Zufall? Der Untergang der Titan(ic)
Die Titan ist das größte, schnellste und sicherste Schiff ihrer Zeit. Sie gilt als unsinkbar. 2.500 Passagiere haben auf der Titan Platz. Einer davon ist John Rowland. Rowland ist Matrose auf dem Schiff. Er hat schon bessere Zeiten gesehen – als Offizier bei der US-Navy. Aber: Rowland hat zu viel getrunken, Alkoholismus, unehrenhafte Entlassung, schließlich Matrose auf der Titan. Gleich seine erste Fahrt auf dem Schiff, auch die erste Fahrt der Titan, wird für Rowland zur Schicksalsfahrt. Die Titan rammt einen Eisberg und sinkt. 2.487 Opfer stehen 13 Überlebenden gegenüber. Rowland ist einer davon.
Die Geschichte, die wir in groben Zügen zusammengefasst haben, sie stammt von Morgan Robertson. Er erzählt sie im Roman „The Wreck of the Titan or: Futility”.
Die Geschichte ist offenkundig ein Spiegelbild des Untergangs der Titanic. Die Übereinstimmungen sind immens. Die Titan ist 240 Meter lang, die Titanic nur etwas länger. Die Titan hat eine Höchstgeschwindigkeit von 25 Knoten und ist damit das schnellste Schiff ihrer Zeit, die Titanic bringt es auf knapp 22 Knoten und ist ebenfalls das schnellste Schiff ihrer Zeit. Beide Schiffe galten als unsinkbar. Beide Schiffe bieten rund 2.500 Passagieren Platz. Beide Schiffe rammen einen Eisberg, sinken und nehmen den Löwenanteil ihrer Passagiere mit auf den Grund des Atlantiks.
Ein weiterer Aufguss des Sinkens der Titanic, dieses Mal in Buchform, nicht als Film?
Morgan Robertson hat seinen Roman 1898 veröffentlicht.
Das Schiff, das er Titan genannt hat, ist in seinem Roman rund 14 Jahre vor der Titanic gesunken.
Wie kann man erklären, dass Robertson in seinem Roman Dinge vorwegnimmt, die sich 14 Jahre später tatsächlich ereignen?
Ist es nur ein Zufall, der einen Autor Randbedingungen für eine Geschichte 14 Jahre bevor sie sich tatsächlich ereignen, erfinden lässt?
Ist es eine Form von Vorsehung, eine Fähigkeit, in die Zukunft zu blicken, wie manche Zeitgenossen des Untergangs der Titanic mit Blick auf die Vorhersage, die sich nun im Buch von Robertson fand, gemeint haben?
Oder kann man die Gemeinsamkeiten über die Randbedingungen erklären, wie dies Robertson selbst getan hat. Seine großen Kenntnisse der Schifffahrt und der technologischen Entwicklung in der Schifffahrt, so hat er beharrt, hätten ihn dazu befähigt, ein wahrscheinliches Ereignis vorwegzunehmen.
Indes lahmt diese Erklärung an einem Eisberg. Dass beide Schiffe an einem Eisberg zerschellen, ist ein Zufall, der in seiner Wahrscheinlichkeit kurz vor dem Lottogewinn angesiedelt zu sein scheint – oder?
Was meinen unsere Leser?
Hat Ihnen der Beitrag gefallen?
Dann unterstützen Sie bitte das private Blog ScienceFiles!
[wpedon id=66988]
ScienceFiles-Spendenkonto
Weitere Möglichkeiten, ScienceFiles zu unterstützen
Anregungen? Hinweise? Kontaktieren Sie ScienceFiles
©ScienceFiles
Folgen Sie uns auf Telegram.
Anregungen, Hinweise, Kontakt? -> Redaktion @ Sciencefiles.org
Wenn Ihnen gefällt, was Sie bei uns lesen, dann bitten wir Sie, uns zu unterstützen. ScienceFiles lebt weitgehend von Spenden. Helfen Sie uns, ScienceFiles auf eine solide finanzielle Basis zu stellen.
