Pappbecher-Forschung
„Mit einem kleinen psychologischen Trick lassen sich Verbraucher zu einer stärkeren Nutzung von Mehrweg-Bechern bewegen. Das hat jetzt ein interdisziplinäres Team unter Leitung des Psychologie-Professors Dr. David D. Loschelder von der Leuphana Universität Lüneburg herausgefunden. Sogenannte dynamische soziale Normen können dafür sorgen, Konsumenten von to go-Getränken zur Abkehr von Wegwerf-Bechern zu bringen. Bewiesen haben das die Ergebnisse einer großangelegten Interventionsfeldstudie und ein Experiment“.
Die Auflösung zu unserem letzten ScienceFiles-Rätsel wird manche verblüffen, vor allem diejenigen, die die Pappbecher-Forschung für einen großen Witz gehalten haben. Nun, kein Witz ist heute groß genug, als dass es nicht angebliche Forscher gäbe, die ihn „erforschen“ wollen, solange der Witz politisch-korrekt ist und sich zum Zeitgeist-Kriechen eignet, versteht sich.
Das Ergebnis der Abstimmung, an der 500 Leser teilgenommen haben, spiegelt die Misere der deutschen Sozialforschung wider. Während sich Fox Mulder einst gefragt hat, „which lie to believe“, ist man angesichts des Schunds, der derzeit als Forschung verkauft werden soll, häufig nicht mehr in der Lage, tatsächlich geforschten Junk von Junk zu unterscheiden, den in diesem Fall, wir erfunden haben. Die Ergebnisse unseres kleinen Ratespiels zeigen das deutlich.
60% (N = 300) der Leser lagen mit ihrer Einschätzung daneben. 81 (16,2%) dachten, Gegenstand der Forschung von der Heftpflaster-Universität (Leuphana) aus Lübeck sei die Wählerbeeinflussung gewesen, 219 (43,8%) haben es für möglich gehalten, dass die Forscher Wege erkundet haben, um Eltern zur Abkehr von traditionellen Geschlechts-Rollenmodellen zu bringen.
Tatsächlich wollen die Forscher Wege finden, um Kaffeetrinker auf Mehrwegbecher zu zwingen, eine unglaublich wichtige Forschung, für die man eigentlich einen Preis aussetzen müssten, eine für Forscher, die nun wirklich gar keine Forschungsfrage geschweige denn eine wissenschaftliche Erkenntnis mit ihrer Anbiederungsforschung verfolgen.
Vermeintliche Forschung, wie die von Leuphana, die weder in einem theoretischen Rahmen stattfindet, noch eine wissenschaftliche Erkenntnis bringt, die einzig und allein durchgeführt wird, um Wege politisch korrekter Beeinflussung von Bürgern zu erkunden, sich also bei denen, die beeinflussen wollen, anzudienen, sind leider zur Normalität in Deutschland geworden. Angebliche Wissenschaftler, die Positionen in der institutionalisierten Wissenschaft zugeschustert bekommen haben, sehen in ihrer Tätigkeit nur noch den Zweck, die dummen Bürger draußen in der Welt zu dem zu bekehren, was die angeblichen Forscher, die natürlich nichts anderes sind, als Missionare, für richtig halten. Mehrzweckbecher sind hier nur ein weiterer Tropfen im Meer des Unsinns, der aus Hochschulen schwappt. An die Stelle des Erkenntnisgewinns ist die politische Andienung getreten, schon weil angebliche Forscher mit den Politdarstellern die Verachtung von Bürgern teilen, Bürgern, die sie sich nur als Mangelwesen, die man erziehen muss, vorstellen können, die sie sich deshalb nur als Mangelwesen vorstellen können, weil ihre kleinen Egos auf andere heruntersehen müssen, damit sie das Gefühl haben, sie seien wer. Sie sind niemand. Sie sind kleine akademische Lichtchen, von denen schon jetzt niemand weiß, dass es sie je gab.
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Erstaunlich, dass sie das Ganze noch so ironisch nehmen können ! Ich muss zugeben : auf diesen Unsinn hätte ich zuletzt getippt, aber es ist ja tatsächlich so, dass kein Schwachsinn mehr idiotisch genug ist, als dass man ihn nicht einer “wissenschaftlichen” Untersuchung unterziehen könnte. Wissenschaftlich bin ich nur Laie, aber der von Tag zu Tag zunehmende Irrsinn macht mich einfach nur fassungslos ! Was kann da noch kommen :
Benutzen Grüne recyceltes Klopapier ? In welcher Stellung lässt man am Besten Wasser in den Unisexklos ? … Mein Gott !!! Was ist das Alles nur für ein Schwachsinn … !!!
“Benutzen Grüne recyceltes Klopapier ?” Na selbstverständlich ! Und das wird dann “danach” gewaschen und wieder benutzt. So schont man die Umwelt.
Zum Sparen Toilettenpapier beidseitig benutzen. Der Erfolg liegt klar auf der Hand.
