Expletive Orgie: Daniel Kretschmar verprügeln?

Zugegeben, die taz ist keine Zeitung, nicht einmal eine Postille. Die taz ist eine Art Insassenblatt, erstellt von Leuten, deren IQ nur noch durch ihre niedere Gesinnung unterboten wird. Dennoch ist das, was Daniel Kretschmar gestern in der taz abgelassen hat, ein neuer Tiefpunkt, einer, der deutlich macht, wo es in Deutschland im Argen liegt.

Da gibt es die Fraktion derer, die wir, faktisch orientiert, die Sprachverhunzer nennen. Jene Leute, die ein Sternchen hier und ein Innen da anhängen wollen, weil ihnen die Logik der deutschen Sprache nicht bekannt und sowieso weniger Wert als der eigene ideologische Spleen ist, selbst wenn sie ihnen bekannt wäre. Es ist die Fraktion der Gesinnungsontologen, die denken, man könne die Realität ausgehend von der richtigen Gesinnung verändern, eine Rechnung, die sie ohne die gemacht haben, die man Mitmenschen nennt, jene, die ein Wörtchen mitreden wollen, wenn es um ihre Sprach geht, die Mitmenschen, die doch tatsächlich der Ansicht sind, Sprache müsse eindeutig und klar geregelt sein, diene sie doch der Verständigung, nicht der Onanie oder dem künstlerischen Ausdruck, wie im Dadaismus.

Daniel Kretschmer, der taz-Chef vom Dienst, hat sich ereifert. „Oh, fuck off“ hat er seinen Beitrag, den schon die Überschrift als sprachliche Erregung in Ermangelung eines Arguments ausweist, benannt. Einen Beitrag, dessen Gegenstand darin besteht, den Verein Deutsche Sprache und seinen Aufruf zum Widerstand gegen die Verhunzung der deutschen Sprache zu diskreditieren.

„Witzfiguren“, „bezahlte Witzfiguren“, „Wutbürger“, die im „Wutbürgertum“ verharren, „nervtötend besserwisserische Gestalten“ schaffen in den Worten von Kretschmar einen „Gesamtkartoffelauflauf“, und könnte ihr „selbstgerechter Zorn ihren Körper durch die Harnröhre verlassen“, so ereifert sich der Kretschmar, die 100 Erstunterzeichner des Aufrufs wider den Gender-Unfug, sie würden in ihren Ausscheidungen ertrinken.

Da tobt einer auf unterstem Niveau, den man offensichtlich an seiner empfindlichsten Stelle getroffen hat. Nur Harold Garfinkel ist es gelungen, diese tiefsitzenden kulturellen Überzeugungen heraus zu kitzeln, deren Verletzung zum sofortigen Ausfall der Vernunft, bei gleichzeitigem Einsetzen der aggressiv beleidigenden Gegenwehr führt oder – um in Kretschmars Worten zu bleiben – dem „selbstgerechten Zorn“ dessen, der nicht in der Lage ist, einen Schritt zurückzutreten und sich selbst mit den Augen von anderen zu betrachten.

Man muss sich den Ausbruch von Kretschmar vor dem Hintergrund durchlesen, dass die Verfehlung, die er mit so großer Wut, nicht als Wutbürger, eher als Wutmännlein bekämpft, darin besteht, das Gendersternchen und die anderen Erfindungen zur Verunmöglichung von Kommunikation mit deutscher Sprache abzulehnen. Wenn ihn derartige Kleinigkeiten schon auf die Palme bringen, kann man nur bange fragen, was notwendig ist, um diesen IED, diesen improvised explosive devise zu zünden.

Was macht man mit Journalisten-Darstellern, die viel Wut, viel Ärger haben, die fließend im Beleidigen anderer und vollkommen unfähig zum Sprechen mit anderen, gar zum Diskutieren oder Argumentieren sind.

Nun, eine Lösung des Kretschmar-Problems bietet er selbst an.

Er schreibt, dass es wichtig sei, Konventionen zu brechen und fährt fort:

Screenshot “taz”

„Denn es braucht selbstverständlich Mut, das Eigene zu finden, es im Regelbruch sichtbar zu machen und zu behaupten“.

Offenkundig weist er dem Regelbruch, dem Bruch von Konventionen hier einen Wert, einen eigenständigen Wert zu. Eine Konvention im gegenseitigen Miteinander betrifft den Ausschluss von physischer Gewalt. Man gibt dem Gegenüber keine Ohrfeige, bremst nicht die eigene Faust mit dem Nasenbein des Gegenüber ab. Würden wir Kretschmar ernst nehmen, dann müsste man seine Zeilen lesen, wie einen Freischein für all diejenigen auffassen, die sich nicht als Witzfigur oder Wutbürger von einem, dem die taz noch das Gehalt finanzieren kann, bezeichnen lassen wollen, ihm die Nase zu polieren oder einen Satz heiße Ohren zu verpassen.

Aber natürlich kann man ihn nicht ernst nehmen. Er schreibt nicht, um sich zu verständigen, sondern um sich auszukotzen. Er ist nicht an Kommunikation interessiert, sondern an emotionaler Erleichterung. Er nutzt nicht Sprache, um sich verständlich zu machen, er missbraucht Worte, um sich selbst zu befriedigen. Er ist ein armer Wicht, den Kleinigkeiten, wie das Ablehnen von Gendersprech aus dem Gleichgewicht und auf die Palme bringen, a sorry son of a bitch, wie Fox Mulder vielleicht sagen würde.

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