Wir haben drei sichere Spendenmöglichkeiten:
Donorbox
Unterstützen Sie ScienceFiles
Unsere eigene ScienceFiles-Spendenfunktion
Unser Spendenkonto bei Halifax:
ScienceFiles Spendenkonto:
HALIFAX (Konto-Inhaber: Michael Klein):
- IBAN: GB15 HLFX 1100 3311 0902 67
- BIC: HLFXGB21B24
Unser Spendenkonto bei Halifax:
ScienceFiles Spendenkonto: HALIFAX (Konto-Inhaber: Michael Klein):- IBAN: GB15 HLFX 1100 3311 0902 67
- BIC: HLFXGB21B24
Zufall.
wieviele Schiffe sind Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts in hinreichender Nähe an wievielen Eisbergen vorbeigefahren? Ich habe keine Ahnung, nehme allerdings an, es gab mehr als genug davon, um derselben Ansicht wie Robertson zu sein
Die Titanic war nicht das erste und auch sicher nicht das letzte Schiff, welches durch eine Kollision mit einem Eisberg gesunken ist.
Die Gefahren welche durch Eisberge für die Schifffahrt relevant sind, waren dem Autor des Buches bekannt. So nannte er sein Schiff Titan, weil es groß und mächtig erscheinen sollte. Die Titanic war ein großes und mächtiges Schiff, also nannte man es Titanic.
Egal ob es Zufall gibt oder nicht, das war wohl keiner.
Die Frage ob es Zufall gibt, können wir nicht beantworten. Dafür hat die Menschheit nicht genügend Zeit.
Na ja, was war damals sonst noch auf dieser Route unterwegs? Containerschiffe eher nicht. Der nächste Untergang wird ein aufgeblasenes Narrenschiff treffen -jedoch ohne britischen Löwen (-Anteil).Denn die Erfahrenen von Ihnen haben es vorgezogen den Kahn noch in Sichtweite der Kreidefelsen mit dem Goog-bye Boot zu verlassen. Eine weiße! Entscheidung und es bleibt ihnen nur noch das sichere Land zu erreichen bevor der Sog und die Strudel sie erreichen. Sonst ist wieder May Day.
Ja, schon. Aber wo ist das sichere Land? Hat jemand eine Idee?
Wie verlief das Leben des Morgan Robertson nachdem er dieses Buch veröffentlicht hat? Was veranlasste ihn, dieses Buch zu schreiben?
Das mit dem Eisberg im Roman ist sicher Zufall. Damals gab es ja den Wettstreit mit der schnellsten Atlantik-Überquerung durch die Passagier-Dampfer. Die nördliche – durch Eisberge gefährdete – Route war wohl aus mehreren Gründen eine fahrtechnisch günstige. Das wusste sicherlich auch der Autor. Daher ist es nur ein kleiner Gedankensprung zur Kollision, zumal es wohl vorher schon manches Wrack durch Eisberge gegeben hat.
Die Zeit war reif für die schriftstellerische Kombination von technischen Superlativen (damals halt im Schiffbau – heute bei der vermeintlichen Klimareparatur), Angeberei und Überheblichkeit, gesunder Skepsis gegenüber zu hoch gelobten technischen Neuerungen sowie ein bisschen Fantasie und etwas Extrapolation eigener Empirie des Autors. Der trinkfeste Matrose gibt dem Thema den nötigen schnuckeligen Drive, denn sonst hättet es ja keine(r) gelesen – Relotius hat es ja ähnlich gemacht, nur mit ganz anderer Intension.
Es wäre zudem nicht das erste Mal, das Schriftsteller Geschehnisse aus der Zukunft quasi vorhersagen, einfach indem sie weiterdenken. Man braucht sich nur die alten MAD-Hefte so ab 1980 ansehen (Ihr wisst schon: Alfred E. Neumann): Darin sind alle Errungenschaften der heutigen Zeit – heuchlerischer Genderkrampf, verwöhnte Gören, autonomes Fahren, Telefon-Manie, Überheblichkeit mancher Ideologen, Unbildung, Unwillen zur Bildung, sinkendes Niveau besonders der deutschen politischen Klasse usw. – ausführlich vorausgesagt worden.
Die Menschen waren 1898 nicht anders als 1980 oder heute (und 200 B.C. auch nicht). Einige Millionen Jahre Evolution lassen sich nicht wegzivilisieren, höchstens etwas abmildern.
Gut erklärt, so sehe ich das auch (eine “Daumen hoch/runter”-Funktion gibt es hier ja nicht).
Es gibt keine Zufälle.
Nur mal langsam, meine Herren.
