert wurde, so wittert Birsl eine „antifeministische Bewegung“, von der wir, noch nie etwas gehört haben. Aber vermutlich kommt Genderisten in ihrem Echozimmer die Welt außerhalb davon, wie eine koordinierte Gegenbewegung vor. Wir bevorzugen dafür den Begriff Normalität.

Aber wer steckt hinter der „antifeministischen Bewegung“? Wir zitieren:

„Im Zentrum der Bewegung geben laut Birsl in aller Regel Hochgebildete, oft auch mit Professorentitel, sowie Adlige den Ton an.“

Wer hat sich alles vor Lachen verschluckt?

Hey, Ihr Adeligen, Euer Stand wurde zwar bereits 1919 aufgehoben und seitdem gibt es Euch nicht mehr, aber unter den Bartfeinden in Marburg ist diese Meldung noch nicht angekommen, meldet Euch bei uns, auch wenn ihr Euch nur für Adel haltet: Wir leben in einer konstruktivistischen Welt. Wir sind alle gleichwertig, wie es heißt, alle sind alles. Der Adel lebt, und der Wahnsinn hat Hochkonjunktur.

Religiöser Eifer ist, wenn er sich zum Fundamentalismus verdichtet, mit einem Verlust der Realitätswahrnehmung verbunden. Wenn einer, der sich für einen Akademiker hält, mit der Tatsache konfrontiert ist, dass viele Menschen, die er für Adelige hält, dass Professoren, die Akademiker sind, Hochgebildete die Gender Studies und ihren ideologischen Arm, die Genderista, kritisieren, dann hält ein Akademiker, ja, ein der normalen Rationalität Fähiger kurz inne, überlegt sich, ob die Tatsache, dass er die Bevölkerung vor lauter Kritikern nicht mehr sieht, weniger mit einem Komplott als damit zu tun hat, dass er inadäquate Äußerungen, also Quatsch, von sich gibt und hinterfragt die eigene Position. Der Fundamentalist tut dies nicht. Er leitet aus der Menge der Kritik die Exklusivität der religiösen Sendung ab, in deren Dienst er sich gestellt hat. Solche Eiferer hat es immer gegeben. Neu ist, dass sie sich an Universitäten finden und von Ministerien mit Steuergeld gefüttert werden.

Bleibt noch die Aufforderung an Birsl nachzutragen, Beleg dafür beizubringen, dass wir „Forscherinnen persönlich angreifen“. Diese Behauptung ist eine Tatsachenbehauptung, keine Meinungsäußerung und als solche mit einer Unterlassungsklage angreifbar. Es sieht so aus, als würde Marburg unsere Anwälte weiterhin beschäftigen, denn so geht es nicht. Wir haben endgültig die Nase davon voll, dass Personen, die nichts von uns wissen, nichts von uns lesen, unsere Kritik offenkundig nicht kennen und schon gar nicht kennen wollen, meinen, sie könnten uns vorwerfen, was Ihnen gerade in den Kopf kommt.

Entweder Birsl bringt Belege für persönliche Angriffe auf Forscherinnen durch ScienceFiles, oder sie entschuldigt sich öffentlich bei uns oder wir gehen einmal mehr juristisch gegen eine Mitarbeiterin der Universität Marburg vor.

Wer sich an den Rechtskosten beteiligen will: Wir nehmen Spenden in jeder Höhe an…😊

Under Dossier zu REVERSE, den Diffamierungsprojekt, das vom BMBF finanziert wird:

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