Der Spinner

Der Spinner in seiner Variante als Idealtypus der Sozialpsychologie wurde nach unserer Kenntnis zum ersten Mal von Theodor W. Adorno in seinem Beitrag „Typen und Syndrome“ zum Sammelband „Studien zum autoritären Charakter“ beschrieben.

Die Typologie vom Spinner ist aktuell wie eh und je.

Wenn Sie im Folgenden die Passage lesen, die wir aus Adornos Beitrag entnommen haben, dann denken Sie an die Genderista oder die anderen Sozialismus-Gläubigen und ihre Versuche, die Realität zu ignorieren, gegen die Realität anzuleben, wenn sie von „Sekte“ lesen und denken sie an deren fast greifbare psychische Not, Kritik und Zweifel im Keim zu ersticken, um die eigene dogmatische Heilslehre aufrechterhalten zu können, wenn sie von konstruierter Pseudorealität und der Aggressivität lesen, mit der dieselbe aufrechterhalten werden soll, nicht selten unter Verwendung von Angriffen auf die Kritiker bis zu deren Verleumdung. Und wenn Sie dann von Halbbildung und magischem Glauben lesen, dann denken Sie an Genderista und ihre Vorstellung vom Patriarchat…

Dann ist die folgende Passage aktuell, aktueller könnte sie nicht sein.

„5. Der Spinner

Das ‚autoritäre‘ Syndrom lässt sich insoweit durch Frustration im weitesten Sinn definieren, als die Introjektion der väterlichen Disziplinierung ständige Unterdrückung des Es bedeutet. Aber es scheint eine Struktur zu geben, bei der Frustration eine ganz spezifische Funktion erfüllt. Sie ist bei Personen anzutreffen, denen es nicht gelungen ist, sich ihrer Umwelt anzupassen, sich das ‚Realitätsprinzip‘ zu eigen zu machen; die sozusagen nicht imstande sind, Verzicht gegen Befriedigung aufzurechnen, und deren Innenleben von der Versagung bestimmt ist, die ihnen die Außenwelt in der Kindheit und auch im späteren Leben auferlegt. Diese Menschen sind in die Isolierung getrieben worden. Sie müssen sich eine innere, häufig an Wahn grenzende Scheinwelt aufbauen, die sie empathisch der Realität entgegensetzen. Sie können nur existieren, wenn sie sich selbst erhöhen und die Außenwelt mit Leidenschaft verwerfen. Ihre ‚Seele‘ wird zum kostbarsten Besitz. Zugleich sind sie überaus projektiv und misstrauisch. Eine Affinität zur Psychose ist nicht zu verkennen; sie sind paranoid. Für sie ist das Vorurteil lebenswichtig; es ist ihr Mittel, akuter Geisteskrankheit durch Kollektivierung zu entgehen. Mit seiner Hilfe konstruieren sie eine Pseudorealität, gegen die sie ihre Aggressivität richten können, ohne das ‚Realitätsprinzip‘ offen zu verletzen. Stereotypie ist entscheidend: sie fungiert sozusagen als soziale Bestätigung ihrer projektiven Formeln und ist daher in einem Grad institutionalisiert worden, der oftmals religiösem Glauben nahekommt. Dieses Syndrom ist bei Frauen und alten Männern anzutreffen, deren Isolierung durch den Ausschluss vom wirtschaftlichen Produktionsprozess noch verstärkt wird. Hierher gehören die organisierten Kriegerwitwen und die selbst in Zeiten abflauender Rassenpropaganda unermüdlichen Anhänger der Agitatoren. Der oft missbrauchte Ausdruck ‚lunatic fringe‘ hat hier eine gewisse Berechtigung; die Zwanghaftigkeit dieser Personen hat das Stadium des Fanatismus erreicht. Um sich ihre Pseudorealität gegenseitig zu bestätigen, schließen sie sich zu Sekten zusammen, die oft […] irgendetwas aus der ‚Natur‘ als Universalmittel propagieren. Konspirationsideen spielen eine große Rolle […] Halbbildung, ein magischer Glaube an die Naturwissenschaften […] sind signifikante soziale Merkmale. Oberhalb einer gewissen Bildungsstufe sind sie kaum zu vermuten, ebensowenig unter Arbeitern“ (Adorno 1999: 331-332).


Adorno, Theodor W. (1999). Typen und Syndrome. In: Adorno, Theodor W. (Hrsg.). Studien zum autoritären Charakter. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.


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