Die Titanic wie auch ihr Schwesterschiff, die Olympic, waren bei weitem nicht die schnellsten Schiffe ihrer Zeit. Mauretania und Lusitania (DIE Lusitania!) hielten seit ihrer Indienststellung 1907 mit bis zu 26 Knoten Dauergeschwindigkeit den Geschwindigkeitsrekord auf dem Nordatlantik.
Cunard konnte sich solche teuren Turbinenschiffe leisten, weil die Admiralität Subventionen in beträchtlicher Höhe beisteuerte. Beide Schiffe solten im Kriegsfall als bewaffnete Truppentransporter dienen, bzw. Konterbande befördern.
Damit konnte die White Star Linie nicht mithalten. Subventionen konnte White Star nicht erhalten, den sie war ein Teil eines internationalen Konsortiums, der IMM (International Merchant Marine), welches wiederum zum Morgan- Trust gehörte.
Generaldirektor wurde übrigens Bruce Ismay, den Aufsichtsratvorsitz übernahm Lord Pirrie. Beide entwarfen die Idee eines besonder luxuriösen Schiffstyps für zahlungskräftige Reisende aus dem angelsächsischen Kulturkreis.
Die Titanic war tatsächlich unsinkbar und zwar technisch unsinkbar. Dies ist eine rein technische Beschreibung der Tatsache, das RMS Titanic über ein Schottensystem verfügte, mit dem sich Wassereinbrüche bis zu einer bestimmten Grenze beherrschen ließen. Auch dies gab es schon lange und war für die großen Liner sogar zwingend vorgeschrieben. Neu waren allenfalls die automatischen Türen, die natürlich von einer deutschen Firma geliefert worden waren.
“Dass beide Schiffe an einem Eisberg zerschellen, ist ein Zufall, der in seiner Wahrscheinlichkeit kurz vor dem Lottogewinn angesiedelt zu sein scheint – oder?” Wenn ein Lottogewinn ebenso wahrscheinlich wäre wie der Zusammenstoß mit einem Eisberg, wohlgemerkt ohne Radar, nur mit Ausguck!, würde ich sofort anfangen! Oder einfacher: Ich habe in meinen Unterlagen über 30 DREISSIG!! Totalverluste durch Kollision mit Eisbergen zwischen 1802 und 1912, darunter klingende Namen wie City of Boston, City of Washington, Lady Gebhart.
Der Autor des zitierten Romans hat einfach zusammengerührt, was schon vorhanden war und gut erzählt!
Die Titanic- Katastrophe hätte noch größer ausfallen können, wären nicht über 1200 Passagierplätze ungenutzt geblieben. Aber auch dann wären bei weitem nicht die Ausmaße der Gustloff, General Steuben und Goya- Katastrophen erreicht worden, ganz zu schweigen von dem Desaster det Cap Arcona.
Vielleicht sollten wir ma darüber sprechen, woran es lag, daß über die Hälfte der verfügbaren Plätze in den Rettungsbooten unbesetzt blieb- das wäre mal wirklich interessant!
Kaiser,
Ausgezeichnet, Ihre hintergrundreiche Darstellung!
Haben Sie eine These dazu, WARUM die Rettungsboote nicht voll genutzt wurden?
Können Sie die Menschenverluste von TITANIC, GOYA, GUSTLOFF gegenüberstellen? Allgemeinwissen ist ja, daß der Untergang der Titanic” die größte Schiffskatastrophe der Geschichte war. War Lusitania etwa eine Art Kriegsschiff?
Beide Seegerichtsverhandlungen, die eine in den USA gleich nach dem Unglück und die andere in GB etwas später, ergaben, daß die eigentlich vorgeschriebenen Bootsmanöver niemals durchgeführt wurden, Ein Mal wurde ein leeres Boot bis dicht an die Wasserlinie abgelassen.
Offenbar bestand bei Teilen der Passagiere und der Crew die Befürchtung, die Boote könnten beim Zuwasserlassen auseinanderbrechen. Zudem hatte die Schiffsführung die Weisung ausgegeben, nur Frauen und Kinder in die Boote zu lassen, was zum Auseinanderreißen von Ehepaaren und Familien führte.
Die dadurch noch freien Plätze durften auch dann nicht von Männern belegt werden, wenn gar keine Frauen oder Kinder zur Hand waren.
