FEMPower: Minderbemittelten-Hilfe an der Uni Halle

Aus Halle hat uns (internes) Material erreicht, anhand dessen man einerseits deutlich machen kann, wie Frauen im akademischen Betrieb derzeit gegenüber Männern bevorteilt werden sollen, andererseits kann man daran deutlich machen, dass Genderismus auf der Prämisse beruht, dass Frauen minderbemittelte Wesen sind, denen man in jeder Lebenslage Hilfe angedeihen lassen muss, weil sie aus eigener Kraft keinen Fuß vor den anderen bekommen.

Es bleibt jedem Leser überlassen zu entscheiden, worüber er sich mehr aufregen will.

FEMPower nennt sich das Programm aus Halle, von dem wir hier berichten. Was klingt, wie ein neues Schmiermittel von BP ist genau das, ein Schmiermittel, das auch holprigen Motoren einen runden Lauf in Positionen bescheren soll.

An wohlklingenden Worten wird entsprechend nicht gespart:

„Innovative Wege einschlagen, neue Herausforderungen reflektieren, zukunftsweisende Chancen ergreifen – individuell, professionell und handlungsbezogen. Promovierte Nachwuchswissenschaftlerinnen können sich ab sofort für das Programm „Professionalisierung durch Coaching“ bewerben, das die Teilnahme an einer ziel- und prozessorientierten Beratung mit Blick auf ihre Qualifizierung und ihren Karriereweg beinhaltet.“

Interessanter Weise fällt dem Autor dieses unsinnigen PR-Textchens zum Nomen „Herausforderungen“ nur das Verb „reflektieren“ ein. Mit dem Handeln haben es Genderisten nicht so. Sie reflektieren Herausforderungen lieber, als dass sie sie annehmen würden. Natürlich ist die Beratung „ziel- und prozessorientiert“, wie sonst, wenn nicht mit mehreren Sätzen hintereinander (= prozessorientiert) sollte man beraten, und wie wollte man beraten, ohne einen Gegenstand der Beratung zu haben (= zielorientiert).

Ein normaler Mensch sagt: Ein Kind trinkt Wasser. Ein Genderist sagt: Ein vom Patriarchat unterdrücktes weiblich identifizierendes Wesen ist durch Coaching dazu in die Lage versetzt worden, einen zielorientierten Durstsättigungsprozess professionell durchzuführen.

Es kommt eben immer darauf an, wie man die Trivialitäten, die man anderen anschwätzen will, verpackt.

Doch zurück zu den Minderbemittelten, die es zwar irgendwie zu einer Promotion geschafft haben, aber dennoch nicht in der Lage sind, ihre Karriere aus eigener Kraft zu verfolgen. Über sie wird im Rundschreiben, das über die Hauspost der Universität Halle an alle, die es lesen und vor allem an alle, die es nicht lesen wollen, verschickt wurde, Folgendes verbreitet:

„Das Vorhaben unterstützt Wissenschaftlerinnen im Hinblick auf eine international konkurrenzfähige Qualifizierung, fördert sie als Führungskraft und trägt dazu bei, Potenziale zu entfalten. Fragen des Aufbaus und der Genese von professioneller Identität als Wissenschaftlerin stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie vielfältige Aspekte zur Bewältigung der spezifischen Qualifikationsanforderungen und der weiteren Lebens- und Karriereplanung.“

Aus diesem Absatz folgt:

Projektkoordinatorin Susann Hannemann, die für die „Professionalisierung durch Coaching“, das Schmiermittel FEMPower verantwortlich zeichnet, wird in ihren Aktivitäten von den folgenden Prämissen geleitet:

Promovierte Wissenschaftlerinnen sind nicht international konkurrenzfähig. Um konkurrenzfähig zu werden, benötigen sie Unterstützung.

Sie benötigen Unterstützung, um ihre Potenziale zu entfalten, denn alleingelassen wissen sie offenkundig nicht einmal, dass sie über Potenziale verfügen.

Promovierte Wissenschaftlerinnen verfügen über keinerlei professionelle Identität, denn dieselbe muss erst durch Coaching aufgebaut werden.

Promovierte Wissenschaftlerinnen sind auch nicht für Führungspositionen geeignet, denn zur Führungskraft müssen sie erst gefördert werden.

Warum man versuchen soll, anscheinend Minderbemittelte durch ein Coaching auf Positionen zu tragen, für die sie nicht befähigt sind, ist eine Frage, die Hannemann nicht einfällt, was vermutlich daran liegt, dass es kein Coaching zur Professionalisierung der Professionalisierung durch Coaching gibt. So alleingelassen, muss FEMPower zum Rohrkrepierer werden, was der Bewerbungsbogen auch schnell deutlich macht.

Stellen Sie sich vor, Sie würden sich auf ein „Coaching zur Professionalisierung“ bewerben. Vermutlich würden Sie das vor dem Hintergrund der Annahme tun, dass im „Coaching zur Professionalisierung“ bestimmte Informationen vermittelt werden, vielleicht sogar Techniken, die Ihnen im Wettbewerb mit Konkurrenten um eine ausgeschriebene Stelle einen Vorteil verschaffen. Nicht so bei Coaching zur Professionalisierung. Hier sollen die Teilnehmer „schildern … warum und auf welche Weise sie von der Teilnahme am Programm „Professionalisierung durch Coaching“ profitieren würden“. Wie man den eigenen Nutzen eines Programms, dessen Inhalt man nicht kennt, angeben soll, ist eine interessante Frage, sie kommt gleich nach der Frage, welche Rechnung für das Ergebnis „42“ verantwortlich war.

Der Zusatz: „Sie können dabei auf konkrete Themen eingehen oder Fragen, Wünsche und Herausforderungen formulieren, die Sie gern im Rahmen des Coachings klären möchten“, macht die Hilflosigkeit der „Veranstalter“ sehr deutlich.

Kurz: Die Veranstalter von „Professionalisierung durch Coaching“ scheinen ihrerseits keinerlei Vorstellung davon zu haben, wie die Professionalisierung durch Coaching aussehen soll, weshalb sie hoffen, dass einer oder manche der Teilnehmer eine Idee hat/haben, damit sie dann gemeinsam „innovative Wege einschlagen, neue Herausforderungen reflektieren, zukunftsweisende Chancen ergreifen [können] – individuell, professionell und handlungsbezogen“…

Es ist wie so oft.

Universitäten füttern Genderisten mit Geld, damit sie sich gegenüber ihrem Ministerium als brave Universität ausweisen können, die Geld für Gender Mainstreaming verschleudert, das besser in die Forschung und Lehre geflossen wäre. Die Empfänger des Geldes müssen irgendwas mit Mentoring und Vorteilsbeschaffung für Frauen machen, haben aber selbst keine Ahnung, was man dazu machen könnte. Am Ende kommen Totgeburten wie das FEMPower-Projekt dabei heraus, in dem „prozess- und zielorientiert“ Steuergeld verschwendet und kein Nutzen geschaffen wird. Darum geht es auch nicht, denn Genderismus dient der Versorgung der Genderista, nicht dem Bereitstellen eines gesellschaftlichen Nutzens.

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