Einsatz: 1.021.186,34 Steuereuro; Ergebnis: Gender-Belanglosigkeit und Handlungsempfehlungen, die niemand will

Von November 2012 bis Ende Juni 2015 wurden in einem „Verbundvorhaben der Technischen Universität Berlin und der Freien Universität Berlin“ mit dem Namen „genderDynamiken. Fallstudien zur Verschränkung von Fachkulturen und Forschungsorganisationen am Beispiel der Physik“ 1.021.186,34 Steuereuro (466.635,04 Euro davon wurden aus dem ESF zweckentfremdet) vergraben.

Ergebnis:

  • Ein Abschlussbericht von mageren 16 Textseiten
  • Eine Tabelle
  • Eine Abbildung
  • Neun Floskel-Handlungsempfehlungen, die niemanden interessieren.

Die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Dr. Marc Jongen, Dr. Götz Frömming, Nicole Höchst und der AfD-Fraktion, die nichtzuletzt auf unseren Beitrag über das Projekt „genderDynamiken“ zurückgeht, belegt die Irrelevanz dessen, was Gender-Forschung sein soll und die Verschwendung von Steuergeldern in großem Stil.

Wir haben schon eingehend dargestellt, warum die Versuche von Hausfrauen, durch Kaffeekränzchen verallgemeinerbare Ergebnisse zu erzielen, scheitern müssen und die Art der Verschwendung von Steuergeldern im Rahmen des Projekts „genderDynamiken“ umfangreich beschrieben. Interessierte Leser seien auf unseren Text, der sich hier findet, verwiesen.

Die Antwort der Bundesregierung, die gerade bei uns eingetroffen ist, sie hat, nachdem wir nach dem ersten Lesen mit den Köpfen geschüttelt haben, mittlerweile zu der Erkenntnis geführt, dass darin tatsächlich steht, dass Projekte wie „genderDynamiken“ nicht dazu dienen, irgend eine Art von Erkenntnis zu gewinnen, sondern dazu, Genderista für einen bestimmten Zeitraum und auf Kosten der Steuerzahler zu beschäftigen.

Seinen Niederschlag findet dieses Eingeständnis in der Antwort der Bundesregierung auf die Frage 9 der kleinen Anfrage. Die Frage richtet sich auf den Stellenwert der Handlungsempfehlungen, denen im Projekt „genderDynamiken“ eine so große Bedeutung zugeschrieben wird (dazu kommen wir gleich), eine Zuschreibung, die die Bundesregierung überhaupt nicht teilt. Schon die Antworten auf die Fragen 1 bis 8 vermitteln den Eindruck, dass man mit dem, was an der Technischen und der Freien Universität Berlin mit der einen Millionen aus Mitteln der Steuerzahler getrieben wurde, nicht wirklich etwas zu tun haben will. Formulierungen wie „Handlungsempfehlungen … sind nicht an die Bundesregierung gerichtet“ oder „Die Verantwortung für sämtliche Ergebnisse des Vorhabens, nicht nur die publizierten, liegt bei den Projektverantwortlichen“, mit denen sich die Bundesregierung aus der Verantwortung dafür stehlen will, dass hier mehr als eine Million Euro verschwendet wurden, machen dies sehr deutlich. Aber das Highlight, es kommt erst:

„Die forschungsbasierten Handlungsempfehlungen des Vorhabens sind nicht an die Bundesregierung gerichtet, sondern sollen den Akteurinnen und Akteuren im Hochschulbereich zur Verbesserung von Organisationskulturen und -strukturen in der Wissenschaft sowie zur Förderung der Chancengerechtigkeit in den Naturwissenschaften zur Verfügung stehen. Die Bundesregierung nimmt hierauf keinen Einfluss.

In Deutsch: Es ist uns doch egal, was aus den Handlungsempfehlungen wird, wer sie aufnimmt, ob sie jemand aufnimmt und falls sie jemand aufnimmt, was er damit macht. Die Handlungsempfehlungen, die in einem Projekt des BMBF (Förderrichtlinie “Frauen an die Spitze”), finanziert vom BMBF, produziert wurden, die in einem Abschlussbericht für das BMBF formuliert wurden, sie interessieren weder im BMBF noch in der Bundesregierung. Deutlicher kann man zum einen nicht machen, dass die Handlungsempfehlungen, irrelevanter nicht sein könnten und zum anderen, dass es in genderDynamiken einzig darum gegangen ist, Genderista auf Kosten der Steuerzahler auszuhalten.

Hätten Genderista so etwas wie Stolz im Leib, wäre ihnen ein Konzept wie Anstand bekannt, eine solche Antwort der Bundesregierung würde ihnen den Ärger auf die Stirn treiben. As it is …

Dabei waren den „Projektverantwortlichen“ gerade die Handlungsempfehlungen ganz besonders wichtig:

„Die Handlungsempfehlungen des Verbundprojekts „genderDynamiken“ basieren auf den Ergebnissen der ethnografischen Fallstudien im Fach Physik. Die hier ausgewählten Stellungnahmen und Beobachtungen sind charakteristisch für das, was wir im Feld insgesamt vorgefunden haben, und die daraus abgeleiteten Empfehlungen fokussieren auf eine Reihe unterschiedlicher Handlungsfelder. Im Kern zielen die Empfehlungen darauf ab, Maßnahmen zu Gleichstellungspolitik, zu Organisationsstrukturen und Fachkulturen stärker als bisher miteinander zu verzahnen, um Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft zu realisieren. Es sollten Prozesse initiiert werden, in denen die aktive Diskussion von Gleichstellungszielen, ihre Umsetzung hinsichtlich Arbeitsteilung und Rekrutierung sowie die kritische Betrachtung von Leitbildern in der Wissenschaft wechselseitig ineinandergreifen. Die Ergebnisse des Projekts sind daher nicht als abschließendes Resümee zu verstehen, sondern sollen dazu beitragen, weitere Veränderungen anzustoßen.“

Das komplette Abtun der Handlungsempfehlungen durch die Bundesregierung als irrelevant, ist insofern ein Affront, denn die „Maßnahmen zur Gleichstellungspolitik“, die hier anempfohlen werden sollen, sie sind der ureigenste Bereich der Bundesregierung. Nun sind die Handlungsempfehlungen in ihrer Floskelhaftigkeit kaum an inhaltlicher Leere zu überbieten, wie wir hier dargestellt haben. Sie bestehen aus den üblichen Versatzstücken von Verbesserung der Work-Life-Balance, Karriere- und Lebensplanung, Frauenbevorzugung und Forderung nach mehr Mitteln für Genderista, die man gemeinhin in entsprechenden Publikationen findet, die im Auftrag der Bundesregierung oder eines Bundesministeriums erstellt und für den Auftraggeber in Handlungsempfehlungen niedergeschrieben werden. Dennoch ist es neu, dass die Bundesregierung, deren Antwort durch das „Bundesministerium für Bildung und Forschung“ erstellt wurde, in Bausch und Bogen erklärt, an den Handlungsempfehlungen nicht interessiert zu sein. Dennoch ist die Frechheit, mit der hier die Verschwendung von Steuergeldern zugegeben wird, beachtlich.


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