Auch männliche Ehrbegriffe, die es zu dieser Zeit noch gab, spielten eine große Rolle.
Tatsache ist halt, daß es der Schiffsführung bei 2 Stunden Zeit, bei ruhiger See und bei bis zuletzt funktionierender Beleuchtung und Energieversorgung nicht gelang, wenigstens die vorhandenen Boote halbwegs vollständig zu besetzen.
Ihre zweite Frage kann ich nur ungefähr beantworten- die Gustloff ging wohl mit über 10000 opfern als größtes Unlück in die Geschichte ein, gefolgt von der Goya mit 7000 Todesopfern. Die Versenkung der Gustloff war vom Kriegsrecht gedeckt, weil an Bord Teile einer U- Boot- Lehrdivision waren, gleiches gilt auch für die Versenkung der Lusitania, den sie beförderte Rüstungsgüter.
Danke für die Zahlen!
Den Sowjets war bekannt, daß das Luxusschiff mit Flüchtlingen vor der Roten Armee voll belden war. Ob ihnen auch bekannt war, daß sich eine kleine Zahl Wehrmachsangehöriger auf dem Schiff befindet, ist (zumndest mir) unbekannt. Ebenso unbekannt sind die Erwägungen der Sowjets, ob die Versenkung nun kriegrechtlich zulässig ist oder nicht.
.
Bekannt ist allerdings, daß der Kommandant des schuldigen sowjetischen U-Bootes nach dem Krieg unehrenhaft aus der Roten Armee entlassen wurde. Nach Jahren wurde ihm allerdings ein Denkmal errichtet, wie zum Hohn in Königsberg. Ebenso wurde ihm nach Jahren die Ernennung zum “Helden der Sowjetunion” zugesprochen.
.
Ob kriegsrechtlich zulässig oder nicht: Die Ermordung von etwa 10.000 Zivilisten bleibt eine menschenrechtswidrige Untat.
.
Besonders grotesk und absurd werden diese Versenkungen von Flüchtlingsschiffen im Jahr 1945 – kurz vor Kriegsende – auch am Beispiel der “Cap Arcona”. Sie wurde von britischen Bombern am 3. Mai 1945 – 4 Tage vor der Kapitulation! – im Hamburger Hafen bombardiert und versenkt, wobei ca. 7000 KZ-Häftlinge, die sich an Bord befanden, den Tod fanden! Besonders makaber ist auch die Tatsache, daß die im Wasser um ihr Leben kämpfenden Menschen von den Angreifern noch mit Bordwaffen beschossen wurden!
Die Versenkung der Cap Arcona und der Thielbeck in der Lübecker Bucht waren de jure Kriegsverbrechen, denn die Schiffe unterstanden zu diesem Zeitpunkt nicht der Deutschen Kriegsmarine, sondern waren zwischenzeitlich der Reederei Hamburg- Süd zurückübereignet worden. Die absichtliche Tötung mehrerer tausend Schiffbrüchiger mittels Bordwaffen durch die britischen Kampfpiloten war ebenfalls ein Kriegsverbrechen, und zwar ein besonders scheußliches.
Ich will doch nicht annehmen, daß es zu dieser Zeit auch schon False Flag Operationen gab. Ansonsten ist es wohl ein Mysterium, das nie ganz enthüllt werden wird.
Meines Wissens hatte J.P.Morgan auch eine Karte, konnte dann aber bei der Jungfernfahrt plötzlich nicht mitmachen. Interressanterweise sind die reichsten Männer zur damaligen Zeit mit untergegangen unter anderem scharfe Kritiker einer US Zentralbank.
Was für ein historisches “Glück”.
dneail,
Ja, davon habe ich auch gelesen. Ob tatsächlich eine Gruppe von Bankiers derart gewissenlos sein könnte, um eines Geldscheißer-Projektes willen ein Riesenschiff untergehen zu lassen?
Oder war vielleicht gerade die Gruppe von mitreisenden oppositionellen Bankiers irgendwie verhindert, in die Boote zu steigen? Viele blieben ja fast unbesetzt.
Ich meine, wir reden nicht von Zufällen sondern Wahrscheinlichkeiten. Das sieht dann anders aus.
.
PS: 911 wurde auch in einem Roman (bekannter am. Autor, leider vergessen), erschienen wohl um 1997, vorweggenommen.