Sapperlott! Und das Problem mit den Bechern bleibt auf der Strecke! Dabei ist es doch so gut wie gelöst! Zumindest auf Biker und Rocker Veranstaltungen in Österreich gibt es seit Jahren nur noch Mehrwegbecher. Bei Betreten desFestgeländes gibt es Becher um einen Euro zu kaufen. Kein Becher > kein Getränk! Bei Verlassen des Geländes gibt es für den wieder abgegebenen Becher einen Euro retour!
Und das ganz ohne Forschung …:)
Warum denn einfach, wenns auch kompliziert geht?
Denn es geht um Steuergelder, die verbraten werden dürfen.
So hält man sich ganz nebenbei wählende Lakaien und eine folgsame Herde.
Sicher die ganzen Pappbecher die so jeden Tag nach einmaliger Nutzung weggeworfen werden sind ein Problem, die vielen Plastikbecher aber ein noch viel größeres. Das wollte ich nur mal loswerden. Ansonsten gibt es hier und dort einige gute Ansätze das Problem zu lösen. Es gibt z.B. große Firmen die haben bereits an ihre Mitarbeiter Keramik-Kaffeebecher verteilt und die Pappbecher aus der Cafeteria verband, wer also seinen Becher nicht mitbringt bekommt keinen Kaffee mehr, es kann so einfach sein. 😉
Wie können Sie denn so etwas behaupten? Ich lehne mich, glaube ich, nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich dagegen behaupte, dass 95 % der “Forscher”, über die Sie hier schreiben, ihnen eine gewaltige Zahl an “Wissenschaftlern” nennen können, und davon sicherlich auch noch mal 95 %, die das völlig anders sehen und auch einer Meinung mit der Regierung und der Kanzlerin sind. Das sollte ja wohl als Gegenbeweis 2019 reichen, oder? Achso, ich hau’ jetzt einfach mal eine Zahl raus: 14 687. Denken Sie mal über die Zahl nach, so ganz ohne Zusammenhang.
Wo kommen wir denn da hin, wenn nicht z.B. 12 000 “Wissenschaftler” (Menschen mit Hochschulabschluss ohne nachweisliche wissenschaftliche Leistung) ihre fundierte Meinung zum Klima und Klein-Gretel unterstreichen, damit die Leuten, wie Ihnen, um die Ohren gehauen wird, während auch bei anderen Themen Fachleute aus fachlicher Forschung und echter Praxis als “Klimaleugner” diffamiert werden, wenn die mit harten Zahlen kommen.
Wissenschaft ist bekanntlich 2019 und in Zeiten von Klimaforschung ein Teilgebiet der Meinungsforschung. Und zu Klima gehört nun wirklich jedes politische Thema. Wussten Sie nicht? Bitte!
@bollo
Köstlich! Standing ovations!
Ich möchte dass ihr Kommentar bei Nürnberg 2.0 verwendet wird!
Harte Zahlen und Fakten sind Konstrukte des Patriacharts. Ersonnen von weißen, heterosexuellen Männern um die Unterdrückung und Kontrolle von Frauen und anderen “Minderheiten” zu perfektionieren. Das beginnt schon bei der Mathematik und anderen Naturwissenschaften, die “den Mensch außen vor lassen”, indem sie “gefühlte und kulturelle Wahrheiten” nicht mit einbinden, sondern in kalter Logik ersticken.
Nachdem mir das vor einigen Jahren biernernst auf irgendeiner Party vorgetragen worden ist, bin ich zum Vollzeitzyniker mutiert, aus reinem Selbstschutz. Seither betrachte ich staunend, wie die Welt um mich herum im puren Wahn versinkt. Das Kartenhaus bröckelt für jedermann sichtbar, wird von den Narren aber immer höher gebaut. Wer die Vernunft selbst als böse bezeichnet, kann nur geisteskrank sein – oder dumm. Oder bösartig. Ich glaube nicht, dass der Knall noch lange auf sich warten lassen wird.
Wir wohnen im gleichen Kaff in dem die Leuphana angesiedelt ist. Da ich hin und wieder mitbekomme was aus deren Kreise in die örtliche Dorfzeitung wabert, werde ich die Vermutung nicht los “Leuphana” und “Wissenschaft & Forschung” ist ein Oxymoron.
Herdentrieb verhilft zu mehr Nachhaltigkeit.
Herdentrieb ist ursprünglich m.W. ein Tieren zugeschriebenes Verhaltensmuster. Allein schon die Überschrift zur Studie lässt erahnen, das Prof Dr. Loschelder auf die irrationale, emotionale Seite der Verbraucher (m/w/d) setzt. Gut, Kaffeetrinker zu Mehrwegbechern zu motivieren, ist ja noch ein hehres Unterfangen. Fragt sich eben nur, ob man mit derselben Methode auch andere Einstellungs- und Verhaltensänderungen befördern kann. Man sollte Dinge nicht tun, um ein Teil einer Bewegung zu sein, sondern weil einem kognitiv Sinn und Zweck der Sache einleuchten.
… dass Prof. … natürlich!
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein
zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.«
Albert Einstein