Satire ist Realität, Realität ist Satire: “Zukünftige Weltverbesserer” bauen an den KZs von morgen

Geht es Ihnen auch so, dass Sie sich häufig die Augen reiben und sich fragen, ob das, was Sie gerade gelesen haben, ernstgemeint oder Satire ist?

Die folgende Pressemeldung von der Universität Witten/Herdecke, einer Institution „Universität“, die einst der Vermittlung von Wissen, nicht der Vermittlung von Gesinnung gedient hat, ist so ein Fall, bei dem man zwischen Realität und Satire hin und herschwankt und letztlich feststellt, dass beides in Deutschland nicht mehr zu unterscheiden ist.

Wenn der Irrsinn erst überall blüht, wird er zur Normalität (Erst heute morgen haben wir uns beim Redaktionsfrühstück über den Tsunami an Blödsinn unterhalten, gegen den man täglich ankämpfen muss, um nicht den Verstand zu verlieren und jetzt das):

„Sozialunternehmertum für zukünftige Weltverbesserer

Zum Start der Schulferien in Nordrhein-Westfalen öffnet die Universität Witten/Herdecke ihren Campus für junge Menschen mit Interesse an wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen

Im eintägigen Summer University Camp „Machen ist wie wollen, nur krasser“ an der Universität Witten/Herdecke entwickeln FridaysForFuture-Anhänger, nachhaltigkeitsbewusste Superheldinnen und ambitionierte Weltverbesserer von morgen gemeinsam mit Gleichgesinnten konkrete sozialunternehmerische Ideen für eine bessere Welt. Am 13. Juli 2019 erproben Schülerinnen und Schüler aus Oberstufe und Berufsschule, Azubis und junge Studierende in kleinen angeleiteten Teams kreative Herangehensweisen und sozialunternehmerisches Denken, um innovative Lösungen für die großen gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit zu kreieren.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der Universität Witten/Herdecke, dem Duisburger Sozialunternehmen Tausche Bildung für Wohnen e.V. und dem Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V.“

„FridaysForFuture-Anhänger“, „Superheldinnen“ und „ambitionierte Weltverbesserer“ treffen also auf “Gleichgesinnte”, um „konkrete sozialunternehmerische Ideen für eine bessere Welt“ zu entwickeln. Kein Zweifel, dass die Gleichgesinnten alle auf der richtigen Seite der Medaille zu finden sind. Kein Zweifel, dass die Gleichgesinnten im Auftrag einer höheren Weihe unterwegs sind. Kein Zweifel, dass die Gleichgesinnten der Menschheit einen Dienst erweisen, mit ihrem „Sozialunternehmertum“, das natürlich kreativ und innovativ ist (auch das ist Satire). Kein Zweifel, dass niemand unter den Gleichgesinnten je davon gehört hat, dass es eine „Logik des Misslingens“ gibt, dass gute Intentionen nicht ausreichen, um Gutes zu schaffen, dass viel häufiger als etwas Gutes etwas Verheerendes dabei herauskommt. Kein Zweifel, dass sich die Gleichgesinnten im Fundamentalismus ihrer Unfähigkeit, zu zweifeln, sonnen.

Das Ganze steht unter der Überschrift: “Machen ist wie wollen, nur krasser”, eine “krasse” Neuauflage des Essentialismus, in dem der Fehlschluss, wer von sich denkt, er habe gute Absichten, der könne auch nur Gutes bewirken, zum Programm und Fahrplan in die Katastrophe geworden ist. Nicht nur davon weiß man in Witten-Herdecke offenkundig nichts.

Hier trifft Realität Satire oder trifft Satire Realität? Heraus kommt ein Amalgam, das an borniertem Fundamentalismus und an mangelnder Ernsthaftigkeit, bei gleichzeitig übersteigertem Sendungsbewusstsein und fundamentaler Überzeugung, „gut“ zu sein, nicht mehr zu steigern ist.

Das Ergebnis ist keine Realsatire. Realsatire ist die Nebenfolge einer Handlung. Sie ergibt sich unbeabsichtigt. In Witten/Herdecke wird absichtlich verwischt, was Wissenschaft eigentlich ausmacht, die klare Trennung zwischen Ideologie und Wissenschaft, zwischen Glauben und Wissen. An Stelle von Zweifel und Skepsis werden religiöses Sendungsbewusstsein und naive Leichtgläubigkeit gesetzt.

Das ist der Stoff, aus dem die Konzentrationslager von morgen sind.


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